Nächtliche Anwesenheitskontrolle

Liebe Urbia-Community,

Habt Ihr vielleicht Erfahrungen zu folgendem Thema?

Meine Tochter, 21 Monate, schläft quasi schon immer bei uns im Bett (war anders geplant, aber letztlich haben wir erkannt, dass unsere Wahl zwischen „wir schlafen alle in einem Bett“ und „keiner schläft“ besteht 🫣). Zum Einschlafen stille ich sie. Klappt im Moment auch recht schnell. Ihre Schlafphasen dauern dann ca. 40 Minuten. Jetzt mein „Problem“:

Beim Übergang zwischen den Schlafphasen tastet sie immer, ob ich neben ihr liege. Wenn von vorne herein Körperkontakt besteht, zuckt sie nur kurz und schläft weiter. Liege ich ein Stück weg, dreht sie sich und tastet solange, bis sie irgendwo Haut erfühlt, und schläft dann weiter. Liege ich aber nicht im Bett, d.h. falls sie mich in einem engen Zeitfenster von ca. 10 s nicht findet, ist sie sofort ganz wach, fängt an zu reden, zu schluchzen oder sich hinzusetzen und umzusehen. Sie dann wieder zum Einschlafen zu bringen, dauert mindestens 20 Minuten, oft länger. Das ist bei jedem einzelnen Schlafphasenübergang so.

Das führt dazu, dass ich abends gar nicht mehr aufstehen kann/mag, da ich innerhalb eines kurzen Zeitfensters (ich muss nach dem Einschlafen noch ca. 10 Minuten warten, bis sie tief genug schläft, dass ich rausschleichen kann, also bleiben mir höchstens 30 Minuten, falls ich den Einschlafzeitpunkt genau richtig schätze) schon wieder hoch sausen muss, um dann wieder 30 Minuten mit Einschlafbegleitung zu verbringen, und das in Dauerschleife.

Das empfinde ich als recht stressig, sodass ich meistens einfach neben ihr im Bett bleibe, lese und mir so die wiederholte Einschlafbegleitung schenke. Das führt aber natürlich dazu, dass ich gar keine Gelegenheit habe, mal allein mit meinem Mann zu reden oder nach Feierabend gemeinsam ein bisschen zu entspannen 🫤

Wir haben schon extra ein Babyphone mit Kamera, sodass ich sofort lossprinte, sobald sie sich bewegt, aber ich bin trotzdem nicht schnell genug bei ihr, dass sie direkt weiterschlafen würde.
Um vorsorglich bei jedem Schlafphasenübergang vorher schon mal zu ihr zu gehen, fehlt mir spätestens nach der zweiten Phase oft der Überblick, wann genau sie jetzt eingeschlafen ist, sodass ich dann auch wieder einen Großteil der Zeit im Bett verbringe.
Und wir haben schon versucht, sie mit Decken/Kissen zu umgeben, damit sie etwas ertastet, wenn sie aufwacht, aber sie scheint sich nur durch Hautkontakt zufriedenstellen zu lassen 🙈

In meinem Umfeld haben die meisten einfach „frei“, sobald sie ein Kind im ähnlichen Alter ins Bett bringen, und werden eher in Ausnahmefällen nochmal gerufen.

Deswegen meine Frage - kennt hier jemand so ein Verhalten? Muss man das „trainieren“, d.h. wenn ich es lange genug durchziehe, abends aufzustehen, gewöhnt sie sich irgendwann daran, dass es nicht schlimm ist, dass ich manchmal nicht sofort da bin? Oder liegt das am Stillen, und sie hört erst mit der Kontrolle auf, wenn ich keine potentielle Nahrungsquelle mehr bin (obwohl sie, wenn ich sofort erreichbar bin, in den ersten 2-6 Stunden nach dem Einschlafen meist gar nicht mehr stillen will)? Oder ist das einfach eine Frage der Zeit und erledigt sich irgendwann von selbst, ohne dass ich etwas ändern kann/muss?

Falls irgendwer sich dazu äußern mag, wäre ich sehr dankbar 🙂

1

Hallo,

also wenn du es eh nicht oft genug schaffst, rechtzeitig da zu sein und sie dann wieder "munter" ist, würde ich folgendes versuchen:

Versuch sie zum Einschlafen zu kriegen, ohne direkten Körperkontakt. Du bist zwar da, aber keine Berührung. Also das erste Einschlafstillen, ja, aber danach nicht mehr. Da wird sie sicherlich jammern und vielleicht auch mal weinen, aber mit "weinen lassen" hat das nichts zu tun, da du ja neben ihr bist. Eventuell gewöhnt sie sich dann daran, dass Mama da ist, nur eben nicht ständig Körperkontakt besteht, sodass das Gesuche im Halbschlaf hoffentlich bald aufhört.

Ist nur ein spontaner Gedankengang.. hoffe, ihr findet eine Lösung für euch :-)

Alles Gute #klee

2

Danke für die Anregung! Ja, vielleicht ist es wirklich eine Frage des „Trainings“. Ich gebe allerdings zu, meine Tochter nicht in den Arm zu nehmen, wenn sie weint, würde mir ziemlich schwer fallen 🙈 Zumal ich sie vermutlich aktiv abwehren müsste, weil sie versuchen würde, auf mich zu klettern 😅 Aber ich behalte es mal als Option im Hinterkopf, danke Dir 🙂

3

Ja, glaub ich sofort. War wie gesagt nur eine spontane Idee :-)

Hoffentlich hat hier jemand aus Erfahrung den ultimativen Tipp für dich #klee

weitere Kommentare laden
4

Ich habe das gleiche Problem zwar glücklicherweise nicht, beobachte bei meinem recht stabilen Alleinschläfer jedoch dass er extrem nervös wird wenn er sein Schnuffeltuch nachts nicht tastet. Das führt auch soweit dass er dann wach wird und weint im worst case. Das Tuch braucht er auch abends zum einschlafen, nicht nur nachts. Insofern ist nun meine Theorie dass die Kleinen alle einen „Halt“ brauchen, die Frage ist nur - welcher. Wenn du sie langsam an ein Schnuffeltuch trainieren kannst, braucht sie das dann zwar nachts auch zwingend, aber wir haben nach der Erkenntnis der „Dringlichkeit“ einfach dasselbe Tuch 10 x gekauft und im Bett verstreut. Er findet also immer eins. 😅 und wenn mal eins verloren geht auf Reisen ist es nicht direkt der Weltuntergang. In der Krippe hat er das Tuch ebenfalls im Bett liegen 😅

5

Oh ja, guter Punkt, an ein Übergangsobjekt hatte ich noch gar nicht gedacht. Vielleicht kann man ihr da wirklich eins antrainieren, was mich dann teilweise ersetzt 🤔 Wir hatten mal einen Teddybären, der eine Zeit lang mit ins Bett durfte, aber dann wurde er abends immer weggeschickt, weil er anscheinend mit Schlafen verknüpft war und sie wohl noch nicht ins Bett wollte 🙃 Aber vielleicht kann ich das konsequenter verfolgen und ihr das so schmackhaft machen. Vielen Dank für Deine Idee!

8

Hallo Alcea,

bei uns ist es ähnlich, nur dass mein Sohn immer Stillen muss/musste um weiter zu schlafen. Ungefähr seit seinem zweiten Geburtstag kann ich mich 2-3 Stunden rausschleichen.
Nachdem er mehrere Infekte hatte musste ich wieder die ganze Nacht neben im liegen und er hat für einen Monat fast ausschließlich gestillt und das auch nachts wieder alle 30 Minuten.
Jetzt ist er wieder gesund und schläft plötzlich durch, allerdings hat er die letzten beiden Nächte nur 9,5 bzw. 8,5 h geschlafen. Rausschleichen geht daher auch nicht, da er nun kaum länger schläft als ich. Ich hoffe trotzdem, dass es so bleibt, denn nach über 2 Jahren weiß ich endlich wieder wie es sich anfühlt durchzuschlafen.
Ich habe schon von vielen Müttern gehört, dass es rund um den zweiten Geburtstag besser wurde mit dem schlafen.

Ob dass nun auch auf deine Tochter zutrifft kann dir natürlich keiner sagen.

Liebe Grüße

Vala

10

Vielen Dank für Deine Erfahrung! Das wäre natürlich schön, wenn es bei uns ähnlich liefe und irgendwann einfach von allein die Schlafphasen ohne mich überbrückt werden können… wenn das während einer Krankheitsphase dann mal nicht mehr so ist, wäre das auch okay, solange es eben zwischendurch auch die „guten“ Phasen gibt 😅 Vielleicht gehören wir irgendwann demnächst ja auch zu den glücklichen. Durchschlafen wäre natürlich auch mal was, ich verstehe, dass Du das genießt, weiterhin gute Erholung dabei!

9

Hey,

Du bist nicht alleine 😩

Bisher legte ich mich am Abend mit meiner Tochter (2Jahre 3Monate) in ihr Bettchen. Sie kuschelt sich in meine Arme und schläft recht schnell ein. Nach etwa 40Minuten kann ich mich rausschleichen um den Abend mit meinem Mann zu verbringen. Nach etwa 3 Stunden wird sie nochmal wach und ruft, dann nehme ich sie mit ins Elternbett wo sie bis zum Morgen durchschläft.

Seit einer Woche kann ich mich nicht mehr rausschleichen. Ich habe wie immer jeden Abend gewartet bis sie fest schlief, aber sobald ich aufstehe schreit sie und ist hellwach. Ich wartetet bis zu 1,5 Stunden, ich versuchte es einpaar mal am Abend, nichts hilft. Es hat sich in ihrem Alltag nichts gravierendes geändert, es gibt keinen ersichtlichen Grund für diese plötzliche Anhänglichkeit und Unruhe am Abend. Ich verstehe nicht was da los ist aber sie braucht mich wohl gerade sehr.

Es fehlt uns schon, dass wir keine ruhige Minute mehr als Paar verbringen. Wir haben uns die Woche ja kaum vernünftig unterhalten können, von kuscheln oder sonstigem ganz abgesehen.

12

Oh, dann hoffe ich für Euch, dass diese Phase bei Euch schnell vorbei geht! Wenn man den Wegfall der „Freizeit“ nicht gewohnt ist, ist es bestimmt nochmal besonders hart. Das stimmt, mal ein konzentriertes Gespräch unter 4 Augen zu führen, fehlt mir auch besonders 😕 Aber es ist schön zu wissen, dass wir mit dem Problem nicht allein sind, vielen Dank!

11

Hallo,

Vielleicht hilft ihr schon das warme Gefühl eines Warmies oder eines anderen Wärmekissens. Die halten nicht ewig, aber so eine bis einderhalb Stunden bestimmt. Und auch der Duft beruhigt.

Viele Grüße
lilavogel

13

Stimmt, das könnten wir auch mal versuchen, vielleicht tastet sie gar nicht nach Haut, sondern nach Wärme 🤔 Vielen Dank für die Anregung!

14

Unser Zwerg war zu dem Zeitpunkt zwar noch jünger (ca 15 Monate), aber ich habe ihm das quasi sanft "antrainiert" dass er alleine weiter schlafen kann. Er hat schon in seinem eigenen Zimmer geschlafen, mit mir zusammen im Gästebett. Er hat dann ein 100x200cm Bodenbett bekommen, ich habe eine Matratze direkt daneben gelegt und mich Stück für Stück weiter von ihm entfernt. Wenn es nicht geklappt hat habe ich den Abstand in den nächsten Nächten beibehalten und erst wieder erweitert wenn es wieder 2,3 Nächte gut lief. Nach ca 2 Wochen habe ich dann die niedrige Bettumrandung bei ihm angebaut sodass er nicht mehr im liegen nach mir greifen konnte, da hat er sich dann Recht schnell wieder hin gelegt und war zufrieden wenn er meine Stimme gehört hat. Ab dann konnte ich auch abends wieder länger das Zimmer verlassen. Er hat dann auch relativ schnell gelernt, dass er nicht panisch werden braucht wenn er wach wird und ich mal nicht da bin, sondern dass er einfach nur rufen braucht und ich dann zu ihm komme.
Der kleine hat auch kurz danach angefangen durch zu schlafen und wollte nachts keine Milch mehr. Ob das Zufall war oder wirklich damit zusammen hing, dass ich nicht sofort da war weiß ich nicht 🤷

15

Vielen Dank für Deinen Bericht! Das klingt nach einer sehr sanften Methode der „Entwöhnung“, vielleicht kriegen wir es so ja auch hin 🤔 Ich müsste nochmal überlegen, wie ich das auf unsere Schlafsituation übertragen könnte, aber es klingt nach einem guten Ansatz, danke!

16

Bei mir haben beide Kinder sehr schlecht geschlafen, waren oft wach und dann unruhig. Am "Feierabend" haben wir einen Film über drei Abende verteilt mit mehreren Unterbrechungen geschaut, weil ich ständig hoch laufen musste...

Tatsächlich war es bei beiden so, dass sie nach dem Abstillen dann quasi von einem Tag auf den anderen durchgeschlafen haben.

18

Ah, ja, das würde vermutlich erklären, warum es bei den Familien im Umfeld besser klappt, die meisten haben schon abgestillt. Dann hätte ich ja wenigstens etwas, worauf ich mich nach dem Abstillen freuen kann, vielen Dank für Deinen Bericht!

17

Kenn ich, mein Kind ist auch so ein Kuschelmonster 😍.

Das verwächst sich und wird besser. Jetzt mit 2 1/2 j kann ich problemlos nach dem Einschlafen raus. Irgendwann nachts wird ich gebraucht - aber im Normalfall erst so nach 4/5h, oder mittlerweile noch später. Das kam von alleine und ohne Druck. Durchhalten 😅

19

Oh, das wäre natürlich toll, wenn es einfach von alleine besser wird! 2 1/2 ist zwar bei uns noch ein bisschen hin, aber wenn es in dem Zeitrahmen läge, wäre das schon super. Ein, zwei mal nachts fände ich auch in Ordnung, da sie ja eh noch bei uns schläft, ist das kein großer Aufwand. Ganz vielen Dank für Deine Erfahrung und die Ermutigung!

20

Ich Schlaf auch mit meinem Kind zusammen. Da es sich nachts auch noch ab und an stillt, oder halt einfach mal Kuschelnähe benötigt.
Ist entspannter, als aufzustehen.

Ich mach da auch keinen Druck mehr. Zumindest bei meinem Kind, haben sich bisher die meisten Sachen wirklich verwachsen. Ich hab ihm einfach seine Zeit gelassen und irgendwann ging dann vieles, was vorher nicht möglich schien. Es hat einfach sein Tempo 😀. Von absolutem Schreibaby zu dem entspanntesten Kind in seiner Nestgruppe - mit viel Schabernack im Nacken 😍

21

Bei uns war es lange Zeit meine Hand, die zum Weiterschlafen gebraucht wurde und entsprechend lag ich auch die ganze Zeit mit im Bett. Kurz nach dem zweiten Geburtstag wurde es schlagartig von allein besser und sie hat 2-3 Stunden nach dem Einschlafen ohne Hand ausgehalten und seit ca 2 1/2 braucht sie auch die restliche Nacht keine Hand mehr, nur noch die 5 Minuten beim Einschlafen abends.

22

Oh, das wäre natürlich toll, wenn das bei uns auch so wäre und sich das irgendwann „verwächst“. Vielleicht haben wir da ja auch Glück. Vielen Dank für Deinen Bericht!