Hallo zusammen
Ich habe eine willenstarke 18 Monate alte Tochter.
Ich würde gerne mal mit ihr zum Supermarkt laufen oder irgendwo in der Nähe (5-10 Gehminuten) jedoch ist es so das wenn wir draussen sind, sie ihren eigenen Weg geht. Für mich ist das grundsätzlich kein Problem, ich lass mich gerne von ihren kleinen Füssen leiten und schaue wo sie hingeht, jedoch ist es so das ich mit ihr niergens hingehen kann da sie den Kinderwagen nicht mag und an der Hand laufen mag sie auch nicht.
Wie bringe ich ihr bei das sie mit mir iegendwo hinlauft? Sprechen kann sie noch nicht aber vestehen tut sie fast alles. Sobald ich sie von irgendwo wegnehme bekommt sie einen Wutausbruch🫠
Wie bringe ich meiner Tochter das bei?
Ich würde ein alternativen Gefährt versuchen oder Tragen.
Gezielt wohin laufen kommt einfach irgendwann. Klar kann man das üben, aber auf schnelle Erfolge würde ich da nicht setzen 😅
Bei uns klappt zB der Fahrradsitz gut, Kinderwagen geht selten. Trage geht gut.
Andere haben Gefährte mit Schiebestange oder lassen nen Puppenwagen schieben.
In dem Alter sind die Kinder durchaus in der Lage zu lernen, dass man manchmal nicht einfach irgendwie rumlaufen kann, sondern vorwärts kommen soll. Dann gibt's eben nur die Möglichkeit Buggy oder selber vorwärts bewegen. Es klappt dann jedesmal ein bisschen besser, die Kinder gewöhnen sich ja daran und sind dann nicht mehr so wütend. Manche Familien nutzen in dem Alter auch gerne ein Fahrzeug mit Schiebestange (Dreirad oder Sitzroller). Das habe ich nie probiert.
Bei uns lassen sich Strecken am besten auf dem Dreirad zum Schieben bewältigen.
Ist etwas ganz anderes als Kinderwagen.
Was wäre, wenn du vorher viel mit ihr darüber sprichst, wie es im Supermarkt aussieht (Bilderbuch) und was man da alles finden kann und dann mit ihr besprichst, was sie aussuchen kann - so dass sie einen Grund hat, mitzukommen?
Und dann vielleicht auch mehrfach vorher erklärst, wie ihr zum Supermarkt kommt, ihr ggf. - wenn du dir so viel Mühe machen willst - Handybilder vom Weg zeigst, damit sie sich orientieren kann (am gelben Haus in die Straße mit den vielen Bäumen, dann in die Straße mit der Ampel etc.)?
Oder auch verschiedene Anlaufpunkte in der Nähe suchst und immer vorbereitest, so dass sie nach und nach gewöhnt ist, dir zu folgen, weil es zu etwas Interessantem hingeht. Zum Bäcker, ein Brötchen fürs Frühstück holen (immer einzelne Sachen, damit ihr oft gehen müsst), zum Spielplatz, in die Apotheke etc.?
Ihr folgen und die Gegend erkunden ist ja auch schön, aber das würde ich dann NACH dem geplanten Ziel machen. Einmal in die Apotheke, vielleicht hin und wieder sie dort auch etwas Kleines für sich aussuchen lassen und auf dem Heimweg darf sie die Gegend erkunden und ihr geht ungeplante Wege - bis es dann wieder nach Hause geht, wo sie sich dann wieder an dir orientieren muss.
Vielleicht kann man ein Spiel daraus machen, an der Hand zu gehen? Z.B. erst mal für eine bestimmte Schrittzahl? 10 Schritte an der Hand gehen, gemeinsam zählen, dann wieder alleine. Dann zwei Schritte an der Hand gehen. Dann wieder 10. So, dass es nach und nach mehr werden, aber sich die Anzahl nicht kontinuierlich steigert.
Vielleicht kann sie auch frei gehen und du sagst dann ein bestimmtes Wort und sie muss dich abklatschen - und dann darf sie das Wort sagen und du musst sie abklatschen. Das natürlich unter viel Begeisterung. Vielleicht wird das Händehalten so positiver besetzt?
Wutausbrüche gehören dazu 😅
Würde ich dem aus dem Weg gehen wollen, wir kämen morgens nicht mal aus dem Haus 😅
Und was draußen angeht: sie darf sich in der Spielstraße frei bewegen. Ansonsten kommt sie an die Hand oder wird getragen wenn das nicht funktioniert - kompromisslos, (sogar hochschwanger kurz vor ET hab ich meinen sich wehrenden 17kg Brummer notfalls noch nach Hause getragen) da diskutiere ich nicht, das wird gemacht und wenn sie sich darüber aufregen möchte, dann darf sie das gerne tun. Ein wütendes Kind ist besser als ein totes (im schlimmsten Fall, denn die Hauptstraße ist nah und dort ist Tempo 70).
Ihr folgen wo sie hin will?
Dann wenn alles andere erledigt ist bzw. wir dort waren wo ich hin wollte/musste
Hi,
laufen wenn man Zeit hat, Buggy wenn es schnell gehen soll, bevor man "ungerecht" wird.
Was habe ich schon schlecht gelaunte Mütter gesehen, die dem Kind fast die Schulter ausgekugelt haben, da das Kind, nicht in Ihre Richtung gelaufen ist.
Gutes gelingen
Mein Unwort der letzten Jahre: willensstark.
Meistens steht das einfach nur dafür, dass da Eltern sind, die sich nicht trauen, die Wut oder die Enttäuschung ihrer Kinder zu begleiten, ihnen darum immer alles Recht machen und die Kinder somit nicht lernen, dass andere Menschen auch Bedürfnisse haben und entsprechend NOCH häufiger Wutanfälle bekommen.
Ich beobachte dieses Phänomen seit Jahren und frag mich, wann es begonnen hat, dass Eltern sich nicht mehr trauen, sich bei ihren Kindern durchzusetzten und klare Grenzen zu definieren.
Und ich meine damit nicht, dass ein Kind funktionieren und gehorchen muss. Garantiert nicht. Aber diese Hilflosigkeit bei Alltagsdingen find ich bemerkenswert. Es gibt einfach Dinge, die entscheiden die Eltern. Wenn das Kind dann wütet, dann ist das so. Das ist das Recht des Kindes. Die Pflicht der Eltern ist das, diese Wut zu begleiten und für das Kind dazusein.
Es dem Kind immer recht zu machen und nie auf Konfrontation zu gehen, interpretieren viele Kinder als Schwäche. Kinder brauchen also starke Eltern und altersentprechende Grenzen, die ihnen liebevoll, aber konsequent vermittelt werden.
Mein Tipp also: einfach gehen. Mit der inneren Überzeugung, dass DU das jetzt willst und ihr das tut. Nicht ewig diskutieren und bitten, sondern kurze und präziese Angaben machen, was du von deinem Kind erwartest. Wird es wütend, dann lerne, das auszuhalten.
So schwer ist das gar nicht, du brauchst einfach das Selbstbewusstsein, dass DU die Mutter bist und deinem Kind des Weg weist.
Aha. Und was passiert dann? Das Kind wirft sich auf den Boden und brüllt. Egal was man sagt. Oder rennt weg. Was machst du dann? Was ändern "präzise Angaben" an der Situation?
Die Erzieher und ich nennen unser Kind übrigens stur und nicht willensstark. Falls das besser ist.
Wegrennen hat hier die sofortige Umkehr nach Hause zur Folge oder die Positionierung in der Trage.
Neulich haben wir deshalb einen Zoobesuch abbrechen müssen, joar dumm gelaufen 🤷🏻♀️.
Auf den Boden schmeißen - kann sie gerne machen, wenn Zeit ist setz ich mich dazu und erkläre ihr nach dem Abkühlen warum das jetzt nicht so geht wie sie das will.
Wenn keine Zeit ist - Kind auf den Arm und beim weiterlaufen erklären.
IdR nehme ich mir die Zeit außer die Kleine Schwester brüllt sich die Seele aus dem Leib, da klemm ich mir die Große schon mal unter den Arm und schleppe sie heim
Nimm sie an die Hand, geht ja sowieso nicht anders, wenn ihr irgendwie an der Straße seid. Sie muss sich an dein Leben anpassen.
So wie ich das lese, hast du ihr stets ihren Willen gelassen.
Überlege was notwendig ist, erkläre es ihr, so dass sie versteht, und dann setze es um. Kann sein, dass sie einen wutausbruch bekommt, aber davor darf man sich nicht irritieren lassen. Es wird seine Zeit dauern, aber gib nicht auf. Überlege, wie lange sie schon ihren Willen durchsetzen kann, also brauchst du auch Geduld. Manches kann man spielerisch oder in Geschichten verpackt nahebringen. Bilderbücher, in denen es um bestimmte Situationen geht, sind such nützlich. Z. B im strassenverkehr, beim Arzt, beim Einkaufen etc.
Es bringt nichts, zu denken, dass das nur eine Phase ist, die vorbeigeht.