Das nachfolgende ist ein Erfahrungsbericht darüber, wie unser Kind mit 4 Jahren erst das 'große Geschäft' in eine Toilette statt im Stehen in eine Windel erledigen konnte.
Es ist ein Bericht und keine Anleitung! Jedes Kind ist anders! Ich beschreibe im Rückblick unseren individuellen Weg weg von der Windel, weil ich noch vor wenigen Monaten das Internet verzweifelt nach so einen Bericht durchforstet habe. Das ist für alle Mamas und Papas die jetzt gerade überfragt sind und so einen Bericht zur Beruhigung oder als Ideenquelle brauchen.
Mein Kind war tatsächlich recht früh am Tag und in der Nacht bezüglich des Pullerns trocken. Das kam von alleine! Ich hielt nichts vom Töpfchentraining und daher blieb mein Kind davon verschont. Den Stuhlgang spürte mein Kind dann auch irgendwann und konnte rechtzeitig nach einer Windel verlangen. Dann wurde sich immer mit Windel im Kinderzimmer stehend zurückgezogen. Das war für uns okay bis mein Kind von der Krippe in den Kindergarten wechselte - also circa mit 3 Jahren.
Dann wurde ich nervös und machte mir Sorgen. Und warum? Naja die Verwandten konnten es nicht fassen...Mit 3 Jahren noch eine Windel! In der Kita war mein Kind das einzige in der Gruppe, welches noch Windeln im Wechselfach liegen hatte und mein Kind verweigerte zu Hause jedes Ausprobieren das große Geschäft im Töpfchen oder auf Toilette zu verrichten. Also meine Schlussfolgerung: Mist hier stimmt was nicht: mein Kind müsste schon längst auch beim Stuhlgang keine Windel benötigen. Eine nächtliche Google Suche ergab: Mein Kind hat das Toilettenverweigerungssyndrom - dachte ich zu diesem Zeitpunkt zumindest : -)
Was nun? Mein erster Schritt - und diesen empfehle ich allen Eltern - ein Termin beim Kinderarzt! Oder sprecht dieses Thema bei einer U-untersuchung an. Ich wollte und musste eine körperliche Ursache ausschließen- da mein Kind zusätzlich auch häufig bis immer Durchfall hatte. Wir sollten Stuhlproben abgeben - die waren zum Glück unauffällig. Aber die Ärztin empfand den Bauch als aufgebläht und erklärte uns, dass Durchfall auch ein Syndrom bei Verstopfung sein kann! Wusste ich bis dato nicht. Mein Kind hielt sich leider häufig den Stuhlgang an, weil das große Geschäft irgendwann nur noch zu Hause im Stehen und nur im Kinderzimmer in eine Windel erledigt werden konnte. Im Kindergarten und unterwegs wurde angehalten ...auch wenn der Bauch weh tat. Die Ärztin empfand jedoch die Windel zum Stuhlgang machen mit 3 Jahren als vollkommen normal - das hat mich aber nur kurz beruhigt.
Mein Kind verlangte weiterhin nach einer Windel und ich wurde immer verzweifelter...es war jetzt schon 3,5 Jahre alt und unser Leidensdruck erhöhte sich. Plötzlich mussten Besuche bei der Oma abgebrochen werden- Kinde wollte/konnte dort nicht in die Windel machen (sondern zu Hause im Kinderzimmer), Kita rief an...Kind weint und will nicht spielen- hatte Bauchschmerzen und musste dringend das große Geschäft erledigen (ging nur zu Hause) usw. Mir tat mein Kind leid und gleichzeitig wurde ich jetzt langsam sauer...wie kann man sich nur selber so im Weg stehen- dachte ich mir.
Mensch setzt dich einfach
Das nachfolgende ist ein Erfahrungsbericht darüber, wie unser Kind mit 4 Jahren erst das 'große Geschäft' in eine Toilette statt im Stehen in eine Windel erledigen konnte.
Es ist ein Bericht und keine Anleitung! Jedes Kind ist anders! Ich beschreibe im Rückblick unseren individuellen Weg weg von der Windel, weil ich noch vor wenigen Monaten das Internet verzweifelt nach so einen Bericht durchforstet habe. Das ist für alle Mamas und Papas die jetzt gerade überfragt sind und so einen Bericht zur Beruhigung oder als Ideenquelle brauchen.
Mein Kind war tatsächlich recht früh am Tag und in der Nacht bezüglich des Pullerns trocken. Das kam von alleine! Ich hielt nichts vom Töpfchentraining und daher blieb mein Kind davon verschont. Den Stuhlgang spürte mein Kind dann auch irgendwann und konnte rechtzeitig nach einer Windel verlangen. Dann wurde sich immer mit Windel im Kinderzimmer stehend zurückgezogen. Das war für uns okay bis mein Kind von der Krippe in den Kindergarten wechselte - also circa bis zum 3. Lebensjahr.
Dann wurde ich nervös und machte mir Sorgen. Und warum? Naja die Verwandten konnten es nicht fassen...Mit 3 Jahren noch eine Windel! In der Kita war mein Kind das einzige in der Gruppe, welches noch Windeln im Wechselfach liegen hatte und mein Kind verweigerte zu Hause jedes Ausprobieren das große Geschäft im Töpfchen oder auf Toilette zu verrichten. Also meine Schlussfolgerung: Mist, hier stimmt was nicht: mein Kind müsste schon längst auch beim Stuhlgang keine Windel benötigen. Eine nächtliche Google Suche ergab: Mein Kind hat das Toilettenverweigerungssyndrom - dachte ich zu diesem Zeitpunkt zumindest : -)
Was nun? Mein erster Schritt - und diesen empfehle ich allen Eltern - ein Termin beim Kinderarzt! Oder sprecht dieses Thema bei einer U-untersuchung an. Ich wollte und musste eine körperliche Ursache ausschließen- da mein Kind zusätzlich auch häufig bis immer Durchfall hatte. Wir sollten Stuhlproben abgeben - die waren zum Glück unauffällig. Aber die Ärztin empfand den Bauch als aufgebläht und erklärte uns, dass Durchfall auch ein Syndrom bei Verstopfung sein kann! Wusste ich bis dato nicht. Mein Kind hielt sich leider häufig den Stuhlgang an, weil das große Geschäft irgendwann nur noch zu Hause im Stehen und nur im Kinderzimmer in eine Windel erledigt werden konnte. Im Kindergarten und unterwegs wurde angehalten ...auch wenn der Bauch weh tat. Die Ärztin empfand jedoch die Windel zum Stuhlgang machen mit 3 Jahren als vollkommen normal - das hat mich aber nur kurz beruhigt.
Mein Kind verlangte weiterhin nach einer Windel und ich wurde immer verzweifelter...es war jetzt schon 3,5 Jahre alt und unser Leidensdruck erhöhte sich. Plötzlich mussten Besuche bei der Oma abgebrochen werden- Kind wollte/konnte dort nicht in die Windel machen (sondern zu Hause im Kinderzimmer), Kita rief an...Kind weint und will nicht spielen- hatte Bauchschmerzen und musste dringend das große Geschäft erledigen (ging nur zu Hause) usw. Mir tat mein Kind leid und gleichzeitig wurde ich jetzt langsam sauer...wie kann man sich nur selber so im Wege stehen - dachte ich mir.
Mensch setzt dich einfach auf die Toilette und dann ist dieses lästige Thema beendet! Versuche es doch wenigstens mal! Nein, du bekommst keine Windel- erst wenn du es ohne versuchst! Mann ey! Du bist bald 4 Jahre alt! Du musst das ohne Windel können! Ich wurde fies und gemein zu meinem eigenen Kind und damals wie heute schäme ich mich dafür. Falls DU Dich hier auch ein bisschen erkennst: Mach es nicht und hör sofort auf damit. Bringt nichts und macht sogar mehr kaputt als dir lieb ist. Dieser Druck, den du verspürst, nach dem Motto "mein Kind ist jetzt schon soooooo alt und sollte nicht mehr in die Windel machen" ist Quatsch! Dazu gleich mehr.
Ergebnis: Auch mehr Druck und Zwang führten zu keiner Veränderung sondern nur zu noch mehr Tränen. (welch Überraschung)
Aber Bücher führten durchaus zu einer kleinen Veränderung! Ich wollte nicht so ne gemeine und fiese Kuh zu meinem Kind sein und recherchierte daher nach Ursachen für ein Toilettenverweigerungssyndrom, um endlich eine Lösung zu finden. Neben Verstopfung können auch Ängste und Unklarheiten bezüglich der Toilette und der eigenen Verdauung Ursachen sein. Die folgenden zwei Bücher haben wir uns dann regelmäßig angeschaut:
"Herr Kacks und das Pi" von Sigrun Eder und "Die Kackwurstfabrik" von Marja Baseler (Es gibt noch viele weitere golle Bücher zu dem Thema)
Ergebnis: Kind verlangt zwar noch immer nach einer Windel aber möchte plötzlich wenigstens mal freiwillig ausprobieren auf der Toilette zu kackern und versteht nun Abläufe im Magen und Darm und weiß warum wir alle kackern müssen.
Und dann gab es noch ein großes "Ahaaa" bei uns Eltern! Ich weiß nicht mehr wo ich diesen Hinweis gelesen habe aber folgendes solltet ihr beachten: Der Stuhlgang hat neben der Entwicklung auch viel mit Konditionierung zu tun. Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Wir müssen weg vom Kinderzimmer! Mein Kind soll wie alle anderen im Badezimmer (WC) das große Geschäft verrichten. Unser Teilziel war damit klar: Windel gibt es aber Kind soll ins Bad - Kinderzimmer ist tabu. Haben wir mit Überredungskunst geschafft. Im Kinderzimmer soll es doch nicht so stinken usw...
Nächtes Teilziel: Hilfe zur Selbsthilfe. Kind hat Schlüpfwindeln bekommen. Motto: Wenn du musst, dann schnapp dir im Bad eine Windel und zieh sie selber an. Kind war begeistert...und ich war verblüfft. Da das zu Hause zu 80% der Fälle geklappt hat, versuchten wir das auch im Kindergarten. Dort hatte mein Kind Hemmungen nach Kack-Hilfe zu fragen. Ab dato konnte es sich selber und "undercover" eine Schlüpfwindel schnappen und endlich auch wieder in der Kita kackern. Der Leidensdruck war damit reduziert. War auch wichtig für meine Nerven.
Nächtes Teilziel: weg von der Windel, hin zur Schüssel. Kurz: dieses Ziel konnten wir nicht erreichen. Ich hatte in einem Forum gelesen, dass die Windel eine Gewohnheit darstellt (Stichwort Konditionierung) die man evtl durch eine Schüssel ersetzen könne. Quasi weiterhin im Stehen aber Windel Stück für Stück weg und das Geschäft wird in eine Schüssel aufgefangen. Hat ein mal funktioniert, Kind war begeistert aber wollte das dann doch nicht. Hab ich dann sofort gelassen.
Ich hab es gelassen! Dabei belassen! Im Rückblick war das extrem wichtig. So wie es jetzt war, war es okay. Der Leidensdruck war auf ein erträgliches Maß für mein Kind und mich reduziert. (Windel-Po abwischen war weiterhin nervig und ekelig) und ich sagte mir mantraartig: Mit 18 wird es schon keine Windel mehr brauchen. Und überhaupt, mein Kind war bei diesem Thema der Chef. Teilziele mussten so klein oder groß gesteckt werden, wie es das Kind zu dem Zeitpunkt zuließ. Ich hatte meinen Frieden mit unserer Situation geschlossen.
Aber nur bis zur nächsten U-Untersuchung. Mein Kind war nun 4 Jahre alt. Zur Vorbereitung der Untersuchung sollte in einem Fragebogen angegeben werden, ob das Kind schon vollständig trocken sei. Meine Antwort: Jein
Zuvor bekamen wir in der Kita den ungewollten Tipp mal aufgrund der Windel-thematik zum Kinderpsychologen zu gehen. Ich hatte den Frieden mit unserer Situation begraben und das Kriegsbeil wieder rausgeholt.
Aber nur bis zur tatsächlichen U-untersuchung. Den natürlich erläuterte ich den Ist-Zustand und fragte, ob wir jetzt wirklich zum Psychologen gehen sollten um endlich das Toilettenverweigerungssyndrom zu bekämpfen. Kurze Antwort der Kinderärztin: Es gibt kein Toilettenverweigerungssyndrom. Sie beruhigen sich jetzt mal. Sie haben ein kerngesundes und normales Kind. Wir besprechen diese Thematik erst im Alter von 6 oder 7 Jahren noch einmal - sofern ihr Kind dann noch ein Windel benötigt. Sie geben ohne Kommentare die Windel, wenn ihr Kind eine braucht.
Spätestens jetzt hatte ich die Schnauze voll. Ergebnis: Resignation meinerseits. Ich hatte ungewollt wieder meinen Frieden mit unserer Situation geschlossen.
Eine Woche später erledigte mein Kind widerwillig ein großes Geschäft in ein Töpfchen. Seit dem erledigt es jedes Geschäft in die Toilette. Einfach so. Und wehe ich frage mein Kind, ob es eine Windel möchte ...Neiheiin, ich gehe doch auf die Toilette und zwar alleine. Geh jetzt raus aus dem Bad.
Was war passiert: Kind war mit Papa im Kleingarten. Papa hatte keine Windeln eingepackt (vergessen). Im Garten musste mein Kind ganz dringend und wollte sofort eine Windel. Papa erklärt dem Kind dass er keine Windeln dabei hat aber ein Töpfchen in der Laube steht. Wie immer lehnte mein Kind das Töpfchen ab und verlangt sofort nach Hause gefahren zu werden. Tränen kullern- es war dringlich. Wie immer erklärt Papa, dass das aber etwas dauert bis zur Abfahrt nach Hause (Aufräumen, Laube abschließen und Fahrzeit). Nicht wie immer zeigte unser Kind plötzlich Einsicht und Verständnis und setzte sich widerwillg aufs Töpfchen. Danach gab's ne riesen Freude und der Rest ist Geschichte.
Die Moral der Geschichte: Mein Kind war der Schlüssel zur Lösung. Offenbar war es jetzt in der Lage einzusehen, dass es den Weg nach Hause nicht schafft und es konnte/wollte auch nicht den Stuhlgang (wie sonst üblich) verdrücken.
Mein Kind ist so stolz auf sich und wir haben zu Hause richtig gefeiert. Auch wenn ich zuletzt meinen Frieden mit der Situation hatte, bin ich so froh diese Phase hinter uns zu lassen.
Keep calm Mama ...es ist alles nur eine Phase. So lautet nun mein Motto bei meinem zweiten Kind. Ich durfte in der Hebammenpraxis eine 4-fach-Mama kennenlernen deren 3. Kind mit 9 Jahren in der Nacht noch eine Windel braucht. "Na und" sagte sie zu mir. "Mein Kind hat ärztlich nachgewiesen eine kleine Blase und braucht länger zum trocken werden. Wir haben unsere Lösungen gefunden. Mein Kind übernachtet bei Freunden und es fährt mit auf Klassenfahrt. Es ist glücklich und deshalb habe ich aufgehört mir Sorgen zu machen. Das ist irgendwann auch vorbei."
Viele Wörter aber evtl. findet dieser Text eine Mama/einen Papa die/der dringlich mal so einen Bericht lesen musste und nun wieder etwas beruhigter sein kann.