Kleinkind stillt sehr viel

Hallo,

unser Sohn ist mittlerweile 19 Monate alt und ich stille ihn noch sehr oft.
Er ist nur sehr sehr wenig vom Tisch mit und trinkt wenn überhaupt mal sehr wenig Wasser, meistens aber gar nichts.
Tagsüber stille ich hin dementsprechend öfter und nachts wirklich sehr oft. Er wacht teilweise stündlich mehrmals, wenns gut läuft alle zwei Stunden auf.
Ich ernähre ihn also zu 90 Prozent mit Muttermilch.

So langsam merke ich, dass das für mich anstrengend wird. Ich verliere seit kurzem an Gewicht und fühle mich öfter schlapp und durch den wenigen Schlaf auch oft sehr müde.
Abstillen möchte ich nicht da ich hoffe, dass sich das bald selbst reguliert.

Hat hier vllt. jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und wurde es irgendwann von selbst besser? Hat euch das Stillen auf einmal auch so ausgelaugt (Gewichtsverlust, schlapp...)?😵‍💫

Bis vor kurzem hab ich es eigentlich noch relativ gut wegstecken können aber so langsam nicht mehr.😐

Liebe Grüße und vielen Dank

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Stille nachts ab. Such dir eine Methode aus (zB nach Gordon, oder einfach kalten Entzug mit der Ansage "es gibt erst wieder Milch wenn draussen hell ist"), und ziehe es durch! Am Anfang gibt es Protest, aber ihr werdet einen Weg finden. Zu Not nachts bei Papa schlafen lassen. Von alleine kann es besser werden, IRGENDWANN, ist aber keine Garantie. Mein Sohn wachte mit 19 Monaten auch fast stündlich auf und wollte stillen, ich habe von heute auf morgen nachts nicht mehr gestillt und der Schlaf wurde massiv besser.

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Meiner Meinung nach ist das ein Kreislauf aus dem man nur raus kommt, wenn man weniger stillt, also z.B. nur noch morgens und abends/nachts. Das kann man dem Kind in dem Alter doch eigentlich auch schon vermitteln. Kind bekommt genug Muttermilch und hat dementsprechend wahrscheinlich nicht genug Hunger für richtige Nahrung. Natürlich hat er dann nachts auch Hunger bzw braucht kalorien und kommt alle 2 Stunden.

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Würde die Krippe unseren Sohn (17 M) nicht dazu "zwingen" längere Zeit ohne Stillen auszukommen, würde er auch gerne noch zu 90% stillen schätze ich. Am Nachmittag und in der Nacht hing/hängt er aber auch ständig an mir.
Weil wir das langsam gegen den Strich geht, habe ich das reduziert. Tagsüber stille ich ihn jetzt nur noch 1x Abends, und wenn der Bedarf ganz ganz groß ist nach der Krippe (kommt so 1x in zwei Wochen vor). Am Wochenende auch mal vor dem Mittagschlaf. Das Stillen tagsüber abzugewöhnen war leichter als ich dachte. Viel Ablenkung und vor allem - immer wenn er stillen woltle, habe ich ihm stattdessen ganz tolle Snacks angeboten, und Milch im Becher/der Flasche (Hafermilch, Kuhmilch, Pre o.ä.). Und immer wieder erklärt, dass die Brust jetzt Heia macht (das versteht und akzeptiert er gut). Klar gab es Protest, aber nach ein paar Tagen war das durch. Wenn es dich tagsüber stört, überleg dir wann du noch stillen willst und wann nicht und zieh es knallhart durch. Dein Kind ist alt genug zu verstehen, dass die Brust nicht ständig zur Verfügung steht.

Nachts stillen wir jedoch auch noch sehr oft, aber das gewöhnen wir derzeit ab. Kein Einschlafstillen mehr, wurde sofort akzeptiert, was mich sehr überrascht hat. Wir haben bald ein paar Tage frei und dann wird nachts abgestillt. Es gibt dann halt keine Brust mehr. Das werden ein paar harte Nächte mit sehr wenig Schlaf (aktuell wird 1-2 h gebrüllt, wenn ich zB nicht da bin und entsprechend nicht wieder in den Schlaf stillen kann und mein Mann sich kümmert). Augen zu und durch, wir hoffen es wird dann nachts endlich besser, wenn wir da klare Verhältnisse schaffen.

Ich merke auch, wie mich das Stillen und der Schlafmangel langsam fertig macht. Ich bin sehr unkonzentriert bei der Arbeit und mein Kopf ist ein reines Sieb. Ich hoffe da wirklich auf Besserung.

Von alleine würde mein Sohn niemals in absehbarer Zeit das Stillen reduzieren. Dazu geören aber immer zwei, und wenn Mama nicht mehr funktioniert, ist eine Grenze erreicht denke ich.
Man muss ja nicht direkt voll abstillen, das habe ich zB auch nicht vor (da Stillen zB bei Krankehit echt praktisch sein kann). Aber auf ein Maß reudzieren, mit dem beide Parteien leben können, sollte in den Alter durchaus möglich sein.

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Hallo!
Mein Sohn ist zwar erst bald 14 Monate alt, aber vielleicht hilft es dir trotzdem. Er hat vormittags begonnen mehr zu essen, als ich einfach immer wieder etwas angeboten hab. (Banane, Käse, Brot,…) Wasser bekommt er in 3 verschiedenen Gefäßen, die bei seinen spielbereichen herumstehen. So schafft er es vormittags und dann auch nachmittags so gut wie ohne stillen. Zum einschlafen und nachts wird weiterhin gestillt. Da sind wir mittlerweile gut eingespielt, dass ich im Liegen stille und er entweder neben oder auf mir liegt.
Ich merke schon auch, dass es mich Kraft kostet. Jedoch stille ich gerne und möchte das abstillen seinerseits abwarten. Mir helfen meine NEMs gut um mich fit zu fühlen (Vitamin B, C, Lecithin und immer wieder mal ein paar Tage Omni Fibre). Vielleicht hilft dir auch ein Check beim Hausarzt, ob du Nährstoffe einnehmen solltest.
Alles Liebe für euch!

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Meine Tochter stillt mit 21 Monaten auch noch sehr gerne.
Ein „kalter Entzug“ würde für uns nicht infrage kommen, aber wir haben die Regel, dass ohne Ausnahme nur zuhause gestillt wird und sind tagsüber immer unterwegs. Dadurch beschränkt es sich auf morgens, mittags, zum Einschlafen. Nachts wird sie mittlerweile nur noch 1, höchstens 2 Mal wach (außer sie ist krank).
Sie isst auch seit 3-4 Monaten wirklich gut, aber das war bei uns auch lange Thema. Das mit dem Essen wurde bei uns durch Eisen-Supplementierung besser (ärztlich festgestellter Mangel), außerdem hab ich mich viel zu Picky Eating belesen und den Druck rausgenommen.

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Hallo Elena,

das klingt interessant.
Welchen Anlass gab es denn für die Blutabnahme? Das macht man bei so Kleinen ja in der Regel nur bei einem begründeten Verdacht. Hat da für euren KA das schlechte Essverhalten ausgereicht?

So, wie ich unsere KÄ einschätze, würde sie das einfach abtun mit den Worten „Das wird schon“.
Dabei habe ich auch schon öfter an einen Eisenmangel gedacht, da mein Sohn (21 Monate alt) phasenweise auch ein eher schlechter Esser ist und manchmal selbst am Tisch gerne die Brust dem Essen vorzieht (wobei das jetzt auch so langsam weniger wird).

Ich finde es inzwischen auch anstrengend und möchte das Stillen gerne deutlich reduzieren. Das wird aber eine Herausforderung, da er die Brust sehr vehement einfordert. Beim großen Bruder war das einfacher. Der nahm allerdings auch einen Schnuller, was wiederum zu anderen Problemen führte 😅🙈
Der Kleine reguliert hingegen sehr viel über die Brust…Stillen ist eben nicht nur Nahrungsaufnahme 🤷‍♀️

Ein kalter Entzug käme für mich aber auch nicht in Frage. Stattdessen habe ich „damals“ ein tolles Ebook gelesen zum bedürfnisorientierten Abstillen. Das hat uns sehr geholfen und das werde ich mir nun erneut zu Gemüte führen.

Picky eating ist hier dann das nächste Thema…das betrifft nämlich beide Kinder 😆

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Bei uns war der Anlass tatsächlich eine andere, möglicherweise vererbte Erkrankung. Unsere Kinderärztin hat es dann aufgrund des schlechten Essens direkt mit kontrollieren lassen. Soweit ich weiß, kann man bei Eisen aber auch durch einen Fingerpieks, also die kleine Blutabnahme ohne intravenöse Abnahme, zumindest schon einen Anhaltspunkt für eine möglichen Mangel haben. Bei meiner Tochter war der Eisenwert wirklich sehr sehr schlecht. Jetzt ist er im grünen Bereich, aber das Stillen liebt sie immer noch und zieht es oft auch dem Essen vor. Wir stillen dann teilweise vor dem Essen, was mir aber nicht viel ausmacht, weil sie dennoch ganz gut isst. Zwar keine Riesenmengen, aber das muss sie ja auch nicht, sie gedeiht wunderbar. Und wenn ich höre, dass die Kinder von Bekannten sich größtenteils von Nudeln und Brezeln ernähren, muss ich sagen, dass ich viel stillen überhaupt nicht schlimm finde. Muttermilch ist definitiv gesünder als vieles, dass andere Kinder regelmäßig zu sich nehmen… würde meine Tochter nicht anständig gedeihen, würde ich das anders sehen, aber das ist bei uns kein Problem. Und mir macht das Stillen Gott sei Dank auch körperlich nicht viel aus. Aber wenn es für dich körperlich oder psychisch nicht mehr passt, ist es ja auch völlig legitim, mit einem Kind in dem Alter zu reden und es zu erklären. Bei uns war das nur noch zu Hause anfangs stillen auch mit viel Protest verbunden.

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Mein Sohn (17 Monate) stillt auch noch viel. Allerdings nur, weil ich zur Zeit wieder mehr zu Hause bin. Als ich angefangen habe zu arbeiten und der Papa aufgepasst hat, hat er wunderbar gegessen. Nun Wechsel ich den Job und hab 5 Wochen frei , es wird wieder zu 90% gestillt.
Ich denke, bei uns wird es mit dem neuen Job Richtung tagsüber abstillen gehen. Wäre ich noch länger zu Hause, sähe ich auch keine Chance ihn abzustillen.
Seit Mini 8/9 Monate alt ist, nehme ich durchs Stillen ab. Ich finds gut, da ich gar keine Zeit für Sport wie früher habe (4-5x/Woche) und ich wirklich viel über den Tag esse und trotzdem so dünn bin wie vor ihm.
Dieses schlapp sein kann Vitaminmangel sein. Zu meinem Schlafmangel habe ich einen Eisen und Vitamin b 12 Mangel und nehme extra Nährstoffe zu mir. So richtig in den grünen Bereich bin ich noch nicht gekommen, mal sehen was in 2 Wochen das Blutbild sagt. Müde und erschöpft bin ich aber eigentlich seit er auf der Welt ist

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War bei uns auch so, bei meinem Sohn. Bei uns wurde es mit 21 Monaten langsam besser. Dann war er vormittags in der Krippe und hatte Spaß mit den anderen Kindern zusammen zu essen. Bis dahin hab ich ihn auch fast ausschließlich gestillt. Er wollte einfach kaum etwas essen. Das war anstrengend aber ich habe jetzt nicht wirklich gemerkt, dass es mich auslaugt.

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Hallo,

hier ich...
Meine Tochter ist jetzt 20 Monate und wollte bis vor kurzem noch sehr viel gestillt werden (vor allem in der Nacht) und war eine echt schlechte Esserin.
Ich wiege 10 kg weniger als vor meiner Schwangerschaft und es hat mich zum Schluss extrem ausgelaugt, so dass ich auch wieder super viele Haare verloren habe und ständig schlapp und müde war.
Ich hab dann nochmal Geld investiert in gute Nahrungsergänzungspräparate für die Stillzeit, vorher hatte ich einfach nur das billige Folio genommen. Dadurch hat wenigstens das mit den Haaren aufgehört und ich hab mich nicht mehr so schlapp gefühlt.
Ich hatte dann vor kurzem eine medizinische Untersuchung, bei der ich 24 Stunden nicht stillen durfte. Ich hab dann die Gelegenheit genutzt und nachts komplett abgestillt. Es gab 3 Tage Protest und dann war es gut. Resultat: Meine Tochter isst viel mehr. Sie haut rein wie ein Scheunendrescher und sie schläft auch tatsächlich schneller wieder ein wenn sie aufwacht (bin ich ehrlich gesagt echt überrascht drüber). Ich fühl mich damit körperlich auch viel wohler und bin froh über die Entscheidung. Über den Tag trinkt sie vielleicht noch 1-2 mal was.

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Huhu
Ja, ich kenn das gut. Mein Sohn ist zwar erst 13,5 Monate, also jünger als deiner aber er war ein ganzes Jahr komplett vollgestillt.
Mit sechs Monaten bot ich ihm Brei an, den hat er bis zum heutigen Tag nie akzeptiert. Mit 7,5 Monaten begann ich dann mit Fingerfood. Auch da, total erfolglos. Was ich mir einst den Kopf zerbrach, unendlich viel nachlas und die Welt einfach nicht verstand. Und dann mit rund 13 Monaten (also erst vor kurzem) klickte es und mein Junge ass. Von heute auf morgen.
Mir rieten auch viele, weniger zu stillen (was ich auch versuchte) aber das klappte einfach nie bzw hatte keinen Inpact. Es änderte nichts an der Tatsache, dass er noch nicht bereit war.
Was du tun kannst: Den Eisen und Vit B12 Werr checken lassen. Das wurde bei meinem Sohn mit einem Jahr dann mal überprüft.
Und ja, ich nahm im ersten Jahr 30 Kilo ab und bin leichter als vor der Geburt. Man muss dazu aber auch sagen, dass ich die ersten Monate für jedes Schläfchen rumlief und sich mein kleiner Mann praktisch nie ablegen liess. Der Kinderwagen akzeptiert er auch erst seit kurzem. Denke bei mir ists ne Kombi aus so lange Vollstillen und wirklich viel Bewegung.