Abgetrieben und denke oft nach!

Hallo

ich hatte die Diagnose, dass ich nicht schwanger werden kann (vieleOP´s und Verwachsungen im Unterleib - lange Krankheitsgeschichte)

Jedenfalls wurde ich doch schwanger, von einem Anwalt, der derzeit mein freund war. Ich merkte aber, dass ich keinen Mann will, der nie Daheim ist, nur arbeiten und dazu auch sehr geizig.

Ich wurde schwanger, unsgepalt und sehr überraschend. Die Beziehung war am Ende, meine Gefühle waren weg, es gab aber nie Streit. Ich wollte mich trennen.

Ich treib ab, ich wußte, das das Kind nur hin und hergereicht wird und er klagen wird um es ganz zu bekommen. Ich wäre meines Lebens nicht mehr froh geworden. Ich hatte nicht viel nachgedacht und hoffte ich schaffe es.


Jetzt bin ich mittlerweile schon längst verheiratet udn habe ein wunderbares Baby. Ich war bereit und liebe meinen Mann über alles, genauso wie mein Baby. Ich weiß es war richtig was ich tat, sonst hätte ich niemals meinen Mann kennen gelernt und unser Kind bekommen. Wir sind sehr glücklich und alles läuft wunderbar.


Wieso denke ich dann über das abgetriebene Baby nach? Ich stehe zu meiner Entscheidung, aber so ab und an denke ich nach und komme auf den Schluß, dass ich richtig gehandelt habe. Doch ich kanns nicht vergessen.


Das mußte ich mir nur mal von der Seele reden.


PS: Die Diagnose war wohl falsch, ich müßte das KH verklagen, denn mich traf die erste ss wie ein Schlag.
Die zweite war aber mit meinem Mann ausführlich geplant :-)

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Guten Abend!

Bei mir war es fast genauso. Ich hatte einen Autounfall und mir wurde von den Ärzten gesagt, dass die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden sehr gering ist. Ich hatte zu dem Zeitpunkt 3 Jahre ohne Probleme die Pille genommen. Es gab keinen Einnahmefehler und auch sonst nichts.
Plötzlich ein paar Monate später die erschreckende Nachricht "Sie sind in der 5. Woche schwanger"... es traf mich wie ein Schlag!
Ich wollte und will immernoch irgendwann auf jeden Fall Kinder haben aber es war zum Zeitzpunkt nicht tragbar. Ich war/bin noch sehr jung habe meinen Traumjob gefunden und auch die Beziehung war/ist noch frisch und nicht gefestigt genug gewesen zudem gab es noch mehr Gründe, die für eine Abtreibung sprachen.
Vor zwei Wochen habe ich abgetrieben. Es war eine richtige und vernünftige Entscheidung. Ich komme sehr gut mit dem Abbruch klar und trotzdem geht es mir wie dir - ich denke ab und zu drüber nach und komme jedoch jedes mal wieder auf den Entschluss, dass es vollkommen richtig und ok war.

Es ist ein komisches Gefühl, wenn man Paare mit nachwuchs sieht. Ich habe kein schlechtes Gewissen noch bin ich traurig, denn ich weiß ja, dass ich dieses Glück trotz der Abtreibung noch haben werde und außerdem war meine Entscheidung ja richtig. Ich kanns ebenso wie du nicht beschreiben aber ich denke dieses Gefühl wird sich nicht ändern.

Wenn es jedoch zur Last werden sollte, rate ich dir, dir Hilfe zu suchen oder einfach jemanden Vertrauten, mit dem du drüber sprechen kannst :)

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute! :)
Liebe Grüße!

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Danke für deine Antwort.

Ja irgendwie war es richtig. Ich bin nicht traurig in dem Sinne, ich fühle mich nur irgendwie wie eine Heuchlerin. Ich wollte immer Kinder, aber eben vom richtigen Mann.

So viele Paare wollen und können nicht und ich treibe ab....

Ja das hat alles keinen Sinn so wieter zu überlegen. Aber ich glaube es liegt auch daran, dass ich mein Kind dann so süß schlafen sehe und denke... das wäre nie da wenn ich nicht diesen Weg genommen hätte - es war gut so und richtig.

Es war so irreal..... 2 Tabletten beim FA und fertig! Eine Beratung bei pro Familia die nur über Geld sprachen, das man mich da unterstützen kann (haha, das war zum Glück nie ein problem) und weg war die Schwangerschaft.





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Hallo, liebe Unbekannte,
Du hattest eine Abtreibung und weißt dass es richtig war, aber Du kannst sie trotzdem nicht vergessen. Wenn Du die Abtreibung aufarbeiten willst, kannst Du googeln unter Hilfen nach Abtreibung. Vielleicht ist da eine Selbsthilfegruppe in Deiner Umgebung dabei. Denn manchmal tut es gut, mit einer Not nicht alleine dazustehen, sondern sich auch mit anderen Betroffenen austauschen zu können. Denn Du stehst mit Deiner Erfahrung nicht alleine da.
Sei ganz lieb gegrüßt von salida-del-sol

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Hallo,
es freut mich für Dich, dass Du dein Glück gefunden hast.
Dein erstes Baby war ein Teil von Dir und Du hast Dich intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, ob es bei Dir bleiben soll. Auch wenn Du für Dich die richtige Entscheidung getroffen hast, finde ich es verständlich, dass das Baby irgendwie auch heute (oder vielleicht gerade heute wegen deines zweiten babies ) einen Platz bei Dir hat :-)

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Warum hättest du ohne die Abteibung deinen Mann und dein 2. Kind nicht haben können?
Wenn ich bereits vor meinem Mann ein Kind aus einer früheren Beziehung gehabt hätte, hätte ich niemals einen Mann genommen der mein Kind nicht akzeptiert! Ein Mann der mein Kind nicht akzeptiert kann nicht mein "Traummann" sein.
Sicher wäre es schwieriger gewesen einen passenden Mann zu finden. Aber da hattest du eben die Wahl.
Ich hätte mich in jedem Fall für das Kind entschieden. Wenn dann eines Tages eine weitere Beziehung mit einem weiteren Kind gekommen wäre....umso besser!

Ich will dir kein schlechtes Gewissen einreden. Doch ich hätte anders gehandelt.

LG
Susi

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Abgetrieben und denke oft nach!

So geht es mir auch. Meine Fa merkte meinen innerlichen Konflikt und meinte: "Warum sagen Sie immer Abtreibung? Wissen Sie nicht, dass das Wort Abtreibung ein Schimpfwort aus frühereren Zeiten ist? Es heißt Schwangerschaftsabbruch oder Ausschabung, aber nicht mehr Abtreibung.
Schließlich sagt man heute auch nicht mehr Neger sondern nutzt andere Worte!"
Es ist schade, dass das viele nicht wissen. Denn dieses Schimpfwort hat so einen Negativtouch, dass man sich als Betroffene für seine Entscheidung schämt. Und das im 21.Jahrhundert!!!
Vielleicht können dir diese Worte auch helfen.
Durch meinen jetzigen KIWU denke ich oft über meine Entscheidung (es war vor 8 Jahren) nach und ja es tut mir sehr leid. Jetzt erst kann erst ich so richtig um mein "Kleines" trauern.
Ich war aber so labil zu der damaligen Zeit. Ich hatte Angst, dass ich mir unter der Belastung eines Kindes etwas angetan hätte#schmoll#heul.
Und wenn ich gekonnt hätte und Mutter und Vater gehabt hätte,die für mich da gewesen wären, so hätte ich es bekommen!!!!!
LG und #liebdrueck

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Ich glaube nicht daß sie es so meint, wie du es wohl verstanden hast.
Ich denke sie meint schlichtweg, daß ihr Leben wohl einfach anders verlaufen wäre, hätte sie schon ein Kind gehabt. Und dann wäre sie ihrem jetzigen Mann eben nie irgendwo zufällig über den Weg gelaufen.
Ich denke nicht, daß sie meint, daß ihr Mann kein fremdes Kind akzepiert hätte.
Du willst hier evtl. was falsch verstehen, oder?