Krippeneingewöhnung doch wieder abbrechen..?

Hallo, (Vorsicht lang)

Ich habe mir schon einige Beiträge zu dem Thema durchgelesen, aber wollte mir mein Dilemma von der Seele schreiben und vielleicht einen anderen Blickwinkel darauf bekommen.
Ich befinde mich in den Endzügen meines Studium und Motte (1J) wird zurzeit in die Krippe eingewöhnt. Allerdings bricht es mir wirklich das Herz, Vorallem da ich die Krippe nicht optimal finde. Wir leben in Frankreich (20 min von Deutschland entfernt) und hier ist das alles etwas anders geregelt. Ich musste schon beim ersten eingewöhnungstag raus gehen nach 15 min. Beim zweiten soll ich sie direkt abgeben und rausgehen (wir haben heute erst den ersten Tag gehabt). Motti hat zwar toll mitgemacht, aber es hat sich einfach nicht gut für mich angefühlt.
Die Gruppen sind okay würde ich sagen (Max 12-13 Babys im Alter von 6-18 Monaten, auf mind. 2 Erziehrinenn). Es gibt allerdings keine bezugserziehrin in dem Sinne, da dort viel im Wechsel gearbeitet wird. Überall lese ich wie wichtige eine fixe Bezugsperson ist für so kleine Zwerge und auch ich stelle mir die Situation für mein Kind sehr stressig vor, wenn sie getröstet werden möchte aber niemand da ist dem sie wirklich vertraut.
Hinzu kommt eben der normale krippenstress den vermutlich jede Krippe hat, der hohe Lärmpegel (meine Maus ist eigentlich sehr Geräuchsempfindlich), dann gefallen mir die Räumlichkeiten an sich nicht (es ist dort relativ dunkel und die Gegend ist auch nicht schön), und jetzt als wir heute zum ersten Mal dort waren habe ich gesehen das 3 von 4 Babys einfach irgendwo „geparkt“ wurden. Ein Kind (ebenfalls ca. 1 Jahr) saß die ganze Zeit angeschnallt im Kinderwagen (auch als sie anfing zu weinen ist nicht direkt jemand hingegangen) und das andere (ca. 8 Monate alt) lag in einer Schaukel drin und hat an die Decke gestarrt..

Meine Erwartungen an eine Krippe sind wahrscheinlich einfach viel zu hoch, aber ich kann meinen Mama Instinkt nicht ausschalten. Am liebsten würde ich sie auch zuhause betreuen, allerdings herrscht an meiner Uni Anwesenheitspflicht. Andere Möglichkeiten bestünden schon (Mein Freund= ihr Papa, Oma, Opa) allerdings sind alle noch voll berufstätig (aber mit Möglichkeit Home Office zu machen) aber ich müsste für den Krankheitsfall und spontane Termine einen Plan B schmieden.

Eine tolle Tagesmutter habe ich gefunden, die hätte ab Januar einen Platz, allerdings müsste man die Zeit eben irgendwie überbrücken.
Vielleicht hat ja jemand eine Idee, oder kann mir aufbauende Worte zukommen lassen

Liebe Grüße

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2 Erzieherinnen auf 12-13 Kinder ist leider kein guter Personalschlüssel für den U3 Bereich. In DE sind glaub ich gesetzlich vorgegeben 5:1, bei uns in der Kita haben wir den Luxus 3:1.

Ich würde vermutlich tatsächlich versuchen irgendwie bis Januar zu überbrücken. Weil wenn das Kind dann eventuell schlechte Erfahrungen mit Fremdbetreuung gemacht hat, ist eine Eingewöhnung bei der Tagesmutter (auch wenn die ganz toll ist) deutlich schwieriger.

Wie ist denn die Anwesenheitspflicht im Studium gestaltet? Bei uns hatten damals einige Mitstudierende ihre Babys/Kleinkinder im Hörsaal dabei und sind halt mit denen raus wenn sie geweint haben oder so. Wäre das übergangsweise (in Kombi mit Oma/Opa/Papa Betreuung) möglich?

Bearbeitet von Svennni
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Vielen lieben dank für all die Antworten!

Vorab: wir haben uns dazu entschieden die Eingewöhnung abzubrechen und auf unser Gefühl gehört. Ich bin sehr glücklich mit dieser Entscheidung, auch wenn sie deutlich mehr Risiken beinhaltet und ein höherer organisatorischer Aufwand.
Zu der Krippe: ich schrieb das der Personalschlüssel bei MINDESTENS 2:12-13 liegt, in der Regel, liegt er bei 4:12 (sollten tatsächlich an einem Tag so viele Babys gleichzeitig da sein). Als wir dort waren, waren meine ich 5 Babys auf 2 Erzieherinnen, was meiner Einschätzung nach ein gutes Verhältnis ist. Es ist keine Krippe mit bring- und Abholzeiten, sondern eine die von 7.30 Uhr- 18.15 Uhr offen hat und bei der man sein Kind nur stündlich abgibt. Daher kann es gute Tage geben, es kann aber auch die Hölle los sein. Im Notfall werden aber mehr Erzieherinnen dazugerufen. Für mich war es dennoch nicht tragbar meinem einjährigen Kind eine solche stress Situation, in der ich oder eine andere Bezugsperson, nicht greifbar sind zuzumuten. Natürlich hat die kleine auch mit uns mal stressige Situationen in der wir sie nicht direkt trösten können (beim Autofahren z.B) aber immerhin sind wir da und können ihr gut zureden, oder auf eine andere Art versuchen ihre Anspannung zu bewältigen. Die Vorstellung das sie dort keine Bezugsperson haben wird, finde ich persönlich für ein so kleines Kind einfach nicht gesund. Das war der ausschlaggebende Punkt und eben mein Bauchgefühl von der Gesamtsituation (Babys werden dort irgendwo geparkt, wenn jemand weint wird nicht sofort hingegangen obwohl man Zeit hätte, die lieblose Einrichtung usw.).
Meine Uni lässt leider kaum Ausnahmen zu, man darf höchstens 2x unentschuldigt fehlen (ich studiere in Luxemburg, dort ist alles sehr verschult), deswegen habe ich einige Kurse auf das nächste Semester geschoben, dann ist meine kleine immerhin ein bischen älter und bei der liebevollen Tagesmutter (hoffentlich) gut eingewöhnt.

Bearbeitet von Pregnant2be
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Ich bin so froh , dass du auf dein Bauchgefühl gehört hast ...

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Hallo
Also bei uns in der Krippe gibt es auch keine feste Bezugs Erzieherin was ich sich nicht so schlimm finde klappt bei uns auch so super
Und mit der schnellen Trennung bei uns war am Tag 2 die erste Trennung und nach 10
Tagen war die Eingewöhnung auch fertig also auch schnell.

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Puh... Also ich habe als Erzieherin lange U2 gearbeitet (nicht in DE/nicht in Frankreich). Wir waren meistens 3 Betreuungspersonen mit max. 7 Kindern von 3 -18 Monate.

Ganz ehrlich, wenn du kannst würde ich überbrücken und dann zur Tagesmutter, wenn du dort ein besseres Gefühl hast.

Wie ist das mit Präsenzpflicht bei der Uni? Manchmal ist es ja 80% und man hat sie dann erfüllt?

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Oh der Personalschlüssel hört sich katastrophal an. Aber leider kenne ich es ähnlich :( da ist es ja nur möglich, zwischendurch babys zu parken 🥺
Tatsächlich würde ich auch schauen, ob du dein Kind zb zu einer tagesmutter geben kannst?

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Wenn du es möglich machen kannst , dann versuche deine kleine Tochter in einem besseren Rahmen unterzubringen ( TM , Großeltern mit Home Office o.ä.

Aber setze sie bitte nicht dieser sich schrecklich lesenden Betreuungsform aus .
Deine Intuition signalisiert dir ja bereits, dass da was ganz und gar nicht in Ordung ist .

Ich bitte für dein Kind : Schau nach einer besseren Alternative.

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Du solltest mir mal erklären, wie man Homeoffice und ein Kleinkind betreuen gleichzeitig machen kann

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Wenn ich die Teilnehmerin richtig verstanden habe , handelt es sich um nicht nur ein Großelternteil , sondern es könnte die Betreuung des Kindes auf mehrere Schultern verteilt werden.

Für das Kleine ist das eine gesündere Alternative als die Massenbetreuung in der Krippe .


Aber das ist nur meine persönliche Meinung .

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