der Schnuller muss weg

Hallo,

meine Tochter ist 22 Monate alt.
Sie hat den Schnuller noch relativ viel. Bei jeder Autofahrt, beim Schlafen, jedes Mal wenn sie weint (aus Frust, gestürzt, usw.)

Sie hat eine schwache Mundmuskulatur und die Ruhelage der Zunge ist nicht richtig. Wir sind deswegen seit heute in logopädischer Behandlung. Ihre Aussprache ist sehr undeutlich, obwohl sie einen wirklich großen Wortschatz hat.
Wir müssen jetzt einige Übungen zu Hause machen, alles sehr spielerisch. Die Logopädin meinte aber dass der Schnuller und die Flasche unbedingt weg müssen, da sie im Mund genau das Gegenteil von dem bewirken was wir mit meiner Tochter trainieren.

Aber wie mache ich das jetzt? Er muss weg, schon klar. Aber einfach kalter Entzug und ein paar Wochen Zähne zusammen beißen?

Freue mich über Austausch.

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Hi,
Tage dauert es, nur Dir kommt es wie Wochen vor, da Du Dich durchsetzen musst.

Sohn 1 hatte einen kleinen Lutschoffenenbiss, und ich nahm alle Schnuller und sagte da, daß er bald nicht mehr essen kann, da die Schnuller den Mund kaputt machen.

Die erste Nacht ohne Schnuller war vom 4.6. auf den 5.6.2008, er ist am 30.8.2006 geboren.

Ich gab ihm ein Auto mit Pferdeanhänger, frisch verpackt, und erklärte ihm, daß das ein Geschenk ist, weil er die Schnuller nicht mehr nehmen darf.

Tagsüber ging es gut, abends beim einschlafen, suchte und fragte er nach dem Schnulli. Du hast doch das Auto bekommen, Schnuller sind bä.

Das einschlafen dauerte länger als sonst, er lutschte in der 1. Nacht beim einschlafen am Auto. Als er richtig schlief, nahm ich ihn das Auto ab. Er schlief durch, wie sonst auch. Der nächste Tag, war wieder mit vielen "Schnuller ist bäh, da ist das neue Auto", etwas anstrengend.

Nach 3 Tagen hatten wir es.

Sohn 2, bekam daher ab dem 1. Geburtstag nur noch zum schlafen den Schnuller. Und kurz vorm 2. Geburtstag, waren alle alt und gammelig und er bekam auch ein Ersatz. Er fragte aber gar nicht mehr nach, da er in der Krippe auch keinen bekam.

gutes gelingen

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Wir mussten auch aus medizinischen Gründen relativ dringend den Schnuller loswerden. Aus der Krippe kannte unser Kind die Schnullerfee, deshalb haben wir dieses Ritual genutzt. Irgendein offizieller Abschied ist vermutlich nicht verkehrt, hilft den Kindern zumindest ein bisschen, das alles zu begreifen. Wir haben aber schon auch erklärt, was die Gründe sind, aber unser Kind war auch schon knapp 2,5.

Ja und dann tatsächlich Augen zu und durch. Die ersten zwei Nächte waren schlimm, dann ging es aufwärts. Also die Nächte waren dann okay, nur am Abend wurde er noch knapp zwei Wochen vermisst, das Kind war abends kurz wehmütig bis traurig. Es hat Schnuller aber auch über alles geliebt.
Tatsächlich wurde der Schnuller kein einziges mal tagsüber vermisst, auch nicht im Auto oder zum Mittagsschlaf.

Ich finde, dass man den Kindern sowas durchaus zumuten kann, vor allem wenn es wichtige Gründe gibt. Man lässt sie ja nicht alleine. Mit zugewandten Bezugspersonen halten die Kinder das schon aus und dann hat man es wenigstens hinter sich.

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Ich hab meiner erklärt, dass der Schnuller nicht gut für die Zähne ist. Aktuell klappt es gut, dass sie ihn tagsüber nicht braucht. Ich hab auch konsequent darauf geachted, dass sie keinen Schnuller im Mund hat, wenn sie spricht. Vielleicht wäre ein sukzessiver Entzug sinnvoll, so ein kalter scheint mir schon brutal...aber ich bin auch nicht vom Fach. Bzgl. Der Flasche, vielleicht könt ihr Euer Kind eine Alternative (Becher) aussuchen lassen, um ihn so besonders zu machen und kein Bedürfnis mehr nach der Flasche besteht.

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Mit meiner "Teilzeittochter" haben wir ein Floß gebaut zusammen, Gründe erklärt und die Schnuller samt Floß auf die Reise geschickt. Hat sie zwar in dem Sinn beschäftigt dass sie es drei Tage jedem erzählen musste damals, gab aber keine Träne, dafür viel positive Bestärkung fürs so groß und klug sein. Keine einzige doofe Nacht! Zugegeben Umweltverschmutzung aber das geht auch besser wenn man Komplizen findet die das Floß wieder rausfischen 🤭

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Hier fast gleiches Alter, gleiches Thema 😀

Ich habe den Zugang zum Schnuller tagsüber langsam ausschleichen lassen und auf Autofahrten und Schlafen beschränkt.

Nun hat er am Wochenende den nächsten Schnuller durch gehabt (wieder durchgekaut) und ich habe ihn gefragt ob er ihn in den Müll tun möchte. Hat er. Dann habe ich ihn gefragt, ob er es heute Nacht ohne probieren will. „Ja.“. Gesagt - getan. Hat im Bett zwar auch mal gefragt aber war ganz fein mit meiner Antwort, dass Klaus Schnullermaus ihn heute Nacht abholt und wir keinen neuen zu Hause haben.

Ich habe passenderweise das Buch „Klaus Schnullermaus“ bestellt und konnte es dann im Prinzip der Schnullerfee durchziehen 😀

Er hat beim einschlafen die letzten 3 Tage etwas länger gebraucht, aber ansonsten sind wir ihn jetzt los ✨

Ich persönlich finde so eine langsam gestaltete Abgewöhnung (tagsüber schrittweise) schöner als ein kalter Entzug.

Bearbeitet von Little-O