Eingewöhnung Kind schreit nur

Hallo zusammen, seit 15.okt sind wir in der Eingewöhnung und leider läuft es gar nicht gut.
Mein Sohn ist jetzt 17 Monate.
Ein Gespräch im Vorfeld gab es nicht und ich habe auch keine Infos weiter zum Ablauf der Eingewöhnung erhalten.
Der erste Tag lief super, wir waren 1h dort und mein kleiner war interessiert und hat gespielt. Hat sich auch kaum für mich interessiert. So kenne ich ihn auch.
Am Tag 2 war es genau so.
Am 3. Tag sollte dann bereits die erste Trennung sein, da war mein Sohn aber schlecht drauf. Er hatte nur sehr wenig geschlafen, da 2 Zähne gleichzeitig kamen. Deshalb erst auf mein bitten am nächsten Tag Die Trennung von 10 min. Hat toll geklappt, ganz ohne Tränen.
Ich war total begeistert und stolz wie super er das macht.
Daher bitte auch keine Aussagen wie, du bist nicht bereit, dein Kind spürt deine Unsicherheit etc. Dem ist nicht so.
Dann war Montag und die nächste Trennung lief nicht gut. Er hat sofort angefangen zu weinen als ich gegangen bin und hat die 10 min durchgebrüllt. Er ließ sich weder trösten noch ablenken. Ich habe das nicht überbewertet, war ja auch ein we dazwischen.
Trotz das es nicht gut ging, sollte am nächsten Tag weiter gemacht werden.
Obwohl das Berliner Modell ja sagt, dass bei misslungenen Trennung, mind.die nächsten 2 Tage keine Trennung stattfinden soll, damit das Kind richtig ankommen kann und vertrauen in die Erzieher fassen kann.
Am Dienstag war er dann ganz verändert.
Hing nur an mir dran, hat total geklammert. Eigentlich hat er deutlich signalisiert, "bleib hier", ich bin noch nicht so weit. Trotzdem hab ich mich weg schicken lassen. Was ich im nachhinein bereue.
Die Trennung war natürlich eine Katastrophe, er ist mir sofort schreiend hinterher und hat wieder die ganzen 10 min gebrüllt.
An sich ist die Erzieherin sehr bemüht, sucht immer wieder den Kontakt zu meinem Sohn, bietet ihm Spielzeug an usw..
Naja aber seit diesen beiden schlechten Trennungen läuft gar nix mehr. Wir sind jetzt in Woche 3 und
sobald ich gehe ist der Ofen aus.
Jetzt sagt natürlich der normale Menschenverstand, mein Sohn hat noch keine Bindung zur Erzieherin aufgebaut, lässt sich deshalb nicht beruhigen.
Ich habe das angesprochen, und gefragt ob es nicht besser wäre noch mal zurück zu rudern und ich bleibe erst mal wieder eine Weile komplett dabei ohne Trennungen.
So wurde es mir auch empfohlen, von einer befreundeten tagesmutter und einer anderen Erzieherin. Wenn sie merken die Trennungen klappen noch nicht, werden erst mal für einen gewissen Zeitraum keine mehr gemacht. Bis die Bindung zur Erzieherin besser ist.
Nicht so hier in der Kita...
Nein, das hätte sie ja noch nie gehört, wenn man einmal mit Trennungen angefangen hat, macht man da auch weiter.
Aha?!
Das Kind müsse da durch und Tränen wären normal. Irgendwann wird es sich trösten lassen.
Ich bin mittlerweile an dem Punkt die Eingewöhnung abzubrechen, denn ich finde nicht das es normal ist, wie das läuft,. Das ein Kind mal weint ok, völlig normal. Aber panisches schreien über die ganze Trennung?
Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Das Gespräch mit der Leitung suchen?
Oder muss ein Kind da wirklich einfach nur durch, bis es resigniert und irgendwann das schreien aufgibt?

Bearbeitet von dani84h
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Wir haben in unserer ersten Einrichtung ein ähnliches Konzept kennengelernt. Da wurden auch keine Pausen nach missglückten Trennungen gemacht. Die Eingewöhnung wurde einfach nach Konzept durchgezogen, ob es nun zum Kind gepasst hat oder nicht. Meine Tochter hat auch unglaubliche Panik bekommen und mich keine Sekunde aus den Augen gelassen. Die anderen Kinder die eingewöhnt worden sind haben - in meinen Augen - irgendwann einfach resigniert. Wir haben es dann abgebrochen, weil mein Gefühl mir gesagt hat, hier möchte ich mein Kind nicht abgeben, weil man ihre Gefühle nicht ernst nimmt.
Wir sind jetzt in einer tollen, anderen Einrichtung (Tagespflege), die auch bei unseren anfänglichen Problemen ganz zugewandt war, trotz Krankheitswelle. Sie gehen sehr individuell aufs Kind ein. Das spürt auch meine Tochter und ist mittlerweile sehr gern da.

Hör auf dein Bauchgefühl als Mutter. Ich habe damals am weinen meines Kindes gemerkt, dass es kein normaler Trennungsschmerz mehr war, sondern Panik, weil sie keine Beziehung zur Erzieherin hatte. Und durch sowas muss meiner Meinung kein U3-Kind “einfach mal durch”, wie es dir gesagt worden ist - unglaublich, dass solche Aussagen immer noch getroffen werden.

Bearbeitet von elena739
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Danke für deine Antwort. Ja mein Bauchgefühl sagt mir auch, dass es so nicht laufen darf.
Schema F, in das die Kinder reinpassen müssen oder halt nicht.

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Für mich hört sich das nicht nach einer guten Einrichtung an. Alleine der Fakt, dass es gar kein Vorgespräch gab, fällt mir schon negativ auf. Gab es wenigstens einen Fragenbogen zum Kind?

Ich finde es sehr wichtig, dass individuell auf das Kind eingegangen werden kann. Bei Problemen wieder zurück auf Null.

Ob ein Gespräch mit der Leitung hilft? Diese gibt ja den ganzen Prozess der Eingewöhnung vor und da hat es ja schon zu Beginn (kein Vorgespräch) massiv gehapert.

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Ja einen Fragebogen gab es. Ich glaube an Tag 3 von der Erzieherin.
Ich glaube wir haben da einfach auch etwas Pech gehabt.
Eigentlich sollte eine andere Erzieherin unseren Sohn eingewöhnen.
Diese haben wir mal vorher kurz kennengelernt und zwischen Tür und Angel kurz gequatscht. Sie war total nett und hat gesagt, dass sie für eine sanfte Eingewönung ist. Das viele Erzieher schon am 3. Tag trennen wollen, ihr das aber oft zu früh ist.
Naja, aber leider war sie dann nicht mehr da.. Und unsere jetzige hat übernommen.

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"Naja, aber leider war sie dann nicht mehr da.. Und unsere jetzige hat übernommen"

Joa, da würde ich mal hinterfragen, warum sie nicht mehr da ist.. 😅

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Ich glaube ich würde nach einer anderen Einrichtung suchen 🫣 die sind vermutlich nicht verkehrt dort, aber es „passt“ einfach nicht?
Denke das Bauchgefühl sagt einem schon genau ob es richtig ist oder nicht und wenn sich das Kind dort nicht trösten lässt obwohl es die Personen dort schon so lange kennt glaube ich dass einfach die Chemie Erzieher - Kind nicht passt. Dass Kinder oft nach 2-3 Wochen erst checken dass das jetzt was langfristiges wird ist normal. Dann bricht die Panik aus. 😅 aber in der Regel schaffen es die Erzieher das Kind dann abzuholen… 🤔 nee irgendwie passt das nicht - und jetzt bin ich nicht mal die Mama 😅 aber vom Lesen her schon dachte ich „nee!“ 😅🫣

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Hab ich das richtig verstanden, dass die Erzieherin Deinem Wunsch nicht nachkommt, dass ihr es vorerst nochmal ohne Trennung probiert damit Dein Kind wieder Vertrauen aufbauen kann?
Ich würde mein Kind niemals schreiend zurücklassen, wenn es noch nicht richtig eingewöhnt ist.
Kein Kind „muss da durch“, sowas zerreißt mir das Herz. Auch vorallem in diesem zarten Alter. 😢
Versteh nicht warum die Einrichtungen Wert auf irgendwelche Konzepte mit Namen legen, diese starr für alle durchziehen, anstatt einfach individuell auf die Bedürfnisse des Kindes und der Eltern einzugehen.
Ich würde mich an Eurer Stelle wehren, das so weiter durchzuführen und um ein Gespräch bitten. Wenn sie dann immer noch gehen eine bedürnisorientierte Eingewöhnung sind, würde ich kündigen 🙈

Bearbeitet von jolaci
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Ja leider ist das so.
Trennung werden nicht unterbrochen. Angeblich arbeiten sie nach Berliner Modell. Aber das sagt ja, dass man unterbricht wenn die Trennungen nicht funktionieren.
Ich werde morgen noch mal das Gespräch suchen und wenn da auch kein entgegenkommen ist, nehm ich meinen Sohn da raus.

Bearbeitet von dani84h
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Hi :)
Ich finde, Trennungen am dritten Tag schon arg bald. Ich weiß nicht mehr genau, wann genau bei uns damals das erste mal getrennt wurde.. Ich glaube aber so nach einer Woche. Und dann nicht wieder gleich nach dem Wochenende, so dass das Kind erst mal wieder „rein kommt“.
Uns wurde vorher in einem Gespräch das genaue Vorgehen erläutert und quasi nach unserer Zustimmung oder evtl. Bedenken gefragt, was ich toll fande. Man hat dann als Eltern doch irgendwie das Gefühl, ein bisschen mitzubestimmen.

Als der kleine dann Vertrauen zur Erzieherin aufgebaut hat, kam die erste Trennung. Wir haben die Verabschiedung kurz gehalten und es hat ganz gut funktioniert. Er hatte nicht geweint, sich ehr ein bisschen beschwert, sich aber sofort wieder beruhigen lassen.

Bei uns hat sich die ganze Eingewöhnung total am Kind orientiert und wurde nicht steif nach Schema F durchgezogen.

Insgesamt hatte dann die Eingewöhnung knapp 5 Wochen gedauert aber mit dem Ergebnis, dass der Kleine sich immer auf die Kita gefreut hat und gerne hingegangen ist.

Also alles in allem hätte ich bei dem Vorgehen bei euch etwas Bauchschmerzen, dass das Kind zu etwas gedrängt wird, was es nicht möchte und die Erzieherinnen nicht so wirklich auf das Kind eingehen. Klar, irgendwann denkt sich das Kind, es kann sich das einen sparen weil es eh niemanden interessiert.
Ich würde ernsthaft über einen Abbruch nachdenken und vllt die Kita wechseln. Außer natürlich, du kannst dich mit der Leitung zusammen setzen und ihr findet irgendwie eine Lösung.

Viel Glück :)

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Das klingt super bei euch. So sollte es laufen :)