Hallo ihr Lieben.
Vielleicht hatte jemand eine ähnliche Situation, die er gelöst bekam?
Ich habe 14 Monate alte Zwillinge und die Essenssituation entwickelt sich in den letzten Monaten immer mehr zum Schlechten als dass eine Verbesserung zu sehen ist.
Sie bekommen zu den Mahlzeiten Fingerfood zum selber essen (meist zuerst) und Brei gefüttert zum satt werden. Fingerfood klappt nur selten gut, fast alles wird demonstrativ auf den Boden geschmissen, oft nicht einmal probiert. An einem Tag sind Nudeln kurze Zeit ok, am nächsten werden sie sofort vom Tisch gefegt. (Eine der beiden stopft sich oft alles in den Mund anstatt kleine Stücke abzubeißen und lässt dann den Großteil wieder aus dem Mund rausfallen oder würgt es raus... so war das schon mit 8 Monaten - und immer noch kaum Besserung??!!?)
Leider wird jetzt aber auch das füttern immer mehr zum Kraftakt. Schnell fangen sie an sich wegzudrehen, es auszuspucken (dann lachen sie sich kaputt und machen es sich gegenseitig nach) und ähnliches. Wenn ich ihnen einen Löffel zum selber essen damit gebe, landet er vielleicht zweimal kurz im Mund und dann wieder in hohem Bogen auf dem Boden .
Das Resultat ist gerade, dass ich versuche unter Ablenkung (Bilderbuch zeigen oder ähnliches) ein paar Löffel in ihren Mund zu bekommen, was ich allerdings für keine gute Strategie halte und was auch keine Situation ist, die ich noch lange so weitermachen will... Ein strenges "Nein" und wegnehmen hat keine Erfolge gebracht. Und hungrig das Essen beenden möchte ich auch nicht.
Habt ihr Tipps, wie ich sie besser an das selbstständige Essen heranführen kann? Ich weiß da nicht mehr weiter... Teller auf ihren Tisch stellen funktioniert nicht, alles wird runter geworfen. Mittlerweile fülle ich an manchen Tagen schon Gemüsebrei in Quetschbeutel, weil sie wenigstens daraus kurze Zeit selbstständig essen (und dann aber auch schnell Quatsch machen, es auf dem Tisch verteilen und runterschmeißen).
Ich bin mir sicher, dass es nicht an mangelndem Hunger liegt. (Davor längere Essenspause, sie zeigen dann auch Signale, dass sie Hunger haben).
Das Einzige, das problemlos funktioniert, sind so Knabberstäbchen (Mais, Hirse usw), die sich im Mund auflösen. Die lieben sie. Aber damit kann man sich ja nicht satt essen und es ist keine anständige Mahlzeit...
Ich freue mich über Ratschläge!
Essen auf den Boden schmeißen...
Wenn du mit 8 Monaten die Sauerei nicht haben wolltest musst du sie eben mit 14 Monaten aushalten.
Dann muss man eine Umgebung schaffen, die einfach sauber zu halten ist.
Meine Kinder haben von Beginn an vom Familientisch bekommen.
Gab zwischendrin mal Brei, aber es war nicht der Hit.
Klar gab es hier immer eine Riesen Sauerei.
Die Kinder mussten nach dem Essen einmal schnell unter die Dusche.
Das gab's bei uns regelmäßig.
Und dann frische Klamotten. Diese ganzen Lätzchen, auch die die über die kompletten Arme gehen habe ich irgendwann einfach wegepackt. Am Ende werden die Klamotten doch immer komplett dreckig.
Gleichzeitig wird geschaut ob nicht nur noch geschmissen wird.
Wenn wirklich so gar nichts mehr im Magen landet dann ist das Essen halt weg. Wird beiseite gestellt bis eventuell wieder Hunger besteht.
Meine Kinder sind jetzt 5 und 22 Monate. Der Kleine neigt aktuell wieder mehr zu Quatsch beim Essen. Die beiden stacheln sich auch gern gegenseitig auf. Grenzen testen und so.
Bevor er aber angefangen hat meine Geduld auf die Probe zu stellen war er ein sehr ordentlicher Esser. Das kam aber nicht von allein, sondern dadurch dass ich die Sauerei und den Übungsproess ausgehalten habe.
Dann war es eine Zeitlang einfacher. Jetzt ist es Trotzphasebedingt wieder etwas anstrengender. Aber auch hier muss man eine gewisse Sauerei in dem Alter aushalten.
Wenn er das Essen in den Spruder tunken will. OK. Wenn er das die ganze Zeit macht ohne das dann zu essen, dann werden die ersten Konsequenzen angekündigt.
Aber vor dem ganzen kommt das aushalten. Das machen lassen. Und meiner Meinung nach, tut man sich keinen Gefallen damit auf Krampf ordentliches essen haben zu wollen, ohne den Übungsprozess zu ertragen.
Und erst Recht nicht, den Übungsprozess immer weiter nach hinten zu schieben. Irgendwann überlappt er sich dann immer weiter mit dem Grenzen testen und dann hat man den Salat.
Ganz zu schweigen davon, dass ich es generell äußerst befremdlich finde 14 Monate alte Kinder noch zu füttern...mit Brei.. egal wie viel Sauerei es gibt.
Achja. Und "Fingerfood" gab's hier so mit 14 Monaten auch definitiv nicht sondern unsere Mahlzeit. Genauso wie wir sie auf den Tellern hatten nur kleingeschnitten. Und halt das weggelassen, was sie noch nicht gut zerkauen konnten.
Und zwar mit Gabel/Löffel. Wurde so eingelegt und meine Kinder konnten in dem Alter zumindest mit der Gabel Recht gut umgehen der Löffel war da noch schwerer aber ging auch. Natürlich durften sie auch noch mit Händen essen.
Danke für deine Antwort.
Mit Brei meine ich nicht, dass sie noch Babybrei bekommen. Mittags zerkleinere ich ihnen oft zusätzlich unser / ihr Essen (die Gläschen ab 12 Monaten sind ja ähnlich - läuft für mich einfach unter Breitartig), abends aber schon auch Mal einen Grießbrei oder ähnliches zusätzlich zum Brot.
Familientischessen bekommen sie auch angeboten - mittags und abends, aber wie gesagt, mit wenig Erfolg.
Sauerei haben wir auch so immer genug und dass ich sie danach baden musste ist auch schon öfters vorgekommen. Das nehme ich auch in Kauf. (Ist mit Zwillingen auch nicht anders möglich).
Trotzdem scheinen sie von "normalem" Essen nicht begeistert zu sein...
Naja. Wird irgendwann hoffentlich auch.
Wenn deine Kinder sich wegdrehen und essen ausspucken, wird der Hunger nicht groß sein. Kein Kind verhungert am gedeckten Tisch. Mach dich frei von dem Gedanken, deine Kinder müssten unbedingt Menge X essen.
Unter Ablenkung mit Büchern irgendwie Brei reinstopfen - einfach nein! Damit ebnest du den Weg für ein sehr ungesundes Verhältnis zu Essen.
Ich finde füttern in dem Alter überhaupt nicht schlimm (Beitrag über mir), deine Kinder sind ja gerade erst dem Babyalter entsprungen und müssen noch nicht mit dem Löffel essen können. Auch gegen fingerfood spricht doch absolut gar nichts (esse ich mit 30 immer noch gern. Bei uns gibt es jeden Tag klein geschnittenes Gemüse abends für alle. Warum auch nicht?). Aber bitte achte doch dabei auf die Zeichen deiner Kinder. Kopf wegdrehen ist doch ein mehr als eindeutiges Zeichen.
Wie sieht es mit Milch aus? Wenn sie noch Muttermilch oder pre trinken, deckt das schon viel ab. Meine Tochter hat erst mit 18 Monaten nennenswerte Mengen gegessen, aber ist auch gestillt worden. Sie ist überdurchschnittlich groß und super entwickelt, geschadet hat es also nicht.
Für uns war Matschen und runterschmeißen in gewissem Maße ok, weil das für die sensorische Entwicklung auch einfach förderlich ist. Und für ein Kind ist es ein grosser Schritt, ein unbekanntes Lebensmittel erstmal zu erforschen, selbst wenn es nicht gegessen wird. Aber es wurde nur zugelassen, wenn offensichtlich trotzdem noch Hunger da war und es nicht nur Chaos und Rumgematsche war. In letzterem Fall wurde das Essen zügig abgeräumt, mit entsprechender Erklärung. Sie ist jetzt 2 und isst sehr ordentlich.
Dass die Strategie mit dem Buch nicht gut ist weiß ich ja. das war ja auch der Grund, wieso ich hier um Tipps gebeten habe.
Da dann scharfe Kritik zu bekommen (ich meine nicht dich) tut mir schon etwas weh... Man gibt ja sein Bestes und ich bin oft sehr am Ende mit meinen Kräften mit den kleinen Zwillingen und bei den Mahlzeiten meist allein ohne Unterstützung.
Die letzten Tage ging es eben nur mit Ablenkung. So weitermachen möchte ich ja nicht. Und lange Zeit haben wir es ja besser und anders hinbekommen.
Ich glaube nicht, dass das weg drehen ein Signal dafür ist, dass sie satt sind. Eher ist es eine Ablehnung des gefüttert werdens. Sie können beide gut signalisieren, dass sie satt sind: die eine Maus sagt dann "nein, nein" und schüttelt den Kopf. Die andere versucht den Latz auszuziehen und zeigt, dass sie aufstehen will. Das respektiere ich dann auch immer und füttere nicht gegen ihren Willen.
Das Problem ist, dass sie es allein noch nicht schaffen sich satt zu essen aber gleichzeitig in den letzten Wochen auch das Füttern nicht mehr gut finden.
Heute früh hab ich es ausprobiert,das Essen zu beenden als nur noch auf den Boden geworfen wurde. Meine eine Kleine hat einen halben Pancake gegessen und danach alles demonstrativ weggeschmissen. Als ich dann gesagt habe, dass das Essen dann beendet ist und sie aus dem Stuhl holen wollte, hat sie ganz bitterlich geweint und wieder in den Stuhl gewollt und darauf gezeigt und sich an mich geklammert.
Da dann hart zu bleiben empfinde ich nicht als die richtige Strategie und auch nicht als gesundes Essverhalten... Also hab ich ihr noch eine Schüssel Joghurt mit Obst hingestellt, in der sie herumgemantscht und bisschen mit der Hand und Löffel gegessen hat. Aber auch noch nebenher ein paar Löffel gefüttert, damit sie satt wurde.
Ich werde es dann auch so ausprobieren, dass ich das Gematsche nur zulasse solange Hunger da ist.
Und ja, ich stille noch. Da sie nicht die besten Esser sind, geht es nicht anders. Sie haben allgemein erst spät mit Essen angefangen (mit 6 Monaten erst langsam Intresse entwickelt). Wenn ich sie abends am Tisch nicht satt bekomme, bedeutet das leider, dass ich sie nachts oft stillen muss - bei zwei Kindern heißt das eine kurze Nacht für mich. Daher fällt es mir da dann zusätzlich schwer, das Essen einfach vorzeitig zu beenden obwohl sie offensichtlich noch Hunger haben.
Aber ich werde dranbleiben und mich in Geduld üben, dass eben das Meiste auf den Boden geworfen wird, in der Hoffnung, dass ihr Hunger dann doch genug in den Mund befördert.
Ich glaube dir sofort, dass das mit zweien wirklich sehr anstrengend ist. Aber ich glaube ihr seid da gerade in einem Teufelskreis. Die Kinder spüren ja deine Anspannung auch und merken, dass du verzweifelt versuchst, sie satt zu kriegen. Vielleicht würde euch auch eine professionelle Ernährungsberatung gut tun? Da würde ich mich aber unbedingt an jemanden wenden, der Ahnung von Kindern hat und ein Studium in dem Bereich. Vielleicht könnte dir dein Kinderarzt jemanden empfehlen.
Auch wenn es dir nicht hilft, es ist nicht unüblich, dass Kinder in dem Alter deiner Zwillinge nachts noch viel stillen und sich am Tisch nicht richtig satt essen. Ggfs. könntest du einmal den Eisenwert prüfen lassen.
Ich würde nur unbedingt versuchen, davon weg zu kommen, die Kinder unter Ablenkung zu füttern. Klar ist es blöd, wenn sie dann mal Hunger haben, aber irgendwie ja auch ein learning: wenn ich mit dem Essen nur schmeiße, werde ich nicht satt.
Im Alter deiner Kinder hat meine Tochter zu den Hauptmahlzeiten nicht ansatzweise so viel gegessen, dass sie davon satt geworden wäre - zu der Zeit haben wir häufiger kleine Mahlzeiten (Gemüse/Vollkornbrotwürfel/Obst) angeboten. 5 Mal am Tag. Tagsüber gestillt hat sie bis vor kurzem noch. Das hat sich im Laufe das Jahres dann von ganz alleine gegeben, mittlerweile isst sie zu den Hauptmahlzeiten sehr gut.
Erst mal Hut ab. Mit Zwillingen ist es alles noch 3mal komplizierter.
Meine Vorrednerinnen haben schon viel davon gesagt, hier auch nochmal meine Tipps:
Nicht so viel Extra. Kein Extrabrei, wenn das Essen auf dem Boden landet und keine Maisflips. 3 richtige Mahlzeiten am Tag und zwei kleine Zwischenmahlzeiten. Im Stuhl am Tisch. Dazwischen nichts!
Was auf dem Boden landet, ist halt weg. Ich würde auch kein bisschen darauf reagieren. Null, nicht mal hinschauen. Unsere Kleine schaut dann traurig auf den Boden, wenn sie etwas runtergeworfen hat, was sie noch wollte. Mittlerweile deutet sie öfter an, etwas zu werfen, lacht und nimmt es dann doch wieder zurück.
Ich gebe ihr das Essen nach und nach auf den Tisch oder Teller. Mit großen Mengen scheint sie noch überfordert zu sein. Es gibt eine kleine Auswahl. Wenn alles auf dem Boden gelandet ist oder gar nichts mehr im Mund landet, ist das Essen beendet (aber positiv, nicht schimpfen).
Geschimpft oder nein gibt es bei uns beim Essen eigentlich gar nicht. Wir versuchen auch zusammen zu essen, dann isst unsere Tochter meistens besser.
Ich glaube bei dir ist der Schlüssel wirklich keine Alternativen (Brei, Kekse, Quetschies). Während der Umstellung wird es da sicher mal hungrige Kinder und Knatsch geben. Aber das ist es wert .