Hallo zusammen ,
meine Tochter, nun genau 12 1/2 Monate alt, hat schon seit einigen Monaten die "Angewohnheit" sich an Mama zu krallen, wenn andere Leute auf sie zukommen.
Ich habe in den ganzen 12 Monaten noch nie meine Tochter in die Obhut meiner Familie gegeben. Auch nicht zum kurz mal aufpassen, wenn sie geschlafen hat. Ich habe für mich entschieden, dass dazu eine gehörige Portion Vertrauen gehört. Ich war auch nicht ständig unterwegs, damit mein Kind viele Gesichter und Leute kennenlernt. Ich war mit ihr seit Februar in einer Krabbelgruppe und sie war im Juni auch schon im Kindergarten zur Eingewöhnung.
Nun denn, es ist jedenfalls nunmal so, dass meine Tochter noch immer nicht von jedem auf den Arm genommen werden will. Und ganz ehrlich, so wie alle immer auf sie zukommen kann ich nachvollziehen, dass sie sich dann an mich klammert.
Mein Vater zB sagt zu ihr im Befehlston "Komm mal her zu Opa" und will sie gegen ihren Willen auf den Arm nehmen. Mein Bruder nimmt sie sich auch einfach mal und wenn sie dann quengelt und sich wegdrückt sagt er zu ihr "das darfst du aber nicht machen. wenn du immer weinst, dann zeigen alle mit dem Finger auf dich". Eine Bekannte meinte mal zu mir, da war meine Kleine grade mal 5 Monate alt, dass es ja kein Wunder ist, wenn sie bei fremden Gesichtern weint, wenn ich mit ihr nicht unter Leuten gehe.
Es kotzt mich soooo an, dass alle immer meinen, meine Tochter müsse mit jedem klarkommen, jeden liebhaben, jeden drücken und am besten noch jedem einen Kussi geben.
Ich bin der Meinung, dass es ausreichend war, mit ihr im ersten Lebensjahr lediglich in die Krabbelgruppe zu gehen. Schließlich bin nunmal ich die Bezugsperson. Und was ist so falsch daran, dass sie sich, wenn sie sich "bedroht" fühlt, an mich klammert?
Aber wenn ich dann mal sage, sie sollen es sein lassen, meine Tochter möchte das nicht und das ist auch gut so, dann gehts wieder los "das darf aber so nicht sein". Das es aber grundverkehrt ist, einfach so auf das Kind zuzugehen und einfach zu nehmen, das will keiner hören.
Ich habe mittlerweile echt schon manchmal so gedacht, was wäre, wenn ich sie einfach mal abgegeben hätte? Wäre sie dann nicht so ein Sensibelchen? Denn es gibt tatsächlich auch Leute in meiner Familie, die da anders sind. Beispiel meine Schwägerin (nicht die Frau des o.g. Bruders). Wenn sie zu Besuch ist, dann setzt sie sich erstmal mit meiner Tochter auf eine Ebene und macht langsame Annährungsversuche. Sie spricht und spielt mit ihr und siehe da, meine Tochter geht dann von ganz alleine auf sie drauf zu. Allerdings darf ich auch dann nicht den Raum verlassen.
Deshalb mal eine Frage an euch. Habt ihr eure Kinder auch mal abgegeben? Wenn ja, sind sie deshalb auch offener gegenüber anderen? Ich denke ja fast, dass liegt einfach in der Natur des Kindes, oder?
Zum Abschluss noch ein anders Beispiel. Beim Einkaufen "flirtet" sich ständig mit anderen FREMDEN Leuten. Sie macht dann Faxen und lacht. Gestern ist sie einer Verkäuferin hinterher gegangen und hat genau zugesehen, was die grad ausgepackt hat.
schonmal fürs lesen und für Antworten.
LG und einen schönen Samstag noch
nineeleven
Es regt mich soooo auf! Meine Tochter ist ein "Mama-Kind"
Hallo nine-eleven,
hmm, schwierig zu sagen.
ich habe jaron schon sehr früh in die Obhut anderer leute (Papa, tante, Opa, Oma, Cousinen) gegeben - da es nicht anders ging, da ich ein Abedstudium mache und leider kein urlaubssemester nehmen konnte.
Das war aber nur abends zur Schlafenszeit und sehr selten tagsüber. Mittlerweile war er auch schon ein paar mal über Nacht weg, was ihn auch nicht sehr gestört zu haben schien (und uns auch nicht )
ich weiß nicht, ob es daran liegt oder einfach an seinem Wesen, aber er ist in dieser hinsicht tatsächlich sehr "pflegeleicht". Wenn ich da bin, bin ich die Wichtigeste in seinem leben, bin ich nicht da, ist es aber auch ok. Und das finde ich selber auch gut so.
Klar fremdelt er bei manche Menschen, aber im großen und Ganzen kommt er mit jedem gut aus und fühlt sich auch in größeren Gruppen wohl. Es war eher so, dass ich merkte, dass er unter Menschen MUSS, sonst ist er unterfordert.
Nun ist er seit er 12 Monate ist, im Kinderladen und das ist die beste Entscheidung, die wir treffen konnten.
Uns wird öfter gesagt, dass wir davon profitieren, eben nicht geklammert zu haben und ihn schon früh mit anderen menschen in kontakt gebracht zu haben, aber ich glaube, dass es seinfach in seinem naturell liegt, er war halt schon immer ein Party-Baby.
Wäre er nicht so gewesen, wäre auch ich anders mit ihm umgegangen...
LG
Anke mit J. 15 Monate
Hallo. Also Niklas ist das Gegenteil vom Mama Kind. Seit er Säugling war, nahm ich ihn überall mit hin. Zur Uni, in Cafés, zu Freunden, Jahrmärkte- ach alles halt. Wir waren überall, wo was los war. Nun ist er 18 Monate alt und hat noch nie gefremdelt. Er lässt sich von fast jedem anfassen- nur einige wenige mag er einfach nicht. Wenn ich weggehe, ist das kein Problem. Er bleibt dann bei anderen. Wenn ich tagsüber studiere, passt meine Mutter auf- oder mein Vater. Trotzdem freut er sich total, wenn ich wiederkomme. Er klammert gar nicht- an niemanden. Wir kuscheln viel, toben zusammen und er weiß, dass ich immer wieder komme. Er hat da Vertrauen. Ich bin auch mit ihm in einer Krabbelgruppe. Dort spielt er die ganze Zeit und ich kann nett mit anderen Plaudern. Die gemeinsame Zeit allein nutzen wir sonst sehr intensiv. Ich bin dennoch seine Bezugsperson und er hat mich gern um sich rum.
Ich denke jedes Kind ist anders- manche sind halt schüchtern. Doch man kann viel auch durch die umwelt beeinflussen. (Wie war das: 60% Gene, 40% Umwelt)
Und ich gebe dir recht: dein Kind muss nicht jeden mögen und Küsschen geben.
Lg Julia
Hallo nineeleven,
Luca ist es von klein auf gewöhnt mal bei anderen zu sein...Mittwochs ist der Tag der Patentante z.B...Zu meinen Eltern habe ich ihn 1x mal im Monat gegeben über nacht und auch so ist er viel bei ihnen. Das war mir sehr wichtig, weil ich ab August wieder arbeite. Mein Vater ist dann für Luca da und die neue Bezugsperson
Lg Moni
Ich habe zwei Kinder, meine Tochter wird 8 Jahre alt, der Kleine ist fast 2. Beide Kinder sind schon als Baby grundverschieden gewesen. Meine Tochter hat viel geweint, bereits mit 4 Monaten gefremdelt und hat sich immer ängstlich an mich geklammert. Wenn "fremde" Leute versuchten Faxen mit ihr zu machen, hat sie nur bitterernst geschaut und ansonsten überhaupt nicht reagiert. Nirgends konnte ich sie hingeben. Lediglich bei der Oma (meine Mutter) ist sie geblieben, obwohl das in den ersten Wochen auch ein riesen Theater war. So manches mal hat mich meine Mutter anrufen müssen, damit ich komme, weil sich meine Tochter einfach nicht beruhigen ließ. Als ich dann mit ihr weit weg gezogen bin, der Liebe wegen, hatten wir ein extrem stressiges und anstrengendes Jahr, weil sie NUR an mir hing.
Mein Sohn ist da ganz anders. Er ist fast von Anfang an problemlos mit anderen Leuten umgegangen. Als er etwas älter war haben wir einen regelmäßigen Nachmittag bei der Oma eingeführt (Schwiegermutter) und er ist total gerne dort, auch schon ein paar Mal dort geschlafen.Er hat nie gefremdelt und macht jeden Blödsinn mit. Wenn wir in der Kassenschlange stehen und jemand macht Faxen steigt er sofort drauf ein. Oft nimmt er sogar von alleine Kontakt mit Fremden auf und versucht die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Er sitzt in der Karre und in der Stadt kommt es schon mal vor, dass zu fast jedem Passanten "Hallo" sagt und winkt.
Ich denke, das ist zum größten Teil einfach ein Wesenszug ist, ob ein Kind anhänglich oder eher ängstlich ist. Natürlich kann man das auch unterstützen, im postiven wie im negativen Sinne. Heute denke ich, auch ein eher ängstliches Kind muss vorsichtig und behutsam an andere Personen herangeführt werden. Erst einmal eine weitere Bezugsperson, vielleicht die Oma oder Tante, evtl. ein lieber Babysitter. Sie sollen ja auch lernen, Vertrauen aufzubauen und es ist ja auch nicht unwichtig, dass man in NOTFALL noch jemanden hat, der einspringen kann.
Im übrigen bin ich der Meinung, dass ein Kind nicht gegen seinen Willen geherzt, gedrückt oder gar geküßt werden sollte. Ein Nein des Kindes in dieser Beziehung muss genauso viel Gewicht haben wie das Nein eines Erwachsenen. Wir wollen ja auch nicht jeden küssen Versuch das so in deiner Familie auch rüber zu bringen und steh zu deiner Meinung!
So, genug jetzt ist es aber ausgeartet
Alles Gute
Tina
Stört es dich nun, dass sie so ist, oder freut es dich? Normalerweise hast du recht mit der Krabbelgruppe. Allerdings sollte sie schon auch mal Erwachsene sehen. Jetzt ist allerdings die Zeit des Fremdelns und damit ist das wohl normal. Mein Kleiner macht das auch.
Hallo Nineeleven,
also, unsere Leonie ist auch ein Mamakind. Ich war mit ihr zwar als Baby auch mal hier und da und sie kam unter Leute, abr sie ist jetzt knapp 3 und immer noch sehr anhänglich. Ohne Mama geht selten was.
Eigentlich bin ich jetzt fast froh darüber, denn ich denke immer, wenn sie nicht so offen auf Fremde zugeht, muß ich mir vielleicht mal weniger Sorgen machen.
Wir gehen regelmäßig in eine Krabbelgruppe, sie hat Freunde in der Nachbarschaft, bleibt auch mal bei Oma/Opa und Tante und geht mit denen z. B. zum Fußball oder so, aber sie ist einfach nicht der Typ, der gleich auf andere zugeht. Sie sondiert erst mal die Lage, betrachtet sich alles und jeden und entscheidet dann für sich, wenn sie mag und wen nicht und mit wem sie was macht oder nicht.
Unser kleiner Sohn Lars ist ganz anders. Der will zu jeden auf den Arm (neulich sogar bei unserem Bürgermeister, weil ich da was zu erledigen hatte und er wollte unbedingt!). Er lacht auch mit jedem, ist sehr aufgeschlossen und neugierig.
Wenn ich es so überlege, ist Leonie von der Art wie mein Mann, der checkt auch erst mal alles ab und Lars kommt vom Wesen nach mir. Ich bin als Kind auch immer zu jedem hin und meine Eltern waren ständig am Suchen.
Ich denke, manche Kinder brauchen Zeit und vielleicht auch ein wenig Selbstvertrauen, andere halt nicht. Ich finde das nicht schlimm. Wäre ja langweilig, wenn alle gleich wären. Und ja, es liegt sehr viel an der Natur des Kindes.
LG Simone
Hi!
Was soll ich sagen, Svenja ist genauso, wie du deine Tochter beschreibst. Sie ist jetzt 15 Monate, wird nächste Woche 16 Monate alt, und hängt auch nur an mir, und was soll ich sagen???
Wir waren im bislang Krabbeln, Mu-Ki Turnen, Babyschwimmen, Pekip, Babymassage, ..., ich bin regelmäßig mind. 3 mal die Woche mit anderen Muttis zusammen, Oma/Tante etc sieht sie regelmäßig, an fehlenden Kontakten kann es also bei uns nicht liegen.
Ich denke es gibt einfach Kinder die so sind und ich persönlich zwinge meine Tochter zu nichts. Sie bleibt mal für 2 Std bei meiner Schwiemu (ausser ihr würde ich Svenja nur noch meiner Schwester anvertrauen) wenn ich nen Arzttermin habe oder so, aber längere Zeit oder gar zum schlafen, nein, das mache ich dann wenn die Zeit reif dafür ist und sie selbst signalisiert das es jetzt ok wäre.
Ganz liebe Grüße, kannst dich gerne melden wenn noch fragen sind.
Nicole & Svenja 15 Monate
Hi,
das Deine Tochter ausgerechnet in diesem Alter so ist, ist völlig normal!In dem ALter sind eigentlich alle Kinder so drauf!
Meine Tochter hatte schon auch Kontakt zu anderen Kindern und Erwachsenen, wir waren viel "unter Leuten".Deswegen sucht sie sich aber trotzdem die Leute aus, mit denen sie "Freund" sein will.Und das finde ich absolut ok.
Sie ist einfach auch ein schüchternes Kind und wenn jemand zu schnell an sie rangeht, dann flüchtet sie auch zu mir.Und auf manche geht sie dann von alleine zu.
Also unterm Strich benimmt sich Dein Kind ganz normal und ich finde schon, dass Du da auch Recht hast mit Deiner Einstellung.
Aber-Du solltest Deine Tochter schon darin unterstützen, auch zu anderen Menschen eine Bindung auf zubauen.Das soll sicher nicht aufgezwungen sein, aber Du solltest sie doch auch ein bisschen ermutigen.Wenn sie nicht mag, mag sie nicht.Aber wenn die Mama dabei ist und nett mit dem Onkel etc redet und ihn zum Beispiel in ein Spiel mit einbezieht, dann ist das doch eine gute Sache.
Aber Du wirst sehen-in ein paar Monaten ist sie schon wieder ganz anders drauf und geht auch mal mit eine wildfremden Omi mit-das hatten wir neulich mal.Ausgerechnet die Dame wurde dann auserkoren...
LG
Guten Abend ;)
also ich finde nicht, dass es was damit zu tun hat, dass dein kind ein Mama-Kind ist sondern es weiß einfach ganz genau, was es will und was nicht und das ist gut so.
Meine kleine läßt sich auch nicht von allem und jedem anfassen und sie sagt auch ganz klar "runter!" wenn sie nicht bei jemandem auf dem arm sein will. Oder sie schiebt die Leute weg.
Warum sollte ich sie zwingen, sie hat ihren eigenen Kopf. Wir möchten doch auch nicht mit jedem zusammensein oder jeden drücken und küssen oder?
Ich hab meine Tocher auch immer überall mit hingenommen. Aber ich hab sie nirgends gelassen, wo sie nicht bleiben wollte.
lg
dream mit Emily (19monate) an der Hand und Krümel (10ssw) im Bauch :)
Hallo,
auch mein Sohn ist ein Mama- Sohn. Er ist genau so, wie du deine Tochter beschreibst.
Wie schon hier im Forum erwähnt, glaube auch ich, dass es wichtig ist, dass man den Character des Kindes respektiert. Ich gebe ihm das, was er braucht und wenn es meine Nähe und Geborgenheit ist, dann eben dieses.
Ich habe es allerdings geschafft, dass er von einer Kinderfrau an drei Tage betreut werden kann, also Fremdbetreuung in häuslicher Umgebung. Die Eingewöhnung dauerte lange, etwa 6 Wochen und zu Beginn war ich einfach nur mit ihm bei der Tagesmutter und habe den beiden Zeit gelassen, Freundschaft zu schließen bis wir den ersten kurzen Trennungsversuch von 15 min gestartet haben.
Ich bin sehr erleichtert, dass es noch andere Mütter mit vorsichtigen und sehr kritischen Kindern gibt, denn so sehe ich diese ängstliche Eigenschaft. Mein Sohn sucht sich die Personen seines Vertrauens ganz genau aus und braucht in einer neuen, unbekannten Situation viel länger als andere Kinder bis er sich "warmgelaufen" hat.
Liebe Grüße,
Tabita
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Ich bin sehr erleichtert, dass es noch andere Mütter mit vorsichtigen und sehr kritischen Kindern gibt, denn so sehe ich diese ängstliche Eigenschaft. Mein Sohn sucht sich die Personen seines Vertrauens ganz genau aus und braucht in einer neuen, unbekannten Situation viel länger als andere Kinder bis er sich "warmgelaufen" hat.
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ja, es gibt eben solche und solche.
meine tochter (und auch ich selbst heute noch)
gehören auch dazu.
und ich sehr gut damit gefahren.
kritisch und vorsichtig, vllt auch mißtrauisch, aber es hat mich schon vor einigem sch.... bewahrt