An alle,die einen Abbruch hatten:Wie habt Ihr den eigentlichen Geburtstermin überstanden?

Hallo Urbianer!

Ich hatten einen Abbruch Anfang der 7. Schwangerschaftswoche. Der Entbindungstermin wäre diese Woche gewesen.

Wie habt Ihr das überstanden? Ich war sehr abgelenkt, weil mein Sohn zum 2. Mal die Magen-Darm-Grippe hatte.

Gestern habe ich eine Sendung gesehen mit einem neugeborenen Baby und es ging mir ziemlich miserabel. Ich denke, dieses Gefühl kennen die meisten, die das erlebt haben.

Und eine Bitte an alle Abtreibungsgegner: haltet Euch mit Euren Meinungen zurück. Man kann leicht reden, wenn man in einer solchen ausweglosen Situation noch nicht war. Ich hätte auch nie gedacht, dass ich sowas mal erleben muss! Und es war wirklich sehr schlimm und ich bin dennoch eine gute Mutter und kein böser Mensch! #heul

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ich bin grad ungeplant schwanger geworden
wollten zwar noch ein zweites aber erst in nem halben jahr

anfange...
ich selber könnte nie abtreiben, aber ich finde
wenn eine frau diesen schritt wählt oder gewählt hat
war es für diesen moment die richtige entscheidung
und dann kann man hinterher nichts dran ändern und
sollte sich selbst respektieren!

besser man hat sich damals dagegen entschieden
als dass man die kleinen dann misshandelt oder im blumenkasten

verbuddelt!

mach dir keinen kopf
solange es deinem kind gut geht
und dir habt ihr doch das größte glück
und lass dieses glück nicht beschatten!

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Wenn ich dieses Kind bekommen hätte, dann hätte ich es mit Sicherheit sehr geliebt. Ich könnte niemals mein Kind misshandeln!

Du hast Recht, man sollte das Glück nicht beschatten lassen. Das ist du sehr nett geschrieben! Ich danke dir! #liebdrueck

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Der Entbindungstermin war der 21.11.2008
Der Tag kam näher, Woche für Woche habe ich mich mehr gehasst.
Die Angst war da. Angst vor mir selbst...
Der 21.11.08 hat mich dann komplett runter gezogen. Der Boden unter den Füßen ist verschwunden und ich fiel soweit runter bis ich nicht mehr von selbst hoch kam.
Nach 2 Monaten war es dann wieder besser. Gehasst habe ich mich weiterhin aber ich habe wieder gelebt. Bin wieder arbeiten gegangen.
Januar war für mich der Tag 0. Und dann ging es wieder los. Monat für Monat habe ich das Alter gezählt. Der Geburtstag war der schlimmste Tag. Und wieder bin ich gefallen, und wieder war es alles andere als ein Leben. Das ging 13 Jahre so...

Ich habe mich nicht getraut ein Zweites Kind zu bekommen, was heißt bekommen, ich wollte nie wieder Schwanger werden. Ich habe es nicht verdient habe ich mir gesagt.

Ich bin so dankbar das mein Mann mich aus dem Teufelskreis geholt hat. Er hat mir ein neues Leben geschenkt. Und beide haben wir unserem Kind ein Leben geschenkt.
Sie ist mein Ein und Alles. Niemals würde ich wieder abtreiben.
Ein schlechter Mensch bin ich nicht, nur weil ich einen Abbruch hatte. Eine schlechte Mama auch nicht. Aber niemals, nie wieder im Leben will ich diese 13 Jahre wiederholen lassen.

Das ist das Resultat eines ungewollten Abbruches.
Wenn du hinter dem Abbruch stehst, dann bleib stark. Es war dann richtig.

Bei mir war es falsch.

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Entschuldige sehe gerade ich habe den 21.11.2008 als Entbindugstermin angeben.

Das war der Tag an dem mein Leben besser wurde.
Die Geburt meiner Tochter.

ET war der 15.07.1993

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Du Arme! Du hast ja wirklich sehr gelitten! Ich würde auch nie wieder abtreiben. Aber ich stehe wirklich dahinter, auch wenn ich es niemanden erzählen würde. Es geht mir schlecht dabei, aber denke dennoch, dass es richtig war. Aber trotzdem trauere ich! :-(

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Hallo,

ich war in diesem Zeitraum eingentlich nur erleichtert und glücklich die richtige Entscheidung getroffen zu haben !!!

Der Abbruch ist jetzt gute 3 Jahre her und ich jeden Tag froh über meine Entscheidung. Keinen Moment kamen Zweifel auf.

Dir alles Gute

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Es ist wirklich gut, dass es bei dir keine Zweifel aufgekommen sind. Du hast das Richtige getan!

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ich war gestern zur Op.Mein Mann und ich hatten bis zuletzt überlegt,das Gebäude zu verlassen.Doch ich wußte,wir sind alle Möglichkeiten durchgegangen,ich würde es niemals schaffen.Ich hätte dieses Kind geliebt,doch was bringt es,wenn ich totall überfordert gewesen wäre und die Kinder wegen der Überforderung vernachlässigen würde.Zumal die SS den ganzen Tag mit Brecherei begleitet war.Ich konnte mich um meine kleinen nicht mehr kümmern.Mein Mann müßte arbeiten,er verlor seine Arbeit,weil er sich um uns kümmerte.(und bitte an die Abtreibungsgegner,wir warten auf einer Warteliste seit mehr als 4 Jahren auf eine "Leihoma" und selber hatten wir uns auch bemüht.Aber es meldet sich keiner,es ist nichts zu finden.Wir dachten,wir hatten eine liebevolle Patenoma kennengelrnt,doch diese hat uns leider mehrere Male versetzt ohne einen wichtigen Grund.Eigentlich kam immer nur von uns was.Wir sind jedenfalls ziemlich entäuscht)
Als ich aus der Narkose aufwachte,spürte ich aber Erleichterung.Ich weiß,ich habe das richtige gemacht,auch wenn es weh tut.
Zu guter letzt kam der Arzt der die Op gemacht hatte und berichtete uns,daß ich in paar Wochen eh dort gelandet wäre.Das kleine hatte eine Mißbildung am Herzen.
Ich hatte schon einmal eine FG mitmachen müßen.Es war schrecklich.
Ich denke an dem ET werde ich mit Sicherheit daran denken müßen.Es gehört zu meinem Leben dazu.Wir werden im Frühjahr ein Rosenstöckchen kaufen und dieses in unseren Garten pflanzen.Und darunter werde ich den Schwangerschaftstest und einen kleinen Brief an das Sternchen begraben.
Falls ich doch nicht damit zurecht kommen sollte,werde ich mir psychologische Hilfe suchen.

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Ich hätte eigentl. meinen Termin zur Interruptio am Die., 21.02. haben sollen, aber da meinten die Ärzte, dass es noch zu früh sei, so wurde der Termin auf den 02.03. verlegt.

Ich kann jetzt noch nicht sagen, wie es mir gehen wird. Der ET wäre der 25.10.2012 gewesen....

...leider hab ich schon jetzt die typischen Beschwerden, was die ganze Angelegenheit nur noch schwerer macht...

meine Geschichte und meine Beweggründe pro Interruptio kannst Du in meinem Thread "ungeplant schwanger mit 4. Kind".... ersehen....

Ich wünsche Dir alles, alles Liebe und viel Kraft für die nächste Zeit! #herzlich

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#liebdrueck
ich drück Dich dolle und finde, dass Du mit der Situation liebevoll und respektvoll umgehst.
Ich glaube, Du schaffst das gut.
Alles Gute für Dich/ euch!

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Warum hast du denn abgetrieben? Ich meine wenn ich dirch richtig verstehe, dann leidest du da schon ein bisschen drunter oder?

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Hallo,

ich kann Deine Gefühle voll und ganz nachvollziehen. Ich befinde mich in eben dieser Situation.

Der errechnete Geburtstermin wäre bei mir der 29.02.12 gewesen. Seit Monaten rückt dieser Tag unwiderruflich näher und nun ist es bald soweit.

Ich weiß nicht, wie ich diesen Tag überstehen soll. Ich war letztes Jahr in einer für mich ausweglosen Situation und habe den Abbruch durchführen lassen.

Seitdem holt es mich in regelmäßigen Abständen ein. Ich bereue meine Entscheidung sehr und würde es gerne rückgängig machen.

Ich habe bereits 2 Kinder (9 und 5 Jahre) und wollte mich mit einem 3. Kind nicht in eine finanzielle Notsituation bringen.

Auf der anderen Seite sehe und lese ich viel von Frauen, die ein Kind nach dem anderen in die Welt setzen. Zur Not bezahlt halt der Staat. Ich wollte dies für mich nicht und habe uns deshalb keine Chance gegeben.

Seit Wochen laufen die Tränen unentwegt... Ich hoffe, dass ich es mir irgendwann verzeihen kann!

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Hallo, ich lese gerade alle beiträge in diesem forum, und hoffe das sie mir bei meiner Entscheidung helfen, jedoch bestärkt es mich erst es abzutreiben, und dann bekomme ich wieder ein schlechtes gewissen, und frage mich ob ich damit klar kommen würde.

Hätte nie gedacht in so einer Situation zu kommen, und jetzt jetzt muss ich da durch.
Eigentlich sagt mein Verstand von Anfang an Nein zu dieser SS.

Ich habe dieselben Gründe wie du, meine Kinder sind nun 3 und 5 Jahre alt. Ich möchte Ihnen ein schönes Leben bieten, und nicht über den Staat.

Ich habe Angst. ..... Angst es zu bereuen ----- Angst "meine Gründe sind nicht Grund genug"

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Hallo,
es tut mir sehr Leid, dass es dir so schlecht geht.
Aber bedenke: es ist der erste Jahrestag und mit den Jahren kann dieses schmerzliche Gefühl abnehmen.
Am ersten Jahrestag gind es mir auch schlecht, aber eher wehmütig war mir zumute , denn ich wußte, dass ich richtig entschieden hatte.
Und du bist deswegen sicher kein schlechter Mensch, du hast aus für dich schwerwiegenden Gründen eine Schwangerschaft beendet, nicht mehr und nicht weniger.
Ich sage mir immer: andere müssen das nicht verstehen, sollten aber eine solche Entscheidung respektieren.
Es gibt schlimme, ausweglose Situationen, ich sag nur: Try walking in my shoes!
Und da das niemand kann, darf auch niemand die Entscheidung einer Frau gegen ein Kind verurteilen oder sogar die Frau als Person verachten.
Das schlechte Gewissen und die Traurigkeit werden dich begleiten, aber es verändert sich und tut mit der zeit weniger weh.
Du wirst damit zu leben lernen, einen Stich ins Herz wirst du vielleicht immer mal wieder spüren, aber das ist doch auch ok. Man ist nachher nicht mehr derselbe Mensch wie vorher und das ist auch gut so.

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Hallo!

Bei mir wäre es der 05.12.11 gewesen...es war für mich ein richtig beschissener Tag, da ich eigentlich das Kind gerne behalten hätte aber aus Vernunft abgebrochen hatte... bitte verurteilt mich nicht...

Ich habe seit Anfang Januar den errechneten ET in elbisch auf meinem Handgelenk stehen, war in Therapie und seitdem geht es mir wesentlich besser... ich werde es nie vergessen, schon allein wegen dem Tattoo aber das will ich auch nicht!

Ich wünsche dir alles Gute!
Gruß