Hallo ihr,
folgendes Dilemma: ich gehe seit ein paar Monaten jeden zweiten Sonntag abends arbeiten. Papa bringt dann (und nur dann) das Kind ins Bett. Das Kind ist 18 Monate, ich stille zum einschlafen noch. Bei Papa schläft sie mit etwas Weinen und Kuscheln recht zügig ein. Fragt wohl oft nach mir und jammert.
Ich bin froh, dass er es schafft sie ins Bett zu bringen. Allerdings werden dann keine Zähne geputzt oder ferngesehen oder Griesbrei zum Abendbrot...
Ich will nicht "immer nur kritisieren" aber ich finde es nicht richtig. Und wenn wir uns über diese Art von Erziehungsfragen unterhalten, sind wir auch einer Meinung. Aber jedesmal Ausnahmen machen weil ich arbeiten bin? Glaube, da macht er es sich zu leicht. Oder??
Habt ihr Tipps für mich?
Papa muss seinen Weg finden
Also Zähne putzen ist ein Muss.
Mal Tv und Grießbrei, so what - aber ja, die beiden werden ihren Weg finden.
Wenn ich nicht da bin, läuft es auch anders. Aber es läuft. 😉
Hä? Und wieso macht er das nicht? Schafft er es nicht?
Also ich bin an der Stelle deines Mannes und selbstverständlich führe ich die wesentlichen Punkte fort. Zähneputzen ist elementar und ein relativ gesundes Abendessen auch.
Dein Mann macht es sich zu einfach. Ich kann mir kaum vorstellen, dass er dir in Erziehungsfragen aus Überzeugung zustimmt, sondern es OK findet, solange du die Arbeit machst. Er hat da keinen Bock drauf, weil es anstrengend ist, also lässt er es. Ich würde mich an deiner Stelle echt verarscht vorkommen und seine Motive hinterfragen.
Wenn es in Ausnahmesituationen ohne putzen ins Bett geht oder mal Grießbrei gibt oder mal ferngesehen wird, ist das etwas anderes, als wenn das seine Routine ist.
Was ist denn an Grießbrei ungesund ? Ich hoffe die "gesunde" Alternative ist dann nicht das Wurstbrot oder Käsebrot, da würde wahrscheinlich keiner was dagegen sagen
Nach deiner Aufzählung geht euer Kind dann hungrig ins Bett? Oder gibt er ihm etwas anderes zu essen?
Dass nicht ferngesehen wird, ist doch super. Die Zähne gehören halt geputzt. Für mich stellt sich die Frage, warum macht er es nicht.
Mundhygiene ist wichtig…
Ich habe es auch zu erst so gelesen. Ich nehme aber an die TE meint, es werden keine Zähne geputzt, dafür aber ferngesehen und grießbrei gegessen ;)
Ja, so meine ich es. Sorry!
Ist mir beim Schreiben nicht aufgefallen, dass man das missverstehen kann..
Grundsätzlich denke ich, dass der Elternteil, der überwiegend mit dem Kind zuhaus ist (in dem Fall wohl du) einfach viel mehr Routine hat und deine Regeln für das Kind auch klarer sind.
Etwas das man grundsätzlich nicht oder sehr selten tut, fällt (in eurem Fall deinem Mann) entsprechend schwer.
Ich hätte auch Probleme damit nach unserem Auto zu schauen, die Heizungsanlage sauber zu machen, die Wände so zu streichen, dass danach Wände und Böden ordentlich aussehen... Warum? Weil ich mich darum einfach nicht kümmere und es mich auch nicht interessiert.
Deshalb wären meine Ansprüche an meinen Mann auch entsprechend anders bei der Kinderbetreuung. Entweder ich sage ihm wie er die Vesperbox herrichten soll, die Wäsche zusammen legen soll, die Kinder anziehen soll, wo er die Kinder hinfahren und abholen soll... Oder ich lasse ihn machen, er ist alt genug dafür, und akzeptiere dann das Ergebnis.
In deinem Fall eben ein Abend in der Woche mit dem Kind, an dem es eben nach seinen Vorstellungen läuft.
Aber der Vater sollte sich eben kümmern und es sollte ihn auch interessieren. Nur weil er es nicht oft macht, hat er keinen Freifahrtsschein, es falsch zu machen oder liederlich. Wenn er es nicht kann, soll er es eben öfter machen.
Und wer entscheidet, was falsch und liderlich ist?
Das mit dem Zähneputzen würde ich ansprechen, das steht hier nicht zur Diskussion, sehen wir aber beide glücklicherweise so.
Bei den anderen Dingen wäre ich entspannter.
Ich bin auch dafür, dass jedes Elternteil seinen eigenen Weg finden muss, ohne ständig vom anderen Teil gemaßregelt zu werden.
ABER! Dein Mann macht es sich meiner Meinung nach zu einfach auf Kosten des Kindes.
Er wird dem Kind doch ein belegtes Brot zum Abendessen machen können? Fernsehen? Ok, ich bin eh im Team „Dinkel Dörte“ und bei uns gibt es seit 3 Jahren kein TV für den Kleinen. Es kann aber auch einfach kontraproduktiv für die Einschlafbegleitung sein, wenn das Kind noch fernsieht.
Zähneputzen. Ja, fällt bei uns auch mal aus, wenn das Kind krank ist aber nicht 4x mal im Monat…
Außerdem würde ich deinen Mann generell öfter in die Abendroutine einspannen. Auch wenn du nicht arbeitest. Macht es für ihn und Kind auch einfacher durch Routine.
Jetzt muss ich einer Frage von weiter oben zustimmen.
Ein belegtes Brot? Belegt mit was? Wurst, Butter, Käse? Marmelade? Nutella? Ist das gesünder als Griesbrei?
Ein schönes warmes bäuchlein zum einschlafen. Ist doch ok. Man muss ja kein Kilo Zimt und Zucker oben drauf hauen...?
Ok, Zähneputzen muss nach sowas sein, da bin ich natürlich bei dir.
Ein Dinkel oder Emmer-Brot mit Frischkäsche und Tomaten oder Gurken ist mit Sicherheit gesünder.
Und ich glaube kaum, dass der Papa sich die Mühe macht, selbst einen Grießbrei zu kochen…
Zähneputzen ist für mich keine Frage unterschiedlichen Erziehungsstils. Das muss einfach sein. Klar, wenn das Kind mal überraschend auf dem Schoß einschläft muss man es nicht wachrütteln um bloß noch Zähnw zu putzen, aber bloß weil es ihm zu anstrengend ist...geht gar nicht. Auch kleine Kinder können heftigen Karies bekommen und das ist kein Spaß.
Den Rest würde ich, auch wenns vielleicht nicht ideal klingt, laufen lassen, und froh sein dass es für beide so funktioniert.
Wir reden von 2!!! Abenden im Monat. Ja lasst doch mal die Kirche im Dorf.