Eingewöhnung eines sensiblen, schüchternen Kindes

Hallo liebe Community,
ich wollte Mal nach euren Erfahrungswerten fragen. Ich bin derzeit in Woche 3 der Eingewöhnung mit meiner 21 Monate alten Tochter. Sie ist schon immer eher zurückhaltend, braucht lange um Vertrauen zu fassen und kennt auch nur die Betreuung durch mich und meinen Mann, da wir keine Großeltern in unmittelbarer Nähe haben.
Die erste Eingewöhnungswoche lief erstaunlich gut, die ersten zwei Trennungen auch. Die dritte und vierte Trennung liefen aber so schief, dass ich mit der Erzieherin besprochen habe, dass wir einen Schritt zurück müssen. Seither begleite ich sie wieder in der Gruppe. Heute hat sie lange gebraucht sich von mir zu lösen und ins Spiel zu finden. Was mir ein bisschen Sorge bereitet ist, dass sie sich auch im Alltag nur von mir trösten lässt, beim Papa Schwierigkeiten hat sich zu regulieren. Körperkontakt findet sie von Fremden insgesamt doof (was ja auch gut ist) und auch zur Erzieherin hat sie noch keinen Körperkontakt gesucht. Insgesamt habe ich den Eindruck, sie ist so tief ins Spiel vertieft, dass es ihr eigentlich "egal" ist, ob die Erzieherin dabei ist oder nicht 🙈 ich frage mich, ob so jemals eine Bindung entstehen kann, die Tragfähig ist, wenn sie getröstet werden muss ...

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Meiner war erst 8 Monate und insofern die Eingewöhnung nach wenigen Tagen erledigt, jedoch die Sache mit der Körpernähe… die wollte er anfangs von UNS Eltern nicht haben. Seit er in der Krippe regelmäßig die Erzieherin knuddelt, kuschelt er zuhause auch mal gern. Nur 1-2 min aber immerhin! Was ich damit sagen will - das Blatt kann sich jederzeit drehen ☺️

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Hat die Bezugserzieherin genug Zeit, sich mit ihr zu beschäftigen? Meine Tochter ist deiner recht ähnlich. Unsere erste Eingewöhnung war schrecklich, es war ihr zu groß und zu laut und die Erzieherinnen total beschäftigt mit den anderen Kindern. Jetzt sind wir in einer kleinen Tagespflege wo sie super angekommen ist, weil sie dort wirklich Zeit und Lust haben, sich intensiv mit ihr zu beschäftigen. Sie hat langsam, aber sicher Vertrauen gefasst. Sie vermisst mich an vielen Tagen zwar immer noch sehr, aber ist dennoch gut angekommen. Die Gruppe ist mit nur 5 Kindern sehr klein, was unserer sensiblen Tochter zugute kommt.

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Ja, tatsächlich ist die Bezugserzieherin 1:1 für meine Tochter da. Es ist selten so, dass Mal ein anderes Kind auf ihrem Schoß sitzt oder so. Aber selbst dann redet und interagiert sie viel mit meiner Tochter. Sie ist wirklich sehr bemüht.
Es sind 8 Kinder mit meiner Tochter, sofern alle da sind, und insgesamt 3 Erzieherinnen.
Tagespflege wäre unser Plan B.
Heute konnte sie sich deutlich schneller von mir lösen als noch gestern. Am Donnerstag versuche ich dann nochmal für 2 Minuten rauszugehen.
Was sich jedoch bisher gar nicht verändert hat ist, dass sie seit der Eingewöhnung extrem anhänglich ist und der Papa wie gesagt abgeschrieben. Er kann sie nicht trösten, nicht ablenken, gar nichts.. da kann ich nur hoffen, dass das wieder besser wird.
Die Bezugserzieherin hat heute aber zum Abschied einen Kuss bekommen 😅

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Das ist doch super und auch ein toller Betreuungsschlüssel. Dann würde ich dem Ganzen noch etwas Zeit geben. Vielleicht braucht sie laenger, um Vertrauen aufzubauen.

Bei uns wird auch zu 100% Mama gefordert - war allerdings auch schon vor der Betreuung so, deswegen kann ich da nicht von einer Veränderung berichten. Ihren Papa bevorzugt sie ausschließlich draußen zum Spielen, ansonsten duerfte er, wenn es nach ihr ginge, oft nicht mal im selben Raum sein 😬 In der Betreuung lässt sie sich trotzdem problemlos von ihrer Bezugsperson beruhigen (und wenn ich gar nicht greifbar bin, am WE wenn die beiden einen Ausflug machen, auch von Papa)

Bearbeitet von elena739
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Unser kleiner Mann wurde mit 21 Monaten im September eingewöhnt.

Er ist auch schüchtern, hat extrem gefremdelt (am stärksten um den 1. Geburtstag), braucht in neuen Situationen immer einige Minuten, um aufzutauen und beobachtet erst einmal.

Im Unterschied zu eurer Tochter hat er sich schnell auf eine Erzieherin fixiert.

Die Eingewöhnung lief erstaunlich gut innerhalb von 4 Wochen, er geht richtig gerne zur Kita und freut sich morgens darauf.

Dass sich eure Tochter aufs Spiel konzentriert, finde ich schon einmal gut.