Autonomiephase?

Hallo ihr Lieben,

unser Kind ist knapp 2 Jahre alt und seit einer ganzen Weile ist es eher schwierig. Die Autonomiephase wird ja nicht umsonst auch die „Trotzphase“ genannt.

Waren eure Kinder in dem Alter auch so, dass sie meinten wirklich alles alleine machen zu können, zB über die Straße gehen? Kommt man den Wünschen nicht nach, gibt es extreme Wutausbrüche. Das beginnt bereits morgens und zieht sich bis abends. Egal was man macht, alles ist falsch. Hören ist auch Thema, aus Trotz werden Dinge die unterlassen werden sollen dann natürlich trotzdem gemacht. Manchmal frage ich mich, ob das unserer Bindung schadet. Mein Kind will noch viel auf den Arm, läuft mir ständig hinterher. In den o.g. Momenten will es mit mir aber quasi nichts zutun haben und schiebt mich auch weg, wenn ich trösten will. Es geht wirklich nichts mehr ohne Geheule und Geschrei 😕

Waren eure Kinder auch so, wie seid ihr damit umgegangen? Schlicht aussitzen kann doch nicht die Lösung sein, schaden will ich meinem Kind auch nicht wenn es permanent „Zoff“ gibt….

1

Im Wesentlichen ist Aussitzen die Lösung. Je nach Entwicklungsstand des Kindes kannst du in den ruhigen Phasen auch ein Gespräch führen. Und sonst Situationen, in denen es regelmässig eskaliert nach Möglichkeit vermeiden.

2

"Waren eure Kinder in dem Alter auch so, dass sie meinten wirklich alles alleine machen zu können, zB über die Straße gehen?"

Ja klar, das gehört einfach dazu. Sie wissen noch nicht, dass sie nicht alles machen und haben können, was sie wollen. Und die Erfahrung, dass vieles nicht geht, ist erstmal sehr schwierig für die Kinder. Am meisten hilft ihnen Klarheit und Verständnis. Also Klarheit bezüglich was geht und was nicht. Und Verständnis dafür, wie schwer das gerade ist. Und damit es nicht den ganzen Tag so geht, sind Yes Spaces, also kindersichere Umgebungen, sehr hilfreich. Da können sie einfach mal machen und haben eine Pause von all den Frustrationserlebnissen. Hilfreich war bei uns ein kindersicheres Wohnzimmer sowie der häufige Aufenthalt auf umzäunten Spielplätzen.

3

Klare Regeln vereinbaren, was leine gemacht werden darf und was nicht.

Dabei aber auf einen guten Ausgleich achten, das nicht alles Nein ist, was aber gehen würde.

Bei einem Nein auch eine Alternative anbieten. "Nein, du darfst nicht die Wand anmalen. Wenn du malen möchtest nehm bitte/frage nach einem Papier".
Dein Kind braucht Orientierung :)

Klingt alles schön, ist aber furchtbar anstrengend 😄😄 ❤️❤️