Papa darf nichts

Meine Tochter ist 22 Monate. Wir haben zur Zeit eine Phase, die sicher einige kennen: Ein Elternteil wird bevorzugt und das andere grundsätzlich abgelehnt. Meine Tochter ist seit eh und je ein Mamakind. Papa-Phase hatten wir nie, obwohl der Papa super engagiert ist.
Nun schickt sie aber Papa sogar regelmäßig mit den Worten “Papa weg”, “Papa blöd” und so weiter, aus dem Raum. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass ein Nicht-Erfüllen ihrer Wünsche in extremen Wutanfällen endet (Autonomiephase lässt grüßen). Wir lassen sie im Alltag grundsätzlich so viel es geht entscheiden, aber ich möchte nicht jede Windel wechseln und jedes Essen zubereiten, weil sie sich das so vorstellt. Und sie soll natürlich auch lernen, dass sie nicht entscheiden kann, wann der Papa was macht. Deswegen verlässt er eben nicht den Raum und sie wütet vor sich hin, bis sie verzweifelt in meine Arme gerannt kommt. Wie lange hat diese Phase bei denen, die das kennen, angehalten und wie seid ihr damit umgegangen?

Bearbeitet von elena739
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Die Phase läuft bei uns immer noch mit fast 3 Jahren :(
Mittlerweile ist es etwas besser, aber nur, wenn ich auch nicht greifbar bin (hab jetzt noch ein Baby, dann muss Papa aber auch mit ihr weg sein) die exklusivzeit tut den beiden aber gut.
und sie versteht jetzt mittlerweile, dass sie Papa auch lieb hat.

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Oh, wow, mit 3 immer noch! Ich schicke die beiden auch regelmäßig raus und wenn ich nicht da bin, ist alles gut. Aber wenn ich da bin, muss der Papa sie nur anschauen, und sie wird sauer. Beneide immer alle, bei denen die Kinder auch mal Papa Phasen haben.
Danke dir

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Meine ist 4 1/2 Jahre und macht das immer noch. Jetzt durfte der Papa nichts aber seit einem Monat steht der Papa wieder hoch im Kurs und es wird nur mit Papa ins Bett gegangen (wenn er da ist).. 🤣🤣🤣

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Oh, es scheint also wirklich seeeehr lange anzuhalten.
Ins Bett bringen mit Papa ist bei uns bisher leider auch noch nicht möglich.

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Nee, bei uns ist es immer wieder mal nur der Papa und dann nur die Mama.. so jedes halbe Jahr im Wechsel 🙈🙈

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Wie wir damit umgehen. Wenn es möglich ist, geht eben im Moment der Papa mit ihr ins Bett. In der Zeit wo es auf keinen Fall der Papa sein sollte, hat der Papa es halt nur gemacht wenn es nicht anders ging. Bei dem Wort dumm würde ich nur sagen das es im Haus keine dummen Mensch gibt und es nicht okay ist, sonst würde ich nichts weiter machen, dass legt sich schon wieder. Der Papa sollte da sein und halt bei Unternehmungen begleiten, damit sie sieht das er da ist.

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das ist dann wohl der Ödipuskomplex ... wobei freudsche Wort das ja vollkommen überholt ist und seine Theorie überarbeitet wurde.

die Triangulierungsphase ist bei uns auch seit geraumer Zeit Thema und die soll wohl so um die 3 bis 4 Jahre dauern. im Schnitt und fängt, auch im Schnitt, erst so ab 3 an. Ausnahmen bestätigen die Regel und da wir wissen, dass jedes Kind sich mit einem anderen Tempo entwickelt ... tadaaaa, bei uns hat es auch so mit 2 begonnen, wobei ich es in die Trotz- und Autonomiephasen gesteckt hatte, bei uns ist alles irgendwie ineinander übergegangen, es gab keine Pausen zwischen den Schüben, Phasen, Regressionen und was auch immer.

das Thema jedenfalls hatten wir vor kurzem ausgiebig mit meiner Therapeutin besprochen. sie hat mir erklärt wie wichtig das ist, Kinder fangen an zu leben, dass die Eltern nicht nur für sie da sind sondern auch füreinander. das ist wohl alles wichtig für spätere Beziehungen, Bindungen, Freundschaften und was auch immer. ein Elternteil ist sowas wie eine Konkurrenz und erlebt Ablehnung. wo Freud dann tatsächlich auch Recht mit hatte, dass es für Mädchen dann ist die Mütter sind, die die Konkurrenz sind und für Jungs die Väter. allerdings ist das nicht die Regel. mein Mann ist oft richtig traurig, wenn unser Sohn ihn wegschickt und sich absolut nicht beruhigt. wir bleiben aber einfach dran. es geht weiter wie immer. Papa macht ihn morgens und abends fertig und damit muss er leben und bei uns ist zum Glück die Welt immer wieder schnell in Ordnung.

ausschlaggebend die das Gespräch mit meiner Therapeutin war allerdings nicht das mein Mann immer wieder abgelehnt wurde, sondern wir den ersten Fall von Ablehnung hatten die mich betraf. das war so schlimm, dass ich das tun Thema machen musste, denn er hatte sich aufgeführt, aus hätte ich ihm sonstwas angetan und traumatisiert. habe ich natürlich nicht, es war nichts, c er wollte nicht im Kindersitz bleiben beim Autofahren und wir mussten weiter. danach durfte ich ihn nicht mal mehr anfassen, was ich ganz schlimm fand. es ging nur eine halbe Stunde, aber war so schlimm für mich

mir wurde dabei dann gesagt, dass auch das normal ist und immer wieder wechseln wird

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Danke dir. Bei uns geht auch eine “Phase”, “Schub”, wie auch immer, in die andere über.
Der Papa ist glücklicherweise verständnisvoll und bleibt trotz der “Ablehnung” die ganze Zeit am Ball. Und wenn ich nicht da bin, passt auch alles und sie ist zufrieden (vom einschlafen mal abgesehen, das würde niemals mit ihm gehen) - bloß hätten wir auch gern Zeit zu dritt :)
Mich hat sie bisher noch nicht abgelehnt, eher im Gegenteil, ich sollte von Geburt an 24/7 neben ihr sein bis heute. Aber ich kann mir vorstellen, dass das echt hart ist! Gerade, wenn man es vorher nicht kannte.

Bearbeitet von elena739
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Die längste Phase ging etwas sieben oder acht Monate. Wann immer es möglich war, haben wir dem Wunsch unseres Sohnes entsprochen, und Mami hat das Brot geschmiert oder ihn angezogen. Ich hab dann eben gekocht und sie gespielt oder so.
Das galt aber nur für ihn selbst, also da durfte er bestimmen wer etwas macht, und wenn Mami gerade beschäftigt war und ich nicht sollte, musste er warten. Dass ich mich hinsetze wo ich will und sowas war natürlich keine Frage - über mich selbst bestimme nur ich.

Da wir unser Kind bis drei Jahre zu Hause betreut haben, hatte ich ihn ohnehin zwei Tage komplett alleine, und da war es auch kein Problem dass ich alles gemacht habe, obwohl ihm der Abschied von ihr sehr schwer fiel.
Und einige Dinge, die grundsätzlich immer ich gemacht habe - ins Bett bringen - waren auch nie verhandelbar.

Für uns hat das so gut funktioniert, es hat sich dann auch einfach von selbst erledigt.