Hallo Zusammen,
ich habe bereits 2 Kinder. Kind eins ist 5 Jahre alt, Kind 2 ist 2 Jahre alt. Kind 2 hat leider einen Gendefekt und ist leicht geistig behindert.
Seit gestern nachmittag weiß ich, dass ich schwanger bin. Diese Schwangerschaft ist völlig ungeplant. Wir haben verhütet und ich kann mir nicht erklären, wie das passiert sein kann oder wann das überhaupt passiert ist.
Mein Mann möchte dieses Kind auf keinen Fall. Er meint, dass wir das nicht packen (auch als Paar nicht), da wir jetzt schon voll ausgelastet sind. Auch finanzielle reicht es jetzt mit 2 Kindern gerade so.
Versteht mich nicht falsch, er setzt mich nicht unter Druck, oder sowas. Wir konnten uns wirklich ganz normal darüber unterhalten. Er hat eben nur seine ganz ehrliche Meinung gesagt, wozu er auch das Recht hat. Natürlich fließen seine Gedanken in meine Entscheidungsfindung ein und ich kann sie auch nicht übergehen. Er ist mir auch sehr wichtig und ist ein toller Papa für unsere beiden Mäuse. Er würde mich nicht verlassen, oder sowas, wenn ich mich für das Baby entscheide, aber er meint eben, dass es für uns als Paar längerfristig der Untergang ist. Gerade mit Kind Nr. 2 sind wir viel beschäftigt und haben wenig bis keine Zeit für Zweisamkeit. Die Beziehung leidet schon länger, wobei Trennung nie zur Diskussion stand. Ehrlich gesagt bin ich mir selbst nicht so sicher, ob wir ein 3. Kind auch noch "schaukeln" können.
Wie soll ich mich denn nur entscheiden. Das Wohl meiner Familie ist mir extrem wichtig und trotzdem bin ich mir meiner Gefühle nicht sicher!
Auch ist meine Angst riesig, dass auch mit Kind Nr. 3 etwas genetisch nicht in Ordnung ist.
Gibt es hier denn auch jemanden, der sich nicht zu 100% sicher war, dass eine Abtreibung das Richtige war, es trotzdem gemacht hat und es hinterher nicht bereut hat?
Ratlose Grüße
Anonymus M
Ungeplant schwanger! Ratlos....
Liebe Anonymus,
mhm also ich persoenlich glaube an das Schicksal und das sich Kinder ihre Eltern aussuchen. Von daher denke ich mal, dass das Maeuschen sich unbemerkt eingeschlichen hat um genau bei euch gross zu werden.
Ganz abgesehen davon, koenntest du das Baby denn abtreiben lassen? Waere es fuer dich bzw. euch eine Option eine Fruchtwasseruntersuchung machen zu lassen und dann zu entscheiden, falls das Kind schwerwiegend behindert waere? Ich koennte mir vorstellen, dass wenn du jetzt abtreiben lassen wuerdest, weil vielleicht eine Behinderung bestehen koennte, immer wieder der Gedanke kommen wuerde, vielleicht war es doch gesund.
Habt ihr Familie und Freunde die euch helfen wuerden? Wie sieht es mit einer Leihoma aus? Oder aehnliches?
Wenn Ihr zusammenhaltet schafft ihr es sicher, klar wird es bestimmt nicht einfach, aber ich glaube ihr schafft es. Auch mit drei Zwergen
Schreib mich bitte über VK an.
LG Moni
ich war ungeplant schwanger und hatte bis kurz vorm Op überlegt,ob ich abspringe.Selbst mein Mann wollte mich wieder mit Heim nehmen.
Ich habe es aber durchgezogen,weil ich weiß,daß ich kein Übermensch bin und es nicht geschafft hätte.Wir haben zur Zeit viele Rennerein mit einem Kind,wegen einer Behinderung.
Ich bin zwar traurig,aber ich bereue es nicht,da ich weiß,für MICH war es die richtige Entscheidung.
Die Entscheidung,was du letzt endlich machst,bleibt ganz alleine bei Dir.
Hallo, liebes Anonymes M.,
es kann nicht darum gehen, was Du tun sollst, sondern darum, dass Du eine Entscheidung treffen kannst, auf die Du in vielen Jahren stolz sein kannst. Es ist gut, dass Du Dir Gedanken darüber machst, wie Du eine Abtreibung verkraften würdest. Denn es kann für Dich zu einer Verlusterfahrung werden, die Dich über Jahre hinweg körperlich und psychisch belasten kann.
Häufig wissen Männer nicht, was sie da von einer Frau erwarten, wenn sie eine Abtreibung ins Gespärch bringen. Sie denken ein Eingriff und alles ist wieder beim Alten. Aber sie übersehen, dass Mutter und ungeborenes Kind bereits eine unbeschreibliche Einheit sind. Deinem Mann ist nachher nicht geholfen, wenn Dir die Aufarbeitung der Abtreibung mehr Kraft kostet, als ein 3. Kind großzuziehen.
Da Euer 2. Kind eine leichte Behinderung hat, könntet ihr z.B. eine Erziehungshilfe vom Jugendamt in Anspruch nehmen, damit nicht alles an Euch hängt.
Du bist Dir nicht sicher, ob ihr das 3. Kind noch schaukeln könnt. Wir wachsen mit und an unseren Aufgaben.
Sei ganz lieb gegrüßt von salida-del-sol