Was würdet ihr tun?? Beschneiden - ja oder nein???

mein sohn ist nicht beschnitten und ich bin eigentlich auch gegen beschneidung.

aaaaaber... in deiner situation würde ich wohl meinen sohn beschneiden lassen. eben aus dem grund der 2. op.

wenn er mit einem beschnittenen penis groß wird dürfte das für ihn ein problem darstellen. außerdem leben wir heute wahrlich in einer zeit, in der das keine "schande" ist sondern eher schon normal.

ich würde mich, denke ich, vom einem arzt meines vertrauen diesbezüglich beraten lassen und ihm vertrauen.

lg

Hallo Simone,

also ich persönlich finde ja, dass eine Beschneidung hygienischer ist.

Und da Dein Sohn eh schon operiert werden muss und es sein kann, dass er evtl. eine zweite OP benötigt, falls die Vorhaut dann zu eng sein sollte, würde ich ihn gleich beschneiden lassen.

Mittlerweile ist das so normal geworden und nichts ausergewöhnliches mehr.

LG Susanne

Hallo Simone,

ich verstehe deine Sorgen voll und ganz.
Aber lass es rihig machen, ich würde meinen Kleinen in der Situation beschneiden lassen.
Und wie eine meiner Vorschreiberinnen schon schrieb, es ist wirklich hygienischer und auch voll im Kommen.
Mittlerweise lassen viele Eltern Ihre Kinder aus hygienischen Gründen beschneiden und auch viele Jugendliche und junge Erwachsene lassen diese OP durchführen. (Kostet zwischen 280 und 320€). Es ist momentan auch ein Schönheitswahn, da es einfach schöner aussieht.
Mein Mann ist ebenfalls beschnitten, er wurde mit 13 beschnitten da er eine massive Vorhautverengung hatte, und man es vorher trotz Schmerzen nicht erkannt hatte. Man hätte ihm viele Schmerzen ersparen können wenn man ihn als Kleinkind operiert hätte.
Zu deinem persönlichen Fall kann ich dir noch von meinem Ex erzählen, der hatte das Gleiche und die Mutter wollte unbedingt die Vorhaut retten, nun hat er einen löchrigen (ungelogen) Penis, da die Ärzte irgendwie geschlampt haben, er hat zwar noch die Vorhaut aber es ist sehr narbig und rund rum sind kleine Löcher.
Hier ist ein Bild von einem beschnittenen:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/09/Circpn.jpgund einem unbeschnitten Penis im Vergleich:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/42/Uncircpn.jpg

Zum Gefühl eines beschnitten Penis hier ein Link:
http://www.assoziations-blaster.de/info/beschneidung.html
(der vierte Artikel)

Viele Grüsse und wenn du noch Fragen hast meld dich ruhig

Bei meinem Bruder wurde die Vorhaut abgeschnitten, als er schon erwachsen war. Es ging aus medizinischen Gründen nicht anders. Er sagt: der Sex war vorher besser.

Durch die Vorhaut wird die Eichel geschützt und ist somit empfindlicher, d.h., reagiert stärker auf Stimulation. Durch das Entfernen der Vorhaut ist die Eichel ständigen Reibungen ausgesetzt und wird dadurch unempfindlich.

Das nur mal so als Statement.

Was die Hygiene angeht: in unseren Breitengraden spielt so etwas keine Rolle, da wir ein gemässigtes Klima haben. Ausserdem zieht Mann beim Waschen ja eh die Vorhaut zurück.

Hallo,

ich kenne zufällig den Unterschied (hatte mal nen Musliemischen Freund). Ich finde -bis heute- dass beschnittene Penise besser aussehen und - das klingt jetzt vielleicht blöd, ist aber wahr- sie richen auch nicht so schnell
Ich hab sogar ne Zeitlang überlegt, ob ich meinen Sohn beschneiden lasse, obwohl es keinen Anlass gibt, aber ich lass das lieber.

Ich glaube auch nicht dass es gefühlstechnisch ein großer Unterschied ist, wenn "Mann" es nie anders kennt...

Lg, Cora

Hallo Simone!

Deine Befürchtung, Deinem Sohn vielleicht eine grundlose OP zuzumuten, ist wahrscheinlich völlig unbegründet, aber aus einem ganz anderen Grund, als das hier bisher geschrieben wurde.

Hier erstmal ein grober Überblick zum Thema Hypospadie:

http://www.phimose-info.de/die-vorhaut-von-a-bis-z/was-ist-hypospadie-bei-jungen-und-wie-wird-das-behandelt-2498-26.php

Ich nehme an, Du hast das Problem Deines Sohnes in diesem Text wiedergefunden.

Es gibt auch Elternforen und Selbsthilfegruppen speziell zu dem Thema Hypospadie – da müsste ich aber erst suchen.

Bereits aus dem Text unter dem Link kannst Du erkennen, dass eine Beschneidung bei Jungen mit Hypospadie NICHT indiziert ist, d. h. Jungen mit dieser Anomalie sollen nach Möglichkeit NICHT beschnitten werden, und zwar deshalb nicht, weil die Vorhaut bei einer evtl. späteren plastischen OP als „Hautreserve“ dienen kann! In der Regel wird das nur bei ausgeprägter Hypospadie nötig sein; dort überwiegt dann das Interesse an einem ÜBERHAUPT funktionierenden Penis gegenüber der Einschränkung, die man dem Jungen durch eine Beschneidung zumutet.

Aber auch bei einer weniger ausgeprägten Hypospadie, wie das bei Deinem Sohnemann der Fall zu sein scheint, würde ich von einer Beschneidung abraten (es sei denn, die Vorhautfehlbildung ist so ausgeprägt, dass es eben einfach nicht anders geht).

Was will man denn erreichen mit der Hypospadie-OP?

Man möchte einen Zustand erreichen, der dem NATÜRLICHEN in Funktion und Aussehen entspricht oder mindestens sehr nahe kommt. Es geht also darum, die Geschlechtsorgane des Jungen in einen funktionsfähigen Zustand zu versetzen, so dass er normal urinieren kann, dass er später ganz normal eine glückliche, lustvolle, befriedigende Sexualität erleben kann, dass er Kinder zeugen kann, und es kommt schon viel früher darauf an, dass die Genitalien ÄUSSERLICH möglichst so aussehen, wie bei anderen Jungen auch, um zu vermeiden, dass der Kleine z. B. gehänselt wird oder ein gestörtes Verhältnis zu seinem Körper entwickelt (Minderwertigkeitsgefühle, z. B. weil er ja SELBST täglich sehen würde, dass etwas bei ihm nicht richtig ist – und das tut mindestens ebenso in der Seele weh, als wenn man geärgert und verspottet wird).

Man will also einen möglichst natürlichen Zustand erreichen – und diese Aussicht besteht ja offenbar bei Deinem Sohn auch! Das ist also schon mal ein positiver Punkt!

Deine Entscheidung für die OP ist also grundsätzlich erstmal richtig und verständlich. Zu einem Punkt, den Du noch überdenken solltest, komme ich gleich noch.

Aber erstmal zur Beschneidung:

Mal angenommen, der Junge wird wegen der Hypospadie operiert und gleichzeitig beschnitten – was hieße denn das?

Während man mit der einen OP (Hypospadie-OP) den natürlichen Zustand wiederherstellt, macht man ihn mit einer 2. OP (Beschneidung) wieder kaputt?

Wo liegt da der Sinn?

Ein beschnittener Penis fällt doch ERST RECHT auf!

Bei einem etwa 12jährigen Jungen:

http://www.phimose-info.de/erfahrungsberichte/phimose--beschneidung-von-christian-m.---teil-1-17-26_3.php

Beim Erwachsenen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Uncircpn.jpg
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Circpn.jpg

Und DARÜBER lacht dann später keiner?

DAS fällt nicht auf?

Diese Abweichung belastet den Jungen später nicht? DAS sieht er doch auch jeden Tag und weiß, dass es nicht natürlich ist!

Ich denke, der Widersinn ist klar erkennbar!

Dagegen Dein Gedanke, ihm durch die Beschneidung eine 2. OP zu ersparen. Verständlich, aber ich denke, Du solltest gerade diesen Widerspruch zwischen meiner Meinung und diesem Gedanken nochmal mit dem Arzt besprechen – und was Du DANN entscheidest, kann Dir niemand vorwerfen – es bleibt ein Rest an Unsicherheit, weil wir alle nur Menschen sind.

Zu der Behauptung, „das sei doch heute normal“ komme ich weiter unten noch.

Im vorliegenden Fall kann man natürlich aus der Ferne ebenso wenig ein Urteil abgeben, wie in anderen Fällen auch, aber ein Erhalt der Vorhaut sollte nach meiner Ansicht sowohl wegen evtl. Folgeoperationen als auch im Interesse des Jungen selbst Priorität haben.

Was ich nicht abschätzen kann, ist, inwieweit die Fehlbildung der Vorhaut eine OP unumgänglich macht.

Eines möchte ich Dir aber ganz deutlich sagen:

Das, worüber Du Dir so sehr Gedanken machst, ist überhaupt nicht vergleichbar mit einer „normalen“ Beschneidung. Ich denke nicht, dass Dein Sohn Dir später Vorwürfe machen wird, denn hier geht es um viel mehr als „nur“ um die Frage, beschneiden oder nicht. Wichtig ist nur, dass man es ihm zu gegebener Zeit vernünftig erklärt. Du informierst Dich, Du fragst und machst Dir Sorgen und tust, was Du tun kannst. Mehr kann niemand von Dir verlangen!

Nun der Punkt, über den Du noch nachdenken solltest (falls nicht schon geschehen, das soll keine Belehrung sein):

Ob man bei Hypospadie ÜBERHAUPT operiert, ob man dem Jungen das alles zumutet, hängt von der Schwere der Anomalie ab. Man sollte die Belastungen, die dem Kind durch die mehrstündige OP und vor allem die sehr schwere Zeit danach entstehen, nicht unterschätzen! Es kann durchaus fraglich sein, ob diese Zumutungen drastischer sind, als der Nutzen, den man schließlich zieht. Aber wie gesagt: das kann nur individuell entschieden werden.

Solange sich die Harnröhrenöffnung im Bereich der Eichel befindet, kann man eine OP evtl. vermeiden. Bei manchen Jungen liegt die Harnröhrenöffnung aber viel weiter hinten an der Penisunterseite.

Alle diese Fragen müssen geklärt sein! DARUM geht es! Und das ist eine verdammt schwere Entscheidung für die Eltern!

Und nun noch einige Bemerkungen zur Diskussion: „Gleich mit beschneiden oder nicht?“, die mit der Hypospadieproblematik weniger zu tun haben.

Die folgenden Ausführungen betreffen jetzt nicht die Frage von Simone, sonder die bisherige Diskussion:

„also ich persönlich finde ja, dass eine Beschneidung hygienischer ist.“

Nun, das heißt ja aber nicht, dass der Junge, um den es hier geht, das später auch so sehen muss, oder?

Nur, weil die Eltern das eben so sehen, ist die Vorhaut dann eben weg – Pech gehabt?

Im Übrigen mag das in meinen Augen völlig abgedroschene „Hygiene-Argument“ in Gegenden ohne fließendes Wasser und mit katastrophaler oder fehlender Gesundheitsversorgung gelten – in Deutschland gilt es ganz sicher nicht.

Duschen / Baden und eine einigermaßen vernünftige Körperpflege reichen völlig aus! Dann riecht nix und der Mann hat auch was vom Zusammensein, und zwar alles, was die Natur für ihn vorgesehen hat – und nicht nur das, was nach einer Beschneidung übrig bleibt.

„Mittlerweile ist das so normal geworden und nichts ausergewöhnliches mehr.“

Das bestreite ich!

Und wenn es so wäre, dann wäre es erschreckend, wie wir mit dem Körper unserer Kinder umgehen!

Unter einem der genannten Links wird eine recht hohe Beschneidungsrate von 12,5 % (jeder 8. männliche Jugendliche) für Deutschland genannt. Was dort NICHT steht, ist, wodurch diese Rate zustande kommt: Durch Migration nämlich, d. h. zugewanderte Bevölkerungsgruppen, die traditionell oder aus religiösen „Gründen“ beschneiden, treiben die Quote in die Höhe!

Für Deutschland ist Beschneidung nicht „normal“, es ist weder Teil der Kultur oder der Religion, noch ist dafür im Deutschen Recht Raum. Allein, um religiöse Beschneidungen in Deutschland „quasi straffrei“ zu belassen (weil man sonst illegale Beschneidungen unter entsprechenden Bedingungen riskieren würde) vollzieht die deutsche Rechtssprechung die sprichwörtliche Quadratur des Kreises! Eine medizinisch nicht indizierte Beschneidung widerläuft zweifelsfrei Artikel 2 Absatz 2 Grundgesetz i. V. m. den einschlägigen §§ des Strafgesetzbuches. Tatsache ist allerdings, wie so oft, wenn Recht inkonsequent durchgesetzt wird: Wo kein Kläger, da kein Richter!

Was sich hinter diesem „ganz normalen“ Wahnsinn verbirgt, kann, wer Muße dazu hat, mal hier nachlesen (momentan leider nur als PDF):

http://www.phimose-info.de/component/option,com_remository/Itemid,27/func,fileinfo/id,16/


„Und wie eine meiner Vorschreiberinnen schon schrieb, es ist wirklich hygienischer und auch voll im Kommen.
Mittlerweise lassen viele Eltern Ihre Kinder aus hygienischen Gründen beschneiden“

Ein solcher „Trend“ ist mir nicht bekannt.

Was voll im Kommen ist, ist die katastrophale demographische Entwicklung in Deutschland, beruhend auf einer egoistischen Mentalität des Geldes, die Kinder als „außergewöhnliche Belastung“ betrachtet, und die zunehmende Migration, auf die wir wahrscheinlich angewiesen sind, wenn wir überhaupt auf lange Sicht in der Welt noch eine Rolle spielen wollen.

„da es einfach schöner aussieht.“

Bitte?

Und WER findet das schöner? Der Junge, um den es geht – oder die Eltern?

Dazu erübrigt sich jeder Kommentar!

Die sexuellen Einschränkungen, zu denen sich ganz aktuell das renommierte „British Journal of Urology“ in seiner April-Ausgabe 2007 äußert (und diese Leute veröffentlichen ganz bestimmt keine zweifelhaften Beiträge!), sollen hier der Kürze halber nur am Rande erwähnt werden! Wer nachlesen will:

http://www.phimose-info.de/aktuelle-themen/studie-beschneidung-reduziert-empfindlichkeit-des-penis-7087-138.php

Der ins Deutsche übersetzte Text im Downloadbereich der genannten Website!

Schließlich zum oben eingestellten „Gefühlslink“:

Was ist eigentlich, wenn der Junge, um den es hier geht, das später mal ANDERS empfindet? Sagen wir ihm dann: „Sorry, aber im Internet fand das so’n Typ damals absolut geil – und da dachten wir halt, Du würdest das auch geil finden.“

Nachdenkliche Grüße!

Markus