Aktuell bewegen sich mein Sohn und ich in einem Kreislauf der für keinen mehr gut ist.
Mein Sohn (wird im Dezember 3) war immer schon sehr Meinungsstabil. Er lebt seine Autonomie Phase in jeden Punkten super aus. Was für mich verständlich und OK ist.
Aber seit ca 5 Wochen ist es extrem. Mir kommt vor den ganzen Tage ihn nur zu verwarnen.... Zu sagen nein,lass das .....
Er macht wirklich nur blödsinn.
Er hat eine kleine Schwester mit knapp 1 Jahr. Auf die muss ich sehr gut aufpassen. Er beisst schlägt tritt sie, als ob er glaubt sie wär eine Puppe. Egal wie oft ich ihm erkläre das er auf sie acht geben muss... Er wird immer schlimmer zu ihr.
Er war schon früh am Tag trocken, aktuell macht er sich aus Protest in die Hose..
Er ist wilder als je zuvor. Ich kann keine runde mit ihm spazieren wo Autos fahren weil er mit Absicht auf die Strasse läuft.
Wenn ich die kleine niederlegen und ich brauche länger, setzt er das Bad unter Wasser, räumt die Tiefkühltruhe aus, malt die Wände an, schmeißt die Teller aus dem Schrank.
Ich habe in letzter zeit viel umgestellt und umgeräumt einfach das es für ihn schwieriger wird was anzustellen.
Ich würde gerne wieder mit ihm normal spielen, aber auch das endet in schrei und Wutanfälle
Ich bin auch nicht mehr zimperlich, schreie in auch Mal an oder verbannen ihn in das Zimmer. Es kommt von ihn dann keine Reaktion oder extreme Wutanfälle die bis zu 1 Stunde dauern.
Er lässt sich dann nicht beruhigen. Meist ist er dann so fertig das er einschläft.
Wir unternehmen nicht mehr viel, weil das nicht nur Zuhause so ist.
Ich fühle mich aktuell der Freiheit beraubt und ziemlich in die Enge getrieben. Das es in nächster Zeit besser wird sieht auch nicht danach aus.
Ich hab mir schon überlegt ob wir zu einem Familienpsychologen sollen. Das dieser die Lage wieder entschärft.
Hat jemand Erfahrung mit solchen extremen?
Wurde es besser/ anders mit der Zeit
Liegt es vielleicht dran das er bald 3 wird( ein Schub)
Danke
Freundliche Grüsse
Eine ziemlich genervte Mutter
Sohn und Mutter nicht Kompatibel
Liebe VogelBlau,
hab dir eine PN geschrieben.
Liebe Grüße
Kann es sein, dass es eine extreme Eifersucht auf die kleine Schwester ist? Versuche mal zu reflektieren, wie viel Zeit du allein mit ihm verbringst. Den Schilderungen nach nicht mehr viel..
Kann eine dritte Person auf das kleine aufpassen, so dass du deine ungeteilte Aufmerksamkeit dem Sohn gibst, und zwar mehrere Stunden am Tag? Für mich klingt das nach Aufmerksamkeits Defizit und Eifersucht.
Auch das umräumen deutet darauf hin, dass es deshalb gemacht worden ist, damit du aus dem Zimmer gehen kannst und dich mit dem kleinen Kind beschäftigen kannst.
Es ist alles verständlich, keine Frage! Meine Tochter ist neun Monate alt, und ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie es wäre, wenn noch ein dreijähriges Kind dabei wäre! Durch meine mehrjährige Erfahrung als Babysitter kann ich sagen, dass dieses Alter ebenfalls volle Aufmerksamkeit erfordern kann.
Da müsst ihr einen Weg finden, beiden Kindern gerecht zu werden.
Was macht der Vater oder generell, gibt es andere Bezugspersonen?
Bei uns war es ähnlich. Ich war so extrem überfordert. Das ist zum Glück nur eine Phase. Unser Sohn ist jetzt 4, der andere 2 und sie spielen den ganzen Tag zusammen und machen Quatsch.
Mein Sohn (der große) ist auch immer auf die Straße gelaufen, hat den kleinen gebissen, wollte ihn schlagen, abwerfen, hat sich im Auto abgeschnallt, ist während des Fahrens in den Kofferraum, aus der Kita abgehauen als wir nachhause wollten usw… wir hatten es echt nicht leicht.
Hast du in der Phase was extra gemacht?
Ich Versuche schon ihm mehr Zeit zu gebe. Habe die Oma für 1x die Woche die dann die kleine nimmt. Auch wenn der Papa Zuhause ist das ich nur mit ihm was mache.
Aber wir sind beide so angespannt......das jede Kleinigkeit zur Explosion führt.
Ich beginne mit ihn nächste Woche ein Eltern Kind Turnen. Da sind nur wir beide. Hoffe das das nicht im Chaos endet. Aber vieleicht hilft es ja.
An aufmerksamkeit sollte es nicht scheitern ich bemühe mich möglichst mit ihm zu beschäftigen. Natürlich ist der Rahmen kleiner als zuvor. Die kleine will ja auch was machen.
Wenn die kleine da ist ist auch das zusammen spielen eine Herausforderung für mich. Sie zerstört natürlich zb die zugbahn... Er reagiert dann aggressiv. Sagt ich soll sie weg schicken... Das geht natürlich nicht. In dieser Hinsicht hat er kein Geduld und Einfühlungsvermögen oder Verständnis...
Wenn ich koche muss die kleine bei mir bleiben ich trau mich fast nicht sie alleine in einen Raum zu lassen.
Wo es geht binde ich ihn mit ein. Meist will er aber gar nicht.....
Ich stehe wirklich Kopf.
Noch einen kleinen Tip,
der am schwierigsten umzusetzen ist!
Versuche positiv an das Kinder Turnen o.ä heran zu gehen und vorallem sehe in Deinem Sohn
auch immer die guten Seiten!
Das ist sehr schwer, Ich selber war manchmal bei unserem Sohn echt am Ende- hatte nur Ihn zu der Zeit, seine Schwester kam erst als er 10,5 Jahre alt war und bereits entspannter.
Habe irgendwann in unserem Sohn fast ausschliesslich das kleine Teufelchen gesehen, ein Horror Kind- alle anderen Kinder so lieb und er so ein kleines Biest- und er hat die Haltung die Ich zu Ihm hatte gespürt was die Situationen noch verschlimmert hat!
Was sind die guten Seiten an Ihm?
Was liebst Du an Ihm am meisten?
Erst als meine Haltung zu Ihm wieder normal,liebevoll war wurde alles besser!
Für mich klingt das ziemlich klassische nach zu wenig Aufmerksamkeit von beiden Elternteilen. Kann das sein?
Ich Frage mich nur wie anderes das so gut mit der Aufmerksamkeit hin bekommen.
Wir haben eine geregelten Ablauf.
Aufstehe, frühstücken, Bad fertig machen für den Tag, meist ist die kleine gut gelaunt und sie beschäftigt sich selbst. Dann schaue ich mir den grossen Buch oder baue was.
Wir gehen dann zusammen raus spazieren oder auf den Spielplatz.
Dann lege ich die kleine nieder koche was schnelles und mache was mit ihm basteln Fussballspielen....
Bis die kleine wach ist.
Dann möchte die kleine gerne ein bisschen spielen.
Zusammen geht das leider nicht. Und wenn bis dahin nicht schon alles aus der Bahn ist beginnt es da.....
Bist du alleinerziehend?
Gibt es einen Grund, dass das grössere Kind nicht in dir Kita geht?
Hey...oh ja mit 3-5 Jahren war es mit unserem Sohn auch total schlimm!
Verstehe Dich gut, fühl Dich gedrückt!
Ich würde Dir empfehlen Hilfe bei der Familienhilfe zu holen!
Ich habe da bereits 2x in schwierigen Phasen Hilfe bekommen und beide Male hat es mir viel gebracht!
Dort arbeiten Psychologen, Jugendamtmitabeiter und Co.!
Ist er denn Eifersüchtig auf seine Schwester?
Es liest sich so.
Vielleicht fühlt er sich oft vernachlässigt. er ist ja auch erst 3!
Versuche viel Zeit mit Ihm zu verbringen, auch mal ohne die Lütte!
Mit unserem Sohn ist es gerade ähnlich. Es ist echt verdammt hart. Bei uns hängt es deutlich mit seiner kleinen Schwester zusammen, er handelt also aus Eifersucht. Ich versuche so viel Zeit für ihn einzuplanen wie eben möglich. Das gelingt mir aber auch nicht immer.
Und jetzt noch einen wirklich sehr unpädagogischen Rat von mir, wenn ich die kleine hinlege, darf der große so lange Tablett schauen. So stellt er in der Zeit nichts an und ich werde nicht sauer, weil ich ein Chaos vorfinde, nach der einschlafbegleitung der kleinen.
Ein Kindervideo richtet sicherlich weniger schaden an, als ihn allein ins Zimmer zu verbannen, wo er mit seinen überwältigenden Emotionen komplett überfordert ist und keine Coregulation erfährt.
Jupp - löse ich wenn ich alleine bin oft ganz genau so !👍
Ich hab auch das Gefühl, dass sich dadurch die Große nicht hinten angestellt fühlt . Sie darf immerhin in dieser Zeit die heissbegehrte Serie schauen und genießt die kurze Pause . Wenn ich wieder da bin nutzen wir die Zeit zu zweit .
Danke, das werde ich mit einbinden. Ist sicher eine gute Idee. Bis sich die Lage wieder entspannt hat.
Guten Morgen,
Es klingt als ob du dir sehr viel Mühe umstrukturiert und Rahmen gibt's und gleichzeitig um schadensbegrenzung.
Vielleicht hilft es Dir mit Deinem Sohn zu überlegen was er mit seinem Gefühlesalat machen kann. Was mit Wut und Frustration.
Vielleicht ins Kissen Boxen hüpfen gehen.
Vielleicht kannst Du nochmal herausfinden was ihn besonders stresst und hier vorher eingreifen.
Das ist super anstrengend aber es wird besser.
Ich Weiss nicht ob ihr Platz habt für so eine tuchschaukel die kann ich helfen bei starken Gefühlen.
Und für dich selber hol dir abends die kleinen Momente die Spaß gemacht haben mizlt deinem Sohn vor Augen. Sein Lächeln beim aufstehen etc. Damit du auch mit positivem Gefühl zu ihm aus dem Tag gehen kannst.
Lg