Hallo,
Bitte entschuldigt den langen Text und etwaige Fehler darin. Ja, ich weiß, es gibt zu dem Thema schon etliche Beiträge (und gefühlt habe ich einen Großteil davon gelesen 🙈), aber irgendwie habe ich in letzter Zeit ein Brett vor dem Kopf und würde mich über ein paar individuelle Ratschläge zu unserer Situation freuen. Und das ist besagte Situation:
Meine Tochter ist gerade 2 geworden. Schon seit längerer Zeit (ca. einem Dreivierteljahr?) ist morgens ihre Windel fast immer trocken (beim ersten Mal dachte ich, das arme Kind seit dehydriert 😵💫). Als sie ca. 1,5 war, habe ich dann Töpfchen und Toilettenaufsatz gekauft, um ihr anzubieten, die nachts angesammelte Flüssigkeit dann morgens da anstatt in der Windel loszuwerden. Hat sie anfangs nur alle paar Wochen mal gemacht (nur Töpfchen, zur Toilette mag sie nicht). Seit ca. 2 Monaten nimmt sie das Angebot nun in 99% der Fälle an. Sie interessiert sich auch sehr für Bücher, in denen Kinder aufs Töpfchen gehen lernen, und spielt den Töpfchengang mit ihren Kuscheltieren nach.
Gleichzeitig fing sie an, sich öfter mal vehement dagegen zu wehren, tagsüber eine Windel anzuziehen. Ich habe ihr das dann mit der Bitte, dafür dann aber das Töpfchen zu nutzen, auch erlaubt. Hat auch recht gut geklappt, es gab natürlich auch ein paar Unfälle. Anfangs ist sie jedes Mal gegangen, wenn ich selbst zur Toilette gegangen bin oder sie gefragt habe, ob sie mal wieder müsse. Da kamen dann aber oft nur ein paar Tropfen, deswegen habe ich versucht, das Fragen möglichst sein zu lassen, und tatsächlich ist sie dann meistens von sich aus zum Töpfchen geflitzt. Ich habe sie dann auch von mir aus ermutigt, meist zuhause ohne Windel zu ein. Klappte auch ziemlich gut, anfangs auch fürs große Geschäft.
Dann war allerdings zu merken, dass sie seltener Verdauung hatte als normalerweise. Wenn es dann doch kam, fragte sie nach einer Windel. Ich fragte dann, ob sie es doch erst auf dem Töpfchen versuchen wollte. Das klappte zuerst. Dann fing es aber an, dass sie sofort wieder aufsprang, kaum hatte sie das Töpfchen berührt, und die Verdauung nur noch mit Windel klappte. Außerdem wurde sie wütend, wenn ich sie fragte, ob sie vielleicht mal wieder Pipi machen müsste.
Ich habe daraus geschlossen, dass ich zu viel Druck gemacht habe, und erstmal ohne zu fragen wieder konsequent eine Windel angezogen habe (sie trägt schon länger Pants). Die ersten zwei Tage wurde das auch genutzt. Dann wollte sie wieder öfter aufs Töpfchen (nur für Pipi) und ohne Windel sein.
Seitdem sind wir in so einem Schwebezustand. Tagsüber trägt sie oft eine Windel, geht aber trotzdem aufs Töpfchen. Mal bleibt die Windel zwei Tage am Stück trocken, mal geht dreimal am Tag was rein. Nachts traue ich mich nicht ohne Windel, seit das in einer nächtlichen Wachphase auch einmal schiefging. Verdauung ist nach wie vor seltener als vorher und nur in die Windel. Die Kuscheltiere machen aber immer noch fleißig Verdauung ins Töpfchen 🙃
Irgendwie habe ich das Gefühl, das alles falsch zu machen. Oder sie ist noch nicht so weit? Es gibt irgendwie keinen Fortschritt. Habt ihr vielleicht eine Einschätzung oder Erfahrung für mich?
Vielen Dank schon einmal im Voraus und viele Grüße!
Der 1000. Trocken-Werden-Beitrag
Das hört sich doch gut an. Ich würde das einfach so weiter machen. Frag dein Kind und lass sie ausprobieren, wenn sie möchte. Da muss doch noch gar kein Fortschritt sein, sie ist doch erst zwei. Immerhin geht sie schon mal zur Toilette. Das fängt meine Kleine jetzt erst an, sie wird im April drei. Meine Große wollte konsequent Windeln. Sie war drei Jahre und vier Monate alt als sie plötzlich keine mehr wollte. Das Kind war von dem Tag an trocken, tags wie nachts. Wir hatten insgesamt drei „Unfälle“, das war’s. Lass deinem Kind sein Tempo, ihr seid doch auf einem guten Weg!
Viele Grüße
Mellie
Ich finde, das klingt bei euch richtig toll! Dein Gefühl, dass es keine Fortschritte gibt, kann ich verstehen, aber ehrlich gesagt, seid ihr doch schon echt weit. Rückschritte sind völlig normal – das bedeutet nicht, dass du etwas falsch machst.
Mein Sohn wird bald 3 und hat heute das erste Mal erfolgreich ins Töpfchen gemacht – wir fangen also gerade erst an! Und ich habe schon oft gehört (und in der Familie erlebt), dass viele Kinder fürs große Geschäft länger die Windel brauchen. Mein Neffe zum Beispiel geht für Pipi aufs Töpfchen, verlangt aber für das große Geschäft eine Windel. Dann sucht er sich eine ruhige Ecke, hockt sich hin und macht es so – er wird jetzt 4.
Jedes Kind ist da anders, und oft wünschen sich die Eltern, dass es schneller geht, aber das kommt mit der Zeit. Ich bin mir sicher, dass es bei euch genauso weitergehen wird, wie es für deine Tochter passt!