Guten Tag ihr Lieben,
Mir ist es schon fast peinlich diese Frage zu stellen, aber Theorie und Praxis sind nunmal zwei verschiedene paar Schuhe...
Meine Tochter ist 2,5 und hat einen starken Willen. Das liebe ich sehr an ihr. Aktuell komme ich jedoch immer wieder an meine Grenzen mit dem Anziehen und Wickeln... Egal wie viel Zeit ich einplane, ich kündige es an, ich erzähle ihr von den tollen Sachen die wir machen wollen, keine Chance. Ich ende oft beim runterzählen und das Umziehen wird ein Kampf... Abends vorm Schlafen oft auch. Gestern lag ich dann heulend im Bett weil ich so wütend war. Sie versucht dann auch wirklich alles um dem Prozedere zu entfliehen... Ich will nicht, das jedes aus dem Haus gehen oder schlafen gehen so ein Drama ist. Weder für mich und schon gar nicht für meine Tochter....
Btw bin ich Pädagogin und fühle mich deshalb doppelt schlecht, weil ich es nicht hinbekomme...
PS. Es ist jetzt elf und meine Tochter hat noch Schlafanzug und Nachtwindel an.
Jemand noch Ideen?
Terrible Two... Anziehen!
Selber machen lassen? :)
Und dann Hilfe anbieten.
Funktioniert Runterzählen bei Kindern in dem Alter? Und vor allem, was ist denn dann die Konsequenz wenn du runtergezählt hast?
Unser Kind ist auch 2 und manchmal versucht sie aus dem Anziehen ein Spiel zu machen und windet sich wie ein Aal. Dann hilft bei uns wenn ich sie frage "willst du in die Kita?" worauf sie meist "ja" antwortet. Dann sage ich "wenn du in die Kita willst, wo deine Freunde xy sind, dann muss ich dich jetzt anziehen" und dann kooperiert sie eigentlich sofort. Auf diese Weise bekomme ich es in 99% der Fälle geregelt.
Ansonsten, wenn die Grenzen zu sehr ausgereizt werden, schicken wir sie auch schon einmal 1-2 Minuten in ihr Zimmer. In manchen Situationen hilft halt kein Diskutieren. Ich habe noch nie runtergezählt, sondern einfach klar gesagt was die Konsequenz ist in einer Situation. Diese Konsequenz muss logischerweise in direktem Zusammenhang mit dieser Situation erfolgen, also zB. wenn sie zu wild mit einem Spielzeug spielt, sodass es kaputt geht, dann sage ich "bitte passe auf das Spielzeug auf. Das hast du von xy bekommen und ich möchte, dass wir es respektieren". Wenn sie es nicht respektiert, dann nehme ich das Spielzeug weg und damit hat es sich dann erledigt. Natürlich protestiert sie dann, worauf ich ihr das Spielzeug nach einer gewissen Zeit wieder anbiete unter der Prämisse, dass sie nun vorsichtiger damit spielt. Das funktioniert auch immer - und wenn nicht, kommt das Spielzeug halt wieder weg. Mir geht es nicht um Macht, sondern um das vermitteln von grundlegenden Werten wie das Respektieren von Gegenstände, Sauberkeit, Geräuschpegel usw.
Dadurch ist unsere Tochter im Verhältnis zu dem was ich sonst so miterlebe bei Gleichaltrigen sehr gut erzogen und sehr angenehm in ihrem Verhalten. Wir sind liebevoll streng würde ich sagen, aber sie ist eines der Kinder, die auch von den Erzieherinnen in der Kita am Meisten gemocht werden, weil sie sehr auf die anderen achtet und insgesamt sehr ausgeglichen ist.