Hallo,
ich hatte vor ein paar Jahren einen Schwangerschaftsabbruch. Ich habe den Abbruch gegen meine Entscheidung machen lassen, (habe schon in einem anderen Thread mein Geschichte aufgeschrieben http://www.urbia.de/forum/30-ungeplant-schwanger/3371173-brauche-jetzt-wirklich-keine-miesen-antworten/21382652 ) und habe noch lange daran zu knabbern gehabt. Eigentlich kämpfe ich heute noch mit mir wenn ich daran denke.
Ich war immer eine überzeugte Christin, bin ich immer noch, aber nach dem was ich getan habe begann ich zu denken das Gott mich jetzt hasst. Ich dachte er würde mich verabscheuen und mich verlassen. Ich dachte mein Leben wird jetzt völlig aus der Bahn laufen und ich gehöre jetzt zu den Sündern, ich komme nicht mehr in den Himmel ich komme in die Hölle.
Täglich habe ich um Vergebung gebeten.
Und dann hatte ich die Fehlgeburt. Ich dachte Gott hätte mir das aus Rache angetan. Und begann in zu hassen ja ich verabscheute ihn richtig. Ich wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben und habe ihn sehr oft ziemlich übel beleidigt.
Nach einem halben Jahr wurde ich wieder schwanger und ich begann wieder zu beten und habe wieder um Vergebung gebeten.
Meine Kleine ist jetzt 13 Monate und ihr geht es gut. Ich bete jeden Abend und bin, von meiner Seite her, mit Gott wieder im Reinen.
Allerdings habe ich manchmal Angst das Gott mich doch verlassen hat, manchmal denke ich er könnte mich immer noch verabscheuen für die Abtreibung und ich habe Angst, das ich in der Zeit wo ich so wütend auf ihn war und ihn beleidigt habe, er sich komplett von mir abgewendet habe.
An den meisten Tagen denke ich "Nein Gott hat dir vergeben" aber es gibt auch Tage wo ich daran zweifle.
Ich denke häufig darüber nach mich an einen Pastor zu wenden, um mich mit ihm über meine Gefühle zu Gott zu unterhalten. Aber ich habe Angst das er mich verstößt wenn er hört was ich getan habe.
Ich fühle mich heute wieder schrecklich allein und frage mich ob Gott bei mir ist.
LG
Kann mir Gott verzeihen?
Hallo,
ich drück dich erst mal ganz doll.
Verzweifle bitte nicht, ich denke Gott hat dich nicht fallen gelassen oder bestraft dich. Er weiß ja wie sehr du selbst darunter gelitten hast und es ja teilweise auch heute noch tust. Er ist ja nicht nur für uns da, wenn es uns gut geht und wir alles richtig machen.
Ich habe durch mein eigenes Leben gelernt, dass nicht alles auf unserem Lebensweg erklärbar ist und dass Dinge passieren, mit denen man nicht sofort klar kommt. ABER alles führt zu etwas und alles hat auch seinen Sinn, auch wenn wir es nicht sofort begreifen. Gott passt schon auf, dass wir nicht mehr ertragen müssen, als unsere Schultern aushalten.
Vertraue auf ihn, denn er liebt nicht nur die, die alles richtig machen. Genauso wie wir unsere Kinder immer lieben werden, egal was sie machen, so liebt auch er uns.
Ich stand auch schon oft da und hab mich gefragt, ob ich ein 2. Hiob bin, aber ich bin der Meinung, dass es einen Weg für mich gibt, den ich im Vertrauen zu gehen hab. Mit Hindernissen, aber mit auch ganz vielen schönen Momenten.
Wütend sein auf sich und manchmal auf Gott ist OK. Aber er ist immer da, auch wenn wir uns mal von ihm abwenden oder sündigen.
Das ist ja das schöne, wenn wir ihn von Herzen um Verzeihung bitten, dann macht er die Arme ganz weit auf und wir dürfen uns von ihm geborgen fühlen.
Ich drück dich nochmal ganz feste...
LG
Hallo,
vielen Dank für deine lieben Worte. Sie geben mir doch ein wenig Hoffnung.
Ich bin ziemlich unsicher wenn es um Gottes Liebe geht. Gott ist jeden Tag in meinen Gedanken und in meinen Gedanken rede ich auch oft mit ihm, oder wenn ich nicht gerade unter anderen Leuten bin dann rede ich auch richtig mit ihm, allerdings bin ich mir nie sicher ob er mir noch zuhört.
Ich entschuldige mich auch noch häufig bei ihm, es gab eine Zeit da habe ich stdl. gesagt das ich ihn hasse und verfluche. Oft bin ich dann auch richtig laut geworden und habe vor Wut über Gott und vor allem über mich selbst geweint.
Eure Worte geben mir doch schon etwas halt, das ich Gott falsch eingeschätzt habe.
Das er nicht nachtragend und rachsüchtig ist.
Vielen Dank
Hallo,
nein, rachsüchtig ist er nicht. Aber in die Situation wie du kommen wir alle irgendwie auf unsere Weise.
Ich stelle mir auch oft die Frage, warum gerade ich und wie ich das schaffen soll.
Aber bisher hat sich immer ein Weg gefunden.
Dinge die am Anfang so schlimm aussehen, entpuppen sich oft als Chance. Und manchmal müssen wir Dinger erleben und durchstehen um zu den Menschen zu werden, die wir heute sind.
Kopf hoch, wie heißt es so schön: Die Wege des Herrn sind unergründlich...
Und am Ende haben wir ja dann die Chance auf ein 4-Augen-Gespräch
Drück dich
...natürlich ist er bei dir und hasst dich nicht!!!
Danke, für deine tröstenden Worte.
Hallo, der Glaube an Gott hat was mit Vertrauen zu tun. Gott ist ( Gott sei Dank) nicht so wie wir Menschen. Die Bibel sagt, dass Gott nicht mehr an unsere Schuld denkt, sondern vergeben ist bei Gott vergessen! Das solltest Du glauben und vertrauen.Er hält es auch aus, wenn Du wütend bist- weil das ehrlich ist und Er dein Herz sowieso kennt.
Gott hat versprochen, jeden Tag bei Dir zu sein und sich um Dich zu kümmern. Manchmal fühlst Du das nicht. Er ist trotzdem da und hat Dich lieb.
Ich wünsche Dir das Vertrauen in einen großen Gott, der so anders ist, als wir denken.
Ich bete für Dich!
Hallo,
ich danke dir für deine lieben Worte.
Ich bin sooft traurig über mich selbst das ich so an Gott gezweifelt habe. Ich weiß tief im inneren das Gott keine Art Racheengel ist.
Oft denke ich das Gott mich hassen muss für das was ich getan habe, weil ich mir selbst nicht verzeihen kann für das was ich getan habe. Ich denke auch oft zu mir, du hast die Liebe Gottes garnicht verdient, also was erwartest du. Ich habe schließlich mein Kind umgebracht und das ist für mich selbst auch unverzeihlich.
Danke für deinen Zuspruch.
LG
Hallo Du Liebe, niemand von uns hat Vergebung verdient. Wir können sie nur dankbar annehmen. Bitte Gott Dir zu helfen, dass Du Dir selbst vergeben kannst. Das ist ein großer Schritt, bei dem Gott oder vielleicht auch Menschen Dir helfen können. Das größte Geschenk ist unverdient. Die Bibel sagt dazu Gnade.
Du bist so kostbar und tiefgründig.
Dein Kind ist nicht weg sondern bei Gott gut aufgehoben.
Ich wünsche Dir den Frieden, den Du brauchst. Schreib mir, wenn Du magst. Ich bete für Dich!
Mensch, also jetzt habe ich Tränen in den Augen.
Liebe DU,
du schiebst dem Gott schon MENSCHLICHE Eigenschaft zu. Das ist dir bewußt ?!?!?
Wenn du gläubig bist ,wende dich dringend an einen vernünftigen Pastor, damit du über dieses Problem sprechen kannst. Gott ist wieder der dumme alles mitmachende, noch der Hasserfüllte. Ich bin sehr vorsichtig, wenn es um beschreibende Eigenschaften geht.
Wie er aber sein sollte, steht im neuen Testament. Wer war seine Lieblingsfigur. Nein, es waren die perfekten, die alle toll waren, Es waren Prostituierten, andere Randgruppen - enfache Leute. Sie kamen mit Sicherheit mit ähnlichen Zweifeln.
Es zefrisst dich - schenke nicht die Aufmerksamkeit der Vergangenheit. VERARBEITE sie, in dem du mit einem Pastor sprichst aber dann schaue noch vorner.
Natürlich ist er bei dir. Manchmal sind wir nur nicht in der Lage, ihn zu spüren. Ich habe keinen Abbruch hinter mir aber eine unschöne Geschichte. Meine Gedanken waren zum Teil gleich.
Leider kenne ich die deutschen Übersetzungen nicht aber es existiert ein Psalm, in dem einer betet, der sich auch schrecklich alleine fühlt - dies würde ich in das Gebet mitreinehmen.
Sei wirklich herzlich gegrüßt!
Hallo,
ich danke dir für deine Antwort, sie hat mir Mut gemacht und etwas Hoffnung gegeben.
Ja, es stimmt ich vermenschliche Gott sehr.
Vielleicht liegt es daran das ich eigentlich in ruhigen Minuten ununterbrochen mit Gott, in meinen Gedanken, rede.
Früher habe ich ihn oft um Rat gefragt und ich hatte irgendwie immer das Gefühl auch eine Antwort von ihm zu bekommen. Zumindest wusste ich danach immer weiter. Dann kam die Zeit wo ich mich mit ihm in Gedanken gestritten habe, ihm gesagt habe das ich ihn hasse und verfluche und habe ihn (in Gedanken, und wenn ich allein war auch richtig) angeschrien er soll sich verziehen und soll mich endlich in Ruhe lassen,
ich wollte nichts mehr von ihm wissen.
Meistens habe ich nach einem solchen Ausbruch, den ich eine zeitlang täglich manchmal sogar mehrmals täglich hatte, ganz fürchterlich geweint und mich schrecklich gefühlt. Meistens hatte ich dann Angst darum das er mich tatsächlisch im Stich lässt, bzw. ich denke heute manchmal du hast ihn ja weggeschickt bist du also selbst Schuld das er nicht mehr bei dir ist.
Ich frage mich oft ob ich mich dem ortsansässigem Pastor anvertrauen soll. Er hat auf mich beim Taufgespräch und bei anschließender Taufe meiner Tochter einen sehr guten Eindruck gemacht. Er gehört noch zu der "jüngeren" Generation und vielleicht hat er eine offenere Weltanschauung als andere. Allerdings gibt es wohl bei diesem Pastor kein mittelding zwischen mögen und nicht mögen, zumindest fällt im Zusammenhang mit ihm oft der Satz:" entweder man ist total begeistert von ihm oder man kann ihn überhaupt nicht leiden."
Meine Mama zum Beispiel mag ihn überhaupt nicht, sie hat das Gefühl das er vorne rum anders ist als hinten, während ihr Bruder, mein Onkel, total vernarrt in ihn ist und in den höchsten Tönen lobt.
Vielen Dank für deine Antwort
LG
Ich wollte dir auch noch etwas sagen, damit du vor so einem Gespräch nicht schockiert bist. Bevor ich mit einem sprechen würde, würde ich aber noch folgendes abklären lassen:
Ich bin in einem anderen Staat aufgewachsen (natürlich gleiches Kirchenrecht). Während meines Studiums wurden wir von einem Proffessor betreut, der gleichzeitig ein Priester war - eine wirkliche Kapazität. Er erzählte uns, dass man bei einem Abbruch automatisch aus der Kirche exkomuniziert ist. Um wieder einzutreten muss man mit dem zuständigen Bischof ein Gespräch führen ODER mit einem Priester, der die dazu notwendige Genehmigung hat. Ich glaube, dass er damit die Beichte meinte.
Wie es bei der evangelischen Kirche ist, weiss ich nicht.
Und zu der Frage des mögens und nicht mögens - ich bin in einer Großstadt aufgewachsen und da habe ich mir den Priester ausgesucht, der auch eine gute Reputation hatte. Am Ende wirst du es bei eurem nur wissen, wenn du es probiert hast.
du bist ein mensch und nicht gott! wärst du perfekt wärst du kein mensch. wir sind fehlbar - und so warst es du. du hast eine entscheidung getroffen aus gründen heraus die dir aus deiner heutigen sicht nicht mehr so ganz nachvollziehbar sind (denn jemand wie du treibt nicht aus jux und dollerei ab) und jetzt erscheint dir die entscheidung von damals grausam und sündig. denk mal nach was damals gemacht hat, dass du abgetrieben hast! was hat veranlasst, dass du wieder deiner streng religiösen überzeugung abgetrieben hast?
dann würde ich dir empfehlen dich mit einem netten verständnisvollen pfarrer kurzzuschließen (hast du das jemals gebeichtet?) und über die abtreibung, die gründe dafür und deinen anschließenden zwiespalt, die sorgen in deiner 2. ss und deine jetztige angst zu reden.
denn: dass du gott ab und an gehasst hast war eine reaktion auf deine widerstreitenden gefühle - das ist nichts schlimmes, sondern ganz normal. aber es tut gut es sich mal komplett von der seele zu reden. in deinem fall auch vor einem priester, der für dich eine religiöse autorität darstellt und der dazu wirklich eine meinung hat. aber wie gesagt, es sollte keiner mit so ner komischen "gott wird dich bestrafen und dir zürnen weil du in der kirche gehustet hast priester" sondern einen der noch zugang zu den menschen hat (ist ja heute eh häufig )
und dann würd ich dir therapie empfehlen - auch bei einem psychologen. du bist mit der abtreibung noch immer nicht durch und es sollte irgendwann einmal aufhören - du hast es getan, du kannst es nicht mehr ändern. schließe frieden mit dir, dem baby von damals und deinem kind jetzt dann geht es euch allen gut, und du musst nicht mehr glauben gott ist nicht mit dir. denn eigentlich bist du es selber die sich nicht verzeihen kann ... denn unser gott ist ein liebender, und er hat dir schon längst vergeben du büßt nur vor dir selber, was du dir nicht verzeihen kannst
alles gute
me
Hallo,
auch dir möchte ich für deine lieben, aufmunternden Worte danken.
Ja, ich denke mein Gefühl hat viel damit zu tun das ich mir selbst nicht verzeihen kann was ich getan habe. Oft denke ich auch, das ich es ja auch nicht anders verdient habe wenn Gott mich bsetraft, denn schließlich habe ich mein Kind umgebracht.
Ich würde mich gerne mal mit dem Pastor unterhalten, allerdings bin ich in dieses Dorf zugezogen und kenne ihn noch nicht wirklich. Wie ich oben schon geschrieben habe gehen die Meinung über ihn auch weit auseinander. Hier wird oft gesagt:"Entweder man steht voll hinter dem Pastor und ist total begeistert von ihm, oder man kann überhaupt nichts mit ihm anfangen." Tja meine Mutter mag ihn nicht. Sie sagt er wäre vorne nicht wie hinten(aus eigener Erfahrung) und mein Onkel ist ein großer Anhänger von ihm. Den Pastor den ich unheimlich gern mochte und dem ich tief vertraut habe (er awr vor langer Zeit mal mein Religionslehrer) finde ich nicht mehr. Er ist nicht mehr in dieser Gemeinde tätig, kann sein das er in seine Heimat nach Bayern zurück ist.
Ich denke oft daran, das ich das erlebte in einer Therapie aufarbeiten soll (mein Mann ist z.Zt. in Therapie wegen starken Depressionen), allerdings streube ich mich dagegen wieder über alles zu reden. Bzw. überhaupt darüber zu reden. Wie in dem Beitrag von mir aus dem anderen Thread geschrieben, habe ich seither mit keiner Menschenseele mehr darüber gesprochen wie es mir nach dem Abbruch ging. Niemand weiß wie es wirklich in mir aussieht. Ich habe ANgst wenn ich jetzt das Eis breche das ich noch tiefer falle.
Vielen Dank nochmal für deine Antwort
LG
ich werd jetzt erst mal hier alles reinpacken was mir beim nachlesen der einzelnen teile so aufgefallen ist. ok?
also erst mal hab ich mich durch deine beschreibung über die situation wie du mit gott redest an ein buch erinnert gefühlt. ich weiß nicht mehr worum es genau ging und hab es auch nicht mehr. aber die eine figur ist mir in erinnerung geblieben. es war ein pastor der seine familie (eltern, geschwister) durch einen tragischen schicksalsschlag verloren hatte. er geriet in wut auf gott und zweifelte an ihm. er schrie ihn an, er verfluchte ihn und erklärte jedem der es hören wollte oder nicht dass er nicht an gott glaubt und daher auch kein pastor mehr ist. ein bild hat sich mir dazu besonders eingeprägt. er steht auf einer wiese, schreit und schimpft und verflucht gott und wirft schließlich sogar mit einem buch nach ihm. logischerweise fällt das buch wieder runter und ihm auf den kopf. woraufhin er nicht die existenz gottes anzweifelt sondern sich darüber entrüstet wie er sich unterstehen kann das buch zurückzuwerfen ... er hat also nie auch nur ein körnchen seines glaubens verloren auch wenn er das selbst glaubte. er musste mit sich selbst ins reine kommen und irgendwann im laufe des buches hat er das dann auch verstanden ...
und genau das macht guten starken glauben aus. es ist leicht zu sagen "ich glaube an gott" wenn das leben unkompliziert ist und keine herausforderungen an meinen glauben stellt weil es ihm im großen und ganzen entspricht. stark wird glaube dadurch mit richtig schwierigen geschichten zurechtzukommen. wie kann gott sowas zulassen. ich glaube an einen guten beschützenden gott, tue alles für ihn und halte mich an meine religiösen gesetze und trotzdem lässt gott so etwas genau mir passieren! schafft man es so etwas für sich zu klären, DANN glaubt man richtig. dann hat man sich so sehr mit dem eigenen glauben an gott und allem dazugehörigen auseinandergesetzt, dass man trotzdem glauben kann. und ich denke jeder richtig gläubige ab einem gewissen alter musste durch so eine glaubenskriese - für die einen sind es schwerere schläge für die anderen leichtere. aber wir müssen es schaffen schlimmes mit unserem glauben zu vereinen oder aber wir wenden uns ab.
ich denke du kannst dich in der geschichte die ich hier kurz zusammengefasst habe wiedererkennen. denn so wie du schreibst, hast du nie an gottes existenz gezweifelt sondern an seiner intention. wie gesagt, sowas gehört zu einem erwachsenen glauben dazu meiner meinung nach.
dann hast du geschrieben dass du gott weggeschickt hast. man kann gott nicht wegschicken man kann es wollen, aber er hat da so seine eigenen vorstellungen ... ich zitiere hier zwar nicht aus der bibel, aber das gedicht "spuren im sand" kenn wohl jeder. und ich finde die stelle immer wieder so schön und berührend:
> ... Besorgt fragte ich den Herrn:
"Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du
mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich, daß in den schwersten Zeiten
meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am
meisten brauchte?"
Da antwortete er:
"Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
da habe ich dich getragen." ...<
>... Früher habe ich ihn oft um Rat gefragt und ich hatte irgendwie immer das Gefühl auch eine Antwort von ihm zu bekommen. Zumindest wusste ich danach immer weiter.
[...]
Meistens hatte ich dann Angst darum das er mich tatsächlisch im Stich lässt, bzw. ich denke heute manchmal du hast ihn ja weggeschickt bist du also selbst Schuld das er nicht mehr bei dir ist. ... <
wie gesagt. ich denke er war IMMER bei dir, vor allem in deinen schlimmsten stunden. was ich aber auch glaube ist, dass du so sehr damit beschäftigt bist dich selber zu verdammen für das was du getan hast und die art wie du mit gott umgesprungen bist in deinem schmerz, dass du zwar hilfe, antworten und winks von gott bekommst wie früher auch. aber so davon überzeugt bist, dass du es nicht verdient hast und er dich ja irgendwie bestrafen musst (du bestrafst dich selber!) dass du diese gar nicht mehr annehmen kannst und unbewusst bewusst drüberschaust und nichts mehr an unterstützung wahrnimmst.
spring über deinen schatten, und schau dich um wenn du um rat und hilfe bittest (hast du das in letzter zeit mal wieder gemacht oder traust du dich das gar nicht mehr aus angst nichts zu bekommen? wenn nein, spring ins wasser und versuche es ) und achte ganz bewusst auf jede kleinigkeit die dir vielleicht helfen kann. und sei es noch so ein winzig kleiner gedanke der aufkeimt und den du sofort von dir schieben willst. du wirst sehen, du wirst deine hilfe bekommen!
alles was du schreibst bestärkt mich noch mehr in meiner meinung dass du unterstützung brauchst. es mangelt nicht an deiner liebe zu gott oder an seiner liebe zu dir. dein vertrauen ins leben, ins gute und vor allem darin, dass du gut bist ist grundlegend erschüttert. dazu kommt, dass du all deine not und pein über jahre hinweg in der verschlossen hast und geglaubt hast es alleine zu schaffen. sowas schafft man nicht allein du hast dich jetzt jahrelang dafür gestraft was du getan hast. es ist an der zeit damit aufzuhören. du musst nicht noch mehr leiden um besser zu werden.
es ist normal angst zu haben in solchen untiefen zu graben und so schlimme dinge ans licht zu holen. aber die dinge sind passiert. du hast sie getan und gesagt. du kannst noch immer so weiter machen wie bisher und versuchen es zu unterdrücken und klein zu halten. aber das ist wie ein moor. du kannst noch so viel drüber schichten und die dinge dann noch so lange ignorieren - sie kommen immer wieder zurück an die oberfläche, genau wie moorleichen. du kannst also weiter drüberschichten und hoffen das es unten bleibt und wenn es hoch kommt wieder drüberschichten ... oder aber du krempelst jetzt die ärmel hoch und packst den stier bei den hörnern und klärst es ein für alle mal. denn im freien fall bist du schon - es ist zeit dass es aufhört und dazu musst du aktiv werden!
ich arbeite therapeutisch und will nichts beschönigen. es wird schlimm. du wirst trauer, angst, wut und schmerz erleben als wäre es grade eben alles passiert. du schlimme aber auch schöne zeiten erleben. es wird ein weg der mut erfordert ihn zu gehen ... aber wenn du ihn gehst wirst du feststellen: es gibt ein licht am ende des tunnels. und wenn du dieses licht am ende des tunnels erreichst, weil du den ganzen langen schweren weg gegangen bist mit der unterstützung die du als fehlbarer mensch genauso verdienst wie alle anderen fehlbaren menschen (gibt es andere? ) dann wirst du feststellen, dass es jede anstrengung die es dich gekostet hat wert war.
was euren pastor angeht bin ich unschlüssig. ich glaube nicht dass du 100% vertrauen aufbringen kannst mit diesen zweifeln und der aussage dass man ihn entweder hassen oder lieben muss. sorry, aber das finde ich als ausgangsposition nicht gut prinzipiell kenn ich hier zwar einen über den das gleiche gesagt wird und er wäre prima für diese aufgabe geeignet. es kommt immer darauf an wofür er gehasst wird und wofür er geliebt wird!
aber in deinem fall kommt noch dazu dass deine mama dir gesagt hat, dass er vorne nicht so ist wie hinten. also ein falscher fünfziger ... das ist überhaupt nicht vertrauensfördernd, weil du dich immer fragen würdest ob er das was er gesagt hat auch so meint.
in deinem fall würd ich vorschlagen, hör dich erst mal um. auch in nachbar gemeinden. findest du einen guten pastor für deine geschichte - schnapp ihn dir.
wenn nicht ... auch kein problem. es gibt sowas wie seelsorgehotlines. zb http://www.telefonseelsorge.de/?q=node/7 wende dich an so eine einrichtung und frage nach, wo du in deiner nähe einen passenden pastor finden könntest bzw wo es passende psychologen oder sozialberater gibt, die auch religiös kompetent sind und am besten selber gläubig.
ich wünsche dir alles gute für deinen weg und dass du am ende wiederfindest was du nie verloren hast aber jetzt so verzweifelt suchst lass mal was von dir hören
lg
me
Hallo Du,
es ist gut, dass Du hier niederschreibst, was Dein Herz so niederdrücken will, denn dafür ist das Forum ja da.
Du bist überzeugte Christin, dies finde ich klasse. Lass Dir dies auch nicht von Deinen Gefühlen madig machen.
Schlage doch in Deiner Bibel folgende Stellen auf:
1. Johannes 1,9
Jesaja 43, 24 u.25
Jesaja 1,18
Diese Bibelstellen stehen nicht nur einfach da, die darfst Du persönlich nehmen und Dich darauf berufen.
Wenn Du Dich nicht traust zu Deinem Pastor zu gehen kannst Du auch googeln ob es in Deiner Umgebung eine Selbsthilfegruppe nach Abtreibung gibt. Bleibe mit Deiner Not nicht alleine. Gerne kannst Du mir auch eine PN schreiben.
Sei ganz lieb gegrüßt von salida-del-sol
Hallo Salida,
Vielen Dank für deinen Zuspruch. Habe mir heute die Zeit genommen um wieder etwas in der Bibel zu lesen. Deine Vorschläge was ich lesen soll hat mich wieder etwas aufgebaut, besonders das 1. Johannes 1,9.
Vielen Dank
hallo
also ich bin muslima und bei uns ist abtreibung eine sehr große sünde aber wenn es jemandem richtig leid tut und er allh um vergebung bittet und es ihm wirklich im herzen leid tut dann wird ihm so allsh will auch dese sünde verziehen......
lg
der HERR ist ein barmherziger und gnädiger Gott, langmütig, reich an Huld und Treue - 2. Buch Mose 34,6
Der Herr hat sein Volk getröstet und sich seiner Armen erbarmt. [...] Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, eine Mutter ihren leiblichen Sohn? Und selbst wenn sie ihn vergessen würde: ich vergesse dich nicht. - Jesaja 49,13.15
Gnädig und barmherzig ist der HERR, geduldig und von großer Güte - Psalm 145.8
Barmherzig und gnädig ist der HERR, geduldig und von großer Güte - Psalm 103.8
Der HERR ist gnädig und gerecht, und unser Gott ist barmherzig - Psalm 116.5
Wo ist solch ein Gott, wie du bist, der die Sünde vergibt und erläßt die Missetat den übrigen seines Erbteils, der seinen Zorn nicht ewiglich behält! denn er ist barmherzig - Micha 7.18
Zerreißet eure Herzen und nicht eure Kleider, und bekehret euch zu dem HERRN, eurem Gott! denn er ist gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte, und ihn reut bald der Strafe - Joel 2.13
lies in der Bibel und du wirst einen barmherzigen Gott finden.
Ich kann deine Überlegungen und Zweifel verstehen. Ich selbst stecke in einer tiefen Glaubenskrise. Es ist schön, dass du deinen Weg zu Gott wieder gefunden hast. Vielleicht gelingt es mir auch eines Tages.
Hallo,
vielen Dank auch dir.
Das sind sehr schöne Ausschnitte der Bibel. Und aufmunternd. Ich hoffe das sie auch dir helfen zurück zu finden und wünsche dir auch alles Gute
LG
Vielleicht hast du deinem damaligen Bauchkrümel einfach nur die Chance gegeben an einem geeigneteren Zeitpunkt wiederzukommen! Das weiß dann auch GOTT!!!