Kleinkind 2 Jahre lehnt jegliche Familienmitglieder ab

Hallo Ihr Lieben,

Ich bin alleinerziehende Mama von einer 2 jährigen, ihr Papa kommt höchstens einmal im Monat, zu diesem hat sie eine Bindung und obwohl er so selten kommt wird er natürlich angehimmelt aber auch da kommt es noch oft vor das meine Tochter mit ihm nichts allein machen möchte, mittlerweile sind es kurze Zeiten in denen sie bei ihm sein möchte. Da ist es verständlich, er ist wenig da.
Ihre Oma und ihre Urgroßeltern sieht sie normalerweise jedes oder jedes zweite Wochenende und sie mag keinen davon, sie mag auch beide großtanten und beide großonkel nicht.

Sind wir bei den Urgroßeltern zu Besuch, kommt in jedem Satz angst, Mama bleiben, oder weg, nachhause gehen. Genau das gleiche sagt meine Tochter auch wenn die oma kommt. Meine Tochter ist sehr fixiert auf mich was mich persönlich nicht stört, ich genieße es überwiegend. Ich vermute das meine Tochter folgendes spürt: Meine komplette Familie ist bis auf wir beide von borderline betroffen und die ganze Familie ist ambivalent. Im ersten Moment sagt ihre oma oh ich hab dir ein Buch mitgebracht und im nächsten Moment erwartet sie das sie dafür gemocht wird, Im nächsten Moment sagt sie zu meiner Tochter du nerviges Balg. Ihre Großeltern sind da genauso und der Rest der Familie bis auf ihr Papa und ich. Ich musste meine Familie schon oft rausschmeißen, bin ständig am weinen weil meine Familie mir andauernd Vorwürfe macht, du verwöhnst sie, ein tyrann, du hältst sie uns vor, zwing sie mit der familie was zu machen, du bist eine glucke usw, ich würde die ganze familie zerstören und mein Opa meinte dann als meine Tochter mal schlief, es ist fürchterlich das du geboren wurdest und dein Kind auch, wir wollen euch nicht mehr sehen, ihr nervt und seid anstrengend. Ich habe keine Freunde und auch keine Familie, alle denken so von mir weil meine Tochter nicht die erwartungshaltung der Familie erfüllt. Mach ich es wirklich falsch wenn ich die Ängste meiner Tochter ernst nehme und sie nicht zwinge die familie zu mögen?

2

Was für eine wundervolle Tochter du hast! Sie hat feine Antennen und spürt die beängstigende Atmosphäre.

Muss es denn wirklich sein, sie diesen widersprüchlichen Menschen so oft auszusetzen?

1

Seien wir doch mal ehrlich, nicht nur deine Tochter, sondern vor allem auch du selbst hast kein Vertrauen in deine Familie. Und wenn sie alle öfters so ablehnende Äußerungen machen wie in deinen Beispielen, dann ist das ja auch sehr nachvollziehbar.

"Im nächsten Moment sagt sie zu meiner Tochter du nerviges Balg."
"es ist fürchterlich das du geboren wurdest und dein Kind auch"

Menschen, die sich so äußern, tun doch weder dir noch deinem Kind gut. Warum hast du denn so viel Kontakt zur Familie, wenn sie dir emotional überhaupt nicht gut tut?

Dass deine Tochter merkt, dass du dich mit der Familie nicht wohl fühlst und dass sie Angst hat und wieder nach Hause möchte, finde ich unter den gegebenen Bedingungen absolut nachvollziehbar.

Bearbeitet von Memory
3

Schau mal, ob du eine Beratungsstelle für Angehörigen psychisch kranker Personen in deiner Nähe findest. Sonst gibt es meine ich auch telefonische Beratung.

Das Thema ist einfach viel zu komplex um da per Kommentar Ratschläge zu geben. Nüchtern betrachtet ist es doch logisch, dass deine Tochter sich dort unwohl fühlt und natürlich wäre gar kein Kontakt vielleicht sogar besser. Aber so einfach funktioniert das ja nicht. Du bist da ja auch in die Dynamiken reingewachsen. Ob man das am Ende fürs Kind möchte ist nochmal was anderes.

4

In erster Linie spiegelt deine Tochter dich. Du fühlst dich in der Umgebung deiner Familie nicht wohl, möchtest nicht angegriffen werden... Und deine innere Ablehnung der Familie äußert sie mit äußerer Ablehnung deiner Familie.

Für euch beide wäre eine klare Linie sinnvoll. Wie die aussehen kann, erfährst du unter Anderem bei einer Beratungsstelle für Angehörige psychisch Erkrankte. Hast du selber eine Therapeutin, um die Vergangenheit aufzuarbeiten? Such dir auch eine "neue Familie", also gute Freunde. Z. B. Eine Gruppe Alleinerziehender (frag mal bei Caritas, Diakonie...), eine Kirchengemeinde, einen Verein, ein Ehrenamt, eine Krabbelgruppe...

5

Man kann niemanden „zwingen“, andere zu mögen. Selbst die eigenen Kinder nicht.

Und nach dem, was du schreibst, tut deine Tochter ja sehr gut daran, dass sie intuitiv vorsichtig bei deiner Familie ist.

Selbst wenn sie wollte, würde ich sie nicht alleine dort lassen. Und so schon grade gar nicht, wenn sie es so klar kommuniziert.

Wieso sollte ich mein Kind irgendwo hingeben, wo es Angst hat? Und es so total unnötig ist? Nee. Ich schütze mein Kind und das solltest du natürlich auch tun :)