Hallo,
ich bin jetzt in der 7. SSW und weiß seit knapp 2 Wochen von der Schwangerschaft. Nach vielen vielen Überlegungen kommen wir einfach zu keinem anderen Entschluss als die Schwangerschaft zu beenden. Mein Mann und ich sind uns da einig. Wir haben 3 tolle und gesunde Kinder, die viel Freunde machen, aber uns auch ganz viel Nerven abverlangen. Wir haben uns diese Entscheidung wirklich reiflich überlegt und unsere Gründe drehen sich nicht um finanzielle, zeitliche oder räumliche Probleme. Unsere Gründe gegen das Kind haben eher etwas mit jetzt schon vorhandener Überlastung und ohnehin endgültig abgeschlossenem Kinderwunsch zu tun. Was nützt meinen Kindern am Ende eine hoffnungslos überforderte Mutter??? Mein Mann hatte sich deswegen bereits sterilisieren lassen, aber es ist nun doch nochmal passiert. Ich wollte NIE NIE wieder schwanger werden. Ich möchte jetzt meine Kinder aus dem Gröbsten raus haben, ihnen eine schöne Kindheit ermöglichen und sie aufwachsen sehen. Ich habe "null Bock" wieder von vorn anzufangen. Nicht jetzt und auch nicht später.
Wenn man wirklich so überzeugt von einer Abtreibung ist, kann es dennoch später mal zu Zweifeln kommen? Ich habe mir bereits eine Liste gemacht mit Gründen, WARUM wir das 4. Kind nicht behalten wollten / konnten. Diese Gründe sind mir absolut wichtig. Die Frau von der Beratungsstelle hatte uns das empfohlen.
Sicherlich hatten bei dem ein oder anderen von euch solche Gründe auch absolute Priorität. Mich würde jetzt interessieren, ob ihr Monate / Jahre später immer noch zu eurer Entscheidung gegen das Kind steht. Wie ging es euch nach dem Eingriff? Ist nach so einem Abbruch ein ganz "normales" Leben weiter möglich? Ich frage deshalb, weil ich vorbereitet sein möchte auf die Zeit nach dem Eingriff. Ich möchte wissen, was "normal" ist.
Liebe Grüße
Wer hatte einen gewollten Abbruch und bereut es NICHT ???
Hallo
Ich verurteile deinen Entschluss nicht, im Gegenteil, ich kann dich sogar verstehen.
Ich selbst habe 3 Kinder, bei uns wäre es, falls sich ein Unfall einschleichen würde genauso wie bei euch. Ich möchte einfach auch nicht mehr, egal ob Heute oder in 10 Jahren kein 4 Kind mehr.
Hatte das hier im Forum aber auch schonmal geschrieben.
Es muss nicht immer an den Finanzen oder an den Räumlichkeiten liegen. Der eine verzichtet lieber ( so wie ich bei der 3 Schwangerschaft, und da war ich schon hart am Überlegen, abwägen und nachdenken OB ich das schaffe, weitere 2 Jahre zu Haus zu bleiben, nicht umzuziehen, da ich ja nicht arbeiten kann usw. ). Ok, ich hab mich für mein 3 Kind entschieden aber ein 4 würde ich nicht mehr gewuppt bekommen. Ich bin muss ich ehrlich sagen ausgelastet, zumal meine Kinder auch dicht aufeinander kamen ( Jan 05, Juni 07 und Nov 09 ) und ich bin froh, wenn das Gröbste jetzt bei der Kleinen auch wieder um ist. Sie geht nun in den Kindergarten ( wird eingewöhnt ) und ich kann dann arbeiten gehen, wir können uns endlich was Größerers mieten und auch so wird es besser. Hab dann auch mal wieder ein oder zwei Stunden am Tag ganz für mich alleine, das ist was wert, wenn man das Jahrelange kaum oder selten hatte in Ermangelung einer Oma oder eines Opas oder Tanten usw.
Mir wurde damals gesagt, als ich in der 3 Schwangerschaft bei der Konfliktberatung war: Die Zeit der Trauer würde kommen, immer. Aber wenn man 100 Prozent zu der Entscheidung stand, die Gründe auch wirklich sicher sind, dann wird man keine Schuldgefühle sich gegenüber haben. Wenn die Zeit der Trauer käme, könne ich ( also damals wusste ich noch nicht ob ich das 3 Kind bekommen solle oder nicht ) jederzeit wieder kommen zur Beratung Zwecks Trauerbewältigung.
Wie gesagt, ich hab das 3 Kind bekommen, ein 4 würde ich aber nicht mehr bekommen.
Wirklich nicht, auch wenn ich "erst" 27 bin, der Entschluss steht fest, ich weiß mir fehlt nichts mehr wir sind gut so wie wir sind. Natürlich verhüte ich gewissenhaft ( wie ihr auch verhütet habt, wir mit der 3 Monats Spritze ) und würde ich wirklich schwanger werden müsste ich mich anders wie bei Kind 3 nicht sagen: Mensch du warst aber selbst Schuld, das Kind kann nix dafür. Denn bei Kind 3 war ich ja "selbst Schuld". Leichter macht es das nicht, aber wie gesagt, den Vorwurf könnte ich mir also nicht machen.
Ich habe schon oft gelesen, dass bei Frauen, die 100 Prozent hinter ihrer Entscheidung standen es nie wirklich bereut haben. Getrauert ja, an das "Kind" gedacht auch ja aber nie wirklich abgestürzt sind.
Frauen die einen winzigen Restzweifel haben werden jedes Jahr wieder am ET an das Kind denken und bereuen, aber Frauen wie du ( so scheint es mir aus deinem Thread ) werden damit umgehen können.
Hier hab ich damals übrigens auch viel gelesen als das mit der 3 Schwangerschaft bei mir war: http://www.nachabtreibung.de/
Gruß und alles Gute
J.
Danke für deine Antwort. Sie spiegelt absolut meine Meinung wieder. Nr. 3 war auch ungeplant, aber damals habe ich mir gesagt: "Du bist ja selbst schuld daran, dass das passiert ist. Also musst du das auch ausbaden." Aber genau DAS sage ich mir jetzt nicht. Ich sehe es nicht ein, dass ich das nochmal "ausbaden" muss. Die 3. Schwangerschaft war wegen dieser negativen Vorwürfe nicht schön und der Kleine ist total anstrengend. Meine 3 sind auch nicht älter als deine (Feb 05, Jun 09 und Jan 11). Ich habe mir bereits vor der Schwangerschaft mal Gedanken gemacht, was passieren würde, wenn ich nochmal ungeplant schwanger werden würde. Und selbst da war ich mir zu 100% sicher, das nicht nochmal durchzuziehen. Eben deswegen die Vasektomie bei meinem Mann.
Ich freue mich auf die Zeit, wenn der Kleine endlich in den KiGa kommt (aber das dauert noch über 1 Jahr). Ich möchte wieder arbeiten gehen. Möchte rauskommen. Ich bin gern Mama, aber ich bin auch ein Mensch, der noch andere Interessen hat. Dauerhaft zu Hause hocken würde mich total unglücklich machen. Ich bin jetzt schon 2 3/4 Jahre daheim und spiele schon mit dem Gedanken, ob ich meinen Kleinen zu einer Tagesmutter gebe, damit ich ein bisschen arbeiten kann. Aber am Ende hätte ich nicht wirklich was vom Lohn übrig, weil die Kosten für KiGa und Tagesmutter meinen Verdienst zu 80% auffressen würden. Ich möchte ja auch nicht Vollzeit arbeiten. 2 Tage halbe Tage pro Woche würden mir reichen für den Anfang. Einfach rauskommen. Was anderes machen.
Aus dem Grund kann ich die Schwangerschaft absolut nicht akzeptieren und denke, dass ich da auch voll hinter meiner Meinung stehe. Mein Mann meinte vorhin, wenn wir 4 Millionen auf dem Konto hätten, würde er es sich eventuell nochmal überlegen mit Nr. 4. Meine Antwort darauf: ABER ICH NICHT !!!
Liebe Grüße
Ich bin nach der 2.Schwangerschaft sehr schnell wieder Schwangern geworden und wir haben uns nach reichlicher Überlegung auch gegen das Kind entschieden. Meine Großen waren damals 2Jahre und 4 Monate das war absolut nicht machbar.
5 Jahre später kam ich in diese Situation nochmal und wir haben uns für die kleine entschieden sie ist mittlerweile 2 Jahre. Nur die Schwangerschaft war eine reine Katastrophe, nach ihrer Entbindung habe ich mich sterilisieren lassen.
Hallo!
Ich wurde im Mai diesen Jahres ungewollt schwanger und uns war sofort klar, dass wir ein weiteres Kind nicht bekommen wollen/können und ich habe nie daran gezweifelt.
Ich bin selbstbewusst und überzeugt zu dem Termin gegangen, hatte aber auch einen schwachen Moment. Ich habe in diesem Moment NICHT überlegt, nach Hause zu fahren und das Kind zu bekommen. Ich habe einfach nur geweint, weil es natürlich trotzdem traurig war. Hinterher ging es mir gut, ich fühlte mich sogar erleichtert. In der kurzen Zeit, in der ich von der Schwangerschaft wusste, war ich total bedrückt, traurig... Danach war dieses Gefühl weg.
Ich habe etwa 4 Wochen danach meinen Junggesellinnen-Abschied gefeiert und es ging mir gut! Ich habe gefeiert, war ausgelassen, gut drauf. Klar, ich dachte mal: "Heftig! Vor ein paar Wochen war ich noch schwanger und jetzt feier ich hier so. Bitter irgendwie, aber ich bin froh drum, dass es mir so gut geht." Und ich wollte mir auch kein schlechtes Gefühl einreden.
Ich habe nur zwei Freundinnen von dieser Schwangerschaft und dem Abbruch erzählt und das war für mich genau richtig.
Heute, 7 Monate später, denke ich manchmal daran, dass ich nun im Januar ein Baby bekommen hätte. Und ich bin froh, auch wenn es schlimm klingt, aber ich denke, Du weißt, was ich meine, dass es nicht so ist und wir mit unseren zwei Kindern und unseren bestehenden "Problemen" und "Sorgen" weiter leben.
Ich wünsche Dir alles Gute! LG
Danke für deine Antwort und schön, dass du damit so gut leben kannst. Das macht mir Mut
Wenn Du dahinter stehst, dann wird es Dir auch gut gehen.
Ich bin normalerweise sehr empfindlich, sensibel, weine schnell, habe dauernd ein schlechtes Gewissen, auch wenn etwas schon lange her ist und eigentlich längst vergessen. Es ist also eigentlich "untypisch" für mich. Aber wie gesagt, ich stand voll und ganz dahinter, hatte meine Gründe (wollte es mir, meiner Partnerschaft und meinen Kindern nicht antun etc.) und hielt und halte es für die richtige Entscheidung!
Das nur, falls jemand denkt "Leute mit solch einem harten Fell gibt es auch, denen ist das dann egal!". So bin ich eigentlich nicht!
Hallo, es wird nicht die Frage beantworten, die du gestellt hast, trotzdem hoffe ich, dass es dich ein Stück weiterbringt.
Aus der heutigen Sicht kann ich dir noch sagen:
Da kann man es nicht machen, weil man sich nicht gut fühlen würde und man mit der Entscheidung nicht klarkommen würde und dagegen stehen ernsthafte Gründe wie:
,,-vorhandene´´ Überlastung
,,räumliche.....Probleme´´ etc.etc.
d.h. wenn man nicht in der Lage wäre, dies zu tun, erspart man dann der Seele vielleicht mal eine Auseiandersetzung mit der Folgen eines Abbruchs, dafür hat man andere Probleme an der Backe.
Irgendwie ist so ein Verhalten auch kindisch oder ?
Dein Mann hat sich sterlisieren lassen, ihr habt nicht mal irgendwelchen Fehler gemacht und dann solltest du leiden, weil warum ?????
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Ich war so ein tolles Stück, dass es nur nicht gemacht hat, weil man zwar irgendwo gespürt hat, dass so ein Würmchen nicht dafür bestrafft werden kann - dass aber die Kinder am Ende doch mehr oder weniger irgendwo leiden, wenn man sie in bestimmte Situationen reinsetzt, das brauche ich nicht zu sagen.
Die Grenze der Belastarkeit liegt jedem irgendwo anders und es ist meiner Meinung nach immer esser, man kann diese nicht nur erkennen aber auch verteidigen, wenn es mal brenzlig wird.
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Es wurde bereits erwähnt: www.nachabtreibung.de
Ein geschlossenes und nur für Betroffene gedachtes Forum, in dem man sich vorher und danach austauschen kann.
Ich wünsche dir sehr, dass die Freude mit deinen bereits vorhandenen Familienmitgliedern immer überwiegt und dass du die Trauer, die danach mit Sicherheit irgendwie kommen wird, immer in die jewelige Lebenssituation integrieren kannst.
(hoffentlich war es ein Stück verständlich)
Ich wünsche dir aus ganzem Herzen alles GUTE!!!
hallo,
ich habe eine abtreibung hinter mir. ich habe lange überlegt und ich hatte noch keine kinder. mein mann wollte das kind, ich jedoch (trotz vorherigen kinderwunsches) NICHT und sowas von NICHT. ich fühlte mich plötzlich nicht reif. war mir sicher, das kind nicht lieben zu können. war mir sicher, es auf keinen fall zu wollen.
ich habe mich gegen das kind entschieden, war bis zum eingriff mehr als 100 % sicher.
am tag des abbruchs ging es mir gut. am zweiten tag auch.
am dritten tag danach brach die hölle über mir zusammen.
ich habe das kleine etwas vermisst. ich hatte ein schlechtes gewissen. ich habe tief getrauert.
es hat mich aus dem nichts überwältigt und ganz ehrlich?
bis heute komme ich damit nicht klar.
ich habe zwei wundervolle kinder. mein sohn ist fast zwei jahre alt, meine tochter vier monate. und trotzdem, immer wieder kommt der gedanke an das baby in mir hoch. ich bin noch immer tief traurig und werde an das thema mit einer therapie jetzt noch einmal herangehen müssen.
ich hatte damals überhaupt keine zweifel und war mir sicher, es wäre die richtige entscheidung und ich würde keine probleme damit haben.
am ende kann dir jeder hier alles mögliche berichten, es ist nur subjektiv. und vor allem ist es nicht vorhersehbar, ich weiß das leider viel zu gut.
ich wünsch dir auf jeden fall alles beste, egal welche entscheidung du triffst.
ps: wenn du beim abbruch bleibst, so warte nicht so lange. es wird nicht einfacher.
lg
tut mir so leid. deine frage war, wer bereut es NICHT?! ich habe das erst jetzt gelesen, sonst hätte ich mir meinen beitrag gespart, entschuldige.
Hallo,
ich hatte selber nie eine Abtreibung, aber vielleicht darf ich dir trotzdem ein paar Zeilen mit auf den Weg geben.
Dein Problem scheint die Überlastung zu sein, die jetzt schon mit 3 Kindern vorhanden ist. Du willst deinen Kindern eine überforderte Mutter ersparen. Aber was, wenn dich die Abtreibung so sehr mit nimmt, dass das, was du eigentlich vermeiden wolltest, Wirklichkeit wird? Was, wenn dich die Abtreibung so sehr mitnimmt, dass du nicht mehr für deine 3 Kids da sein kannst, so wie du es gerne möchtest? Eine Abtreibung ist immer ein schwerwiegender Eingriff und die meisten Frauen bereuen ihn. Manche erst Jahre oder Jahrzehnte später. Auch wenn du jetzt viele Gründe auf deiner Liste stehen hast, in ein paar Jahren könnte es sein, dass dir diese Gründe nicht mehr wichtig genug erscheinen um die Abtreibung rechtfertigen könnten.
Natürlich ist es ersteinmal ein Schock, wenn man die Familienplanung eigentlich abgschlossen hat und sich dann ganz unerwartet ein Krümelchen ankündigt. Man hat dann als Mutter zu allererst die langen schlaflose Nächte, das Geschrei, das viele Windelwechseln uv.m. im Kopf. Aber vergiss nicht, dass es auch viele positive Seiten hat. Du kannst die Entwicklung noch einmal von vorne erleben, die ersten Tritte im Bauch, das erste Lächeln, die ersten Schritte. Und diese erste Zeit vergeht doch eigentlich (wenn man im Rückblick schaut) so unheimlich schnell. Die Kinder werden groß werden, auch dein Baby wird nach 1-2 Jahren aus dem Gröbsten raus sein und deinen Kindern kannst du dennoch eine schöne Kindheit geben.
Und was die Überlastung betrifft, die ja dein eigentliches Problem darstellt... so gibt es auch hier eine ganze Menge Hilfen. Bei Bedarf schreib mich an.
Ich möchte dir wirklich Mut machen, deinem Kind das Leben zu schenken. Eine Abtreibung würdest du sicherlich bereuen.
LG
heavenfound
Ich war in der gleichen Situation: 3 Kinder aus dem Gröbsten raus, endlich kann Frau wieder an sich denken , und dann- schwanger! Ich habe nie an Abtreibung gedacht, weil für mich jedes Kind ein Gedanke und Geschenk Gottes ist, aber dieses Kind plumste in meine Überforderung. Ich habe es bekommen und es ist das Beste, was mir je passiert ist. So ein Nachzügler wird irgendwie, mit allen Erfahrungen die man hat, alleine groß. Du setzt Dich verantwortungsbewußt mit dem Für und Wider auseinander. Ich kenne viele Frauen, die abgetrieben haben und es tief bereuen. Du willst wissen, was normal ist? Hör auf dein Herz. Normal ist, dieses Kind zu bekommen.
Ich wünsche Dir, dass Du eine Entscheidung triffst, mit der Ihr beide, Dein Kind und Du , leben könnt.
Ich denke an Dich
Was richtig war, wirst du erst später wissen.
Für mich war diese Entscheidung richtig.
Aber das weiß man sicher erst hinterher.
Es gibt aber auch Frauen, die sich pro Kind entscheiden und hinterher zwar sagen diese Entscheidung war richtig und trotzdem total überfrdert sind,
Nicht umsonst hat das Jugendamt soviel zu tun und sind nicht wenige Kinder in psychologischeer bzw. psychiatrischer Behandlung
= kurz knapp und richtig
! Stern von mir
in den 2010 Jahren muss man aber so viel Weißheit angesammelt haben - ich will auch so schlau sein