Ich habe folgenden Beitrag gerade in einem anderen Forum gepostet (vielleicht passt er hier besser):
Unser fast 2-jähriger Sohn geht seit etwa einem halben Jahr von 9:00-14:00 in den Kindergarten. Er schläft dort von 11:45-14:00. Er ging von Anfang an gerne, es ist eine Kleinkindgruppe mit nur 8 Kindern und 3 Pädagoginnen.
Seit einem Monat ist er allerdings wie ausgewechselt, es ist so schlimm, dass ich überlege zu kündigen, damit ich wieder daheim sein kann. Den ganzen Nachmittag wird nach dem Kindergarten geschrien und gemeckert, so sehr, dass mein Mann und ich einfach nicht mehr können. Im Kindergarten selbst ist er unverändert.
Was meint ihr, wie lange sollen wir noch zusehen? Es ist doch eindeutig, dass er überfordert ist, oder?
Zusätzliches Problem, das wir seit einiger Zeit haben: Unser Sohn weigert sich, mit uns am Tisch zu essen (er flippt komplett aus, wenn man ihn versucht hinzusetzen - egal ob Hochstuhl oder nicht). Ich mache nun etwas, was ich eigentlich nie machen wollte. Ich komme mit dem Essen zu ihm. Wie kann ich davon wieder loskommen? Wenn ich das Essen auf seinen Kindertisch stelle kommt er und wirft es auf den Boden.
Essen am Tisch unmöglich
Zum Essen: Er hat einen Kindertisch? Kann er nicht bei euch am Tisch essen, eben so wie die Großen essen?
Zum Kindergarten: Also er ruft dann den ganzen Nachmittag dass er zurück in den Kindergarten will? Könnt ihr ihn denn nicht länger dort lassen? Ist ihm bei euch eventuell langweilig? Was ist, wenn ihr auf den Spielplatz geht oder so. Meckert er dann auch?
Nein, er hat schon immer mit uns am normalen Tisch gegessen nur ist das eben aktuell nicht mehr möglich. Er schreit ohne Unterbrechung, sobald er dort sitzen soll. In meiner Verzweiflung habe ich den Kindertisch versucht.
Er weint nicht, weil er wieder in den Kindergarten möchte, sondern aus unerklärlichem Grund (ich gehe davon aus, dass ihn der Kindergarten überfordert). Je mehr wir am Nachmittag noch an Aktion einbauen, desto schlimmer wird das Schreien am Abend. Ich habe ihn den ganzen Nachmittag weinend am Schoß und beschäftige ihn so gut es geht, aber ich kann wirklich nicht mehr. Ich werde noch einen Termin beim Arzt machen, um Schmerzen auszuschließen.
Was unternehmen ihr denn mit ihm am Nachmittag? Eventuell fehlt ihm die Auslastung mit euch? Trefft ihr andere Kinder am Nachmittag, zB am Spielplatz?
Schlechte Phasen beim Essen gibt's doch immer wieder. Inwiefern soll das mit dem Kindergarten zusammenhängen? Wenn er am kindertisch auch nicht isst, dann bring das Essen doch gar nicht erst dahin.
Ich würde einfach durchprobiert, was klappt. Ich bin beim Essen aber auch entspannt. Mini isst auch mal im Stehen im Lernturm oder wir essen zusammen an ihrem Kindertisch. Oder sie düst ständig los beim Essen. Wie es eben gerade passt 😅
Wir waren immer 2 Stunden draußen mit den Nachbarskindern. Währenddessen ist er nicht weinerlich, aber je mehr Action er am Nachmittag hatte, desto katastrophaler sind die Abende.
Ich laufe ihm mit dem Essen aktuell hinterher und das soll eigentlich kein Dauerzustand werden, da es mich stresst. Wen. Ich das nicht mache, isst er den ganzen Tag absolut nichts.
Ah, ich hatte deinen Beitrag so verstanden, dass er schreit, dass er in den Kindergarten zurück mag 😅
Kann sein, dass ihm gerade alles etwas zu viel ist. Hat man ja selbst mit der Arbeit und Alltag auch ab und an. Dann würde ich vielleicht mal entschleunigen testen?
Denke aber das Essen ist unabhängig davon.
Unsere Tochter wird auch bald 2 und hatte vor kurzem eine Phase wo sie auf keinen Fall den Hochstuhl wollte, sondern auf einem ganz normalen Stuhl sitzen. Habt ihr das schon versucht?
Ich sehe jetzt noch nicht so ganz den Zusammenhang zur Kita. Er geht dort ja schon deutlich länger hin, als diese Verhaltensänderung passiert ist, oder? Wieso meinst du trotzdem dass das Verhalten mit der Kita zu tun hat? Wie ist er am Wochenende drauf?
Ja, den normalen Stuhl haben wir versucht.
Am Wochenende ist er wie ausgewechselt- komplett ausgeglichen (nur Essen klappt auch nicht). Ich weiß auch nicht, warum dieses Verhalten so plötzlich kam.
Ok, ich hatte das am Anfang missverstanden. Dachte er will zurück in den Kindergarten.
Ist sonst noch etwas anders? Macht er weniger Mittagsschlaf?
Ist es euch beruflich möglich ihn einfach mal 3 Wochen lang bereits um halb 12 abzuholen und ihr legt ihn zu Hause schlafen? Vielleicht schläft er tiefer und kommt besser zur Ruhe. Vielleicht ist es gerade auch irgendein Entwicklungsschub und er braucht mehr Ruhe. Zähne sind schon alle da?
Ist in der Kita etwas anders? Andere Zusammensetzung durch neue Kinder?
Ich habe in der Kita gefragt, dort gab es keine Veränderungen in der Gruppe. Er schläft dort auch genauso lange wie daheim, aber vielleicht nicht so tief, ja.
Die Pädagoginnen beschreiben ihn als neugierig, offen und interessiert, auch daran hat sich nichts geändert- er sei ein Sonnenschein (vielleicht kostet diese Anpassungsleistung viel Energie). Er isst in der Kita auch problemlos am Tisch.
Wir können es leider nicht testen (ich habe dieses Jahr keinen Urlaub mehr übrig).
Achso, die Eckzähne fehlen noch, ich kann aktuell aber nichts in diese Richtung erkennen.
Ah, die Eckzähne. Aber das könnte vielleicht das Thema Essen erklären. Wenn meine Kinder Zähne bekommen haben, dann haben sie in der Zeit auch echt wenig gegessen.
Die Nächte sind aber nicht unruhig?
Ich denke, bei ihm ist jetzt erst so richtig der Kita Altag im Kopf angekommen.
Er wird ja auch älter und kann viel mehr verstehen.
Ich würde ihm einfach noch etwas Zeit geben.
Nach der Kita eventuell , einen ruighen erstmal machen
Danach nochmal ne runde draußen drehen. Garnicht so viel Action.
Das mit dem Essen :
Lass den Kindertisch weg. Entweder sitzt er bei euch, oder aber er hat in dem Moment keinen Hunger.
Wenn er Hunger hat , wird er schon essen.
Wir sitzen auch nicjt immer als Familie am Tisch.
Entweder spielt der Lütte gerade und möchte nicht oder er sitzt halt am Tisch.
Essen werfen gibt es hier nicht , dann ist das Essen für einen Moment beendet und ich frage nach 10 Min ob er noch was möchte.
Entweder klappt es oder aber er hat einfach keinen Hunger.
Danke, das vermute ich auch.
Wir haben sehr ruhige Nachmittage (aktuell bewusst, sonst nicht), es ist nur so Wahnsinnig anstrengend ständig ein weinendes/nörgelndes Kind am Schoß zu haben. Das können manche vielleicht nicht nachvollziehen, aber mich laugt das einfach aus.
Danke auch für deine Erfahrung mit dem Essen, ich werde versuchen, das entspannter zu sehen und einfach immer wieder anbieten!
Noch eine Sache zum Essen. Mein Kind um den zweiten Geburtstag sehr wenig gegessen und dafür wieder die Milch verlangt. Das selbe haben wir aktuell mit 2.5 Jahren wieder. Ich gehe von einem Entwicklungsschritt aus.
Anbieten und wenn er gerade nicht essen möchte, kann er doch später sagen:" Mama jetzt habe ich Hunger". Dann gibt es Banane, Quark, Joghurt, Brot, kalte Nudeln. Was halt da ist.
Ja, bei uns steht Milch auch wieder hoch im Kurs. Sonst ist vieles “bäh”
Es beruhigt mich, dass es anderen auch so geht!
Na also, dann bekommt dein Kind doch alles über die Milch.
Wir bieten die Milch zum Essen an. Dabei sitzt mein Kind bei uns, es wird nicht herumgelaufen. Wenn er nichts möchte, darf er aufstehen und spielen.
Das hört sich nach einer anstrengenden Phase für euch an und es wird bestimmt auch wieder besser!
Zum Essen:
Als ich gelesen habe "wenn man ihn versucht hinzusetzen" habe ich mich gefragt: Setzt ihr ihn hin oder darf er sich selbst setzen?
Seitdem wir den Hochstuhl so umgebaut haben, dass sich unser Sohn selbst setzen und aufstehen kann, finden wir die Esssituation wieder besser und auch unser Sohn hat dadurch ein großes Stück Autonomie gewonnen.
Er sagt auch ab und zu, dass er keinen Hunger hat.
Wir fangen dann einfach schon an und er kommt dann nach wenigen Minuten nach, wenn er mit Spielen fertig ist.
Ist für uns auch überhaupt kein Problem und wir drängen ihn nicht.
Zur Kita: Wir hatten das auch, dass er um das Alter rum nach der Kita extrem unausgeglichen war.
Ich kann es mir nur so erklären, dass er so langsam die ganzen sozialen Situationen versucht hat zu begreifen und auch erste Konflikte mit Kindern hatte, die ihn teilweise ziemlich aus der Bahn geworfen haben.
Das haben wir auch nur rausbekommen, weil er die Situationen zum Teil nacherzählt hat.
Vielleicht ist es bei euch ähnlich und natürlich lässt er seine Unsicherheiten bei seinen vertrauten Personen aus und nicht dort.
Also habt ein wenig Geduld.
Ich glaube, er ist einfach verunsichert und ich denke, in wenigen Wochen sieht die Welt wieder ganz anders aus.
Er darf sich prinzipiell selbst hinsetzen und hat das in der Vergangenheit auch gemacht (der Hochstuhl ist umgebaut). Nachdem er sich aber nicht mehr selbst hingesetzt hat, habe ich ihn hingesetzt- was ohnehin in Stress endet, also habe ich es dann auch lassen. Er hat auch schon selbstständig je nach Hunger gegessen. Aktuell will er wieder gefüttert werden und auch plötzlich wieder Milch. Im Kindergarten isst er weiterhin wie immer.
Er ist leider sprachlich noch nicht so weit, um über Situationen im Kindergarten zu sprechen. Ich muss also dem vertrauen, was mir die Pädagoginnen erzählen.
Ich hoffe, dass es eine Phase ist, weil ich mein Kind überhaupt nicht mehr kenne. Wahrscheinlich waren wir bisher verwöhnt (er war autonom, ruhig und ausgeglichen) und andere Eltern habe solche anstrengenden Zeiten ständig. Ich habe auch schon an die Trotzphase gedacht, wütend ist er aber nicht, eher weinerlich.
Die "Trotzphase" muss sich nicht unbedingt mit Wut zeigen.
Als wir diese Phase hatten nach der Kita, haben wir nach der Kita kein Programm mehr gemacht und er durfte zu Hause einfach machen, worauf er Lust hatte.
Wenn er ganz erschöpft war, haben wir auch viel gelesen oder Musik gehört.
Auch ein paar Selfies zusammen machen hat ihn oft aufgemuntert.
Wie gesagt, die Kleinen kapieren immer mehr und es kann auch sein, dass ihn Konflikte oder Situationen verunsichern, die gar nichts mit ihm direkt zu tun haben, darauf kommen natürlich auch die Pädagoginnen nicht.
Unser Kleiner hat zum Beispiel wochenlang von einem runtergefallenen Teller erzählt, was ihn ziemlich durcheinander gebracht haben muss, weil er kaputt gegangen war.
So Kleinigkeiten, die für uns alltäglich sind.
Pragmatisch: Mache ihm eine Weile ein nahrhaftes, aber einfaches Butterbrot und bringe es ihm auf einem Plastikteller (der dann problemlos runterfallen kann).
Du isst am Tisch, das normale, für den Tag geplante Gericht und ggf. mit etwas mehr Vielfalt/ Auswahl.
Er kann dann nach einiger Zeit entscheiden, ob er auf dem Sofa ein Butterbrot essen möchte oder gemütlich mit Mama eine größere Auswahl hätte oder Komponenten, die man nicht auf dem Sofa essen kann (Püree, Suppe, Salat etc.).
Ich finde es etwas seltsam, wie du so absolut zum Schluss kommst, er sei überfordert mit der Kita. Dein Kind benimmt sich in der Kita grundsätzlich normal, also würde ich eher davon ausgehen, dass dort nicht das Problem liegt. Ich tippe eher auf Langweile. Wie ist es denn am Wochenende, wenn keine Fremdbetreuung da ist? Ist dein Kind dann normal? Habt ihr am Wochenende ein anderes Programm als unter der Woche? Bzgl. der Essensituation frage ich mich, ob du die anders gestalten kannst? Dein Kind mehr einbinden. Z.B. eine Zutat fürs Essen aussuchen lassen, mithelfen lassen beim Kochen, Tisch decken. Wie ist der Essstuhl kann dein Kind da selber rauf und runter klettern?
Momentan haben wir unter der Woche ein ruhiges Programm nach der Kita. Am Wochenende ist er ausgeglichen und weint nicht, deshalb für mich der Schluss, dass die Kita zu viel ist. Das Programm variiert. Einen Tag machen wir Haushalt und kochen vor für die Woche (er hilft bei all diesen Dingen mit). Den anderen Tag sind wir im Wald oder am Spielplatz (manchmal auch im Zoo oder Schwimmbad oder irgendwo eingeladen).
Er kann sich selbst auf seinen Stuhl setzen, wenn er das möchte. Beim Kochen ist er im Lernturm dabei (hat auch eigene Utensilien).
Spielplatz, Wald, irgendwo eingeladen....klingt für mich weniger nach einem rhuigen Programm. Bleibt ihr auch mal zu Hause, wo er anzeigen kann, was er machen möchte?