...ich glaub nicht mehr an Gott..!

...liebe frauen da draussen.

ich hab überlegt, ob ich dieses post hier reinstellen soll, aus angst, dass mir diese geschichte jetzt niemand glaubt.
ich tue es aber trotzdem, weil ich damit andere verzweifelte frauen erreichen möchte, die ihr kind nicht annehmen können oder aus anderen gründen im konflikt mit ihrer schwangerschaft stehen.

ich habe gestern morgen nach wochenlanger qual und unsicherheit den termin zum ss-abbruch abgesagt, mich für mein kind entschieden und mich auf den weg gemacht, es geistig zu empfangen.

ich bin heute morgen dann zu meinem FA gegangen, um mir endlich den mutterpass ausstellen zu lassen. er hat nochmal eine u-schall gemacht um die genaue woche zu bestimmen. ich war heute 11+2.
er hat dann immer auf den monitor geschaut und mit dem schall nach links und rechts gefahren und nichts mehr gesagt. ich hab dann irgendwann aus spass gefragt, ob es jetzt nicht mehr lebt oder wie? grad wo geistig alles abgeschlossen hatte.
er hat dann mit dem kopf geschüttelt und gesagt, nein es lebt nicht mehr. kein herzschlag mehr und keine embryonalen strukturen.
ich musste dann nach fürstenfeldbruck in die gyn.ambulanz. dort wurde der tot bestätigt.

ich wollte noch bis ende der woche zeit zum verabschieden. aber es soll raus, morgen früh um 7.30.

ich bin immer noch schwanger, mit kleiner murmel und trage ein totes kind mit mir rum.
ich will nicht sagen wie es mir geht. ich will eigentlich gar nichts mehr.

bitte denkt gut über entscheidungen nach, die ihr trefft. das kleine hat in eurem herz schon einen platz eingenommen, in momenten in denen ihr es noch gar nicht ahnt.

ich will es einfach nicht hergeben. ich hab gepostet dass ich schon viel scheisse in meinem leben hatte. aber heut kommts mir so vor, als wär das das allerschlimmste.

ich klinke mich jetzt aus dem forum aus.

nie vergess ich euch.
#herzlich

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Das tut mir sehr leid, aber ich glaube nicht, dass es was mit Gott zu tun hat.
Vielleicht hast Du schon gespürt, dass etwas nicht in Ordnung war und wolltest deshalb den Abbruch?!?
Bitte mach Dir keine Vorwürfe. Es hat einfach nicht sollen sein.

Alles Gute für Dich.

2

Ich weiss nicht, was ich sagen soll, es tut mir unsagbar leid für dich, dass du nach soviel Zweifel dich endlich für dein Kind entschieden hattest und es nun doch ziehen lassen musst! Aber verliere nicht den Glauben! Ich war vor Jahren gewollt schwanger, mein damaliger Partner war meine ganz große Liebe, aber wir hatten uns auch häufig gezofft, dass die Fetzen flogen. Auch war er sehr egoistisch und nahm so irgendwie ganz selten Rücksicht auf mich. Als ich in der 8. Woche war, kam er (wie so oft) nach dem Fussballtraining nicht nach Hause. Ich lag die ganze Nacht wach, heulte, rauchte und zweifelte. Ich dachte sogar kurz, wäre ich doch nur nicht schwanger geworden. Als er morgens betrunken heim kam, bekam er erstmal einen Anpfiff von mir, der im Streit endete, danach schliefen wir beide ein. Am frühen Mittag wurde ich durch Bauchschmerzen wach, ich ging zur Toilette und blutete. Ich bekam Panik, mir ging die ganze letzte Nacht in Zeitraffer durch den Kopf. Liegend wurde ich von ihm ins Krankenhaus gefahren. Als dort das Spekulum eingeführt wurde, konnte ich das Liebste, was ich in mir hatte, nicht mehr halten. Mit wehenartigen Schmerzen flutschte mein Kind einfach aus mir heraus. Ich hatte alles zusammengepresst, konnte es aber nicht mehr halten. Die Zeit danach war sehr gefühlsintensiv, die ganzen Zweifel, Schuldgefühle, Trauer und Sehnsucht zeigten mir aber auch, dass ich lernen musste, loszulassen! Nicht nur mein Kind, sondern alles, was mich belastete. 3 Monate später war ich verheiratet und nach 5 Monaten erneut schwanger. Ständig hatte ich Panik, mein Kind wieder zu verlieren, aber es ging alles gut. Vielleicht musstest du diese Erfahrung machen, damit du dich wirklich öffnen kannst für ein Baby?! Vielleicht war der heranwachsende Körper auch nicht perfekt für die kleine Seele, die bei euch sein möchte und bestimmt wird sie euch bald wieder heimsuchen und von dir von Anfang an geliebt werden und du wirst sehen, dass es doch einen Gott gibt! Kümmere dich auf jedenfall jetzt erst einmal um dich, nehme dich so an, wie du bist und vor allem schenke dir selbst die Liebe, die du verdient hast. Und dann bereite dich ganz ohne Schuldgefühle und mit Freude auf die Empfängnis vor. Es soll ein Fest der Liebe sein und kein Trauerspiel! Alles Gute!

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Schade, schade. #gruebelDu bist aber trotzdem eine tolle Mami, denn Du hast Dein Baby ins #herzlich geschlossen. Ich glaube daran, dass Dein Kind immer bei Dir sein wird.#liebdrueck

LG#kerze

Und ich denke an Dich!!!#blume

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Ach Mensch...

ich kann das so gut nachvollziehen. Ich weiß, was ich nach meiner Fehlgeburt empfunden habe, nachdem ich mich endlich für ein Kind entschieden hatte. Solche Depressionen hatte ich schon ewig nicht mehr. Ich habe diese Fehlgeburt als "Strafe" für meinen damaligen Abbruch betrachtet.

Ich hatte von der Ärztin auch erfahren, daß da kein Herzschlag mehr ist. Ich habe mir Zeit genommen, nach einer Woche nochmal überprüfen lassen und dann gewartet. Nach insgesamt drei Wochen hatte ich die Fehlgeburt, hier, zu Hause, wo es zwar nicht gemütlich ist, aber immerhin mein Zuhause. Ich habe mich verabschiedet und sehr viel nachgedacht (ja, auch Gedanken, ob es sich noch lohnt, zu bleiben, waren dabei).

Da sich unsere Geschichten so sehr gleichen, überlege ich, ob wir irgendwie miteinander in Kontakt kommen könnten, aber leider schreiben wir ja beide in Schwarz.

Ganz liebe Grüße

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so, jetzt schreib ich nicht mehr in schwarz, weil auch das jetzt zu meinem neuen prozess dazugehört. ich will nichts mehr verbergen. was auch?

hallo du,
ich bin heute aus der klinik geflüchtet. sie haben mich aufgenommen um 7.30. dann hab ich zwei stunden im bett gelegen, und niemand kam. sie hätten mir wenigstens schon mal das zäpfchen geben können. ein notfall wegen einem baby hats dann geheissen, die ärtztin kommt dann gleich. sicherlich.
nach dem zäpfchen dauert es dann nochmal an die 2 stunden. warten, wände anglotzen, minuten vergehen wie tage. ich wollte einfach nur, dass es vorbei ist.

bin dann wie von sinnen aus dem bett raus, hab mich angezogen und bin raus aus dem zimmer. bin durchgedreht. die bettnachbarin hat mir noch hinterhergerufen "alles gute".
dann hat mich die schwester auf dem gang erwischt. ich könne jetzt nicht gehen,.........!
hab dann zu ihr gesagt, dass sie gar keine ahnung hat, wie sowas ist.

zuhause wusste ich dann gar nichts mehr. ich wollte, dass es so schnell wie möglich vorbei ist, aber davon war ich nun weit entfernt.
der tag heute kommt mir ewig vor. aber bisschen bin ich froh, dass ich es noch einen tag behalten darf.
ich ruf morgen meinen gyn an, der hat belegbetten in einer anderen klinik. dann dauerts halt noch einen tag länger.

du weisst schon wie es ist. muss ich dir glaub nichts dazu erzählen.
ja und genau wie du stelle ich mir die frage nach dem WARUM? die verrechnung mit dem abbruch vom letzten jahr? aber ich glaub, so eine strafe gibt es nicht. eine prüfung, vielleicht.

ich hab letztes jahr schon geglaubt, ich überstehe die zeit nach dem abbruch nicht. es war wie verfaulen am lebendigen leib. jetzt, wo alles so ziemlich überstanden war, gehts wieder von vorne los und man hat das gefühl, dass es niemals aufhört.

bitte schreib mich an wenn du magst.
ein kleiner trost, dass man nicht alleine ist.

#herzlich