Eingewöhnung Kita - starker Trennungsschmerz

Hallo zusammen,

seit 1,5 Wochen sind wir nun in der Eingewöhnung Kita. Mein Kind ist 2 Jahre alt und momentan auch eine starke Mama Phase, wo er sich null von mir lösen will und selbst mit seinen lieblingspersonen aus der Familie nicht auf den Spiele etc will. Vor 2 Monaten hat er sich da noch nicht mal mehr nach mir umgedreht.

Nun sind wir seit 1,5 wochen in der Eingewöhnung und ich saß immer so 2-3 Stunden dabei. Da konnte er sich auch gut von mir lösen und hat gespielt.

Die erste Trennung war gestern für 20 Minuten. Und er hat immer wieder geweint, hab es draußen mitgehört. Sich aber auch wieder beruhigen lassen.
Den restlichen Tag klebte er an mir.

Heute wieder Trennung für 20 Minuten und er hat sich wieder immer mal wieder beruhigt, aber so herzzerreißend Mama geschrien, dass ich wirklich kurz davor war in den Raum zu gehen…

Wenn er doch die ganze Zeit so Mama schreit, kann er sich doch nicht wohl fühlen. Wenn ich ihn dann abhole lacht er wieder und es ist alles gut.

Er ging auch heut morgen mit einem strahlen rein und hat gleichh ja gespielt, aber sobald ich den Raum verlasse ist es ganz schlimm.

Und ich will auch nicht das er einen psychischen Schaden davon trägt. Ich hab gedacht, es ist schön für ihn mit anderen 9 Kindern zu spielen, aber anscheinend lag ich falsch


Weiß jetzt gar nicht, wie ich weiter machen soll

Bearbeitet von Aline95
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Kleinkindbetreuung ist für Eltern, nicht für Kinder. Es entspricht seiner Entwicklung überhaupt noch nicht, sich von den Eltern zu lösen. Kleinkindbetreuung kann gelingen und unschädlich sein, förderlich ist sie bei mittelnormalen Elternhäusern nicht (es gibt aber schon Familien, bei denen es für die Kinder besser ist, möglichst früh möglichst lange fremdbetreut zu werden).

Wenn du als Erwachsene entscheidest, dass du Betreuung brauchst, ist das in Ordnung und vertretbar. Dein Kind wird sich eingewöhnen und mit ziemlicher Sicherheit keinen Schaden davon tragen. Es ist dann deine Aufgabe, seine wut und den Schmerz auszuhalten und zu begleiten, damit er darüber hinweg kommen und sich gut auf die Situation einlassen kann. In drei Monaten wird er wahrscheinlich gerne in die Krippe gehen. Jetzt kannst du es nicht erwarten.
Manche Kinder gewöhnen sich auch schneller ein und freuen sich dann. Wenn es ganz ohne Schmerzen geht, ist das eigentlich eher ein Alarmzeichen…

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Hallo, lies mal weiter unten.. Ich hab auch einen Beitrag verfasst zum Thema "Kita u3, Eingewöhnung abbrechen".
Ist mittlerweile auf Seite 2.
In dem sogar viele Erzieher geantwortet haben, dass sie ihr Kind nie in die krippe und U3 Betreuung geben würden...
Vielleicht hilft dir das etwas.
Wir haben abgebrochen. Unser Sohn hat auch nach 5 Wochen noch herzzereisend bei jeder Trennung geweint. Er ist wohl einfach noch nicht bereit.

Bearbeitet von dani84h
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Bei uns das gleiche.

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Liebe Aline,

erstmal möchte ich dir sagen, dass dein Ansatz, dein Kind mit anderen Kindern spielen zu lassen und ihm diese Erfahrung zu ermöglichen, wirklich toll ist. Es zeigt, dass du dir viele Gedanken machst und das Beste für dein Kind möchtest. Ich finde aber, dass zwei Jahre ein sehr frühes Alter für den Kita-Start ist. Gerade in dieser Phase sind viele Kinder einfach noch nicht bereit, sich von ihrer engsten Bezugsperson zu lösen. Dein Kleiner zeigt dir deutlich, dass er im Moment noch ein starkes Bedürfnis nach deiner Nähe und Sicherheit hat.

Wenn man sich mit dem Thema Urvertrauen beschäftigt, erkennt man, wie prägend diese frühen Bindungserfahrungen sind. Kinder, die zu früh getrennt werden, können das oft nicht verarbeiten – und ja, für manche kann dies auch traumatisierend sein. Aus meiner Erfahrung und auch meiner eigenen Kindheit heraus (ich kam mit drei Jahren in die Kita und habe diese Zeit voller Trennungsängste und Unsicherheit erlebt), kann ich dir sagen: Es gibt Kinder, die brauchen diese intensive Nähe und Geborgenheit länger als andere, und das ist völlig in Ordnung.

Es gibt auch Kinder, die gut mit einer frühen Betreuung umgehen können, aber im Endeffekt zählt nur, was dein Kind dir zeigt und wie es reagiert. Wenn es noch nicht bereit ist und du die Möglichkeit hast, ihn zu Hause zu lassen, bestärke ich dich darin, darauf zu hören. Vielleicht ist es eine Option, ihm Sozialkontakte über Spielgruppen, Turnvereine oder andere kinderfreundliche Aktivitäten zu ermöglichen, die nicht mit einer Trennung verbunden sind. Der enge Kontakt zu dir gibt ihm jetzt die Sicherheit, die er später im Leben nutzen kann, um von selbst auf andere zuzugehen.

Dein Kind braucht keine Kita, um zu lernen, wie man soziale Kontakte knüpft. Es wird dir irgendwann danken, wenn du sein Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit respektierst. Vielleicht ist der Zeitpunkt in einem Jahr besser, und dann könnt ihr gemeinsam einen neuen Versuch starten, wenn er soweit ist.

Bleib dir treu und vertraue darauf, dass du die Bedürfnisse deines Kindes am besten kennst. Es ist wirklich nichts, was man erzwingen muss – und das zeigt dir dein Kleiner ja auch ganz deutlich.

Alles Liebe für euch beide!💜🍀

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Auch wenn ich dir in weiten Teile zustimme, ist ein gewöhnlicher Kindergartenbesuch nach Eingewöhnung nicht traumatisierend. Man muss etwas vorsichtig in der Wortwahl sein, um das Leid der echten Opfer nicht abzuwerten.
Darüber hinaus wird ein sicher gebundenes Kind mit ziemlicher Sicherheit nicht die Bindungsrepräsentation gegenüber seiner Hauptbezugsperson ändern, nur weil es in den Kindergarten kommt und da vielleicht nicht optimale Erfahrungen macht.

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Aus der Erfahrung mit drei Eingewöhnungen im U3-Bereich finde ich, dass es bei deinen Schilderungen gut klingt. Dein Kind spielt, lässt sich trösten. Das wird gut funktionieren!

Allerdings sind drei Sachen ungewöhnlich: Die erste Trennung ist spät, du bist sehr lange dabei und die erste Trennung ist lang! Nach welchen Modell wird eingeführt?

Entgegen meiner Vorschreiber vertrete ich auch die Meinung, dass die U3-Betreuung meinen Kindern in Summe gut getan hat.

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Berliner Modell

Hat mich auch gewundert, wieso von null auf 100 gleich so eine lange Trennung. Hab gedacht es wird gesteigert und wenn er sich beruhigt hat, dass icu dann komme und ihn hole. Das er es immer etwas positiv verknüpft.

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Hatte vor einem Jahr auch eine Eingewöhnung, meine Tochter war damals 22 Monate alt.
Es wurde nach dem Berliner Modell eingewöhnt. Die ersten drei Tage war ich dabei und wir waren nur eine Stunde dort, an Tag 4 eine Trennung für 5 Minuten und an Tag 5 hatten wir eine Trennung für 15 Minuten.
In der zweiten Woche haben wir auf 3 Stunden erhöht. Der Mittagsschlaf und auch das Essen haben super funktioniert (sogar tausend mal besser als zuhause!!!)

Die Trennung ist bis heute jeden Morgen mit weinen verbunden. Sie freut sich tierisch auf die Kita, kanns kaum erwarten dass wir los gehen. Sobald wir da sind und ich mich verabschiede nimmt das Drama seinen Lauf, es wird gebrüllt und an mich geklammert.
Umso schneller ich mich verabschiede und sie der Erzieherin übergebe - umso besser! Sie weint ca 10 Sekunden bitterlich, kaum schließe ich die Türe wird wieder gelacht und sie hat einen tollen Tag (8.30-14 Uhr).
Nach einem Jahr kann ich sagen es ist die beste Entscheidung gewesen, sie hat sich dort so toll entwickelt. Sie hat gelernt zu teilen und aber auch mal kurz warten zu müssen. Sie spricht wie ein Buch und hat großes Interesse und Freude an anderen Kindern.
Und mir geht’s auch besser - der Ausgleich tut mir so gut und wir können den Nachmittag gemeinsam genießen.

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Bitte hör auf dein Bauchgefühl. Dein Kind schreit nach dir.