Hallo,
sollte ich hier evtl. völlig das Thema verfehlen, dann werft bitte nicht zu viele Steine - stehe nämlich noch komplett unter Schock und spiele im Kopf 1000 Möglichkeiten durch.
Ich weiß seit gestern, dass ich wieder schwanger bin. Leider könnte dieses Kind nicht ungeplanter sein und wie es passieren konnte, ist mir ein Rätsel. Ich habe bereits 2 Kleinkinder (2,5 und knapp 1,5 Jahre). Beides sind Wunschkinder und ich bin damit mehr als ausgelastet.
Jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll. Ich kann mir kaum Vorstellen, das Kind abzutreiben - gerade, wenn man schon Kinder bekommen hat, fällt einem so ein Schritt schwer. Andererseits ist allein der Gedanke, nächstes Jahr 3 Kinder zu haben, die alle keine 2 Jahre auseinander sind für mich der absolute Horror. Denke nicht, dass ich das schaffe. Wir wollten uns ein Haus kaufen, dazu muss ich wieder arbeiten. Unsere Wohnung hier ist winzig und finanziell würde es nur mit Ach und Krach gehen.
Jetzt ist es so, dass meine Schwägerin keine Kinder bekommt. Sie probieren seit 10 Jahren und jetzt ist sie über 40.
Spaßeshalber habe ich nach der Geburt des 2. Kindes gesagt "das nächste bekomme ich für dich".
Jetzt schwirrt dieser Gedanke in meinem Kopf. Könnte ich das Kind nicht bekommen und sie zieht es groß? Geht das rechtlich überhaupt? Natürlich habe ich Angst, dass ich das mental nicht schaffe, aber einen Abbruch würde ich wahrscheinlich auch nicht schaffen.
Ich drehe mich gerade im Kreis. Ich kann dieses Kind doch nicht abtreiben, während in der Familie eine andere Frau verzweifelt versucht, schwanger zu werden. Hoffe ihr versteht mich.....
LG
Kind austragen für Schwägerin?
hey,
also ich finde deinen Gedanken gar nicht schlecht, zur rechtlichen Situation kann ich dir nicht so viel sagen außer,
meine Eltern haben sehr gute Freunde, und bei denen war es auch nicht möglich Kinder zu bekommen, aber als meine Mutter mit mir schwanger war, da war auch genau das geplant was du nun mit deiner Schwägerin im Kopf hast.
Nur es ist an anderen Sachen gescheitert nicht am rechtlich,
Erkundige dich doch einfach mal bei einem Anwalt für Familienrecht, eine Auskunft gibt es meist kostenlos.
Ich finde das sehr mutig von dir und hoffe, du findest eine Lösung.
Alles Gute aber für die Schwangerschaft...
Hallo
Frag doch mal beim Jugendamt nach ob eine Apoption in der Familie möglich ist oder das deine Schwägerin und ihr Mann die Pflegschaft übernehmen.
Ich kenne einen Fall wo die Oma (ca 45 Jahre alt) die Pflegschaft für ihr Engelkind beantragt hat weil die Tochter (17 Jahre) nicht klar kommt.
Also müßte zumindest eine Pflegschaft gehen.
O du es mental schaffst das ist die Frage aber du hast Zeit es Dir noch zu überlegen.
Ich kenne 2 Fälle die ich mal an Dich schreiben möchte.
Der erste ist so 36 Jahre her
Es wurde das 4. Kind erwartet, die Eltern beschlossen auch es der Schwägerin zu geben die keine Kinder bekam. Im laufe der ss bekam sie natürlich Muttergefühle und sie sprach auch mit ihrem Mann darüber. Beide konnten den Gedanken das Kind wegzugeben nicht ertragen und sagten das sie es behalten, denn wo 3 groß werden ist für ein 4. auch noch ein Plätzchen da und es geht schon irgendwie weiter.
Ja es ging weiter sicher auch oft mit verzicht aber die Kinder sind nun groß und alle sind was geworden .
2. Fall
Eine gute Bekannte stand vor dem gleichen Problem die Kinder sind alle drei nur 1,5 Jahre auseinander. Das 3. ungeplant. Sie war bei Pro Familia und hatte auch den Schein für den Abbruch. Der Kleine ist nun 3 Jahre alt sie mitlerweile Alleinerziehend und kommt super klar.
Gruß und alles Gute
Also da sind wir ein Livefall, von dem ich Dir gerne berichte.
Meine Schwester war mit dem 4 Kind schwanger und fühlte sich nicht mal annähernd in der Lage dieses Kind zu bekommen. Zum Abtreiben war es zu spät. Sie hat es zu spät mitbekommen das sie schwanger war.
Letztendlich stand Adoption im Raum. Sie wollte das Kind zur Adoption freigeben.
Die Familie war allerdings überhaupt nicht begeistert. Alle wollten ihr helfen und unterstützen, aber nervlich ging es einfach nicht mehr.
Lange Rede, kurzer Sinn. Ich habe mich entschlossen das Kind zu nehmen und groß zu ziehen.
Jetzt ist er bereits 8 Jahre alt. Fühlt sich pudelwohl bei uns und weiß auch über alles bescheid. Er weiß das wir seine Pflegeeltern sind und kennt seine leiblichen Eltern.
Das alles klappt sehr gut. Probleme gibt es nicht.
Ich habe allerdings noch eine leibliche Tochter. Auch sie akzeptiert ihn voll und ganz als Bruder.
Wir haben damals beim Jugendamt vorgesprochen und uns wurde gesagt, daß dies überhaupt kein Problem ist. Jedoch ist dieses eine Pflegschaft in Selbstbeschaffung (so heißt das) und somit gibt es dann auch keine Pflegegeld. Aber alles andere (Kindergeld) wird ganz normal gezahlt.
Da die leiblichen Eltern das Aufenthaltsbestimmungsrecht für das Kind haben, kannst Du es problemlos bei Deiner Schwägerin wohnen und aufwachsen lassen.
Ich habe auch eine komplette Vollmacht über das Sorgerecht. Somit gibt es auch nirgendswo Probleme.
Wenn Du noch fragen hast, dann schreib nochmal.
LG
Danke für die ermutigende Antwort - überhaupt bin ich überrascht, dass keine negativen Antworten kamen....(kann sich ja noch ändern).
Ich muss das Ganze erst noch sacken lassen und natürlich auch mit meiner Schwägerin und meinem Schwager darüber sprechen, ob das für sie überhaupt in Frage kommt. Aber ich weiß, dass sie sehr, sehr gute Eltern wären und dass dieses Kind alle Liebe bekommen würde. Mein Problem sehe ich eher darin, dass ich vielleicht mit fortschreitender Schwangerschaft so starke Gefühle für dieses Kind entwickle, dass ich es nicht mehr hergeben kann. Andererseits stellt dann die andere Familie ihr Leben komplett auf den Kopf, weil sie sich auf dieses Baby freuen und ich komme mit "April, April, hab´s mir anders überlegt". Ich bin nervlich nicht die Stärkste, deshalb weiß ich ja, dass ein Abbruch wahrscheinlich ein Alptraum wäre. Allerdings weiß ich ebensowenig, wie gut ich psychisch verkraften könnte, wenn der Entbindungstermin näher rückt und ich weiß, ich werde das Kind nicht in unserer Familie großziehen. Wobei ich momentan auch sicher bin, dass mir die Situation mit 3 Kindern wovon das älteste dann gerade 3 sein wird, auch psychisch den Rest geben würde.
Ich denke ich muss das Ganze zumindest noch einige Tage "sacken" lassen und mir dann Gedanken machen, wie es weiter gehen soll. Zumindest steht mein Mann hinter mir und ist für sämtliche Lösungen offen. Das ist schon viel wert.
Danke Dir.
LG
Weiß Du, Deine Gedanken sind völlig normal.
Wenn meine Schwester damals, obwohl klar war daß ich das Kind großziehen werde, plötzlich gesagt hätte sie behält es, dann hätte ich mich eher für sie gefreut, als das ich enttäuscht gewesen wäre.
Ich war damals eigentlich davon überzeugt, daß sie es sich nochmal überlegen würde und ich hätte das auch verstanden und für gut befunden. Aber sie war sich sicher, sie konnte es nervlich einfach nicht mehr.
Selbst als der Kleine damals dann wirklich bei mir war, konnte ich mich ihm gegenüber noch gar nicht so richtig öffnen. Ich war immer der Meinung, daß irgendwann nochmal bei ihr der Knackpunkt kommen würde. Aber er kam nicht. Ihr ging es gut dabei zu sehen wie behütet und gut der Kleine aufwächst.
Rede ganz offen und ehrlich über Deine Gefühle und Ängste mit Deiner Schwägerin wenn ihr es wirklich in die Tat umsetzten wollt. Es ist wirklich immer noch besser als das Kind zur Adoption freizugeben.
Rede erstmal mit Deinem Mann und lass die ganze Überlegung richtig sacken.
Sei lieb gedrückt.
LG