Meine 1 Jährige eskaliert beim Thema Essen

Hallo Zusammen,

meine Maus ist an Weihnachten 1 Jahr alt geworden und wir haben mit 6,5 Monaten mit Beikost gestartet.

Sie war und ist bis heute eine gute Esserin. Sie isst eigentlich alles - hat noch nichts abgelehnt.

Seit fast Anfang an haben wir das Problem, dass sie beim Thema Essen eskaliert. Sobald der Brei leer ist, wird angefangen zu weinen, zu meckern, sich im Hochstuhl nach hinten zu werfen.
Anfangs dachten wir, dass sie noch nicht satt ist, aber auch beim Nachschlag passiert das ebenfalls.
Sie signalisiert uns auch nie, dass sie Hunger hat - wir müssen immer auf die Zeiten achten. Genauso signalisiert sie uns aber auch nicht, wenn sie satt ist.
Neulich hab ich mal nen "Test" gemacht und ihr wirklich die 3-fache Portion Frühstück gegeben - sie hat immer weiter gegessen, nie den Mund zu gemacht oder signalisiert, dass sie satt ist. Im Nachgang hat sie dann ordentlich gespuckt.

Wenn wir sie nach der Eskalation aus dem Hochstuhl nehmen und auf dem Arm tragen, beruhigt sie sich meistens.

Auch wenn andere Kinder essen, oder wir was essen, flippt sie aus, will das unbedingt auch haben.

Etwas besser ist es, wenn sie Fingerfood bekommt - aber auch nicht wesentlich.

Das alles macht das Thema Essen wirklich unentspannt und kostet uns einiges an Nerven. Es scheint mir fast als hätte sie kein richtiges Hunger- und Sättigungsgefühl, was ja für Kinder in dem Alter ungewöhnlich ist.

Ich mach mir langsam echt Vorwürfe, was wir falsch gemacht haben.

Von einer Phase kann man da ja langsam auch nicht mehr sprechen, weil es wirklich fast nach jeder Mahlzeit eskaliert.

Meine Maus ist keineswegs übergewichtig, war ein zartes Frühchen und ist auch weiterhin eher zart mit ihren 8,2 kg

Hat jemand Erfahrung oder kann uns Tipps geben, was wir tun können?

Wir sind langsam echt verzweifelt. Anfang Januar haben wir die U6, da werde ich das beim KiA natürlich auch nochmal ansprechen.

Danke und liebe Grüße ♡

2

"Neulich hab ich mal nen "Test" gemacht und ihr wirklich die 3-fache Portion Frühstück gegeben - sie hat immer weiter gegessen"

"ist auch weiterhin eher zart mit ihren 8,2 kg"

Vielleicht verstehe ich hier etwas falsch, aber für mich klingt es so, als würdet ihr von Anfang an die Essensmenge begrenzen und das Kind darf sich fast nie sattdessen. Natürlich isst es dann - wenn es einmal die Chance bekommt - so viel wie möglich und über den Hunger hinaus, wenn es sonst nicht genug Essen bekommt.

5

Aber die haben sie ja auch schon mehr essen lassen und da hat sie sich übergeben

6

Darauf nehme ich doch Bezug. Es ist völlig normal, dass Menschen, in deren Alltag es nicht genug Nahrung gibt, viel zu viel essen, wenn sie dann mal die Möglichkeit dazu haben.


1

Wenn sie doch hunger hat, gibt ihr doch mehr essen.... wo ist das Problem?

Nimm ein Gläschen und gib ihr das, wenn sie dann noch hunger hat, gib ihr Fingerfood.
Stell ihr schälchen mit gedämpftem Broccoli hin, Mörchensticks (Möhren schälen und dann in dünne stäbchen schneiden, so dass nichts im Rachen hängen bleiben kann), Gurkensticks, Snacktomaten, Avocado, Oliven, Brotscheibe usw.
Und dann kannst du ihr noch Obst als 'Nachtisch' anbieten. Ne Orange oder nen Apfel usw.

Stell es einfach vor ihr hin und lass sie essen bis sie signalisiert, dass sie satt ist. Aktuell beendest du ihr essen vorzeitig, wie soll sie lernen, dass es zuviel ist? Lass sie essen. Sie ist eh schon so schmal! Die Kleinen sind im Wachstum und es kann durchaus vorkommen, dass die essen und essen und essen und gefühlt nie satt werden, weil sie so viel Energie brauchen. Statt ihr aber 3 Gläschen zu geben, würde ich auf Gemüse setzen. Das ist gut für den Darm, hat Balaststoffe und ist nicht so Kalorienbepackt wie z.b. Nudeln oder gar süßes.

Mein Kleiner isst sehr langsam. In dem Alter hat er durchaus 1,5h gebraucht pro Mahlzeit bis er 'Satt' war. Er hat vorher auch nie wirklich die 'typischen' Hungermerkmale gezeigt. Und nun mit 3,5 äußert er schon, dass er hunger hat. Ist also nicht zuspät, wenn das erst später kommt.

11

Sie hat doch geschrieben, dass sie das gemacht hat und sich das Kind dann übergeben müsste.

Das kann man dann doch nicht zur Regel machen?!

13

Boah, wenn sie nicht gelernt hat, SATT sein zu können und immer mit einem halb leeren Magen rumrennt, dann wird sie sich doch natürlich überessen, wenn sie endlich mal mehr essen darf!

Ich meine komm, wenn jemand sagt: "Mein Kind bekommt nicht genug zu essen, will immer mehr" dann wiegt es mit 12 Monaten nicht gerade mal 8,6kg sondern 14kg, wenn es essen darf wie viel es will und auch das ist ein ganz normales gewicht in dem Alter!

Lass das Kind so viel essen wie es will und auch wann es will. Nicht nur 3 Mahlzeiten am Tag, sondern 5-7! lieber viele kleine portionen als eine große.

Lass Gemüse einfach dauerhaft rumliegen, so dass sie immer dran gehen kann, wenn sie hunger hat.
Gib ihr Obst als zwischenmahlzeit. Dann wird sie viel früher Satt sein. Und wenn sie sich die ersten 5-6x übergeben muss, dann ist das halt so, sie wird es lernen wie weit sie essen kann. Wenn sie aber nur brei bekommt, kann sie davon viel zu viel in zu kurzer zeit essen. Wenn sie Beikost wie z.b. Broccoli oder Tomaten bekommt, braucht sie länger beim essen, weil sie ja kauen muss. Das dauert viel länger als das schnelle schlucken von pürierten sachen. Sie wird also schneller merken können, dass sie Satt ist, bevor sie zuviel gegessen hat.

weitere Kommentare laden
3

Kann es sein dass ihr euch in der Menge verschätzt und sie wirklich Hunger hat? Unsere Tochter isst nicht selten mehr am Tag als wir, ist jetzt 1,5 Jahre alt und isst auch sehr gern. Da sie sich aber auch dreimal soviel bewegt wie wir, braucht sie das offensichtlich.
Ich würde auch das anbieten, was ihr esst, halb füttern halb selbst essen lassen, so gibt sie das Tempo vor und auch wann Schluss ist. Uns sowas wie Gemüsesticks oder eine Handvoll Obst gibt es hier so oft sie will. Und Snacks wie Reiswaffeln etc. auch zweimal am Tag wenn sie will.


4

Grundsätzlich kenn ich dieses "Rumkaspern" von unserem Kleinen auch nach dem Essen. Er ist dann satt, nach dem Mittagessen und Abendessen einfach müde und dann wirft er sich nach hinten, zur Seite, haut auf dem Tisch rum. Jetzt mit 15 Monaten ist es deutlich besser geworden.

Ich würde auch nochmal sehen, dass ihr so anbietet, dass der Teller nicht leer wird, sondern das Kind entscheidet aufzuhören. Und das ein paar Mal, einfach damit ihr sicher geht, dass die Kleine versteht, dass immer genug da ist, falls sie wirklich bisher oft wenig hatte.

Habt ihr Lebensmittel irgendwo sichtbar für sie. Wir haben Obst und Gemüse sichtbar in der Küche. Hat der Kleine Hunger zeigt er darauf. Das macht er eigentlich seit er 8 Monaten alt ist. Inzwischen kommt er einfach mit seinem Lätzchen in der Hand ins Wohnzimmer gelaufen 😅

Mit Brei haben wir allerdings nicht so viel Erfahrung, haben unsere beiden Jungs nie gemocht und der Kleine isst eigentlich von Beikoststart an am Familientisch mit. Vielleicht auch langsam was für euch? Gabel und Löffel sind auch gute Spielzeuge und Sachen zu Gabeln ein tolles "Spiel", das macht essen für uns Große auch recht entspannt

Bearbeitet von Jolana
7

"Grundsätzlich kenn ich dieses "Rumkaspern" von unserem Kleinen auch nach dem Essen."

Welches Raumkaspern denn? Davon lese ich im Text nichts. Das Kind reagiert emotional, wenn das Essen leer ist und isst weiter, wenn wieder etwas da ist.

10

Weinen, meckern, nach hinten schmeißen... Macht unser Sohn nach jedem Essen, wenn er mit dem Essen fertig ist und hat (bei uns!) keinen Zusammenhang mit Hunger, sondern ist ein klares Zeichen, dass der Hunger eigentlich vorbei ist. Wenn er dann noch Essen hat, geht da auch noch hier oder da eine Nudel rein, aber Hunger ist es dann hier (!) nicht mehr.

Es scheint ja auch dort beim Nachschlag nicht wirklich anders zu sein. Klar, vielleicht sind die Mengen so klein, dass selbst der Nachschlag noch so großen Hunger übrig lässt und das sollte auf jeden Fall ausgeschlossen werden.

Auf dem Arm beruhigt sich das Kind dann schnell. Ist hier auch so. Unser Kleiner braucht nach dem Essen eine runde kuscheln und Nähe, der hat eine krasse "Nach dem Essen"-Müdigkeit. Kenn ich vom Großen so nicht.

Wie gesagt, ich würde dringend drauf achten, dass dem Kind eine Weile sicher "zu viel' angeboten wird, damit es frei entscheiden kann, wann es genug hat, und auf den eigenen Bauch hören lernt.

Bearbeitet von Jolana
weitere Kommentare laden
8

Hallo, wir haben das gleiche Problem mit unserem Sohn. Er isst auch bis zum Erbrechen, kein Sättigungsgefühl... und das schon von Anfang an.

Es ist durch ein paar Dinge etwas besser geworden:

- er kann seit 1 Monat selbst das Essen auf den Löffel und in den Mund schaufeln, dadurch isst er langsamer und akzeptiert das Ende der Mahlzeit eher
- ich mache ihm eine Schüssel mit Essen voll und beobachte ihn am Ende genau: wenn er deutlich langsamer den Löffel zum Mund führt, weiß ich dass er definitiv satt ist, dann bekommt er auch keinen Nachschlag. Wenn ich das richtig abgepasst habe, wird nur kurz beim Beenden des Essens gemeckert (aber gemeckert wird immer)

Versuche ich das Essen zu beenden obwohl er tatsächlich noch Hunger hat, ist die Eskakation deutlich mehr spürbar als im vorher beschriebenen Fall, dann bekommt er noch was und ich beobachte weiter

- tatsächlich hilft auch, dass ich nicht mehr weiteresse, wenn er fertig ist...blöd, aber es hilft
- ich habe festgestellt, dass mein Sohn 4 Mahlzeiten mit Kohlenhydraten braucht, nach dem Mittagsschlaf nur eine "Obstmahlzeit" oder nur Gemüse hat nie funktioniert

Es ist bei uns immer noch nicht schön zu essen, aber besser. Vielleicht hilft dir etwas davon. Viele Grüße

Bearbeitet von ConfusedMum

9

Vielleicht muss ich bei dem Thema noch hinzufügen, dass meine Maus eine Gaumenspalte hat und das Thema Nahrungsaufnahme bei uns von Anfang an sehr präsent ist.

Angefangen mit der Milch, wo wir dankbar waren, dass sie die Flasche gut angenommen hat - das ist längst keine Selbstverständlichkeit bei Spaltkindern.

Zudem wurde die Maus im Oktober 4 Stunden an der Spalte operiert, danach durften wir bis Ende November nur flüssigen (!!) Brei füttern - mussten den also auch noch mit Wasser Strecken. Das hat ihr überhaupt nicht gefallen - da gab es aber eine ganz klare Ansage von den Ärzten, damit sich der operierte Gaumen nicht infiziert oder wieder öffnet.
Und erst seit Anfang Dezember dürfen wir festere Sachen füttern. Haben also auch erst dann mit Fingerfood/Familienkost gestartet.

Habe es jetzt eben beim Mittag nochmal beobachtet - den Brei isst sie sehr schnell auf. Danach hab ich ihr noch Fingerfood gegeben. Damit beschäftigt sie sich deutlich länger und scheint zufriedener.

Daher die Frage: Kann es ggf. Auch an der Konsistenz und Art der Fütterung liegt, dass sie zufrieden oder unzufrieden ist?

Verbindet sie den "Brei" vlt noch iwie mit der OP? Glaubt mir, dass war wirklich keine schöne Zeit und für uns alle ein kleines "Trauma", aus dem wir uns mühsam wieder in den normalen Alltag gekämpft haben.

14

Das find ich eine super wichtige Info.
Vielleicht kann sie jetzt das erste Mal ohne Schwierigkeiten und Schmerzen essen und genießt es einfach. Außerdem hat sie vermutlich noch gar kein Gefühl für Essen entwickeln können, wenn es bisher eher mühsam und in letzter Zeit verdünnt gegeben wurde. Vielleicht war sie da auch nicht richtig satt, sondern es war ihr einfach zu mühsam oder schmerzhaft weiter zu essen.

Ich würde ihr immer zum Brei gleich ein bisschen Fingerfood dazu stellen und so viel es geht selbst essen, matschen, experimentieren lassen. Dazu etwas Wasser anbieten. Und vielleicht den Brei etwas gehaltvoller machen, Kohlenhydrate (zB Kartoffel beim Gemusebrei) und gesunde Fette zB Mandelmus oder Pflanzenöl dazu, je nach Brei.
Bei Erwachsenen sagt man ja, die Sättigung setzt erst nach 20 Minuten ein. Ich weiß nicht, wie es bei Kleinkindern ist, aber vermutlich ist es auch da nicht so günstig, wenn sie ihren Brei in 3 Minuten weg inhaliert 😅

Und durchhalten, es bessert sich bestimmt 🍀

16

Diese Info ändert deinen Beitrag total!

Mit Sicherheit ist das Thema essen bei dir und deinem Kind irgendwie schon (negativ) besetzt. Wenn sie bisher stark reglementiert werden musste was Konsistenz, feste Nahrung etc anbelangt, dann hat sie bisher noch gar nicht gelernt sich satt zu essen. Und vor allem auch sich auszuprobieren. Da sie auch recht leicht ist, würde ich tatsächlich das jetzt zur Regel machen: also so viel essen lassen wie sie mag. Du kannst ja erst eine normale Portion Brei füttern (also nicht drei, sondern 200-300g) und dann direkt (bevor sie schreien kann) ein Stück Gurke, Birne, Kartoffel etc zur freien Wahl anbieten, bis sie genug hat. Mit einem Jahr braucht es soweiso keinen Brei mehr, dann kann sie es jetzt aber lernen festes zu essen. So mache ich es bei meinem Sohn. Er bekommt immer auch etwas von unserem Essen im Anschluss (er ist 8 Monate), so lange wie er möchte und nichts auf den Boden schmeißt.

Das wird bestimmt :) es ist ja richtig toll, dass sie so gerne isst. Das hätte auch anders sein können. Insofern, einfach jeden Tag ein wenig mehr essen lassen. Sie wird schnell lernen, wann es genug ist. Kindern können das normal noch richtig gut. Deine Tochter bestimmt auch.

weitere Kommentare laden
20

Hallo 🙋🏻‍♀️,
ich würde mal auf Diabetes oder Insulinresistenz ansprechen.

Gut, dass ihr das beim KiA vorstellen wollt. 👍

Alles Gute und hoffentlich kein gesundheitliches Problem.

Edit: Gerade noch unten die „neue“ Info gelesen. Na, dann scheint ja alles klar. 👍👍👍

Bearbeitet von Jellys