Abtreibung ohne Vollnarkose, ist das auszuhalten?

Nach langen Gesprächen habe ich mich entschieden meine ungewollte Schwangerschaft abzubrechen. Heute hatte ich einen Termin zu einem Vorgespräch in einem medizinischen Zentrum und die Ärztin hat mir in einer langen Diskussion empfohlen, den Abbruch ohne Narkose nur mit einer lokalen Spritze, also so wie beim Zahnarzt, zu machen. Sowohl körperlich als auch psychisch soll das schonender sein, weil es bei der Verarbeitung des Geschehens hilft, wenn man dabei nicht im Tiefschlaf ist. Jetzt frage ich mich aber, welche Schmerzen kommen dann auf mich zu? Ich habe viel im Internet gelesen und treffe immer wieder auf Aussagen, der Eingriff sei extrem schmerzhaft und deshalb gehe das nur mit Narkose. Dann wiederum wird es aber auch ohne Narkose gemacht. Ist es wirklich schlimm ohne Narkose? Was spürt man dabei denn alles?

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HUhu also ich bin ja gegen abtreibung und bin gerade selber wieder schwanger wir haben auch drüber geredet für mich kam es nicht in frage wir haben uns dafür entschieden Aber mach es lieber mit vollnakose also mal ganz ehrlich willst du dabei wach bleiben?? und alles mit bekommen?? dann lieber voll nakose aufwachen und alles is vorbei.....oder??? wünsche dir alles alles gut

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Ich würde Dir zu einer Vollnarkose raten. Auch wenn man voll hinter seiner Entscheidung steht, möchte man das Geräusch sicher nicht hören, nehme ich an.

Vollnarkose war bei mir nicht schlimm, dauerte nicht lange und ich konnte gleich wieder nach Hause.

Alels Gute!

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Wo hast es machen lassen? Mir sagte die Ärztin bei einer Vollnarkose muss ich den ganzen Tag in der Klinik liegen bleiben, während ich bei der lokalen Spritze nach einer Stunde gehen kann.

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Ich habe es in einer gynäkologischen "Praxis-Klinik" in Hamburg machen lassen.

Ich kam morgens hin, hatte noch einmal einen US und ein Gespräch, bekam dann ein kleines Zimmer, musste mich umziehen, wurde abgeholt, in den OP gebracht, bekam von einer sehr netten Anästhesistin meine Narkose und war weg.

Etwa 20 Minuten später bin ich in meinem Zimmer wieder aufgewacht, habe einen Tee und Kekse bekommen und durfte wieder aufstehen, wenn ich mich gut fühle. Bin direkt nach dem Tee und den Keksen aufgestanden und wurde abgeholt. Schien also auch nicht so ungewöhnlich zu sein.

Leider musste ich dann noch ein bißchen warten, bis mein Mann kam, um mich abzuholen. Ich durfte nicht alleine gehen.

Willst Du richtig in ein Krankenhaus?

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hi du,

ich hab einmal in vollnarkose abgebrochen und einmal mit lokalbetäubung.
bei der lokalen bekommst du die betäubungsspritzen direkt in die gebährmutter, 16 einstiche, und das tat schon ganz schön weh. ich konnte auch den restlichen tag kaum sitzen.
ansonsten ist man auch auch sediert, d.h. die volle ladung an gefühlen o.ä. bekommst du nicht mit.

die vollnarkose war bedeutend besser, keine schmerzen, nichts. du gehst zwei stunden später wieder mit begleitung nach hause und kannst sofort wieder alles machen.
ich hatte nur eine geringe blutung und exakt 28 tage später wieder meine erste menstruation.

ich wünsche dir viel #klee

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16 Einstiche? Der Arzt sagte mir am Telefon nur etwas von zwei Stichen. Waren es wirklch so viele?

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ja, ich weiss nicht mehr ob es 16 waren, aber gefühlte auf jeden fall....
es ist 15 jahre her, vllt ist es heute anders.

ich rate dir zur vollnarkose. ist wirklich angenehmer.

glg

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hi du,

jetzt muss ichs nochmal schreiben weil er es einfach nicht abgeschickt hat ;-)

also:
ich hatte einen abbruch in vollnarkose und einen mit örtlicher betäubung.
bei der lokalen bekommst du die spritzen direkt in die gebährmutter, 16 stiche und das tut schon ganz schön weh. ich konnte glaub den restlichen tag nicht mehr sitzen.
vom mitbekommen selber ist es nicht so schlimm, da man leicht sediert wird.

die vollnarkose fand ich besser. du hast keine schmerzen, nichts. kannst zwei stunden später mit begleitung wieder nach hause gehen und kannst sofort wieder alles machen.

ich hatte nur eine leichte blutung und exakt 28 tage später meine menstruation.

wünsche dir viel #klee

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Hallo,

bis heute morgen habe ich deinen Beitrag verfolgt und obwohl ich überzeugt war, dass eine örtliche Betäubung ausreicht, kamen mir dann Zweifel. Ich hatte heute 11.00 Uhr meinen Termin zum Schwangerschaftsabbruch. Seit 2 Wochen habe ich mich mit dem Thema auseinander gesetzt, konnte mich aber nie dazu überzeugen das Kind zu behalten. Was natürlich schade ist für das Kind, weil es keine Chance auf Leben bekommen hat. Aber mir waren meine Gründe einfach wichtiger. Ich habe nie an meiner Entscheidung gezweifelt. Auch heute vormittag nicht, als ich beim Arzt war und er mich über den Ablauf aufklärt und fragte, ob wir uns zu 100% sicher sind, dass wir die Schwangerschaft beenden wollen.

Der Arzt erklärte mir ausführlich beide Betäubungsmethoden (Vollnarkose und örtliche Betäubung). Beiden Methoden war vorausgesetzt, dass ein Venenzugang für den Tropf gesetzt wird. Bei der Vollnarkose wird zusätzlich zu Schmerzmittel und Beruhigungsmittel das "Schlafmittel" zugeführt. Dieses wird ziemlich unterschiedlich vertragen. Man fühlt sich wohl, als wenn man einen zuviel getrunken hat und manche Frauen, die auch so gern mal einen trinken, kommen damit zurecht. Andere Frauen (wie ich), die so gut wie nie etwas trinken, brauchen recht lang um wieder auf die Beine zu kommen. Also hatte ich gedanklich die Vollnarkose schon mal abgeschrieben. Bei der örtlichen Betäubung ist bis zur Tropfsetzung alles gleich. Aber dann bekommt man 7 (!!!) Spritzen in den Muttermund zur Betäubung. 7 Spritzen??? Ich dachte der spinnt. Aber er versprach mir, dass diese nicht so schlimm sind, weil ich ja ohnehin vorher schon Schmerzmittel und Beruhigungsmittel "intus" habe. Und das eigentliche Absaugen würde wohl etwa 1 Minute lang dauern. Danach wäre ich fertig und könnte direkt nach Hause gehen. Und ich würde mich absolut fit fühlen.

Also entschied ich mich für die örtliche Betäubung. Was für mich das allerschlimmste an dem ganzen Eingriff war, war den Tropf zu setzen. Danach war es mir plötzlich total schwindlig und schlecht. Aber das musste ja so oder so gemacht werden. Am liebsten hätte ich zu dem Arzt gesagt, er soll mir das ganze Zeug vom Arm wieder abmachen und ich gehe nach Hause. Aber das löst mein Problem ja nicht. Ich wollte das Kind einfach nicht. Ich konnte mich überhaupt nicht damit anfreunden und wollte "es" hinter mir haben. Also dachte ich, da muss ich dann jetzt durch. Kann ja nicht so lange dauern. Die Frau des Arztes stellte sich neben mich und unterhielt sich mit mir. Ich habe im Nachhinein überhaupt keine Ahnung mehr worüber wir geredet haben. Muss durch das Beruhigungsmittel also wirklich nicht richtig anwesend gewesen sein. Irgendwann merkte ich einen Pieks im Scheidenbereich und erinnerte mich an die 7 Spritzen. Es war aber nur dieser eine Pieks, den ich richtig wahr genommen habe. Von den anderen habe ich nichts gemerkt. Ich hatte auch einen MP3-Player dabei und habe (nicht gerade leise) Musik gehört. Dennoch muss ich die Frau des Arztes verstanden haben, weil ich mich mit ihr ja unterhalten habe. Irgendwann merkte ich ein Vibrieren in mir. Ich erinnerte mich gelesen zu haben, dass dies das Absaugen ist und suchte nach dem Geräusch dazu. Es war so leise. Vergleichbar mit einem (Computer-)Rechner, der auch so brummend arbeitet. Und dann sagte die Frau auch schon zu mir, dass ich es geschafft hätte. Wie? Ich bin schon fertig? Dachte ich. Der Arzt machte den Tropf ab, seine Frau brachte mir meinen Slip und eine Binde und zog mir das an. Dann deckte sie mich wieder zu. Ich könnte wohl noch liegen bleiben, könnte aber auch gleich aufstehen und gehen. Wie ich möchte.

Ich war überglücklich, dass ich den Eingriff überstanden hatte und er gar nicht so schlimm war, wie ich hier des Öfteren gelesen habe. Ein kurzer Gedanke ging noch mal an das Kind, was keine Chance hatte zu leben. Aber ich war froh, dass es vorbei ist. Die vielen Gedanken der letzten 2 Wochen und die Riesen-Angst vor dem Eingriff. Das hat mich alles irgendwie aufgefressen. Nun ist mein Kopf wieder frei und ich hoffe, dass ich diese Entscheidung nie bereue. Auch meinem Mann geht es jetzt besser. Er hat sich fast noch mehr Gedanken gemacht als ich wegen dem Eingriff.

Du siehst, ein Abbruch mit örtlicher Betäubung ist nicht soooooo schlimm. Ich fühle mich gerade sehr wohl (soll heißen, ich habe keine Narkose-Nebenwirkungen) und habe keinerlei Schmerzen. Eigentlich genauso wie gestern noch. Nur gestern war mein Kopf noch voll mit Gedanken über den Eingriff.

Falls du noch Fragen hast, kannst du dich gern melden.

Liebe Grüße

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Und was war es für ein Gefühl, also ich meine als man das absaugen gehört hat, war es auszuhalten?

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Ich empfand das wirklich nicht als schlimm. Wenn ich mich vorher nicht so ausgiebig informiert hätte, hätte ich das Absaugen sicher nicht mal gehört. Ich habe das Geräusch regelrecht gesucht als ich das Vibrieren spürt habe, weil ich wusste, das gehört zusammen. Alles in allem empfand ich es nicht als so schrecklich, dass ich jetzt mein ganzes Leben an dieses Ereignis denken müsste. Ich empfand es eher in Richtung normale Untersuchung, weil obwohl ich eigentlich ein sehr ängstlicher Typ bin und anfangs mir nur eine Vollnarkose vorstellen konnte, bin ich nun der Meinung, dass eine örtliche Betäubung absolut ausreichend ist. Ich habe momentan wirklich keine Schmerzen. Der Eingriff war vor 7 Stunden. Jegliches Schmerzmittel müsste schon längst seine Wirkung verloren haben. Vielleicht liegt es daran, dass ich bereits 3 Kinder habe und diese auf normalem Weg geboren wurden. Vielleicht musste der Arzt deswegen den Muttermund nicht so weit aufdehnen (was von 0,9mm hat er erzählt, die er aufdehnen muss). Weil davon habe ich absolut nichts gehört.

Warst du schon bei der Beratungsstelle? Die Frau von der Beratungsstelle zeigte mir damals das Werkzeug, mit dem das Kind abgesaugt wird. Es ist ein Röhrchen, nicht dicker als ein ganz normales Trinkröhrchen. Das war bereits der 1. Moment wo ich dachte, sooo schlimm kann das ja dann nicht sein.

Der Eingriff selbst fand in einer ganz normalen FA-Praxis auf dem ganz normalen Untersuchungsstuhl statt. Mir wurden KEINE Beine angeschnallt (auch das liest man ja oft) oder sonst irgendwas. Ich hatte lediglich den Tropf, an den ich hing (das wusste ich vorher nicht) und ich meine mich auch zu erinnern, dass meine Beine nicht auf diesen Haltungen waren, sondern auf einer von unten vorgezogenen Verlängerung des Stuhles, sodass es etwas bequemer war.

Ich möchte hier gleich noch dazu schreiben, dass ich mit meinem Beitrag das Thema Abtreibung nicht verharmlosen möchte. Jeder muss seine Entscheidung treffen, zu der er felsenfest steht. Hätte ich irgendwelche Zweifel an der Abtreibung gehabt, hätte ich sie nicht durchführen lassen. Weil ich mir die letzten Tage genau die gleichen Gedanken gemacht habe, wie so eine örtliche Betäubung wohl abläuft und wie sie auszuhalten ist und ich übers googeln nie eine zufriedenstellende Antwort bekommen habe, habe ich der TE hier so ausführlich davon berichtet.

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