Hallo zusammen,
ich brauche dringend euren Rat.
Zu mir: Ich habe letztes Jahr meine Tochter bekommen und während der Schwangerschaft Diabetes entwickelt. Trotz gesunder Ernährung und 130 Einheiten Insulin stieg mein Blutzucker immer weiter. Dadurch habe ich in der Schwangerschaft 45 Kilo zugenommen, obwohl ich schon mit 80 Kilo gestartet bin, da ich zuvor innerhalb eines Jahres bereits 20 Kilo zugenommen hatte. Vor ein paar Jahren, als ich meinen Mann kennenlernte, wog ich noch 66 Kilo. Insgesamt wiege ich jetzt 126 Kilo und fühle mich damit völlig überfordert und unwohl in meinem Körper.
Schon vor der Schwangerschaft war mein Gewicht ein großes Thema für mich. Früher habe ich es einmal geschafft, 40 Kilo abzunehmen, aber jetzt, mit meiner kleinen Tochter, fehlt mir die Kraft und Zeit. Obwohl ich mich gesund ernähre und immer wieder versuche, Sport zu treiben, bleibt das Gewicht oder es steigt sogar wieder. Mit einem Kleinkind ist es besonders schwierig – tagsüber dreht sich alles um sie, und oft komme ich erst spät abends dazu, überhaupt etwas zu essen.
Seit meiner Kindheit leide ich an Essstörungen, und das Thema Gewicht begleitet mich schon lange. Jetzt, nach der Geburt, wird es immer schlimmer. Ich habe das Gefühl, dass ich mein Übergewicht nicht mehr ertragen kann, und gleichzeitig weiß ich, dass ich das nicht bin – ich fühle mich in meinem Körper einfach nur schlecht.
Deshalb denke ich jetzt über eine Magen-Bypass-Operation nach. Ich bin schon in Therapie und der nächste Schritt wäre, einen OP-Termin zu vereinbaren. Aber ich habe große Bedenken: Wie soll ich das mit meiner 1,5-jährigen Tochter schaffen? Nach der OP darf ich wochen- oder monatelang keine schweren Lasten tragen, und mein Mann arbeitet nachts. Wir haben keine familiäre Unterstützung, und ich frage mich, ob das überhaupt machbar ist.
Einerseits kann ich nicht mehr so weitermachen, andererseits habe ich große Angst vor der OP und den Einschränkungen danach. Ich fühle mich gefangen in meiner Situation und weiß nicht, was der richtige Weg ist. Was denkt ihr? Hat jemand von euch Erfahrungen mit einer Magen-OP und kleinen Kindern gemacht? Ich bin für jeden Rat dankbar.
Magen-OP mit Kleinkind – Ja oder Nein?
Hallo,
ich verstehe deine Gedanken, auch ich wiege viel zu viel. Eine OP sollte meiner Meinung nach aber wirklich das letzte Mittel sein. Die Langzeitkomplikationen sind nicht nämlich ohne. Lisa Marie Presley ist zum Beispiel erst kürzlich daran verstorben. Ich würde erstmal einen Therapieversuch mit Semaglitiden machen. Hast du das schon probiert. Das sind diese Spritzen. Es gibt eine Leitlinie Adipositas. Schau mal drüber. Viele Grüße
Die Te leidet unter extremer Adipositas. DAS ist gefährlich!
Ein klares NEIN zur OP! Du schreibst du leidest schon lange an einer Essstörung. Da nützt dir diese OP gar nichts solange du nicht aus therapiert bist. Ich weiß selbst, dass abnehmen mit Baby oder Kleinkind schwer ist, aber das beste was du machen kannst ist dich mal mit einem Ernährungsberater zusammen zu setzen und mit Sport an zu fangen. Viel Schlaf, viel Bewegung, regelmäßig und nahrhaft essen.
Diese OP sollte immer der letzte Ausweg sein, bei 126KG kannst du das ohne schaffen.
Ich habe auch erst den Ar*** hoch gekriegt als mein Zwerg fast 2 war, jetzt habe ich schon 18KG innerhalb eines halben Jahres abgenommen.
Ich kenne mich mit Magen-Bypass nicht aus, aber ich hatte eine Bauch-OP, als mein Sohn 2 war. Meine Mutter war hier einen Monat lang, anders wäre es nicht gegangen, man darf und kann wirklich nichts hochheben, kein Kind, keine Kiste, nichts. Es tut auch sehr weh. Für uns war das so ok, nachher war ich wieder fit, ein Bypass ist warscheinlich noch mal ne andere Nummer. Ohn extra Unterstützung von einer dritten Person würde ich das zum jetzigen Punkt nicht machen. Warte lieber ab, bis dein Kind älter und selbstständiger ist.
Und Therapie würde ich als erstes machen. Das mentale ist das entscheidende!
Eine kinderlose Bekannte hatte die OP im Sommer, sie war 4 Wochen lang ziemlich out of order.
Mit Kleinkind wird es wohl nur funktionieren, wenn du Unterstützung hast. Vielleicht steht dir eine Haushaltshilfe zu über die KK oder dein Mann kann sich zu diesem Zweck freistellen lassen.
Ansonsten würde ich an deiner Stelle noch warten.
Hallo,
Ich habe meinen Bypass seit März 21. Die ersten 3 Wochen war ich ein bisschen schlapp und konnte nur bis zu 5 kg heben, danach war ich wieder fit. Ich habe keine Schmerzen oder Probleme gehabt, bin alleinerziehend und es ging ganz gut. Nach einer Woche habe ich wieder stundenweise gearbeitet.
Die OP ist ja planbar, ihr könnt vorher schauen dass Du nichts heben musst, z.B Wasserkisten auf Vorrat, Einkäufe vorher erledigen usw. Die Schnitte sind Mini klein, das heilt recht schnell.
Alles Gute
Sunny
Bei einer seit langen Jahren bestehenden Essstörung wird Dir die Magen-OP nicht (langfristig) helfen! Informiere Dich diesbezüglich erst mal bei Fachleuten.
Dein Gedanke wird sein: Hab ich einen kleineren Magen durch die OP, kann ich nicht mehr viel essen. Doch, kannst Du! Solange Du Dein gestörtes Essverhalten (Essen aus Frust, Langeweile, Stress, psychischen Gründen) nicht grundlegend behandelst und in den Griff bekommst, wirst Du Dich selber betrügen nach der OP, schrittweise. Mit hochkalorischem Essen, mit zuckerhaltigen Getränken, mit schrittweise immer größeren Portionen. So dass sich der Magen weiter dehnt, wieder mehr "fassen kann". Wieder größere Portionen gegessen werden können usw. Und schon geht der Teufelskreis von vorne los.
Die OP ist zudem mit Risiken verbunden. Du hast ein kleines Kind - da wäre es doch besser, Du würdest die Risiken, die Du umgehen kannst, auch umgehen, oder?
Ein Bekannter ist vor kurzem an den Folgen der OP verstorben, es gab im Nachgang innere Blutungen. Die konnten nicht so schnell gestoppt werden, denn der Mann war viel zu dick (OP war gerade 1-2 Tage her).
Wie wäre es mit einer Gruppe Gleichgesinnter zum gemeinsamen Abnehmen? Und Du investierst in einen Fahrradanhänger oder einen Buggy, mit dem Du mit Kind joggen (oder schnell laufen) kannst.
Ich bin seit mehreren Jahren in Behandlung aufgrund meiner Essstörung und habe auch eine Ernährungsberatung in Anspruch genommen. Zusätzlich war ich in Therapie wegen meiner psychischen Gesundheit.
Leider war ich schon seit meiner Kindheit eines der molligeren Kinder. In meiner Jugend habe ich es dann mit strenger Diät geschafft, über 40 kg abzunehmen. Doch jetzt ist die Situation anders. In den letzten drei Jahren war ich stark psychisch belastet durch Ereignisse wie eine Abtreibung, eine Schwangerschaft und die Diagnose Diabetes.
Mein Arzt hat mir geraten, vorsichtig zu sein, da ich zu einer Prädiabetes neigen könnte, da ich durch die Schwangerschaft vorbelastet bin. Mein Blutzuckerwert steigt langsam mit dem Gewicht, und das macht die Situation noch schwieriger. Ich habe weder ein Hungergefühl noch ein Sättigungsgefühl, wenn ich esse.
Ich habe bereits die 6-monatige Vorbereitungsphase für meine Magen-OP (Magenbypass oder Schlauchmagen) durchlaufen und entscheide mich nicht plötzlich und unüberlegt für diesen Eingriff. Die Entscheidung kommt nicht aus heiterem Himmel, sondern wurde in enger Absprache mit meinen Ärzten getroffen, da es gesundheitlich notwendig ist.