Das 3. Kind und ich bin unsicher

Erst einmal schöne Weihnachten für Dich und Deine Familie.
Na ja, rosig ist Deine Lage in finanzieller Hinsicht wirklich nicht.
Der Platz im Haus, meine ich, reicht. Zuerst kommt ja das Baby zu Euch ins Zimmer und dann ,je nach Geschlecht, in ein Kinderzimmer mir rein.
Wenn Dein Sohn ein paar Jährchen älter ist, könnte er auch ein Zimmer bei der Ur-Oma beziehen.
Ich nehme an, Du hast noch Babysachen von Deinen zwei, also auch kein Problem.
Ob Dein Großer so ein teures Hobby braucht müsst Ihr entscheiden.
Ausflüge kann man auch mit drei Kinder machen und ehe das Baby käme, wären die zwei "Großen" auch schon wieder ein Jahr älter.
12 - 14 Monate bekommst Du auch Mütter/Vätergeld und dann ist vielleicht auch ein Platz in der Kita für Dein Jüngstes frei und Du gehst wieder dazu verdienen.
Alles andere, Urlaube, Freizeitgestaltung, Freundschaften pflegen, kann man später nachholen. Du und Dein Mann, Ihr seid noch jung genug dazu.
Solltest Du Dich aber für eine SS-Unterbrechung entscheiden wünsche ich Dir auch dazu viel Kraft und alles Gute.
Charlotte

Hallo,

zunächst mal trotz der ganzen verzwickten Lage frohe Weihnachten und viel Kraft für das kommende Jahr.

Hm, du schreibst viele Für und Wider auf - genau die Punkte, die mir auch durch den Kopf gehen, wenn ich überlege, ob wir noch ein drittes Kind bekommen sollen.

Im Gegensatz zu meiner Vorschreiberin finde ich die 70 qum viel zu klein für drei Kinder, auch wenn es zwei Kinderzimmer gibt. Wir leben zu viert auf 78 qum und es stresst mich schon - die Zwillinge auch. Ich bin mit sehr viel mehr Raum groß geworden und finde es wichtig, dass man sich zurückziehen kann. Auf unseren 78 qum hocken die Kinder immer nah aufeinander (wir haben nur ein Kinderzimmer) und mir fällt auf, dass sie bei meinen Eltern, in deren Haus man mehr als großzügig Platz hat, deutlich ausgeglichener sind, weil jeder mal seiner Wege gehen kann ohne immer mitzubekommen, was die andere macht (sie sind 27 Monate alt). Platz finde ich einen nicht zu vernachlässigenden Faktor, ich bin abends oft gereizt, weil auch das Ordnunghalten auf so beengtem Raum sehr schwierig ist (ich habe einen Beruf, in dem man mindestens die Hälfte der Arbeitszeit von zuhause aus arbeiten muss und ich demnach auch viele Unterlagen, Bücher etc. unterbringen muss).
Besteht die Möglichkeit, dass ihr anbauen könnt oder deiner Oma ein paar Quadratmeter "klaut"?
Du klingst nicht so, als ob du dem ungeborenen Kind generell ablehnend gegenüber stehst, dein Mann möchte es auch.

Deine Überlegung, wie man drei Kinder mal abgeben kann, mag egoistisch klingen, aber sie schwirrt mir auch durch den Kopf. Zwei Kinder kann man gut mal eine Nacht bei Oma schlafen lassen - aber drei? Es ist nicht (!!!) so, dass ich meine Kinder permanent abgeben will, aber so vier Abende im Jahr nur mit dem Partner alleine sind schon auch mal wichtig, finde ich. Zumindest auf Dauer gesehen, nicht auf die ersten ein, zwei Jahre.

Dem gegenüber steht der Wunsch, nochmal ein Kind aufwachsen zu sehen, nochmal zwei Jahre zuhause zu sein und sich intensiv um das Baby zu kümmern, optimalerweise, wenn das Große Kind in die Schule kommt - das ist bei mir auch so. Es gibt aber auch Tage, an denen ich froh bin, dass nicht noch ein Baby da ist, um das ich mich kümmern muss, auch wenn diese Tage sehr selten sind. Meist aber denke ich, dass es schon schön wäre, noch ein kleines, zauberhaftes Wesen aufwachsen zu sehen und mitzuerleben, wie aus dem hilfsbedürftigen kleinen Wesen nach und nach eine immer selbstständigere kleine Persönlichkeit wird. Aber ich habe Angst, dass dieses "meist" nicht reicht, denke, dass ich mir immer, in jeder Situation noch ein Kind wünschen sollte um es wirklich guten Gewissens wagen zu können, noch einem Kind das Leben zu schenken.

Auch das Finanzielle will gut überlegt sein. Ihr habt schon einen Kredit aufgenommen, bei uns wird das noch anstehen. Es ist nicht so, dass man will, dass seine Kinder im Luxus aufwachsen und nicht lernen, dass man sparsam mit dem Geld umgehen sollte, aber etwas bieten will man ihnen ja doch. Man möchte nicht monatelang sparen, dass die Kinder auf eine Klassenfahrt mitkönnen. Man möchte den Kindern ein Instrument samt Unterricht und eine Sportart im Verein ermöglichen, später vielleicht beim Studium unter die Arme greifen - aber das kostet alles auch Geld. Und Vollzeit arbeiten zu gehen, um de Kindern soziale Teilhabe zu ermöglichen, dafür aber in Kauf zu nehmen, dass man wenig Zeit für sie habt, das will man ja auch nicht. Zumindest mir ist der Preis zu hoch.

Es mag für Manche, die hier lesen, egoistisch klingen und vielleicht fliegen gleich Steine, aber ich bin der Ansicht, nur DU solltest dir überlegen, ob du dir ein drittes Kind zutraust. DU weißt, dass dein Mann hinter dir steht, aber NUR ihm zuliebe würde ich das Kind wohl nicht bekommen. Man sollte das Kind um des Kindes Willen wollen und nicht, weil der Partner das so möchte.

Du könntest erstmal zwei Jahre zuhause bleiben, aber dann müsstest du auch wieder arbeiten - die Kinder werden größer, die Ansprüche steigen. Da ist es mit ein paar Stunden arbeiten (wie ich es momentan machen kann) nicht getan. Aber 3/4 oder Vollzeit arbeiten mit drei Kindern zwischen 2 und 8 (?), nebenher den Haushalt zu führen - das stell ich mir schon auch sehr anstrengend vor und dem muss man sich auch gewachsen fühlen.

Keines deiner Kinder, auch das Ungeborene nicht, hat etwas von einer Mutter, die dann permanent gereizt ist, unzufrieden mit ihrer Situation, überlastet ... - Kinder brauchen eine Mutter, die Zeit hat, auf ihre Bedürfnisse einzugehen ohne ständig von A nach B zu hetzen, die die Nerven hat, sich auch um die Dinge zu kümmern, die augenscheinlich nichtig, für das Kind aber enorm wichtig sind.

Ja, du hast Recht, die Entscheidung kann dir niemand abnehmen, ein Kind ist ein Geschenk, aber man muss dieses Geschenk auch gerne annehmen, sonst kann es auch schnell zur Belastung werden, unter der die anderen Kinder dann leiden. Das mag jetzt hart und herzlos klingen, ich weiß nicht, wie ich es anders formulieren soll - aber ich finde es auch und besonders für das Kind wichtig, dass man sich das genau überlegt. Ich will nicht so klingen, als wäre ich ein Abtreibungsfreund, das bin ich nicht und werde ich auch nie sein. Aber Kinder zu bekommen ist eine weitreichende Entscheidung, bei der man sich eigentlich sicher sein sollte, dass sie richtig ist und dass man den damit verbundenen Anforderungen auch gewachsen sein kann.

Liebe Grüße und viel Kraft für die Entscheidung, die sicher nicht leicht werden wird,

delfinchen

also ich denke,die beste voraussetzung ist die schon mal,daß dein mann hinter dir steht.
als wir das vierte kind erwarteten,meinte mein mann auch,daß schaffen wir.und er hat sowas von recht.ich wäre niemals mit einem abbruch zurecht gekommen,schon alleine weil ich schon kinder habe.
mein mann hat gleich die chance genutzt und sich einen noch besser bezahlten job gesucht,als er hatte.ich selbst bin jetzt in elternzeit,kann zwar in meinen betrieb zurück.aber selbst wenn ich es nicht könnte,denke ich würde ich danach was neues finden.
du könntest dich während der elternzeit doch auch nach was neuem umschauen.
für mich klingt es so,als würdest du mit einem abbruch nicht klar kommen.
ich wünsche dir alles gute und daß alles gut wird

Hallo, liebe Mmmm,
an den nächtlichen Stunde, in der Du schreibst, kann ich sehen wie sehr Dich das Ganze umtreibt. Und es kann tatsächlich nicht darum gehen, dass Du eine Entscheidung treffen sollst, sondern darum, dass Du eine Entscheidung treffen kannst, auf die Du in vielen Jahren stolz sein kannst. Dein Mann wollte das Kind von Anfang an. Dies ist unendlich viel wert. Denn zu 2. lassen sich manche Probleme leichter lösen als alleine.
Wenn das Kind in Deinem Herzen einen Platz findet, dann wird es auch in Eurem Haus einen Platz finden. Es gibt Doppelstockbetten oder auch kindergerechte Betten, die wirklich fast unter der Decke sind. Da spart man sich sehr viel Platz damit. Denn da kann ein komplettes Zimmer drunter eingerichtet werden. Z.B. Spielfläche, Wickeltisch, Schrank, Schreibtisch. Gibt es auch für Erwachse als Doppelbett. Die sind echt genial.
Daß Du mit 2 Kindern manchmal an Grenzen kommst ist logisch. Aber es kann sein, dass die Aufarbeitung einer Abtreibung Dir mehr Kraft kostet, als das 3. Kind zu bekommen. Denn es scheinen viele Argumente gegen das Kind zu sprechen. Aber die logischen Argumente des Verstandes zählen anschließend wenig, wenn das Herz weh tut.
Sei ganz lieb gegrüßt von salida-del-sol

Du klingst so, als ob du das Kind willst- wage es einfach und sei mutig und unvernünftig- du wirst es nicht bereuen.

3fachmum mit 3 tollen Jungs, der Letzte ungeplant aber von uns allen abgöttig geliebt,...