Guten Morgen an alle
Mein Sohn 4 Jahre und 4 Monate hat Höchstwahrscheinlich Autismus und eine Entwicklungsverzögerung.
Ich möchte so, so, so gerne das er trocken wird 😞
Aber das klappt leider so garnicht …
Wir haben es mit ihm diesen Sommer ausprobiert haben es aber dann nach Monaten wieder aufgegeben.
Jetzt lasse ich ihn mal heute ohne Windel aber er hat soooo geweint als ich ihn auf die Toilette gesetzt habe, das hat er vorher nicht gemacht.
Toilettensitz und Töpfchen haben wir auch schon mag er auch nicht.
Dazu habe ich gestern Abend viele „Fälle“ gelesen, das manche Autisten garnicht trocken werden 😞
Ich bin einfach ehrlich, mein Sohn ist wirklich kein normaler 4 Jähriger aber ich möchte doch nur eine „normale“ Sache an ihn sehen und ich weiß nicht ob es irgendwann mal eintreten wird und es macht mich schon traurig …
Gibt es noch Hoffnung das er überhaupt noch in sein Leben trocken wird ?
Und wenn nicht, wo müsste ich mich wenden ?
Freue mich über liebe Antworten 🙂
Trocken werden mit Autismus und Entwicklungsstörungen/verzögernd
Der Sohn meiner Kollegin aus dem Büro ist erst vor einem Jahr trocken, er ist dieses Jahr 11 geworden. Er hat ADHS diagnostiziert, sie vermutet auch Autismus dies steht aber auf dem Papier nicht. Sie sind mit fast 10 Jahren bei einem Kinder Psychologe gewesen und er hat meiner Kollegin gesagt dass sie schon mit spätestens 5 kommen sollte aber niemand hat sie darauf hingewiesen. Sie hat das Thema nur mit dem Kinderarzt besprochen der hat auch nicht viel geholfen. Mit dem Psychologe ist ziemlich schnell gegangen, er hat ab und zu mal in der Nacht noch welche Unfälle aber minimal. Eventuell kannst do so probieren vielleicht hilft das. Mein Kind ist bald 3 auch nicht trocken und sobald wir das Thema anfangen besprechen schreit er wie verrückt. Er ist kein Autist aber es gibt auch bei neurotypischen Kinder, die die das schneller können und die die das erst später mit 4 oder 5 lernen.
Ja einen Termin bei einen Kinderpsychologen haben wir nächstes Jahr im Februar, da werde ich es auch ansprechen. Danke für deine Antwort
Ich kenne etliche Autisten, die auf Toilette gehen. Machst du dir Sorgen um die Windel oder Autismus?
Lass Autismus bzw. die Sonderheiten abklären. Mit vier sollte es zumindest soweit gehen, das man sicher sagen kann „normal“ oder „nicht normal“. Wie sich diese mögliche Entwicklungsverzögerung oder -störung letztendlich äußert wirst du wahrscheinlich erst später erfahren.
Mein Sohn (auch seltsam, aber absolut kein Autist) hat auch Panik vor allem neuen. Also auch vor dem Töpfchen/der Toilette. Das finde ich erst einmal nicht ungewöhnlich. Ängste vor etwas neuem sind im gewissen Umfang normal.
Eher Sorgen um die Zukunft wie es mit ihm wird und Autismus…
Bin auch ehrlich ich kann es auch nicht immer akzeptieren leider und manchmal weine ich wenn es mir dann nochmal so richtig bewusst wird das ich kein „normales“ Kind hab oder haben werde …
Trotzdem liebe ich mein Kind abgöttisch, er ist mein Baby, mit ihn hat mein Mutter sein angefangen, er ist mein ein und alles.
Und deswegen wünsche ich mir nur ein klitzekleines bisschen Normalität in sein und auch in unserem Leben, was für andere selbstverständlich ist, ist es für mich leider nicht und deswegen wollte ich doch so gerne das er auch mal trocken wird, wie jedes andere Kind auch.
Och, es gibt Kinder, die nicht trocken werden. Ich verstehe was du meinst, aber warte mal den Termin beim Psychologen ab. Bisher steht ja nichts fest.
Ehrlich gesagt kenne ich keinen Autisten der nicht trocken wurde. Bei zweien erinnere ich , dass sie in der Schule nicht auf Toilette wollten und der eine hatte in der 1. klasse noch eine Windel erstmal.
Ich habe schon mit so vielen Autisten gearbeitet und mein ältester Sohn hat auch eine Form des Autismus. Ja, Autisten sind anders, aber nicht jede Entwicklungsverzögerung ist ein Autismus.
Manchmal stecken ganz andere Probleme dahinter. Das sollte der Psychologe alles in Ruhe abklären . Denk daran: si wie es jetzt ist, wird es nicht bleiben, es wird immer besser
Als jemand der ein High functioning Autist ist und ADHS hat und ein Kind, welches vermutlich so ist wie ich :)
Autisten muss man manchmal zu ihrem Glück zwingen!
Das Problem ist, dass du es bis jetzt hinausgezögert hast.
Er ist nun seine Windel seit 4 Jahren gewohnt. Er kennt nur sie und mag sie. Wieso sollte er nun keine mehr haben können?
Du kannst (und in meinen Augen solltest) einfach die böse sein. Du sagst: "SO! Ab jetzt gibts zuhause keine Windel mehr. Du trägst eine Unterhose und Hose. Es ist OK, wenn mal was daneben geht. Das ist gar nicht schlimm. Versuch zu erfühlen, wann du aufs Klo musst, damit es nicht in die Hose landet!"
Und stell dich darauf ein, dass es die ersten Tage sicher 10-15x daneben gehen wird und du viiiiiiiel waschen musst.
Nach ein paar Tagen wird es schlagartig immer besser klappen.
Du kannst gerne mit Belohnungen kommen: "Wenn du auf Toilette Pipi machst, darfst du dir im Spielzeugladen ein Spielzeug aussuchen"
Du musst auch mit ihm üben auf Toilette zu gehen. Das ist eine Übungssache.
Meinen Kleinen habe ich schon mit 8 Monaten aufs Töpfchen gesetzt. Richtig trocken war er trotzdem erst kurz vor drei. Aber es war ein riesen Kampf, dass er vom Töpfchen auf Toilette geht. Es war als ob die Toilette ein riesiger 'Erzfeind' war.
Was geholfen hat waren Geschichten wie: "Ich weiß genau wie du dich fühlst, mir ging es genauso als ich das erste mal auf die Toilette musste! Ich hatte angst rein zu fallen!" und dann halt auch die: "Wenn du auf Toilette Kaki machst, darfst du dir im Spielzeugladen was aussuchen"
In seinem Kopf wollte er den Kran. Also scheiterte es nur an ihm einen Kran zu bekommen. Und ja, er hat den inzwischen bekommen. Und wie er sagt: "es war gar nicht schlimm auf die große Toilette zu gehen".
Ich zwinge meinen zu vielen Dingen, wenn ich kann. Er hat Angst vor Karusellen und Riesenrädern und allem was er noch nicht ausprobiert hat oder wo das ausprobieren etwas her ist. Letztens habe ich ihn gezwungen mit mir zusammen auf ein Riesenrad zu gehen. Nun will er nur noch da drauf gehen und fragt bei jedem Rummel ob da nen Riesenrad ist.
Beim Essen genauso. Er mochte früher alles, nun guckt er das meiste an und sagt: "mag ich nicht", selbst wenn er es vor nem jahr mochte oder es noch nie probiert hat. Ich zwinge ihn nun immer es zu probieren: "Probieren musst du, wenn es dir nicht schmeckt ist gut, du musst es nicht essen, aber einen Löffelchen voll MUSST du probieren!"
Man darf die Kinder nicht in Watte packen und noch weniger darf man einfach akzeptieren, dass es ihnen halt 'schwerer' fällt. Autismus und ADHS hat es schon immer gegeben und auch früher sind die Kinder trocken geworden und ein wichtiger Teil der Gesellschaft. Damals ist man aber nicht auf die Idee gekommen zu 'akzeptieren', dass das eigene Kind 'anders' sein könnte und hat die einfach gezwungen und so erzogen wie die anderen Kinder und ja, nicht immer richtig, aber es hat geklappt.
Das ist bei erwachsenen mit Depressionen nicht anders. Sie werden nicht automatisch gesund, nur weil sie den ganzen Tag zuhause rumgammeln dürfen udn nichts machen müssen. Im gegenteil, was nachweislich hilft ist Gesellschaft, Spaziergänge und ein geregelter Tagesablauf.