Hallo Leute,
ich bin irgendwie den ganzen Tag an nichts mehr anderes am Denken und hoffe dass ich ein paar Erfahrungsberichte von euch bekommen kann.
Zu meiner Geschichte:
Ich war mit 16 Jahren das 1.Mal schwanger und habe damals in einer Praxis das Kind abgetrieben. Da ich Rhesus negativ als Blutgruppe habe und hörte, dass ich auf jeden Fall eine Spritze hätte bekommen müssen nach der Operation, gehe ich davon aus dass ich eine bekam. Wissen tu ich es nicht und einen Mutterpass bekam ich damals auch nicht ausgestellt.
2 Jahre später wurde ich erneut schwanger und verlor das Kind in der 8.Woche.
Damals bekam ich auch meinen Mutterpass und habe bewusst miterlebt wie ich nach der Ausschabung im Krankenhaus eine Spritze wegen der Blutgruppe erhielt.
Nun kann es sein dass ich erneut schwanger bin. Seitdem ich gelesen habe, dass wenn bei der 1.SS keine Spritze erfolgt wegen der Blutgruppe Rhesus negativ, die Babys sterben müssen, bin ich aufgebracht! Was wenn ich damals keine bekam (bei der Abtreibung) und deshalb mein 2.Kind verstarb?
Kann es sein dass ein Arzt dies nicht tut? Ich würde mich mit der Praxis kurzschließen, aber die gibt es nicht mehr, da der Arzt in Rente gegangen ist.
Hilfe
Muss mein Kind jetzt sterben?
Hallo, ich denke, du musst mit deinem FA sprechen. Ich bin selbst Rhesus negativ. Als ich zum ersten Mal schwanger war, wurde bei der ersten Blutentnahme ein Antikörpersuchtest gemacht, der negativ war. In der 28-30 SSWoche bekommt man eine Anti D Prophylaxe (ein AKTest in der 24-27SSW) Und nach der Geburt gibt es wieder eine Spritze Anti D.
In der zweiten SS folgte wieder ein Antikörpersuchtest, der wieder negativ war.
ich denke du solltest diesen Test machen bzw. dein FA wird ihn machen. Selbst wenn du nicht schwanger bist, erfrag es, wie du dich verhalten musst bei einer erneuten Schwangerschaft.
Drücke dir die Daumen!
LG, Nicole
Nach der ss bekommt man nur eine spritze wenn das kind Rhesus positiv ist..
man bekommt die ersten rhesus-spritze vor der 30.ssw Da weiß man normalerweise nicht, welche Blutgruppe das Kind hat.
Richtig!
liebe ayleen85,
ich bin auch rhesus negativ. seit meiner ersten ss habe ich antikörper. habe nie die anti-d-prophylaxe erhalten. habe 2 kinder geboren, die gesund sind. beide wurden damals mit bluttransfusionen im mutterleib behandelt.
ich weiß nicht, wo du so etwas gelesen hast, aber ich kann dich beruhigen, dein baby stirbt nicht. es gibt heutzutage genügend verfahren, um das leben deines babys zu retten.
erstmal lasse dir die ss vom fa bestätigen. sage dort das du rhesus negativ bist. es wird ein antikörperscreening vorgenommen. in deinem falle sowieso ganz wichtig. falls du keine antikörper hast, wird routinemäßig im 2ten und im letzten drittel der ss nochmal getestet.
werden antikörper nachgewiesen. ruhe bewahren. es wird in regelmäßigen abständen kontrolliert. sollten sie steigen - suche dir bitte eine SEHR gute uni-frauenklinik, die große erfahrung auf diesem gebiet der pränataldiagnostik hat UND nimm auch lange fahrtzeiten in kauf. bin damals wöchentlich 2 stunden einfach gefahren. ich kann da HEIDELBERG empfehlen.
in der uniklinik werden regelmäßig ultraschalluntersuchungen gemacht. dort kann man auch genauestens den zustand des babys überwachen. in schweren fällen, so wie bei mir, bekommen die babys bluttransfusionen im mutterleib. die reichen für ca 2 wochen aus - dann erfolgt die nächste.
ABER bis dahin, bewahre erstmal die ruhe. es kann auch alles gut ausgehen und du hast von deiner 1ten ss keine antikörper gebildet. rede mit deinem fa und lasse dich aufklären. oder belese dich, in dem du " rhesusinkombatibilität" googelst. ist alles schön erklärt.
kopf hoch.
Danke für Deine Antwort Du hast mir echt geholfen und Dir soviel Mühe gegeben Auch an die anderen ein - es !!!
Es ist natürlich unschön wenn alles mit sovielen Komplikationen verbunden ist.... Aber zum Glück leben wir ja in einer Welt wo mittlerweile soviel geregelt werden kann und Du machst sehr viel Hoffnung, da Du ja schreibst dass mit Deinen beiden Kids alles gut ist
Wie läuft das denn ab mit den Bluttransfusionen? Ist das nicht gefährlich? Und wie kann es sein dass Du nie die Prophylaxe erhalten hast? Dir wäre somit doch dieser ganze Aufwand erspart geblieben...
Liebe Grüße, Ayleen
da ich bereits in meiner 1ten ss schon antikörper hatte, konnte nichts mehr getan werden. eine anti-d-prophylaxe ist nur zur vorbeugung von antikörperbildung. man vermutet, das ich vor meiner 1ten bewußten ss wohl schonmal schwanger war. unbemerkt. da muß es zum blutaustausch gekommen sein und so zur antikörperbildung.
wie läuft eine bluttransfusion ab? ab der 19ten ssw kann so ein eingriff vorgenommen werden. ab der 25ten ssw immer mit ks-bereitschaft. das bedeutet, falls es komplikationen gibt, wird das kind geholt. es hat dann schon realistische überlebenschancen. darum ists auch wichtig, das die frauenklinik auch eine angrenzende frühgeborenenintensivstation hat. der eingriff wird unter ultraschall gemacht. man kann das ganze mitverfolgen.
mit einer sehr langen nadel wird durch die bauchdecke gestochen und dann die nabelschnur des babys anpunktiert. wenn das baby um die 25ssw ist, bekommt es ungefährliche beruhigungsmittel, damit es keine unkontrollierbaren bewegungen machen kann.
es wird blut deines babys genommen, der hb-wert bestimmt und darauf hin die bluttransfusionsmenge. wenn dies alles feststeht - dauert höchstens 5 min. alle sind in alarmbereitschaft - wird die transfusion vorgenommen. ganz langsam. der eingriff kann bis zu ner halben stunde andauern. danach wird man engmaschig überwacht, bis man nach einigen stunden wieder nachhause darf. evtl muss man auch über nacht zur sicherheit bleiben. je nachdem.
es besteht ca 1-2 % die gefahr von wehenbildung bis hin zur infektion wegen diesem eingriff. also sehr gering. meine große wurde vor 15 jahren so betreut. hat es bis zur 36ten ssw geschafft. mein kleiner sohn schaffte es 2008 bis zur 30ten ssw. sie haben keine schäden zurückbehalten. sind gesund.
leider hatte ich aber auch 2 kinder verloren. meine tochter im 6ten monat. ich bekam eine infektion nach dem ersten eingriff ( dies war allerdings eine andere klinik. keine erfahrung auf diesem gebiet ) und das andere kleine in der 14ten ssw. es hatte einen schweren herzfehler. evtl wegen dieser rhesusgeschichte. das weiß jedoch keiner.
dennoch jedes kind einer rhesusnegativen frau, auch mit antikörpern hat realistische chancen, gesund zur welt zu kommen. jedoch muß einem bewußt sein, das dies eine risiko - ss ist und mit evtl vielen strapazen verbunden sein kann. für mutter UND kind.
ich bin damals bei meiner mama im bauch auch nicht gestorben!
natürlich müsste man gespritzt werden damals war es aber nochnicht so und ich habe mich festgeklammert!
im entefekt musste nach der geburt bei mir mein ganzes blut ausgetauscht werden!
Ich bin selber Rhesus negativ, genau wie meine Mutter, und meine Großmutter.
Ich habe zwei Kinder, und einen Bruder, und einen Onkel ...
Ob sich bei Rhesus negativ Antikörper bilden, hängt von der Blutgruppe des Babys ab: Nur wenn das Baby Rhesus positiv ist, bilden sich Antikörper, die sich dann auswirken, wenn das nächste Baby wieder Rhesus positiv hat.
Du kannst ganz ungefährdet alle Rhesus negativ-Kinder austragen, und das erste Rhesus Positiv-Kind.
Heute gibt es auch die Spitze, die die Antikörperbildung unterdrückt, so das auch weitere Kinder mit Rhesus-Positiv gefahrlos ausgetragen werden können. Du hast vielleicht nach der Abtreibung keine Spritze bekommen, weil es ein Rhesus-Negativ Kind war. Oder du kannst dich nicht daran erinnern, weil du nicht darauf geachtet hast, und du bestimmt unter Beruhigungsmitteln gestanden hast.
Das du dein zweites Baby verloren hast, lag vermutlich nicht an der Antikörper-Unverträglichkeit, sondern an etwas anderem.
Und dein neues Baby wird sicher heil auf die Welt kommen!
Danke Stormkite, das macht mir Mut
Ich denke auch oft dass ich vielleicht unter Beruhigungsmitteln stand und das noch nicht so mitbekommen habe mit der Spritze... Aber kann man denn bei Kindern im 1.Schwangerschaftsdrittel schon die Blutgruppe feststellen?