Ich lese hier sehr oft das viele Frauen nicht wissen was sie machen sollen, abtreiben oder doch das Kind bekommen.
Ich möchte mal Fragen, ( will niemand belehren oder bevormunden ist wirklich nur eine frage), warum tragt ihr das Kind nicht aus, das gäbe noch Zeit die Sache zu überdenken, und wenn es nicht geht könnte das Kind zur Adoption freigegeben werden.
Vielleicht möchte mir jemand darauf ja Antworten, wirklich nur aus Interesse!!!!
Nicht falsch verstehen.
Eine Frage an alle die nicht wissen abtreiben ja oder nein!
Hallo,
ich denke diese Diskussion,wenn es eine sachliche wird,wird sie sehr intressant werden.
Ich vertrete aber die Meinung, dass man es jeder Frau selber überlassen sollte wie sie entscheidet.
Man kann aber von einer Frau die eh schon in einer Ausnahmesituation steckt sicher nicht erwarten das sie nun auch noch ein Kind für fremde Leute austrägt.
Und vor allem warum wollen Paare immer kleine Kinder haben ?
Gruß
Ein Arument für sehr kleine Kinder ist das sie weniger vorbelastet sind. Ich kenne sehr viel Pflegeeltern, die sehr lange Wege geganen sind um ein Kind zu bekommen und viele Kinder kommen aus nicht sehr schönen Familienverhältnisse bis sie das Glück haben in eine Pflegefamilie zu kommen. Es warten oftmals sehr viel Probleme auf die Eltern. Deshalb kann ich auch nachvollziehen das viele Paare Babys haben möchten.
Ich allerdings würde ein älteres Kind bevorzugen, denn jedes Kind hat eine Chance verdient in einer intakten Familie groß zu werden, auch die großen Kinder. Kleine Kinder können schnell vermittelt werden.
Abtreibung oder Adoption ist eine schwehre Frage. Ich finde die Antwort ergibt meist die Situation in der Familie.
Wenn ich erst spät erfahren würde das ich Schwanger bin würde ich es austragen und entscheiden möchte ich es berhalten oder nicht. Wenn nicht dann möchte ich selber ein zu Hause für mein Kind suchen und zu mindest die Eltern kennenlernen wollen. Ich bräuchte diese Gewissheit für mich.
Lg Lamila82
Ich kann Deine Frage schon verstehen,nur musst Du auch bedenken,dass damit Gefühle verbunden sind.Trage mal ein Kind 9 Monate unter dem Herzen und gib es dann her. Bei einem frühen Abbruch kann man noch damit besser umgehen,denke ich.Es ist doch auch eine körperliche Belastung eine SS.Wenn man arbeiten gehen will und viell. schon Kinder daheim hat und niemand zur Hilfe.
Ich hoffe damit nichts falsches gesagt zu haben. Ich bin nicht für sinnlosen,unüberlegtes Abtreiben,aber in manchen Fällen kann ich es verstehen.
Sicherlich mehr Adoptionen bedeutet auch,dass viell. 40 -jährige eine Kind adoptieren dürften,die ungewolllt kinderlos bleiben.Die Altersgrenze für Adoptionen ist damit erreicht.Und so ein Vorgang dauert!Leider weiß man doch nicht,was man mit 30 machen muss,da man fürs Kinder bekommen noch Zeit hat.Plötzlich ist der Zug abgefahren.Das geht so schnell.Allerdings,wenn ich in einer Situation wäre und über Abtreibung nachdenken müsste,würde ich nicht an andere Leute denken.
Ich hoffe man konnte verstehen,worauf ich hinaus wollte.
LG nudel
Hey,
Das ist eine gute Frage. Und ich hoffe auch das es Sachlich bleibt
Also vor einigen Monaten stand ich ja auch vor diesem "Problem" ehrlichgesagt kam mir die möglichkeit der adoption überhaupt nicht in den Sinn.
Ich denke das ist mal wieder ein problem der Gesellschaft, Abtreiben, kannst du ja quasi heimlich, aber wenn du erstmal schwanger bist ist das schwer geheimzuhalten und dann kommen die vielen vielen fragen aus dem umfeld wenn du aus dem Krankenhaus alleine wieder kommst. ich denke das schreckt schon sehr viele ab, mich zumindest würde es das. Außerdem baust du ja doch während der SS eine Beziehung zum Krümel auf und das macht auch vielen Angst. Deshalb ist dann die Abtreibung leider doch die einfachste möglichkeit, auch wenn das hart klingt.
HI,
Ich bin auch eine die überlegt hat abzutreiben oder austragen... Ich habe mich für das zweite Entschieden denn ich kann es nicht weg machen aber noch vielweniger könnte ich mein Baby an wildfremde Menschen abgeben... Wer sagt mir denn das es da gut hat. Wer kann mir garantieren das ich es nicht vielleicht bereue da irgendwo in Deutschland ein Kind zu haben und nicht zu wissen wie es ihm geht... Also das wäre nichts für mich... Ich denke es gibt genügend Kinder die eine Familie brauchen und auch Babys... Grade heute wurde wieder eins ausgesetzt vor einem Krankenhaus...
Ich finde es aber gut das so etwas mal gefragt wurde...
Gruß Anika 7SSW
ich befand mich vor 8 wochen in genau der situation. ungeplant schwanger, der freund lebt am anderen ende deutschlands, die beziehung noch "frisch" und noch nicht gefestigt. ich wollte nie kinder haben und dann blieb plötzlich die mens aus. ich war total geschockt!!
hatte mir bei meinem arzt eine "bedenkzeit" erbeten und diese genutzt, um mir darüber klar zu werden, ob ich dieses "schicksal" akzeptieren oder mein weiteres leben selbst in die hand, und nicht dem schicksal überlassen will. mein freund war übrigens von anfang an gegen einen abbruch. habe in der zeit sehr viel darüber nachgedacht, wie mein leben wohl mit kind aussehen könnte und ob ich mit reinem gewissen leben könnte, ein gesundes kind, bzw. das, aus dem mal ein kind werden soll, getötet zu haben.
habe mich letzendlich für die ss entschieden, sollte sich allerdings herausstellen, dass das kind behindert zu welt kommen würde, würde ich einen abbruch durchführen lassen.
Hallo!
Du schreibst, dass Du Dich gegen Dein Kind entscheiden würdest, wenn sich herausstellt, dass es nicht gesund sein wird. Sorry, aber das finde ich schrecklich. ***
Ausserdem solltest Du Dir darüber bewusst sein, dass jeder Mensch, auch Du und ich, plötzlich behindert werden kann, sei es durch eine Krankheit oder einen Unfall.
Ich finde es toll, dass Du Dich für Dein Baby entschieden hast, und ich wünsche Dir, dass Du es mit all seinen Stärken und Schwächen lieben wirst!
LG
Gaia
ich habe in meiner familie einen fall von down-syndrom, auch mongoloismus genannt. ich weiß also wovon ich rede wenn ich schreibe, dass ich meine ss abbrechen würde, wenn mein kind ebenfalls geistig oder körperlich so stark behindert wäre, dass es kein "normales" leben leben könnte. ich bekomme täglich mit, was die eltern eines solchen kindes leisten und mit welchen hürden, gesellschaftlichen und bürokratischen, sie umgehen müssen!
ich bin mir darüber bewusst, dass jeder von uns behindert werden kann, sei es körperlich oder geistig. und ich sage dir eines ganz ehrlich- ich habe ein patiententestament gemacht. wenn mir etwas derartiges zustoßen sollte, will ich nicht, dass meine sterbliche hülle durch geräte und schläuche am leben erhalten wird. das möchte ich meiner familie nicht zumuten!
Hallo!
Ich bin in der 9. Woche schwanger, ungeplanter ging es nicht. Ich habe mich für das Kind entschieden, gewöhne mich langsam an den Gedanken, nochmal "ganz von vorn" anzufangen. Unsere beiden "Großen" (4 und 2) freuen sich auf das Baby, sie werden mitbekommen, wie mein Bauch wächst und das Baby auch von aussen spüren können. Stell Dir vor, ich gäbe das Baby nach der Geburt weg, wie sollte ich den beiden das bitte erklären? Ich denke, das würde mindestens den Großen völlig aus der Bahn werfen. Im Übrigen könnte ich niemals mein Baby, egal ob geplant oder nicht, nach der Geburt weggeben. Daran würde mein Mutterherz zerbrechen, das geht garnicht.
Ich denke aber, dass es für viele Frauen eine Alternative zum Abbruch ist, manchmal treten ja auch erst soziale Schwierigkeiten nach der 12. SSW auf, ich finde, da sollte es noch mehr Babyklappen geben!
LG
Gaia
Ich sehe schon, meine Frage war von mir selber im Vorfeld nicht gut durchdacht!
Natürlich entwickelt man Gefühle zu dem kleinen Wurm, ihr habt recht, so hab ich da jetzt echt nicht nachgedacht!!!
Und nein, ich könnte meine Terrorkrümel auch nie in fremde Obhut geben und dabei ein reines Gewissen haben!
mir ist die Frage nur gekommen nachdem ich mal wieder im Forum gelesen habe und ich bin eben ein Adoptivkind.
Ich hab verstanden, erst denken dann schreiben.
Dennoch vielen Dank für eure Meinungen und Denkanstöße!
Hallo!
Gerade wenn Du selbst adoptiert bist, weißt Du doch, welche Gedanken Du hast.
Ich meine das jetzt wirklich nicht böse und es kann sein, dass ich da völlig falsche Vorstellungen habe, aber ich denke, dass wenn ich ein Adoptivkind wäre, ich schon skeptisch meinen leiblichen Eltern, sofern man sie überhaupt ausfindig machen kann, gegenüber wäre.
Warum haben sie mich nicht behalten, das würde meine größte Frage sein. Auch die eigenen Wurzeln nicht zu kennen finde ich sehr schwierig.
Nichts desto trotz glaube ich, dass man trotzdem oder vielleicht gerade deswegen ein tolles Verhältnis zu seiner Adoptivfamilie haben kann, kann man sich doch sicher sein, dass man dort gewollt und willkommen war.
Vielleicht magst Du mir noch antworten?
LG
Gaia
Meine Situation damals war Schwierig.
Ich kann mich tilweise noch daran erinnern, bzw. aus erzählungen kenne ich einige storys aus meiner Kinderzeit.
Meine Mutter war mit Sicherheit die ungeeignetste Person um Kinder zu bekommen. Sie hat mich im Süglings, Baby und Kleinkind Alter mit in Kneipen ( fürchterliche Spilunken) mitgenommen bis abend 23 Uhr. Meine Mutter hatte damals sehr viel wechselnden Männerverkehr, und sich dabei um mich einen Dreck geschert. Es war ihr egal was mit mir ist, ich war halt da. Ich hatte kein Bett, war Nachts oft alleine, hatte nur eine verpinkelte Matratze zum Schlafen und Als Spielzeug hatte ich als 1- 3 jährige nur eines, eine Strickliesel.
Als ich ungeplant schwanger wurde, war für mich gleich klar "Ich will nicht schwanger sein". Das war klar als ich mit Kondom verhütet habe, das war klar als ich wegen der Kondompanne die Pille danach genommen habe, es war klar als ich den positiven Test in der Hand hatte. Ich wollte einfach nicht schwanger sein.
Ich habe lange überlegt ob ich wirklich abtreiben kann, ich war immer dagegen, war der Meinung ich würde mich immer für das Kind entscheiden. Falsch gedacht und es war nicht leicht mir das selber einzugestehen.
Warum Abtreibung und nicht Adoption?
Wie gesagt, der Hauptgrund war diese tiefe Abneigung gegens schwanger sein - das 9 Monate? Keine Chance. Zudem ging es mir in dieser Schwangerschaft schon von Anfang an körperlich sehr schlecht, so schlecht, dass ich mich kaum um mein damals nichtmal 1 jähriges Kind kümmern konnte, mein damaliger Freund war nicht in Deutschland und hätte mir auch nicht helfen können. Dadurch das ich dieser Schwangerschaft gegenüber dermaßen abgeneigt war, habe ich auch nicht auf mich geachtet, habe weiter geraucht - sogar noch mehr als vorher, habe einen Abend unter Tränen ein Bier nach dem anderen getrunken nur um nicht mehr denken zu müssen.
Ich konnte dieses Baby nicht lieben, ich konnte ihm nicht das geben was es verdient gehabt hätte und ob ich das irgendwann im Laufe der Schwangerschaft gekonnt hätte bleibt fraglich - muß man das einem Kind antun? Ungeliebt und durchs weiter rauchen etc gesundheitlich gefährdet? Ich hätte es nach 9 Monaten auch nicht weggeben können, das könnte ich nicht und wie sollte ich das meinem anderen Kind erklären? Was wenn es in eine ganz schreckliche Familie gekommen wäre? Also hätte ich es behalten und womöglich dann immernoch nicht so geliebt wie es das verdient hätte, unter Umständen hätte mein anderes Kind da auch drunter gelitten und und und.
Ich habe also - auch wenn Abtreibungsgegner sowas nie sehen - nicht nur egoistisch gehandelt, ich habe durchaus an das Kind gedacht, daran was ich ihm (und natürlich mir) zumuten kann, was tragbar ist und da ich die Schwangerschaft nicht rückgängig machen konnte, war das die einzige Lösung.
Hallo Tessymaus,
ich bin Adoptivmama einer 11jährigen und Pflegemama einer 8jährigen und es gibt zwei Ansichten, die ich vertrete:
1) ungewollt Schwangere sind keine Lieferanten für ungewollt kinderlose Paare und
2) ein Adoptiv- bzw. Pflegekind ist kein Therapiemittel gegen ungewollte Kinderlosigkeit.
Sowohl die ungewollt Schwangere als auch das geborene Kind dürfen meiner Meinung nach niemals als Mittel zum Zweck eingesetzt werden.
Ich denke, die Ansätze, die hier gesellschaftlich mal "angepackt" werden sollten ist:
- bei einer ungewollten Schwangerschaft zu respektieren, dass es Frauen gibt, die keine Kinder wollen und sie nicht zu verurteilen oder abzuwerten und
- ungewollt Kinderlosen erst mal psychologisch zu unterstützen, dass sie aufgrund der ungewollten Kinderlosigkeit keinesfalls "Versager" sind und das auch ein Leben ohne Kinder ein durchaus lebenswertes Leben sein kann.
Als wir uns für Ado/Pflege entschlossen haben (der Rest der Geschichte kann meiner VK entnommen werden) hatten wir auch parallele Vorstellungen, wie wir eben ein kinderloses Leben schön ausgestalten können.
Adoption und Abtreibung sind für mich zwei völlig getrennte Paar Stiefel.
Eine ungewollt Schwangere hat dasselbe Mitgefühl verdient, das ungewollt kinderlose Paare verdient haben.
Deshalb gibt es für mich auch keine Basis, das Thema "auf einen gemeinsamen Nenner " zu diskutieren, weil es oft Wertungen (Abwertungen) einer ungewollten Schwangeren enthält und oftmals ungewollt kinderlosen Paaren suggeriert, dass sie ein Kind haben können, gäbe es weniger Abtreibungen.
LG
Claudia