Ich bin total geschockt.
Meine Schwester ist sehr übergewichtig, in den letzten Wochen kam mir das aber irgendwie seltsam vor. Ihr Bauch war so straff, hing nicht runter...
Irgendwie kam mir dann so ein Geistesblitz: Ist sie vielleicht schwanger?
Wochenlang hab ich sie beobachtet und war mir nie so ganz sicher... Sie hat weiter heftig geraucht und auch Alkohol getrunken, andererseits nahm sie immer mehr zu, ihre Tochter (3) durfte nicht mehr mit ihr toben, ihre Arbeitsstelle hat ihr angeblich gekündigt...
Zur Erklärung: Meine Schwester ist alleinerziehend, wohnt mit ihrer Tochter bei meinen Eltern und machte 3 Jahre keine Anstalten, mal auszuziehen. Jetzt plötzlich hat sie sich (obwohl arbeitslos) ne TEURE Wohnung gemietet, die sie meiner Meinung nach langfristig gar nicht zahlen kann.
Ihr Leben kriegt sie nicht so wirklich auf die Reihe, am liebsten gammelt sie bis mittags vor dem Fernseher, die Kleine muss meist alleine spielen. Sie schafft es nicht mal, Unterhalt zu beantragen geschweige denn, die Kleine im Kindergarten anzumelden. Eigene Wohnung, arbeiten oder wenigstens meinen Eltern im Haushalt mal was helfen - Fehlanzeige.
Naja, jedenfalls hab ich mir gestern ein Herz gefasst und sie gefragt ob sie schwanger sei. Nach einigem Rumdrucksen bestätigte sie mir dies und meinte, Termin wäre in 3 TAGEN !!! Sie will das Kind aber nicht behalten, sondern es zur Adoption freigeben und ich solle es bloß nicht meiner Mutter erzählen...
Ich bin total geschockt. Ich meine, ich dachte immer ich kann sowas tolerieren, aber jetzt... Sie meinte sie hat es nicht erzählt damit wir ihr keine Vorwürfe machen oder versuchen sie umzustimmen. Ein Kind solle ihrer Meinung nach in einer Familie aufwachsen, die ihm auch was bieten kann. Klingt logisch, aber auch irgendwie zu einfach, oder?
Ich bin so wütent, dass sie uns nichts sagt. Denn schließlich gibt sie nicht nur ihr Kind weg, sondern auch die Schwester ihrer Tochter, die Enkelin meiner Mutter und meine Nichte. Haben wir kein Recht, unsere Meinung dazu zu sagen oder zu trauern?
Hab kurz schon überlegt, ob das Kind zu uns kann, wir haben einen 1jährigen Sohn. Aber ich denke die Idee ist nicht gut, dass sie das Kind dann immer sieht, genauso hab ich Angst dass sie das Kind irgendwann dann doch wieder will... Bin ich jetzt ein schlechter Mensch, wenn das keine Option für mich ist?
Bin auch sauer, weil sie säuft und raucht, ganz nach dem Motto: "Mich brauch es ja nicht zu kümmern." Kann sie nicht wenigstens versuchen, ihrer Tochter einen guten Start ins Leben zu schenken?
Ich weiß, sie kann das Kind nicht versorgen, trotzdem nimmt mich die Sache so mit, auch, weil alles so plötzlich kommt.
Und darf ich das wirklich vor meiner Mutter geheim halten? Oder muss ich es sogar, aus Loyalität zu meiner Schwester?
Ich habe immer nur den Gedanken: Wer hält das Baby nach der Geburt? Wer kuschelt mit ihm? Muss es ganz allein im Bettchen liegen? Haben die Schwestern Zeit, mit ihm zu schmusen?
Weiß jemand, wie lange es dauert, bis die Kleine zu neuen Eltern kommt? So wie ich meine Schwester kenne hat sie sich auch da noch um nix gekümmert sondern sagt einfach bei der Geburt: "Ach ja, ich würde es übrigens gerne weggeben...." Mich nimmt der Gedanke so mit, dass die Kleine ganz allein ist.
Bei der Geburt ihrer ersten Tochter war ich übrigens dabei, da es auch da keinen Partner gab. Würdet ihr das wieder anbieten, damit sie nicht alleine ist? Und um die Kleine mal gesehen zu haben? Ich glaube ich kann das diesmal nicht... Aber kann ich meine Schwester alleine lassen?
Tut mir leid für mein Durcheinander, aber ich bin echt durch den Wind...
Schwester will Kind weggeben... Sehr lang.
Oje, das ist echt schwierig...
Also, grundsätzlich finde ich es sehr vernünftig und anständig, weitsichtig und "selbstlos" das Kind wegzugeben, wenn man weiß, dass man sich nicht vernünftig darum kümmern kann und der Meinung ist, das Kind sollte eine "Familie" haben.
Andererseits bin ich aber auch der Meinung, dass sie eine Verantwortung dem Kind gegenüber hat, solange es bei ihr ist. Sprich: Nicht rauchen, kein Alkohol. Aber was das betrifft, ist das Kind ja nun schon in den Brunnen gefallen, die Schwangerschaft fast vorbei.
Wenn Du Dir solche Sorgen um das Kind machst, Dich fragst, wer es hält, streichelt etc., dann geh mit. Ich weiß allerdings nicht, ob Du das Kind überhaupt halten darfst, wenn Deine Schwester sagt, sie möchte, dass es gleich weg kommt. Das weiß ich wirklich nicht.
Wenn Du mit zur Geburt gehst, ist das Deiner Mutter gegenüber ein weitaus größerer "Vertrauensbruch", als das, was Du jetzt schon weißt, ihr aber nicht sagen darfst. Andererseits brichst Du ansonsten das Vertrauen Deiner Schwester. Schwierig!!!
Ich würde versuchen, meine Schwester zu überzeugen, mit Euren Eltern darüber zu sprechen. Vielleicht zeigen sich so Lösungsansätze, die Deine Schwester noch nicht gesehen hat, die ihr aber ihre Sorge nehmen würden.
Ich würde ihr wohl anbieten, mit zu gehen und sie zu unterstützen (auch das Baby), aber ich würde darum bitten, dass Ihr es Eurer Mutter zumindest erzählt. Selbst wenn Deine Schwester keine Diskussion darüber führen will, ob sie das Kind behält, oder nicht.
Worüber ich mir aber ganz sicher bin, ist die Tatsache, dass es viele viele wartende Paare gibt, die dieses Baby sehr lieben werden. Die dieses Baby halten, streicheln und ihm liebe Worte sagen werden. Und ich bin mir auch sicher, dass es nicht sehr lange dauern wird, bis dieses Baby diese Liebe zu spüren bekommt.
Trotz aller Traurigkeit und allem Schock, den auch ich empfinde, ziehe ich den Hut vor Deiner Schwester, dass sie dem Baby gegenüber (wenn auch nicht in der Schwangerschaft) verantwortungsbewusst handelt.
Für Dich ist es allerdings eine schwierige Situation.
Ich wünsche Dir, Deiner Schwester und dem Baby alles Liebe!
Steffie
Ich danke dir für deine lieben Worte.
Manchmal frage ich mich, warum ich gefragt habe, wie viel einfacher es wäre, von all dem einfach nie irgendwas mitbekommen zu haben...
Ich habe meiner Schwester bereits dringlichst nahegelegt, dass sie mit meiner Mutter reden soll, aber sie weigert sich und meint, ihre Schuldvorwürfe braucht sie nicht, sie hätte genug mit sich selbst zu tun.
Ich finde es furchtbar, nichts sagen zu dürfen.
Morgen kommen Freunde zu uns, um mit uns Silvester zu feiern... Wie soll das gehen? Was, wenn es genau da losgeht?
Als ich meine Schwester fragte was sie mit ihrer Tochter (3) machen will wenn es los geht meinte sie nur: "Keine Ahnung..." So viel Gedanken macht sie sich darum. Klar kann ich sie so lang nehmen, aber was sagt sie zu meiner Mutter, wenn es los geht? "Bin dann mal weg, ein Kind kriegen und zur Adoption freigeben?"
Der einzige Trost für mich ist auch, dass irgendwo jetzt 2 Menschen sitzen, die voller Hoffnung sind, bald ein Baby im Arm halten zu dürfen und noch gar nicht ahnen, wie bald dieser Wunsch schon in Erfüllung gehen wird...
Du konntest ja nicht damit rechnen, dass sie tatsächlich bejaht und dann auch noch so kurz vor ET steht! Aber ich kann verstehen, dass Du es auch lieber nicht hättest wissen wollen.
DU wirst Dir jetzt immer die Frage stellen, was aus dem Kind geworden ist. Oje, was tun?!
Ich kann verstehen, dass sie die Diskussionen und Vorwürfe nicht hören will. Aber was sie von Dir erwartet ist wirklich sehr hart.
Wenn Deine Mutter irgendwann davon erfährt, wird sie auch auf Dich wütend sein. Aber könnt Ihr das wirklich für immer für Euch behalten? Wirst DU das aushalten?
Frag Deine Schwester doch mal, was außer Deinem Schweigen Ihre Wünsche an Dich sind. Sollst Du mitkommen? Sollst Du das andere Kind nehmen? Was will sie von Dir?
Klar, dass der Gedanke sofort kommt, Ihr nehmt das Kind, aber das geht doch nicht wirklich. Sie entscheidet selbst und sicher ist es für das Baby auch einfach das Beste!
Aber Deine Geschichte macht mich irgendwie traurig und lässt mich nicht mehr los.
Lieben Gruß
Steffie
Wenn du eine Schwester bist, leidest du heimlich mit.
Wenn du eine Schweste bist, dann schweigst du stille gegenüber dritten
Nein. sie gibt nicht das Kind der Großmutter oder pipapo. Sie gibt IHR Kind weg und dazu hat sie ein gutes Recht.
Du hast zu viel Phantasie. Das Kind kommt in eine Kurzzeitpflegestelle, bis entscheiden wird, was passiert. Diese Frauen werden sich um das Kind gut kümmern, werden mit sicherheit nicht saufen und am Ende endet es in einer liebevollen Familie, die sich aus ganzem, herzen ein Kind wünschte.
Es ist schmerzlich gehen zu lassen aber wenn man eine Schwester UND eine freundin ist, dann begleitet man die Schwester und macht ihr keine goßartigen Vorwürfe. Es ist ihr Leben. und wenn sie es bis jetzt nicht sagte, wußte sie exakt -wARUM!!
Danke für deine klaren Worte. Am Abend als ich diesen Beitrag schrieb haben sie mich sehr getroffen, aber jetzt im Nachhinein muss ich sagen, dass sie mir sehr geholfen haben, den "Durchblick" zu bekommen.
Du hast recht: Es ist nicht meine Entscheidung, auch wenn es mich schmerzt. Die Entscheidung ist in dieser Situation richtig, auch wenn ich anders entschieden hätte, aber ich bin auch in einer völlig anderen Situation.
Ich werde meine Schwester so weit sie es will und ich es kann unterstützen, dennoch bin ich sehr froh, dass mittlerweile auch meine Mutter Bescheid weiß und ich niemanden belügen muss. Denn ich bin nicht nur Schwester, sondern auch Tochter.
Hallo!
Es ist sicherlich sehr schwer für Dich, vor allem da Du keine Zeit hattest um das alles zu verdauen. Aber es ist ihr Leben und lieber gibt sie das Kind in liebevolle Hände ab, als drei Leben zu zerstören.
Ich habe den Sohn meiner Schwester seit 13 Jahren bei mir und ziehe ihn wie eigenes Kind auf. Und oft glaube ich, ihn liebe ich mehr als meine 5 leibliche Kinder. Sie sieht ihn oft, wir wohnen im gleichen Ort und sie passt auf unsere Kinder auf. Für ihn ist sie eher eine Tante (er weiß alles) und ich bin seine Mama - das sind seine Worte.
Dass sie ihn an uns gegeben hat finde ich absolut mutig. Oft wird sie angeeckt und Leute verstehen das nicht. Aber sie hat genau nachgedacht, sie kennt sich selbst am besten, und hat eine Entscheidung getroffen, die für das Kind die beste war. Egal was man dann über sie sagen wird. Und ich bin ihr dankbar für meinen großen Sohn
Als sie ihn bekam war ich alleine bei ihr, bevor ich überhaupt Kinder hatte. Kannst Du Deine Schwester alleine lassen? Ich könnte das nicht, ganz egal was los ist, und das musst Du selber wissen.
Sei für sie da, wenn Du kannst, und denk dran, dass das Kind zu Leuten kommt, die sich nichts sehnlicher wünschen. Dem Kind wird es sehr gut gehen und das ist wichtig.
Alles Liebe
Ich finde es klasse, dass ihr das hinbekommen habt. Andererseits macht mir dein Beitrag fast ein schlechtes Gewissen.
Auch mein Mann und ich haben darüber nachgedacht, das Kind bei uns aufzunehmen, haben uns aber dagegen entschieden, und das schweren Herzens. Wir wollen ein zweites Kind, aber nicht in der nächsten Zeit. Für uns würde das so vieles ändern - ich müsste meinen Job aufgeben, in dem ich jetzt erst 4 Tage wieder arbeite nach der Elternzeit, unser Haus muss noch abgezahlt werden... Ich würde kein eigenes Kind mehr bekommen können... Und auch aus emotionalen Gründen denke ich, dass weder meine Schwester noch ich das hinbekommen würden.
Aber ich glaube ganz fest daran, dass irgendwo ganz liebevolle Eltern sehnsüchtig auf genau dieses Kind warten!
Ich kann Dir nur sagen, wie es bei mir damals war.
Ich wurde von meiner Mutter auch zur Adoption frei gegeben und ich kam mit 4/5 Monaten zu meinen Adoptiveltern.
So lange war ich im Heim.
Lg paula
Danke Paula. Habe mich informiert, in der Regel geht das heute wohl viel schneller, zumal das Jugendamt schon informiert ist und wohl schon die passenden Eltern aussucht. Ob die wohl schon von ihrem Glück wissen?
Dir alles Gute!
Ich kann gut verstehen, dass du traurig bist, dass deine Nicht/Neffe nicht in eurer Familie bleibt.
Aber mir tut deine Schwester auch echt leid, dass sie das alles bislang allein getragen hat.
Ich finde ihre Entscheidung durchaus verantwortungsvoll, das Kind besser freizugeben, aber andererseits hat sie weiter geraucht und sogar getrunken.
Vll unterstützt du sie moralisch und praktisch darin, ihr leben mit ihrer Tochter in den Griff zu bekommen. Ist sie sich egal? Das ist doch schade um dies Kind, so gesehen wird das Baby es besser haben.
Immerhin hat sie sich mit ihrer SS auseinandergesetzt und nichts verdrängt und am Ende das Kind "ensorgt", wie so einige andere Frauen es leider statt Babyklappe tun.
Oder sie hätte es abgetrieben, dann wäre das werdende Kind tot gewesen. So wird es frei gegeben in eine Familie, in der es gewünscht ist, wohl sogar heiß ersehnt. DAs ist doch toll! Denke bitte nur an das Wohl des Kindes!
Heutzutage kommt das Baby entweder in eine Pflegefamilie, bis die 8 Wochen um sind oder gleich zu den Ad.eltern (was für diese ein Risiko darstellt).
Frag doch deine Schwester, ob sie eine offene, halboffene oder anonyme Adoption möchte. Ob sie normal oder anonym entbinden will.
Vll entscheidet sie sich noch anders, aber dann benötigt sie Hilfe für sich und die Kinder.
Trotz allem: Kommt gut ins Neue Jahr!
Danke für deine lieben Worte, du hast absolut recht. Irgendwo warten liebe Eltern sicher sehnsuchtsvoll auf dieses kleine Menschlein.
Inzwischen hoffe ich sehr, dass meine Schwester bei ihrer Entscheidung bleiben wird, auch wenn sie wohl ihr Leben lang dran zu knabbern haben wird.
Meiner Schwester habe ich jegliche Unterstützung angeboten, nur ist sie leider nicht so gut drin, Rat und Hilfe von anderen anzunehmen... Wir werden sehen wie es weiter geht.
Ja, du hast recht, mehr kannst du nicht für sie tun.
Aber bitte bleibe an Ball, ihr immer wieder Hilfe anzubieten! Sei für sie da, denn sonst weiss ja keiner davon und sie hat keinen zum Reden.
Wenn sie ihr Kind freigibt, dann tut sie das, damit es dem Kind gut geht! Bitte halte ihr das vor Augen, wenn sie desh mal traurig ist. Es geht ihr ja um das Wohl ihres Kindes. Es ist sicher eine gute Lösung so. Es ist eine starke Entscheidung.
Vll wählt sie ja die offene Adoption, vll könnt und wollt ihr das Kind dann auchkennenlernen, möglich wäre das.
Jedenfalls braucht sich deine Schwester keine Vorwürfe zu machen, weil sie an das Wohl ihres Kindes denkt, desh ist sie trotz allem eine gute Mutter!
lg und euch allen viel Kraft!
Schliesse mich den meisten hier an, ich würde den Mund halten und der Mutter nichts sagen. Das bringt nur Streit und Unruhe rein. Deine Schwester hat sich entschieden und nur das zählt, sie vertraut dir, indem sie dich hat wissen lassen was Sache ist und du solltest dieses Vertrauen nicht kaputt machen. Denn dann würde es zu einem gewaltigen Streit kommen in der ganzen Familie. Du denkst anders darüber, investierst starke Emotionen dem ungerborenen Kind gegenüber, dass mag verständlich sein, ist aber vollkommen fehl am Platze..und nicht Hilfreich, weil du würdest anders entscheiden. Deine Ausgangslage für ein Kind ist aber auch anders als die deiner Schwester. Das sie raucht und trinkt ist nicht das Beste, ich denke aber sie tut das um ihre Gedanken und ihr Gewissen etwas zu betäuben! Es ist nun mal nicht einfach. Und ich finde es richtig, wenn das Kind bei Eltern aufwächst die ihm alles bieten können, wo sie wirklich drum bemüht und gekümmert wird, was ja bei deiner Schwester grade nicht der Fall zu sein schein-sicher weil sie überhaupt Probleme im Leben hat. Aber lieber so, als wenn man das Kind wegwirft, tötet, oder gar vernachlässigt..da gibt es immer wieder schlimme Fälle zu hören und sehen. Das muss nicht sein. Ich würde deine Schwester unterstützen, Fragen wie es weitergeht, was sie sich vorstellt. Wenn du bei dir Geburt nicht dabei sein kannst, dann lass es sein, warte draussen, keiner zwingt dich, du solltest nur soviel tun, wie du ertragen kannst. Das Baby zu sehen-das würde ich nicht tun, auch wenn es mein Wunsch wäre, dass würde wieder etwas auslösen in dir und ich kann mir nicht vorstellen das es zuträglich ist, wenn du da stehst und weinst.
Stelle dir vor du hättest das nicht erfahren von ihr, dann vielleicht in ein Paar Jahren hätte sie es dir mal gesagt..das wäre dann nicht weniger schlimm.
Du musst versuchen es irgendwie abzuhaken. Allerdings würde ich nicht versuchen sie umzustimmen und ihr gut zuzureden, sei mit ihrer Entscheidung einverstanden. Sie wird sich selbst Gedanken machen können und sie hat ja diese gewissen 8 Wochen danach Zeit. Entweder es löst etwas in ihr aus, oder nicht.
Sauer würde ich im nachhinein auch nicht sein, also ihr jetzt noch im Endspurt die Hölle heiss machen, warum wieso weshalb, dass bringt nichts und verstört nur weiter.
Ich würde es toll finden, wenn du weiter schreibst, wie die Sache ausgegangen ist.
Dir bis dahin alles Gute!
Ein paar Tage sind vergangen und ich kann ein paar Neuigkeiten berichten.
Ich habe dicht gehalten und zunächst einmal niemandem etwas gesagt. Ich habe viel mit meiner Schwester geschrieben, reden kann sie nicht wirklich mit mir, man merkt, dass ihr das ganze alles andere als leicht fällt und sie es doch sehr verdrängt.
Heute hat sie meiner Mutter alles erzählt, als diese sie zum wiederholten Male gefragt hat, ob sie schwanger sei. Meine Mutter hat mich dann gleich angerufen und um ein Gespräch gebeten. Ich habe ihr erzählt, dass ich es schon ein paar Tage weiß - sie war überhaupt nicht sauer deswegen, aber es ist genau das passiert, was meine Schwester vermeiden wollte: Meine Mutter brach in Tränen aus und fragte mich, warum gerade ihr (???) das passiert, wie sie jemals wieder an einem Kinderwagen vorbei gehen soll und und und... Nachdem ihr mich hier schon ins Gebet genommen habt und ich selber ein paar Tage Zeit hatte mir über alles Gedanken zu machen habe ich ihr gesagt, dass es allein die Entscheidung meiner Schwester sei und ich diese Meinung nach erstem Schock nun voll unterstütze. Meine Mutter fand das ganz schrecklich. Sie meinte dann sie würde überlegen, ob sie (57) und ihr Mann (57) die Pflegschaft für das Kind übernehmen sollen. Ich habe ihr ganz klar gesagt, dass ich das nicht unterstütze. Meine Mutter und ihr (2.) Mann streiten sich nur, sie sagt schon ewig sie will sich von ihm trennen, er liegt nur vorm Fernseher, sie sitzt vorm PC und verlässt das Haus kaum...Seit Monaten wird gejammert, dass sie finanziell kaum über die Runden kommen... Beide sind körperlich sehr angeschlagen... Und jetzt wollen sie ein Baby zu sich nehmen? Sorry, die spinnen doch! Klar, sie haben sich sehr um die erste Tochter meiner Schwester gekümmert, aber das ist doch nochmal was ganz anderes! Sie wollen die Pflegschaft zusammen mit meiner Schwester, was diese nie machen würde, da das Verhältnis überhaupt nicht gut ist. Naja, hab meiner Mutter geraten, es meiner Schwester anzubieten, sie aber gewarnt dass ich diese Idee absurd finde.
Irgendwo warten gesunde, junge Eltern auf dieses Kind, die es abgöttisch lieben werden, sich Zeit nehmen und ihm etwas bieten können. Meine Mutter meinte natürlich gleich, dass das Kind ja vielleicht auch zu ganz furchtbaren Menschen kommt...
Ich bin jetzt raus aus der Nummer, habe allen meine Meinung dazu gesagt. Was sie jetzt daraus machen, ist nicht mehr in meiner Hand.
Mein Mann und ich haben lang überlegt, ob das Kind zu uns kommen sollte. Und wir haben uns schweren Herzens dagegen entschieden. Ich habe gerade meinen 4. Arbeitstag nach der Elternzeit hinter mir - meinen Job müsste ich wohl kündigen. Und ich liebe meinen Job. Finanziell würde es uns sehr belasten, da wir ein Haus abzahlen. Ein zweites Kind ist zwar irgendwann geplant, aber jetzt noch nicht. Würden wir das Kind aufnehmen würde das heißen: kein leibliches Kind mehr. Und was, wenn meine Schwester irgendwann doch auf den Trichter käme, dass sie ihr Kind wieder will? Nein, das kommt für uns nicht in Frage, so leid mir das für das Kind tut. Und ich habe immer noch die Angst, dass ich mir immer vorwerfen werde, es nicht aufgenommen zu haben...
Jetzt warten wir auf die Geburt. Ich habe meiner Schwester angeboten, sie zu fahren, zu begleiten, ihre Tochter so lange zu nehmen... Ob sie etwas davon annehmen wird: Keine Ahnung...
Klasse Sache, dann bekommen die armen Adoptiveltern, die sicherlich lange und sehnsuchtsvoll auf ein Kind gewartet haben, ein Schreibaby (durch den Nikotinentzug) mit fetalem Alkoholsyndrom. Na, da hat sich das lange Warten und Hoffen ja gelohnt
Deine Schwester ist weder verantwortungsbewusst noch habe ich auch nur ansatzweise Verständnis für ihr Verhalten ihren beiden Kindern gegenüber. Rauchen und trinken in de Gegenwart von Kindern ist wirklich unterste Schublade. Aber das ist ja nicht ihre einzige Verfehlung ihren Kindern gegenüber. Das hast du ja auch schon bestätigt. Kannst du da nicht mal eingreifen? Wieso lässt du zu, dass sie so mit der Kleinen umgeht? Warum machen deine Eltern da mit? Irgendwoher muss sie so ein Verhalten ja haben und jemanden, der das auch duldet.
[...Text vom urbia-Team editiert]
Also, für eine Akademikertochter schreibst du leider ziemlich unangemessen.
Erstens, es rauchen noch viele Schwangere, auch Akademikerinnen, während ihrer SS!
Ich kenne Kinder von Alkoholikerinnen, die "nur" früher geboren wurden und leichter waren als andere Babies.
Dieses Baby kommt aber zum ET!
Es ist nicht richtig, dass jedes Kind dann Schäden aufgrund von Alkoholkonsum hat.
Und es gibt tatsächlich Adoptiveltern, die würden auch gern ein sogar behindertes Kind adoptieren!
Und es gibt auch Schreibabies von Müttern, die weder geraucht nocht Alkohol getrunken gaben! Sie haben oft Koliken...
JEDES KInd ist lebens- und liebenswert!
Und mit deinem letzten Absatz beleidigst du sogar die werdende Mutter!
DAS ist für mich unterste Schublade.
Jetzt gehe ich mal ko...
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Klasse Sache, dann bekommen die armen Adoptiveltern, die sicherlich lange und sehnsuchtsvoll auf ein Kind gewartet haben, ein Schreibaby (durch den Nikotinentzug) mit fetalem Alkoholsyndrom. Na, da hat sich das lange Warten und Hoffen ja gelohnt
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Bei jeder vernünftigen und seriösen Adoptionsvermittlungsstelle sollten Adoptiv- und Pflegeeltern gut und gründlich auf derartige Dinge vorbereitet worden sein und bei jeder vernünftigen und seriösen Vermittlung werden die Adoptiveltern bei Kindern mit diesen Problematiken auf ebendiese Risiken hingewiesen.
In der Vermittlung geht es nicht darum, sehnsuchtsvollen Paaren das perfekte Baby ins Haus zu bringen, sondern darum, die möglichst perfekten Eltern für ein Kind mit Problemen zu finden.
LG
Claudia, Adoptivmama und Pflegemama eines schwerbehinderten Kindes