Meine Erlebnisse zum Abbruch.. Und nein es ist kein Spaziergang !!!

Ich habe einen Abbruch vorgenommen und möchte euch berichten . Offen und ehrlich, vielleicht auch schonungslos. Verurteilt nicht und blöde Sprüche auch nicht. Ich möchte einfach nur Augen öffnen....Mir gehts schlecht und man lebt mit den Vorwürfen . Lest einfach:

Am 13.04.2012 besuchte ich Dr. X nach einem positiven Schwangerschaftstest in seiner Praxis. Auf den ersten Blick wirkte die Praxis hell und freundlich. Der Wartebereich der offen gestaltet war, war verziert mit vielen Babyfotos, auf dennen auch Herr Dr.X abgebildet war. Nach langem warten, trotz Termines, wurde ich dann persönlich von Dr. X aus dem Wartebereich abgeholt. Er führte mich ins Arztzimmer. Ich erklärte das ich 2 positive Schwangerschaftstests gemacht habe und ich dieses nun kontrolliert haben möchte und ich nicht weiß ob ich das Kind haben kann/möchte. Er fing sofort an, das ein Abbruch überhaupt kein Problem wäre und es eine Sache von 2 Minuten sei. Doch bevor wir über den Abbruch weiter sprechen, wolle er erst schauen wie weit ich bin. Wir gingen ins Behandlungszimmer. Er untersuchte mich vaginal und auf Anhieb war ein kleiner Mensch zuerkennen. Meine ersten Worte waren, das ist aber groß. Er vermaß das Kind und stellte fest, das ich bei 10+4 war. Dann durfte ich mich wieder anziehen. Er untersuchte weder ob das Herz schlug noch ob es gesund ist. Dann gingen wir wieder in das Arztzimmer. Er holte direkt einen "Plastikschlauch" aus seinem Schubfach und erklärte mir anhand eines Schaubildes ( Abbild der Gebärmutter mit Scheideneingang ) wie der Abbruch vorgenommen werden würde. Er sagte dieser Schlauch ist für ein Fötus in der 8ten Woche, ihrer wäre dann größer. Ich sagte das ich das Kind gerne haben möchte, das ich aber aufgrund meiner Lebensumstände es nicht haben kann. Er sagte das sei gar kein Problem, der Eingriff dauert 10 Minuten und 0,8 Frauen ( schrieb er mir auch auf ), also jede Frau nimmt in ihrem Leben einen Abbruch vor, das sei etwas natürliches und ganz normal. Ich entgegnete: " Es ist doch schon aber so groß." Er entgegnete das sei kein Problem er macht das bis zur 16 Woche und hätte auch schon Frauen in dem Statium gehabt und es gab nie Probleme. Dazu meinte er, das eine Abtreibung hier anders wie in Deutschland bis zur 16 Woche erlaubt sei und ich auch nicht zu einer Beratung muss, was ihm und mir alles erleichtern würde.Dann erklärte er mir die Kosten. Der Eingriff kostet 790€, für mich 550€, was bar am Eingriffstag zubezahlen wäre. Sofort wollte er mir mit mir einen Termin für den Abbruch vornehmen, doch ich bat um Bedenkzeit... Am Montag den 16.04.2012 nach unheimlichen Druck durch meinen Mann und dessen Familie machte ich dann einen Termin für Donnerstag den 19.04.2012 um 10Uhr aus. Bei dieser Terminvereinbarung erklärte mir die Arzthelferin, das Dienstags und Donnerstags im Stundentakt ab 8 Uhr die Abbrüche vorgenommen werden. Und so war es auch, um 12 Uhr lag bereits die nächste Frau im OP.

Dann war der Tag gekommen. Ich musste um 7 Uhr 2 Tabletten nehmen, damit alles lockerer wird. Ich bekam eine halbe Stunde nach der Einnahme Unterleibsschmerzen. Um 9 Uhr fuhr ich dann mit dem Bus zur Praxis, wo ich um 9:40 Uhr ankam. Ich musste am Empfang meine Einverständniss abgeben und den (nur ) Eingriff in Höhe von 220€ direkt bezahlen. ( von den 550€ übernahm DOWAS für Frauen 220€, durch einen Rechenfehler erließ die Arzthelferin mir 10€ ) Die restlichen 100€ musste ich direkt im Anschluss bar an den Narkosearzt bezahlen, worüber ich keine Rechnung erhielt. Dieser klärte mich auf und brachte mich dann ins Wartezimmer für den Eingriff. Er gab mir eine Kanüle und spritze mir eine halbe Spritze Morphium, zur beruhigung. Doch es beruhigte mich in keinsterweise. Ich fing bitterlich an zuweinen, legte die Hand auf meinen Bauch und bat mein Kind um verzeihung, sagte ihm ich liebe dich und es tut mir leid. Alle Dämme brachen und ich bekam einen Nervenzusammenbruch. Die Arzthelferin kam zu mir und sagte: Das sei nichts schlimmes, du musst da jetzt durch, schau in die Zukunft, so nach dem Motto reiß dich zusammen. Auich der Narkosearzt übte in dieser Form druck aus. Dann wurde ich ins Behandlungszimmer gebracht und auf den Stuhl fixiert. Ich bekam das Schlafmittel und der Arzt sagte noch, jetzt schlaf gut Jasmin. Ich bin weinend eingeschlafen, nein bitterlich weinend eingeschlafen.
Dann wachte ich von dem geklimper des OPbestecks auf. Einer sagte, ich weiß nicht ob es der Arzt oder der Narkosearzt war, da haben wir ja dann alles gut wegbekommen, wir sollten ihr nur nicht sagen das wir 10 Anläufe gebraucht haben, weil das Kind nicht gehen wollte. Mit diesem Satz dämmerte ich wieder ein. Dann wahcte ich wieder auf und sofort war dieser Satz da in meinem Kopf, ich bemerkte das jemand nehmen mir stand und ich fragte 4 Mal ob alles gut gelaufen sei. Erst beim 4ten Mal erhilet ich ein kurzes Ja, alles ist gut gelaufen. Dann fragte ich, ist es auf dem Müll?? und dieser jemand sagte, nein hier ist es gesetz das es in das Krankenhaus gebracht wird und dann sorgfältig mit anderen verbrannt wird. Ich dämmerte kurz ein und wurde dann auf meine Liege gebracht. Ich weinte und weinte. Ich fühlte mich einfach nur schlecht und da war dieser Satz der mir unentliches Leid zufügte. 1 oder 2 Mal schaute man nach mir. Wieder kamen Sätze wie es ist schlimm, was normales, hast es doch geschafft kannst ja wieder schwanger werden. Als wenn ich in dieser Situation darüber nachdachte, wieder schwanger zuwerden. Ich wollte mein Kind wieder und diesen Satz aus meinem Kopf. Nach 1,5 Stunden nahm ich etwas zuessen zu mir, damit ich endlich nach Hause konnte. Ich wollte einfach nur weg. Dann kam die Arzthelferin zu mir und bat mich, mich anzuziehen weil sie den Platz für eine neue Frau brauchten. Dieses Tat ich auch und sollte im Wartebereich platz nehmen. Da waren diese Bilder, der frischgeboren Babys mit dem Doktor und es kam mir so absurd vor. Und diese Bilder taten weh, sehr weh. Dann holte mich der Arzt ab. Er gab mir einen Zettel, auf dem die Medikamente standen die ich noch kaufen sollte und auch auf dem mein Abbruch bestätigt wurde. Er klärte mich auf was ich nun nicht tun darf, z.B. Sex, Tampons. Wieder sagte er es sei nicht schlimm und ich soll mir keine Vorwürfe machen, es sei was natürliches.. Nun nahm ich all meinen Mut zusammen und berichtete von diesem Satz. Er fing anzulachen, es sei einbildung das hätte niemand gesagt und wenn es gesagt wurde ging es um eine andere Frau. Ich wusste er lügt und ich fühlte mich nicht besser. Dann ging ich, bekam noch einen Termin für die Nachuntersuchung und das Rezept. Weinend verließ ich das Gebäude.

Die Tage danach waren sehr schwer, ich konnte nicht trauen wegen den 2 Kindern und wegen dem Mann. Ich weinte abends für mich alleine. Hatte mit starken Bauschmerzen, Unterleibsschmerzen, Kopfweh und Brechen zutun. Und auch die Blutung war sehr stark. Und auch jetzt am 23.04.2012 bin ich ausgelaugt und es tut einfach nur weh. Da sind die Vorwürfe, dieser Satz, diese Schuldgefühle, die körperlichen Leiden und all die anderen Sorgen, die sich in keinsterweise nach dem Abbruch in Luft auflösten. Ich fühle mich leer und zwischendurch falle ich in dieses schwarze Loch, aus dem ich nur zu Liebe meiner Kinder wieder rauskomme.

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Hallo, natürlich tut es mir leid was du erlebt hast aber wie hast du dir denn bitte das ganze vorgestellt? Eine.abtreibung ist nun mal schlimm und wenn man nicht 100% dahinter steht sollte man es eben nicht machen. Für jede frau ist ea schlimm nur eben für manche noch schlimmer die nicht dahinter stehen wie du. Du hast dich für den abbruch entschieden was hätte der arzt und die schwestern denn bitte sagen sollen? Du hättest auch kurz vor dem abbruch nein sagen können hast du nicht! Hätten dann die schwestern und die ärzte dir die entscheidung abnehmen sollen und dich aufhalten sollen? Ich sage dir es wird dir nicht besser gehen wenn du weiter im selbstmitleid versinkst. es hört sich vielleicht hart an aber es ist nur gut gemeint. Du hast du dafür entschieden jetzt steht dahinter. Wenn du dich jetzt hängen lässt wird es nur noch schlimmer! lg

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Wenn ich nicht dahinter stehen würde, dann hätte ich es nicht hier geschrieben. Warum darf ich nicht sagen bzw. erzählen wie es war ??? Ich habe vor dem Einbruch lange genug mit mir gehadert und es mir bestimmt nicht leicht vorgestellt :-(. Und Mitleid will ich nicht, wollte einfach nur Berichten und das ist sicherlich nicht verboten.

Zum Thema Frauen. Ich war um 10 Uhr dran, eine Stunde nach mir war die nächste dran. Sie ging rein und kam raus mit einer lustigen laune machte späße als wäre es nur Brötchen holen gewesen.

Lebe du mal mit diesem Satz in deinem Kopf und dann kannst du mal darüber nachdenken ob es mir schlecht gehen darf oder nicht. Ich habe es gemacht, aber es war nun ebend kein spaziergang und vielleicht rüttelt es auf, auch bei denen die eine Abtreibung als Verhütung sehen, die gibt es nämlich auch. Im Netz gibt es soviele Berichte, entweder alles easy und super oder das ganze gegenteil.. Und ich habe einfach nur berichtet neutral, aus der istsituation heraus.

Wie gesagt ich lebe damit und es ist erst 4 Tage her, trotzdem habe ich das recht wie jede andere zutrauern, das steht mir zu. Es war mein Kind und es wird immer ein Teil in meinem Herzen haben, auch wenn ich mich dagegen entschieden habe. Auch hätten mich die Ärzte nicht zurückhalten müssen, aber sicherlich lief nicht alles richtig ab.

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Ähm. Ist eine Trauer und auch ein Stück Selbstmitleid bei dir nicht zugelassen, NUR weil man sich für etwas entschieden hat. Wobei ,,entschieden´´ - habe ich nicht etwas vom Druck der Familie gehört ???

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Liebe Jasmin,

es tut mir so unendlich leid #schmoll
Ich habe auch gerade keine passenden Worte...
Ein Abbruch ist etwas sehr emotionales. Entweder man steht dahinter und hat nach dem Abbruch nur selten Schwierigkeiten damit umzugehen oder man steht nicht dahinter sondern eher die Familie und man knabbert viele Jahre an dem Erlebnis...
Wie kann dein Mann damit leben dich so unter Druck gesetzt zu haben? Wie kann er damit leben dich jeden Tag weinen zu sehen? Das ist mir unbegreiflich. Liebe ist ein Wort womit ich verstehe das man für den Menschen nur das Beste will.

Und was hat die Familie deines Mannes damit zu tun? Wollten sie auch auf dem OP Tisch liegen :-[ können die sich das vorstellen wie das ist??? Denen würde ich aber gewaltig die Meinung sagen und danach den Kontakt so gering wie möglich halten!

Dir Praxis ist aber auch ein Sauhaufen. Selten von so vielen Hohlbirnen gehört :-[
Wie kann man als Arzt so wenig auf die Patientin eingehen? Du hast nur kurz erwähnt das du dir nicht sicher bist mit dem Kind und schon hat er nur vom Abbruch geredet, Terminen und das Geld! Welcher Arzt macht das?

Zum Glück gibt es in Deutschland nicht viele davon, zumindest kenne ich keinen.
Darf ich fragen in welchem Land das denn war?
Ich mache dir keine Vorwürfe es muss schlimm genug sein das die Familie nicht hinter dem liebsten Menschen steht und dann noch von UNS einen oben drauf?? Wer sind wir das wir das dürfen? Auch wenn Kommentare kommen bitte nimm sie dir nicht ans Herz.

Leider kann man nichts mehr rückgängig machen und du musst so wie bisher weitermachen. Für deine Kinder und für dich. Deine Kinder brauchen dich als starke Mama, die mit ihnen spielt und sie tröstet, die ihnen leckeres Essen kocht und sie abends schlafen legt. Da bleibt wenig Zeit für einen selbst, aber die musst du dir nehmen. Verdonner deinen Mann dazu das er jetzt bitte er soll dir soviel wie möglich an Arbeit abnehmen damit du dich mit dem Abbruch etwas auseinander setzen kannst und nochmal über alles nachzudenken. Das hilft. Und bitte bitte gehe zu Pro Familie.

Die reden mit Frauen, die Schwierigkeiten haben den Abbruch zu verkraften.
Du kannst dich auch mit Frauen austauschen, die dasselbe durchlebt haben wie du. Wie z.B. auf www.nachabtreibung.de

Mach dir selbst aber bitte keine Vorwürfe....
Viel Kraft wünsche ich dir!!!!!

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Oh man, du Ärmste!

Auch wenn ich gegen Abtreibung bin, werde ich dich nicht mit Steinen bewerfen oder sonstiges. Jeder darf allein Entscheidungen treffen.

Ich glaube das wird sehr schwierig für dich, um diese ganze Sache aufzuarbeiten.

Mich macht die Art deines Arztes einfach nur wütund!!!:-[
Du schreibst selbst, das du das Kinde im Grunde wolltest und doch zu diesem Weg getrieben wurdest. Dieser Dr. ist mal der Hammer. Eigentlich hätten er und auch sein Team merken müssen, das du nicht zu 100 % zur Abtreibung stehst. Sehr traurig!!!

Leider finde ich auch die Reaktion deines Mannes sowie deren Familie sehr schwach...
Jemanden zu diesem schweren Schritt zu drängen. Und begleitet dahin hat dich wahrscheinlich keiner und du standes ganz allein da.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft, die dir deine Kinder bestimmt geben können!;-)

Alles Gute #liebdrueck

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Also hätte das team sie aufhalten sollen? Eine erwachsene frau? Sie hätte sich umentscheiden können hat sie aber nicht! Ihr Mann dem kann man da mehr schuld geben wobei sie sich hätte auch dagegen stellen können.

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hallo

ich habe am selben tag die selbe dummheit wie du gemacht, nur meine beweggründe waren andere und mein mann hätte jede entscheidung mit mir getragen. ich habe mich auf grund von medikamenten für einen abbruch entschieden, weil eine behinderung des kindes sehr warscheinlich gewesen währe, diese verantwortung wollte und konnte ich einfach nicht übernehmen. im gegensatzt zu dir geht es mir körperlich ganz gut, habe keine schmerzen und kaum noch blutungen. ich war auch schon soweit wie du ich war bei 10+2. aber mein kopf fährt immernoch achterbahn, und auch meinem mann geht es sehr schlecht, vielleicht war ja die entscheidung doch nicht richtig und das kind gesund........, ich versuche mich jetzt einfach auf andere sachen zu konzentrieren.ich hoffe sehr das du die schwere zeit mit hilfe deines mannes gut überstehen wirst. wenn du magst dann melde dich gern nochmal auch per pn

lg und alles gute
kaktus74

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Gott, dass tut mir sehr sehr sehr leid. Ich dachte nur beim Lesen, wie ich Deutschland lobe, dass es die 3-Tagesfrist gibt und dass man hier zu einer Beratung muss, um eben Frauen wie dich rechtzeitig aufzufangen.

Es tut mir leid, sehr leid - ich hoffe sehr, dass es eure Ehe aushält ? Ich weiss nicht, ob ich meinem Ehemann nach so einem Druck je wieder in die Augen schauen könnte. Kommst du aus einem muslimischen Land.

Ja, es sind Menschen, die dank dem Beruf so stumpf sind, dass eben alles normal sei. Nein, nichts ist normal.

Ich hoffe sehr, dass du dir Raum findest, um trauen zu können.

Ich zünde eine#kerze für alle Babys, die aufgrund von Druck der Umgebung abgetrieben werden.

Ein großes#herzlich für dich und eine #sonne auf deinen weiteren Lebensweg!

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Dank dir :-) Ich wohne und lebe in Österreich und komme gebürtig aus Deutschland. Dahin werde ich auch nächsten Monat zurückkehren...Mein Mann ist am Samstag wieder in Deutschland und wir sehen uns erst einmal eine ganze Weile nicht, was auch nicht schlimm ist ;)

Ich dank dir #liebdrueck

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uf. ja, das ist wahrscheinlich jetzt besser so.#liebdrueck

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Hallo

Zuerst möchte ich dir sagen, dass es mir sehr leid tut was du durchmachst gerade. Ich war vor 2 Jahren in einer ähnlichen Situation. Ich testete positiv und wollte das Kind gerne bekommen. Es wäre mein drittes Kind gewesen. Allerdings war es ein anderer Vater wie bei den ersten beiden. Er wollte das Kind nicht und setzte mich unter einen riesigen Druck. Er hat mich 3,5 Wochen bearbeitet und mich täglich zur Verzweiflung gebracht mit Psychoterror weil er mir das Kind in alle Richtungen schlecht redete und mir sagte dass er wenn ich das Kind behalte mich verlässt. Ich war fix und fertig. Es ging mir auch körperlich durch die SS sehr schlecht und durch die Hormone hatte ich Angst es nicht zu schaffen. So entschied ich mich für einen Abbruch und wollte es eigentlich nicht. Beratung war kein Problem, den Schein hatte ich nach wenigen Minuten ohne nachfragen. Am Tag der OP war ich nur am weinen, selbst beim Narkosegespräch. Da mein Freund nebendran saß traute ich mich nicht nein zu sagen. So schlief ich unter Tränen ein, wollte am liebsten noch "nein" schreien und schon war der Eingriff vorbei. Ich war so leer, so traurig. Begriff sofort was ich da getan hatte und bereute es zutiefst. Wünschte mir mein Kind zurück. Begriff dass mir nichts in der Welt das Kind zurückbringt. Es war Horror!!
Mein Freund sagte am Tag nach dem Eingriff, dass er nicht weiß ob die Entscheidung richtig war, er meinte wir hätten es auch mit Kind geschafft. Das hat mich so fertig gemacht.
Nach einigen Monaten wuchs der Hass in mir gegen ihn und ich habe ihn verlassen.
Nun bin ich durch eine Verhütungspanne erneut schwanger und bekomme das Kind. Ich würde so eine Hölle nicht mehr durchleben wollen. Hab aber nun einen superlieben Mann an meiner Seite.

LG

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Nunja, was soll man dazu schreiben?
Es ist mutig von Dir, so offen Dein Empfinden und Dein Erlebtes zu schildern. Hut ab für Deinen Mut!
Nur ist mir irgendwie nicht klar, was Du damit bezwecken willst. Oben schriebst Du, Du möchtest anderen die Augen öffnen. Nunja, dass eine Abtreibung kein Spaziergang sein wird, wußtest Du ja vorher, oder? Und das wissen eigentlich auch alle anderen Frauen. Dass man nach dem Eingriff psychisch und physisch daran zu knabbern haben kann, weiß man eigentlich auch. Deshalb ist man ja auch erwachsen und informiert sich vorher genau über die möglichen Folgen und denkt gründlich über seine Entscheidung nach. Es ist und bleibt eine ganz persönliche Entscheidung. Weder sollten Ärzte/Freunde/Familie einer Frau für noch gegen den Abbruch raten. Ich finde, das muß die Frau ganz allein entscheiden, weil sie ja auch diejenige ist, die hinterher mit der Entscheidung leben muß.
Du schtreibst sooo oft in Deinem Beitrag: Der Arzt meinte: "Alles ganz einfach, alles kein Problem usw". Irgendwie ließt man ständig daraus, dass Du (unterschwellig) den Ärzten/Krankenschwestern/Familie einen Vorwurf machst, dass sie Dich nicht von der Abtreibung abgehalten haben. Ich verstehe das ehrlich gesagt nicht!
Du bist doch Herr deiner eigenen Entscheidungen. Warum sollen andere über Dich und das Kind entscheiden? Irgendwie liest es sich so, als hättest Du erwartet, dass andere Dir die Entscheidung annehmen oder dass Du nun einen Schuldigen suchst, dem Du böse sein kannst wegen der Abtreibung. Vielleicht meinst Du es nicht so, aber es liest sich für mich so.
Und das finde ich falsch.

Du hast Dich so entschieden und nun solltest Du, falls Du mit Deiner Entscheidung allein nicht fertig wirst, Dir vielleicht eine Beratungsstelle suchen, die Dir bei der Bewältigung helfen können.
Und nochetwas: ich kenne mehrere Frauen, die auch abgetrieben haben - aus den unterschiedlichsten Gründen. Und jede für sich (soweit ich das beurteilen kann), hat den Eingriff gut verarbeitet und hat weder Schuldgefühle noch bereuen sie ihre Entscheidung. Aber vielleicht liegt das auch daran, dass diese Frauen sich die Abtreibung vorher ganz genau überlegt hatten und es für sie in ihrer Situation die einzig richtige Entscheidung war.
Alles Gute für Dich.

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Ich hoffe,Du kannst dieses schlimme Erlebnis verkraften!
Dein Mann,Deine Schwiegereltern und diese Praxis kriegen jeweils ne rote Karte von mir!Dieses Verhalten von ihnen ist echt das Allerletzte!

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Hallo!

Ich bin gerade geschockt, traurig, wütend... alles auf einmal. Nicht auf Dich #liebdrueck

Dein Mann war gar nicht mit Dir dabei??? Du bist immernoch alleine? Und hat Dich dazu gedrängt? Entschuldige, aber mir fällt nur ein Wort für ihn ein #aerger

Deine Schwiegereltern haben Dich dazu gedrängt? So viel kann man gar nicht mit dem Kopf schütteln, wie sie es verdient hätten

Und zum Arzt sage ich nur eins: er gehört angezeigt, auch wenn dort wo Du lebst anscheinend so "locker" so etwas gemacht wird

Danke für Deinen Bericht. Ich hoffe, Du findest einen Weg, um Frieden mit Dir und Deinem Kind zu schliessen. Und den Rest schiesst Du am besten auf den Mond

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