Wie würdet ihr euch in so einer Situation verhalten?
Ich war mit unserem Kind (gerade 2 Jahre) bei einer befreundeten Familie zu Besuch. Deren älteres Kind (wird in wenigen Monaten 5) ist aus verschiedenen Aspekten schwierig. Unser Kind mag das andere sehr und fragt oft wann es mit ihm spielen kann.
Unser Kind ist in vielen Dingen recht weit und die beiden können z.b. bei uns Zuhause oder draussen toll miteinander spielen.
Nun - K5 hat K2 ohne Pause einfach JEDES Spielzeug was es angefasst hat aus der Hand gerissen und wollte genau in dem Moment selbst damit spielen. Die Eltern haben es gesehen, manchmal kommentiert mit "du kannst nicht alles wegnehmen". Das Kind hat die Kommentare ignoriert, weiter gemacht und eingegriffen hat niemand.
Unser Kind hat das erstaunlich geduldig eine Weile mitgemacht und ist aber irgendwann verständlicherweise in Tränen ausgebrochen deshalb. Wir sind dann heim gegangen.
Es war leider nicht die erste Situation dieser Art. Was würdet ihr da tun? Nicht mehr hingehen - klar, wäre eine Lösung. Finde ich aber schade. Selbst eingreifen? Ist das übergriffig den anderen Eltern gegenüber?
Wie würdet ihr reagieren (Spielzeug wegnehmen)?
Wie? Dein Kind hat (verständlicherweise) geweint und du hast dann gesagt: „Is wohl besser, wenn wir gehen?“
Warum hast du denn nicht zur Mutter gesagt: „Gisela, das funktioniert mit den beiden hier grad nicht? Glaubst du, es bringt was, wenn ich Hubert sage, er muss sein Spielzeug teilen? Ich würde es gern versuchen.“ Das wär für mich das naheliegendste.
Das würde ich im Vorfeld des nächsten Treffens nachholen. Per WhatsApp oder Telefon, wie ihr euch eben verabredet. Deine Freundin könnte auch ihren Sohn seine „wertvollsten Schätze“ wegräumen lassen und in dem Zuge noch mal besprechen, das gemeinsames spielen nur mit gemeinsamen Spielsachen funktioniert.
Und dann sagst du eben was zu dem Kind beim nächsten mal.
Sie haben das wertvollste Spielzeug weggeräumt vorher. Die Idee der Eltern war, dass mein Kind ja was anderes nehmen kann. Sehe ich grundsätzlich auch so. Aber wenn es einfach egal ist was mein Kinf anfasst das weggenommen wird und die Alternativen dann auch, dann geht's halt nicht ...
Das würd ich eben der Mutter im Vorfeld so sagen inkl. Vorschlag, dass du deren kind in der Situation ermahnen könntest. Die vorarbeit, zu erklären, dass beim Spielen zuhause nun mal seine Sachen geteilt werden MÜSSEN, muss trotzdem sie erledigen, finde ich.
Mir fehlt hier der verständnisvolle Blick auf den 5-Jährigen.
Ein fremdes Kind zuhause zu haben, mit dem man sein Eigentum teilen muss, kann so oder so schon schwer sein. Nun ist da noch eine große Altersdifferenz - und da ist auch egal, wie weit euer Kind ist.
Zudem sollte man auch bedenken - Der 5jährige geht sicher in die KiTa. Dort zählt er zu den Großen. Von denen wird im Alltag schon öfter verlangt, zugunsten der Kleinen zurückzustecken bzw Verständnis zu haben.
Da wird die Sozialkompetenz mächtig gefordert. Und das täglich, viele viele Male.
Dass er das evtl zuhause dann nicht mehr will, kann ich voll verstehen.
Zudem bin ich auch generell nicht der Meinung, dass Kinder teilen müssen (um das zu lernen) . Vor allem dann nicht, wenn die Eltern sich treffen und die Kinder somit zwangsweise aufeinander treffen.
Ich würde daher dem Kind was mitnehmen. Findet es doof, weil die Sachen des anderen spannender sind? Tja, das ist dann halt was, das dein Kind lernen muss. 😅
Über seinen Besitz darf schon jeder selbst bestimmen.
und vielleicht ergeben sich ja Tauschgeschäfte, wenn dein Kind was cooles dabei hat. 😉
Du siehst also mich als alleinige Moderatorin des ganzen und die Eltern des anderen haben alles richtig gemacht?
Ich finde den Ansatz den du beschreibst "interessant" da das aus meiner Sicht vollkommen falsch verstandene Bedürfnisorientierung ist. Muss sich dein Besuch auch Teller, Tasse und Verpflegung mitbringen?
Es ist mir vollkommen klar, dass es Teile gibt die man eben nicht Teilen möchte. Aber ein gemeinsames Miteinander muss auch funktionieren und für mich gehört das zur Gastfreundschaft dazu AUCH Dinge zu teilen. Abgesehen davon ist es Schikane zu sagen "er hat alles weggeräumt was er nicht teilen möchte" und dann nimmt das Kind trotzdem immer genau das weg was das andere seit 2 Sekunden in der Hand hat.
Das Kind geht übrigens einen Tag in der Woche in die Kita und ansonsten läuft alles nach seiner Nase. Daher muss es im Alltag so gut wie nicht kooperieren.
"Du siehst also mich als alleinige Moderatorin des ganzen und die Eltern des anderen haben alles richtig gemacht?"
Das habe ich gar nicht geschrieben 😊 Die Eltern scheinen aber deine Ansicht, dass das Kind zu teilen hat, nicht mitzutragen. Daher wäre zuerst mal zu klären, wie sie das ganz allgemein sehen. Mein Kind müsste nicht teilen und mein Verständnis wäre daher, dass ihr etwas mitbringt oder ich eine kleine Überraschung besorge, die dann auch gern bei uns bleiben dürfte, damit sie besonders spannend bleibt 😊
"Ich finde den Ansatz den du beschreibst "interessant" da das aus meiner Sicht vollkommen falsch verstandene Bedürfnisorientierung ist. Muss sich dein Besuch auch Teller, Tasse und Verpflegung mitbringen?"
Das finde ich einen so albernen Vergleich, dass ich darauf verzichte, da näher drauf einzugehen. 😉 ich nehme dir auch nicht ab, dass du das ernst meinst.
" Es ist mir vollkommen klar, dass es Teile gibt die man eben nicht Teilen möchte. Aber ein gemeinsames Miteinander muss auch funktionieren und für mich gehört das zur Gastfreundschaft dazu AUCH Dinge zu teilen."
Der 5jährige hat euch sicher nicht eingeladen und ist evtl gar nicht mal so begeistert von eurem Besuch. Ja, vielleicht ist er nicht mal so begeistert von deinem Kind 😊 Muss er auch nicht. Ihr seid die Gäste der Eltern, nicht des Kindes. Er muss meines Ermessens nach daher nicht gastfreundlich sein, sondern darf ganz einfach ein 5jähriher sein, der es absolut bescheiden findet, dass er seine Schätze mit einem fremden, kleineren Kind teilen soll.
Aber ich sehe schon, deine Ansicht ist, dass es zu einer guten Erziehung und zum guten Ton gehöre, dem Kind das Teilen als Regel aufzuerlegen. Du bist der Meinung, dadurch würde das Teilen erlernt.
Ich bin nicht dieser Meinung. Nach Meinungen hattest du gefragt
🤷🏻♀️
"und dann nimmt das Kind trotzdem immer genau das weg was das andere seit 2 Sekunden in der Hand hat."
Das ist ein normales Verhalten. Es muss dir nicht passen und ich lese heraus, dass dir das Kind wegen DIESEM Verhalten mehr als unlieb ist. Aber dennoch ist es normal. Er versucht, jeden seiner Besitztümer zu schützen und reagiert daher natürlich jedes Mal gleich, wenn dein Kind sich was Neues schnappt. 🤷🏻♀️
"und ansonsten läuft alles nach seiner Nase. Daher muss es im Alltag so gut wie nicht kooperieren."
Ich wiederhole mich, man liest eine deutliche Abneigung deinerseits gegenüber diesem Kind.
Trefft. euch doch ohne Kinder. Es scheint, als fände das der 5jährige auch besser.
Ich finde das Verhalten des Vierjährigen nicht arg ungewöhnlich, kenne das auch von einem befreundeten Kind. Gefragt sind da die Eltern, und mit denen würde ich auch sprechen, wie ihr das handhaben wollt.
Bei uns gilt die Regel, dass Besuch mit allem spielen darf was zur Verfügung steht und nichts weggenommen wird, also abgeben müssen gibt's nicht, wer es zuerst hatte darf so lange spielen wie er oder sie möchte. Irgendeine Regel muss es in der Familie doch auch geben?
Und klar, es ist schwierig für ein Kind, wenn all seine Sachen genommen und ausprobiert werden, das verstehe ich total. Aber das können die Eltern vor dem Besuch besprechen und dann auch begleiten. Wenn er bei euch ist, darf er ja umgekehrt auch alles haben. So gleicht sich das aus.