Hallo zusammen,
ich schreibe euch heute mal, weil ich zum schwierigsten Themen für Frauen ein paar Fragen habe.
Meine beste Freundin wird am Freitag einen Abbruch vornehmen lassen. Ich werde sie begleiten. Ich möchte hier keine Diskussion, ob es richtig ist oder falsch. Wir waren zusammen bei der Beratung und bei einem Gynäkologen. Ihr Entschluss steht fest und ich stehe mit geradem Rücken hinter ihrer Entscheidung.
Nun geht es darum, das ich selbst nicht weiß wie ich mit der Situation umgehen kann/soll. Meiner Freundin geht es sehr schlecht, nicht nur die Schwangerschaft, auch so läuft ihr Leben gerade komplett gegen die Wand. Sie muss stark sein, darf sich nichts anmerken lassen, alleine schon wegen ihrer Tochter.
Ich selbst bin in der 16. Woche schwanger, stand wegen meiner unhaltbaren Angst vor dieser Schwangerschaft vor genau so einer Entscheidung. Nunja, ich habe mich für das Kind entschieden. Ich bin die einzige die von ihrer Schwangerschaft weiß. Und ich habe mich heute im Internet informiert. Ich hab sogar Bilder gesehen, Fotos von den Kindern. Mir ist es schwer gefallen. Und ich habe eine so große Angst dass sie hinterher in dieses "schware Loch" fällt.
Wie soll ich mit ihr umgehen? Jetzt, diese Woche, danach. Was soll ich tun? Oder was sollte ich besser lassen? Ich hoffe ihr könnt mir irgendwie weiterhelfen, vielleicht weil jemand selbst die Erfahrung gemacht hat.
euch, Lydia
Schwangerschaftsabbruch - wie gehe ich damit um?
Hallo, liebe Lydia,
vielen Dank, daß Du Dich um die Not Deiner Freundin kümmerst.
Du hast nun Angst um Deine Freundin, daß sie in dieses schwarze Loch fällt.
Dann mache Deine Freundin auf diese Gefahr aufmerksam. Ich denke in einer Freunschaft sollte Offenheit herrschen sich Wissen und Bedenken mitteilen zu dürfen.
Ich persönlich würde Dir raten, es zu lassen, Deine Freundin zum Arzt zu begleiten. Und ihr erklären, warum Du dies nicht möchtest. Eben z.B. aufgrund dessen was Du im Internet gelesen hast.
Biete ihr lieber an, ihr bei ihrem Kind zu helfen, soweit dies in Deinen Möglichkeiten steht. Z.B. mit ihr von Beratungstelle zu Beratungstelle zu laufen, bis Deine Freundin alles hat was sie braucht, damit sie sich ein Leben mit diesem Kind vorstellen kann.
Du kennst diese Verzweiflung, da dürfte es Dir nicht schwer fallen ihr Herz zu erreichen, denn niemand weiß so gut wie Du, was Deiner Freundin jetzt brauchen kann.
Laß sie nicht ungewarnt den Weg gehen, sondern sei ihr eine echte Freundin.
Sei ganz lieb gegrüßt von salida-del-sol
Hallo Lydia,
ich weiß nicht welche Gründe deine Freundin zu einem Abbruch bewegen. Ich hoffe sie steht zu hundert Prozent hinter ihre Entscheidung und ich hoffe es ist auch ihre Entscheidung. Oft werden Frauen zu dieser Entscheidung gedrängt und bereuen hinterher das sie nicht stark genug waren und sich für ihr Kind entschieden haben. Viele Frauen sind auch nach einem Ab der Meinung das sie es doch geschafft hätten. Wichtig ist das sie alle Möglichkeiten abgewogen hat und auch weiß was sie an Unterstützung bekommen kann. Sollte sie bei ihrer Entscheidung bleiben kann es für sie sehr hilfreich sein wenn du sie auf dem Weg ins Krankenhaus begleitest und auch hinterher für sie da bist. Mach ihr hinterher bitte keine Vorwürfe wegen ihrer Entscheidung.
Wenn sie möchte versuch mit ihr jetzt noch nach Hilfe zu suchen damit sie eventuell ihre Entscheidung ändern kann.
Diese Bilder die du gesehen hast würden oder werden deine Freundin ganz bewusst in das schwarze Loch treiben, es ist in meinen Augen günstig wenn sie derartige Seiten erst gar nicht aufruft.
Wenn du möchtest schau dir bitte das Selbsthilfeforum " Selbsthilfe nach Abtreibung " an. Diese Forum wurde von betroffenen Frauen gegründet und es ist für den Konflikt und nach Abtreibung. Ich würde dir auch raten es deiner Freundin zu zeigen. Du brauchst dort keine Angst haben das du oder ihr dort verurteilt werdet und die gewissen Bilder wirst du dort auch nicht finden. Du/ ihr könnt das Forum unter folgendem Link finden:
http://www.srvweb.de
Ich hoffe das ich euch ein wenig helfen konnte.
freundliche Grüße
Zum einen finde ich es toll dass du deiner Freundin den Rücken stärkst, zum anderen sind die meisten Bilder im I-net diesbezüglich gefaked.
Darum soll man sich sowas auch nicht ansehen, diese Seiten wurden von militanten Abtreibungsgegnern gemacht um Leuten den Schritt noch schwerer zu machen oder ihnen einzureden ein schlechter Mensch zu sein.
Wenn sie 100% hinter ihrer Entscheidung steht wird sie auch nicht in ein Loch fallen-dies passiert zu 99% Frauen die es eigentlich nicht tun wollten.
Die vom Partner oder Familie eher dazu genötigt wurden.
Was du machen solltest?
Sie fragen ob sie es wirklich wirklich will, ob sie sich dessen bewusst ist was sie macht und ob sie sicher ist dass sie es nachher nicht bereuen wird.
Wenn sie es wirklich will: Mitgehen und Hand halten.
lg carrie
Hi Lydia,
nur auf Deine Frage, wie Du damit umgehen sollst - ich könnte sie nicht begleiten. Nicht mal unschwanger wäre das emotional für mich möglich. Und gerade weil Du selber vor so einer Entscheidung gestanden hast, finde ich es nicht gut, wenn du Dir das jetzt seelisch antust.
Du bist schwanger, Deine Hormone und Deine Seele fahren auch schon ohne das Achterbahn. Du warst für Deine Freundin da, warst mit ihr bei den Beratungsgesprächen, aber wenn es Dich so belastet, dann laß es damit gut sein. Es lohnt nicht,das eigene Kind zu verlieren.
LG
Tanja
ich finde es auch toll, dass du zu deiner freundin stehst. genau das macht ein wirklich gute freundschaft aus.
zu den bildern kann ich dir nur sagen, dass einige nicht der tatsächlichen enwicklung entsprechen. google mal die carnegie stadien.
viel kraft euch beiden!
Hallo Lydia, dass Du hier schreibst, zeigt, dass Du vielleicht doch nicht "mit geradem Rücken hinter ihrer Entscheidung" stehst?!? Ich denke, Du solltest mit geradem Rücken hinter Deiner Freundin stehen! Und ihr gegenüber so ehrlich sein und sagen, dass Du Angst um sie hast.
Ich sag es mal ein bisschen hart. Wenn Du (Du bist die Einzigste, die von der Schwangerschaft weiß, übrigens nicht mal der Kindsvater!?!?) Deinen Plan mit ihr so durchziehst, hat sie eine weitere Bestätigung für ihr bisheriges Leben und wird weiter so leben, wie Du beschreibst:
auch so (und daran wird sich durch die Abtreibung nichts ändern!) läuft ihr Leben gerade komplett gegen die Wand. Sie muss stark sein, darf sich nichts anmerken lassen, alleine schon wegen ihrer Tochter.
Wünschst Du ihr nichts Besseres? Hilfe für ihr Kind? Sich mal fallenlassen können? Gut behandelt werden? Vertrauensvolle Beziehungen? Vielleicht sogar miteinander Eure Babys feiern, Euch hochschwanger etwas kompliziert in die Arme nehmen??
Wenn Dir das für Deine Freundin wünschenswert erscheint, wende Dich an profemina.de. Die Beraterinnen dort können jegliche Hilfe zur Verfügung stellen, die Deine Freundin braucht, um ihrem Leben einen anderen "drive" zu geben. Du hast den "Schlüssel" dazu und kannst jetzt wirklich eine gute, eine beste Freundin sein! Ich wünsch Dir und Deinem Baby und Deiner Freundin alles Gute!
Lass hören, wie es Dir damit geht!
Sehr liebe Grüße von surprised
Hallo,
es ist für dich schwierig und für eure Freundschaft. Du bist schwanger, erwartest bald ein Kind. Deine Freundin möchte Abtreiben und wird es voraussichtlich auch tun, nur wenn du dann dein Kind bekommst, ich glaube nicht das sie das seelisch aushält. Dann kommen noch einmal die ganzen Zweifel. Ich habe letztes Jahr auch abgetrieben. Meine Cousine war schwanger und als das Kind da war, ich konnte sie nicht besuchen, ich konnte den Anblick das sie ein süßes Kind in den Armen hält nicht ertragen. Es dauerte sehr lange bis ich sie mit dem Kind besuchen konnte (7 Monate). Ich wünsche Euch ganz viel Kraft und sei nicht enttäuscht wenn sie sich dann nicht mir dir über dein Kind freuen kann und sich danach etwas zurückzieht. Denn dieser Punkt wird kommen.
LG
wie sollst du damit umgehen?
Verhalte dich ihr normal gegenüber. Wenn sie die Entscheidung zu 100 Prozent getroffen hat, dann mußt du dir keine Gedanken machen.
Ich habe vor einiger Zeit auch einen Abbruch gehabt. Meine Freundin versuchte in dieser zeit gerade schwanger zu werden. Wir haben darüber gesprochen. Wenige Tage nach meinem Abbruch hat sie positiv getestet.
Ich habe moch sehr für sie gefreud, genau so, wie ich mich gfreud habe, es hinter mi zu haben. Bei ihr ist es ein kleiner Junge geworden. Ich war mir sicher, das es bei mir auch einer geworden wäre. Wir haben dann immer gesagt: die Seele des Jungen ist gewandert. Ich weiß das das so nicht stimmt.
Trotzdem freue ich mich ihren sohn wachsen zu sehen. Ich weiß, ich könnte ein nur wenige Monate älteres Kind haben. Ja ich denke tief in meinem Herzen schon an den Mensch, der keine Chance auf das Leben hatte. Aber ich denke nicht wehleidig daran. Ich stehe noch immer zu dieser Entscheidung.
ich werde aber auch so jährlich immer wieder daran erinnert. Das ungeborene Kind hätte den gleichen ET gehabt wie meine meine Tochter. So feiern wir jedes Jahr Kindergeburtstag und ich denke dann immer es hätten auch zwei Gebürtstagskinder sein können.
Hör ihr zu, aber nur soweit wie es für dich okay ist zuzuhören. Du bist schwanger, da reagiert man sowieso emotionaler. Freu dich über dein kind, über seine Bewegungen, ... und teile ihr das auch so mit.
Sie wird so oder so mit den konsequenzen des Abbruchs leben müssen, da hilft es nicht sie in Watte zu packen.
Hey,
erstmal ein grosses Lob das Du so hinter ihr stehst und Dich um sie kuemmerst :) sie hat in Dir eine wirkliche Freundin und das ist in dieser Welt eine Menge Wert!
Wenn Du merkst das sie sich diesem Loch naehrt solltest Du sie daran erinnern das sie die Entscheidung aus rein logischen Gruenden getroffen hat. Es gibt Situationen da ist es wichtig auf den Kopf zu hoeren und nicht auf das Herz. Sie wird auf dauer damit klar kommen und wenn sie sich immer die Situation vor Augen haelt, in der sie die Entscheidung getroffen hat, dann wird es leichter fuer sie sein. Das heisst nicht das es ihr nie etwas ausmachen wird - aber sie wird nicht so sehr leiden wie sie es sonst tuen wuerde.
Ich wuensche Deiner Freundin, Ihrer Tochter, Dir und Deinem Kruemmelchen alles nur erdenkliche Gute und viel Kraft und Zusammenhalt.