Kita unterbesetzt

Personalmangel gibt es bei uns auch.
Ich würde mich freuen, wenn sie fragen würden, ob man das mal zu Hause betreuen kann. Gibt sicher einige Familien, die das hin bekommen.
Bei uns wir die Betreuung dann "einfach" geschlossen. Anfang diesen Jahres hatte unser Kindergarten 24% aller regulären Tage geschlossen.
Wir haben keine Familie vor Ort und die "Schließankündigung" kam regelmäßig erst am Abend vorher. Am Anfang haben wir uns abgewechselt und im Home Office Überstinden abgebummelt. Mit der Zeit hatte man sich mit anderen Eltern ein Netzwerk aufgebaut, so dass wir vier Kinder abwechselnd betreut haben.

Ohne Frage total nervig, leider hat man da als Elternteil keinerlei Rechte solange der Träger behaupten kann, alles notwendige getan zu haben. Man kann natürlich auf den Träger zugehen, den Beitrag entsprechend zu reduzieren. Hat unserer nicht getan. Weiter zu gehen, können wir uns als Familie, die auf Betreuung angewiesen ist, nicht leisten.
Ich leide mit dir und wünsche dir gute Nerven!

Wenn es bei uns knapp wird mit Erziehern , wird erstmal in den Gruppen gefragt ( es wird dann eine Abstimmung gemacht ) wer sein Kind zuhause betreuen kann.
Wer es nicht kann , dann soll das Kind natürlich kommen.
Wenn aber garnichts mehr geht , dann muss die Kita schließen. Denn dann muss die Leitung durchgreifen, denn es geht schließlich um die Sicherheit der Kinder.

Die Leitung berät sich da immer mit irgendeinem Amt ( weiß gerade nicht mit wem genau ) und die sagen entweder auf oder zu.

Ist doof , können wir aber nichts machen.
Denn wenn dann einem Kind etwas passiert , möchte ich nicht in der Haut der Erzieher stecken. Denn auch diese haben nur 2 Augen und können sich nicht in 3 teilen.

Hat das Kind einen Vater? Wenn du jetzt 1.5 Wochen mit krankem Kind Zuhause warst ist er jetzt dran.
Entweder er bleibt selbst Zuhause oder er sucht Ersatz.

Ja so ist das. Da ich bezweifle, dass ihr bereit wärt die Kosten für mehr Erzieher komplett selbst zu tragen müsst ihr damit leider leben. Ganz zu schweigen davon dass es schwer ist überhaupt nicht welche zu finden.
Ich verstehe dass es wirklich wirklich bescheiden ist.
Ich habe 2 Kinder in der Kita. Bei uns ist es so groß, dass meist von anderen Gruppen noch wer auszuhelfen kann. Oder es werden Bedarfsgruppen nur für Berufstätige gemacht. Es kommt aber in der Erkältungssaison auch Mal vor, dass auch das nicht geht. Dann teilen mein Mann und ich uns das auf. Und ja ich ärgere mich dann auch echt. Aber letztendlich kann man nichts machen und weder die Erzieher selbst noch die Kita hat da schuld dran. Und nein so viele Erzieher, dass es nicht irgendwie zu so einer Situation kommen kann, sind schlicht nicht bezahlbar. Oder wie viel willst du im Monat ab Gebühren bezahlen müssen?

Eine allgemeine Meinung: Das Thema betrifft leider sämtliche Branchen. Die Leute können/wollen nicht mehr. Ich erlebe das auf der Arbeit gerade selbst wieder. Die Überforderung ist zu groß (auch wenn diese nur gefühlt ist, hilft ja nicht), der Lohn am End zu gering, die Wertschätzung nicht vorhanden. Für mich zählt Erzieher auch tatsächlich zu einem der Berufe wo ich verstehen kann, dass die Leute das NICHT machen wollen. Es ist den ganzen Tag laut, man muss ständig Vertretung machen für kranke Kollegen, die Eltern stellen exorbitante Ansprüche und bewachen alles mit Argusaugen und dann soll man sich noch 40 Jahre anhören "Tja, Pech. Augen auf bei der Berufswahl". Man darf auch nicht vergessen, dass der Beruf des Erziehers wenig Entwicklungspotenzial hat. Im Grunde ist es egal wie hart und viel man arbeitet, man bleibt halt Erzieher und ist für die kleinen Kinder zuständig. Das ist jetzt nicht unbedingt ein Job, wo die richtigen Arbeitstiere ranklotzen die davon träumen, in 10 Jahre in Rente gehen zu können.

Ich finde oft hilft es sich zu überlegen, wäre das ein Beruf den ich machen wollen würde? Und wenn nein, warum nicht? So sehen es dann halt viele andere auch höchstwahrscheinlich.

Meine 2 Cent....

Das war bei uns letzten Herbst/Winter auch so und jetzt geht's wieder genauso los, heute und morgen ist die Kita auch wieder zu. Von Oktober bis März waren 7 Wochen Notbetreuung, aber nicht am Stück sondern kleckerweise, zusätzlich waren die Kinder natürlich auch mal selbst krank. Die Info, dass die Kita zu ist, kommt bei uns immer morgens gegen 7:15 Uhr.
Wir haben drei Kitakinder (5 und 2x 3 Jahre), keine Familie vor Ort und haben Ende März die Reißleine gezogen und ich bin wieder in Elternzeit gegangen (Dank Arbeitgeber, der nicht auf der Antragsfrist bestanden hat, gings fix) und da bleibe ich bis alle in der Grundschule sind.
Es ging einfach nicht mehr und ändern wird sich daran nichts. Die Kitas sind am Limit bzw drüber und die Lage wird noch schlimmer werden.

Jetzt ist es uns egal wenn die Info kommt, dass keine Betreuung stattfindet oder man doch bitte wenn möglich die Kinder selbst betreuen soll. Sie bleiben dann einfach zu Hause und 1-3 Freunde kommen noch her, damit deren Eltern arbeiten können.
Ich fühle mit jeder Familie mit, in der es finanziell anders nicht funktioniert, und die somit von der Betreuung abhängig ist, denn dieses Gefühl fand ich absolut furchtbar und ich habe mich selten so hilflos gefühlt.
Wut auf die Kita, deren Leitung oder gar die Erzieher habe ich nicht, denn die haben den Karren nicht an die Wand gefahren, aber es sind die armen Socken, die es zusammen mit Kindern und Eltern ausbaden müssen.

Bei uns lief es bisher echt harmlos, jetzt plötzlich Sind aber mega viele ErzieherInnen abgesprungen, dass mir das echt Sorge macht. ixh bin im Elternrat und trotzdem hab es vorab keine Warnung dahingehend. Und jetzt war seit beginn des KiTa Jahres also seit August echt viel ausfall - was man bisher wirklich nicht kannte :(
Da frage ich mich schon sehr wie das werden soll, wenn ich wieder arbeiten gehe. Ich bin Lehrerin, da kann ich dann nickt sagen: ich komm nicht, ich betreue mein kind zu hause...
ixh bin jetzt schon am überlegen mich nach einer anderen kita unzugucken, aber das ist ja quasi überall ein Problem:(

Bei uns wird immer gesagt "Notbetreuung nur für berufstätige Eltern", das geht mir auch gegen den Strich.
Nicht weil ich mein Kind zu Hause betreuen soll, sondern weil sie ständig zu Hause bleibt und der Kindergarten doch eigentlich eine Bildungseinrichtung sein soll. Eine reine Betreuung brauche ich nicht. Ich bin in Elternzeit und finde es nicht richtig mein Kind deshalb immer zu "bestrafen".