Kind 18 M haut täglich in der Krippe

Hey,

eigentlich habe ich es immer locker genommen und mir keine Sorgen gemacht, es als Phase abgestempelt. Aber in der Krippe haut mein Sohn wohl täglich andere Kinder und teilweise auch mit Gegenständen. Kratzen und beißen ist eher weniger Thema bei uns. Das ganze belastet mich enorm.

Zum einen, weil ich mittlerweile keine Lust mehr habe nachmittags auf Spieltreffen, denn da haut er auch immer und zum anderen, weil die eine Erzieherin genervt auf die Situation reagiert.

Wir sind bei dem Umgang mit dem hauen sehr konsequent und sagen jedes Mal, dass es nicht geht und dass es Aua macht und er Ai machen darf. Das ignoriert er mittlerweile aber vollkommen und lacht oder macht weiter. Wenn er Ai macht haben wir auch angefangen das sehr stark zu loben, damit er merkt, welches Verhalten erwünscht ist und was nicht. Wir machen das mit einem ruhigen aber klaren Ton, ohne Ärger. Wenn er das vor uns mit anderen Kindern macht, dann machen wir Spielpausen, damit er Deich beruhigt, was aber auch nie Erfolg hat. Nichts fruchtet. In dem Ausmaß ist es mir schon unangenehm vor anderen Müttern.

Und zur Krippe: die eine Erzieherin geht damit sehr gut um und sagt mir und meinem Mann, dass wir uns keine Sorgen machen müssen, es wäre normal und die andere Erzieherin ist dann oft genervt und meint, es ist anstrengend und endet oft in einer Einzelbetreuung und es viel Arbeit mit ihm ist. Besonders wie sie es uns sagt, finde ich sehr schwierig, da sie dabei die Augen verdreht und ein angestrengten Gesichtsausdruck macht.

Ich bin damit sehr überfordert, weil es sich für mich nicht mehr wie eine Phase anfühlt, da es schon seit 3-4 Monaten so geht. Ich bin am überlegen, ob das ein Thema für den Kinderarzt ist?

Kann mir vielleicht jemand Erfahrungsberichte geben, falls so eine ähnliche Situation schon durchlaufen wurde?

Lieben dank!

1

Was machen die Erzieher denn dann? Also es ist ja deren Job, das während der Betreuung zu überwachen, zu erklären etc.

Natürlich muss man als Eltern auch erklären. Aber das geht ja nur Im Zusammenarbeit mit der Kita. Was ist also deren Konzept?

2

Also das was ich in der Eingewöhnung mitbekommen habe war ein : Nein nicht machen, das tut weh.
Bei einem anderen Jungen der gehauen hat. Aber wirklich sich die Zeit nehmen um das zu erklären und zu üben haben sie nicht.

5

Langatmige erklärungen bei nem 1.5 jährigen bringen doch sowieso nichts.

3

Himmel, was erlaubt sich denn die eine Erzieherin? Natürlich ist das eine anstrengende Phase, nicht nur für sie sondern auch für euch als Eltern, aber so eine Art der Kommunikation ist nicht zielführend. Wie gesagt, das ist eine Phase und ganz normal. Kinder mit 18 Monaten können ihre Gefühle einfach noch nicht so gut verbal ausdrücken und sind mit Sachen wie Wut oder Enttäuschung auch total überfordert. Macht euch keine Sorgen. Wichtig ist konsequent zu bleiben und immer STOP zu sagen und zu erklären, dass das weh tut. Es hört wieder auf. Wir hatten das gleiche Thema, auch ungefähr mit 2 Jahren. Jetzt, ein halbes Jahr später, hat es sich von allein erledigt. Alles Gute für euch!

4

Wie genau reagiert ihr drauf wenn das Kind haut?

Was glaubst du weshalb das Kind das macht? Aufmerksamkeit? Verzweiflung weil die Worte fehlen? In welchen Situationen genau passiert das?

Ich finde "nur erklären" bei einem Kind in dem Alter nicht ausreichend. Was ich beim ersten Hauen machen würde: Arm bestimmt aber nicht grob festhalten, Kind ggf zurückziehen. Erklären und Alternative zeigen.
Beim zweiten Hauen: Kind aus der Situation nehmen. Muss erstmal auf dem Schoss bleiben oder in Kinderwagen/Trage.

6

Ehrlich gesagt haut er oft bei unzureichender Aufmerksamkeit oder einfach, weil er gerade überdreht, frustriert, oder hungrig ist. Davon gibt es natürlich häufig Situationen im Alltag.

Wenn er dolle Haut oder gar nicht aufhört halten wir auch den Arm fest, aber wie gesagt, selbst das stört ihn nicht 2 min später wieder zu hauen.

10

1. Wenn das Kind so häufig zu wenig Aufmerksamkeit hat, müde oder hungrig ist würde ich schon erstmal daran arbeiten.

2. Wenn ein Kind das zweite Mal nacheinander Haut würde ich die Situation sofort konsequent beenden. Nachhause gehen, Kind in den Kinderwagen anschnallen,... also wirklich konsequent.

weiteren Kommentar laden
8

Kinder habwn ja in dem Alter wenig Möglichkeiten sich zu äußern, egal ob positiv oder negativ.
Für sie ist der einzige Weg zb Hauen… es kommt dann halt darauf an, wie man damit umgeht.

Für das Kind zählt die anschließende Reaktion. Sobald jemand zb entsetzt schaut, ist es für das Kind bereits eine interessante Reaktion und es wird womöglich erneut getestet.

Wichtig ist in meinen Augen, dass man möglichst gleichgültig in dem Moment rüberkommt. Auch wenn’s schwer ist.
Kein Gesicht verziehen und ruhig und bestimmt sagen, dass nicht gehauen wird. Vielleicht auch zeigen, wie es stattdessen geht und die Hand streicheln lassen. Sofern das Kind sich daraufhin nicht beruhigt oder weitermacht, würde ich einmal sagen, dass es jetzt gleich runtergelassen wird, bzw, dass ich gehen werde, wenn es erneut haut.
Falls das passiert, würde ich dann eben genau das machen, damit es lernt, dass es Konsequenzen hat, die aber weder spaßig sind, noch erstrebenswert.

Lg

9

Unser Kind, nur ein bisschen älter, war ganz lange auf der anderen Seite. Täglich wurde er von einem anderen Kind geschlagen, gekratzt oder gebissen (nicht nur er, es gab auch andere „Opfer“). Ich habe lange auf die Erzieherinnen vertraut, bis er plötzlich nicht mehr in die Krippe gehen wollte. Er war immer fröhlich und ging wirklich gern dorthin. Als seine traurige Phase begann, verlangte sie ich von den Erzieherinnen ein pädagogisches Konzept. Sie sagten, sie würden die Handlung DANACH mit dem Kind besprechen - könnten ja nicht immer präventiv daneben stehen.
Wir haben uns darauf geeinigt, dass sie versuchen, es einige Tage präventiv zu unterbinden. Seitdem wurde es besser, natürlich hatte das schlagende Kind dadurch mehr Aufmerksamkeit, allerdings unser Kind endlich die Möglichkeit, ohne Angst zu spielen.
Ich denke, dass man vor allem bei so jungen Kindern präventiv eingreifen muss.

Das schlagende Kind bekam übrigens auch eine Stützkraft zugewiesen.

Bearbeitet von Linus1