Schwanger und so verzweifelt

Hallo, dies ist mein 1. Beitrag hier. Ich bin fast 40. Mein Frauenarzt sagte mir, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass ich noch schwanger werden kann ( Myome in der Gebaermutter, bin 40 Jahre alt).

Ich bin seit knapp 6 Monaten mit meinem Freund zusammen und habe schon ein Kind aus 1. Ehe. Der Vater dieses Kindes lebt im Ausland (USA), kuemmert sich nicht. Das heisst, wir haben sehr sehr schwere Jahre hinter uns und leben mit einem Bein in Deutschland, mit einem in den USA. Familiaere Unterstuetzung habe ich kurioserweise nur von SEINER Familie. Mein Kind ist in der Grundschule, aus dem Groebsten raus und trotz allem ein froehliches unbelastetes Kind.

Nun bin ich wie gesagt mit einem neuen Partner zusammen (der 1. nach der Scheidung vor 6 Jahren) und bin ueberraschend schwanger. Wir haben verhuetet, aber halbherzig (sprich mit Persona). Das und die Tatsache, dass ich ja angeblich eh nur noch schwer schwanger werde... : ich dachte es reicht (vielleicht war da aber auch doch der innere Wunsch nach einem 2., aber nicht so, nicht mit diesem Mann :( ).

Mein Partner hat sich sehr gefreut. Ich mich garnicht. Die Beziehung ist sehr schlecht, ich ueberlege schon laenger mich zu trennen. Wir sind sehr unterschiedlich. Ich weine seit Wochen nur (wusste schon kurz nachdem es passiert war, dass es passiert sein muss... nun bin ich in der 6. Woche). Ich freue mich nicht. Ich bin nur verzweifelt.

Ich schaffe es nicht, 2 Kinder von 2 verschiedenen Maennern ueber 2 Kontinente hinweg gross zu ziehen. Mein Kind und ich waren gerade im Begriff zurueck in die USA zu gehen, da wir dort viel mehr Unterstuetzung haben und mein Kind ihre Familie. Ich wuerde es aber auch nie schaffen, das Kind zu bekommen und dann bei meinem Partner zu lassen. Dass unsere Beziehung eine Chance hat und wir das Kind zusammen gross ziehen, sehe ich nicht mehr. Zu einer Abtreibung sehe ich mich kaum in der Lage. Ich dachte nie, dass ich mal in so eine Situation komme, aber bin selbst schuld, wegen nachlaessiger Verhuetung.

Ich bin wie gelaehmt, aber jeder Tag ist ein Tag naeher zum Leben. Ich habe das Gefuehl, dass ich das sofort entscheiden muss, weil ich es sonst nicht mehr kann...

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Lass dich mal #liebdrueck.
Wenn Du Dir insgeheim vielleicht doch ein 2. Kind gewünscht hast, könntest Du Dich nicht von Deinem jetzigen Partner trennen, Euer Kind bekommen und mit Deinen 2 Kindern in die USA gehen? Wie wäre das? Oder gibt es da rechtliche Probleme wegen der Ansprüche des Vaters (Besuchsrecht etc.)?

Wären diese Probleme gross genug, um dafür einen Abbruch in Kauf zu nehmen, zu dem Du Dich nicht gut in der Lage siehst?

Und bitte hör auf, Dich selbst zu geisseln wg. der Verhütung. Wir sind alle Menschen, und das Leben hat eigene Regeln...

Liebe Grüsse, tatzel

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Ich sitze hier in Traenen aufgeloest. :(. Weil nichts eine Option scheint. Ich denke nicht, dass der Vater uns gehen lassen wuerde. Damit wuerde ich dann meinem Kind ihre auslaendische Familie nehmen und mir die restliche Unterstuetzung, die wir haben. Wir wuerden hierbleiben muessen. Ich koennte mein (neues) Kind nie "zurueck lassen" bei ihm. Das wuerde ich auch schon fuer das bereits vorhandene Kind niemals wollen. Es scheint so aussichtslos.

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Deine Situation ist nicht einfach......aber natürlich gibt es Optionen!

Willst Du das Kind bekommen? Unabhängig von dem ganzen "Drumherum"?

Kannst Du das sagen?

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Hallo!

Die Frage ist vor allem, ob Du das Kind bekommen willst.

Wenn Du es bekommst, dann musst Du damit leben und zusehen, dass Du alles auf die Reihe bekommst.

Wenn Du abtreibst musst Du aber sicher sein, dass Du mit den Schuldgefühlen fertig wirst, sonst erdrücken Dich die Depressionen.

Beide Möglichkeiten stehen Dir offen, aber Entscheiden musst Du Dich.

Bitte beziehe in Deine Überlegungen aber auch mit ein, dass solche Zweifel am Partner in der Frühschwangerschaft oft auch hormonelle Ursachen haben können. sei Dir sicher, dass Du Dich schon VORHER trennen wolltest. sonst tut es Dir später leid.

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Lieben Dank fuer die Nachricht. Ich hatte leider schon vorher ganz massiv Zweifel wegen der Partnerschaft :(. Ich koennte mir noch ein Kind vorstellen, aber nicht so und nicht mit dem Mann... Ich habe nun einen Beratungstermin. Vielleicht hilft mir das etwas Klarheit zu gewinnen. :(((((

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Hallo, Maybe40. Also erstmal tut es mir leid, dass Du in solch einer schwierigen Lage bist und verstehe, dass Du jetzt total durcheinander bist. Aber beim lesen Deines Posts und Deiner Antworten auf die anderen Beiträge stelle ich mir eine Frage : Du sagst, dass Du das Kind, was in Deinem Bauch heranwächst, nie bei seinem Vater in Deutschland zurücklassen könntest. Das spricht ja irgendwie dafür, dass Du mehr daran hängst, als Deine eindeutige Antwort "nein, ich will das Kind nicht" glauben macht. Meinst Du nicht? Sonst könnte es Dir doch egal sein? Ist nur eine Anregung zum Nachdenken, ich war noch nie in Deiner Situation und möchte Dir auf keinen Fall sagen, was Du zu tun hast, das geht ja auch gar nicht. Hoffe, Du findest den für Dich richtigen Weg. Vielleicht magst Du mal zu einer Beratungsstelle gehen, musst Du ja sowieso, wenn Du abtreiben möchtest, die können Dir vielleicht auch helfen, klarer zu sehen.

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Lieben Dank fuer deine Nachricht. DAs Kind nicht zurueck lassen koennte ich in erster Linie nicht, weil ich meinem bereits vorhandenen Kind niemals das Geschwisterchen nehmen wollen wuerde. Wenn es dann da ist und sie ja auch eine Bindung dazu aufbauen wuerde, koennte ich ihr das nicht nehmen. Was mich betrifft, weiss ich es nicht. Ich sehe die ganzen schweren Jahre als Alleinerziehende mit vielen SChwierigkeiten, Umzuegen, Unfaellen, finanziellen Noeten. Ich weiss nicht, ob ich das nochmal koennte und wollte unter noch schwereren Bedingungen. :((( Ich hoffe, dass ich dieses Wochenende Klarheit bekomme fuer mich selbst. Diese Ungewissheit ist entsetzlich.

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Hallo, Maybe40. Warst Du denn schonmal in einer Beratungsstelle, um über Deine ganzen Bedenken zu reden? Nicht unbedingt Profamilia oder so, die gucken denke ich doch eher in die Richtung - Kind behalten, auch wenn es neutral sein soll, sondern eine unabhängige psychologische Beratungsstelle, die Dir einfach hilft, klarer zu sehen, was Du schaffen kannst, was Du Dir zutraust und Dir möglich erscheint, und was nicht. Weil Du, egal, was Du entscheidest, ja gerade eine sehr wichtige Entscheidung für Dein weiteres Leben treffen musst, und ich denke, da kann es gut sein, professionnelle Hilfe zu suchen. Die haben gelernt, Dir zu helfen, aus diesem ganzen Gedanken - und ja auch Hormonchaos ein bisschen rauszukommen. Egal, was Du entscheidest, es wird nicht leicht werden, und es wird sicher helfen, das Gefühl zu haben, die für Dich richtige Entscheidung getroffen zu haben. Dir alles Gute!

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Hallo,

dieses Gefühl der Gelähmtheit kenne ich auch. Man hat das Gefühl schnellstmöglichst eine ideale Lösung zu finden. Mir ging es letztens so als ich meinem alten AG Bescheid sagen musste, wann und wie ich nach der Elternzeit wieder anfange zu arbeiten nach 3 Kindern. Nichts war ideal. Und als ich dann endlich dachte, ich habe eine Entscheidung getroffen, die für mich okay ist, hab ich hinterher wieder andere Ideen gehabt. Ich finde diese Unentschlossenheit total furchtbar. Ich warte bisher immer noch auf Rückmeldung von meinem AG, ob mein Vorschlag angenommen wird.

Ich kenne aber auch das Gefühl, wenn man ungeplant schwanger wird und das sogar 2x. Ich habe mich bei diesen ungeplanten Schwangerschaften unterschiedlich entschieden. Mein 3. Kind war ungeplant. Es ist entstanden aus Selbstverschulden, weil nicht ordentlich verhütet. Ich habe lange, wirklich seeeeehr lange mit der Entscheidung gehadert, obwohl ich in einer festen Beziehung bin usw. Daher gabs bei mir nicht diese Probleme wie bei dir. Ich habe die ersten 2 Wochen ständig geheult, weil ich Angst vor dieser Entscheidung hatte. Sogar noch gegen Ende der Schwangerschaft habe ich gedacht, hätte ich doch lieber das Kind abgetrieben. Ich empfand die Schwangerschaft wegen dieser vielen negativen Gedanken überhaupt nicht schön. Jetzt ist mein Kleiner fast 2 Jahre alt und ich bin stolz auf ihn. ABER ich denke immer noch, dass ich es ohne ihn leichter hätte. 3 Kinder sind halt schon eine große Verantwortung und Aufgabe.

Als der Kleine 10 Monate alt war, wurde ich wieder schwanger. Dieses Mal hatten wir immer verhütet. Mein Mann hat sich sogar sterilisieren lassen, weil wir uns zu 100% sicher waren, dass wir keine weiteren Kinder wollen. Das Thema war abgehakt. Den 1. Sex nach der OP haben wir allerdings nicht verhütet, weil ich eigentlich schon gegen Ende von meinem Zyklus war (4 Tage vor der neuen Mens) und einfach nur spüren wollte, ob sich da nun irgendwas anders anfühlt. So spät kann eigentlich nichts mehr passieren dachte ich. Aber genau in diesem Monat hat sich mein Eisprung nach hinten verschoben und der eine Fehler hatte verheerende Folgen. Ich wartete sehnsüchtig auf meine Mens. Als sie 2 Wochen nach dem einen Mal noch nicht da war, machte ich einen Test. Der war prompt positiv. Ich war wie geschockt. Ich wollte dieses Kind aus meinem Körper haben. Ich wollte nicht schwanger sein. Egal wie sich irgendwelche finanziellen, räumlichen usw. Probleme irgendwie auf die Reihe kriegen lassen würden. Ich wollte das nicht. Ich habe mir mit der endgültigen Entscheidung 2 Wochen Zeit gelassen. Mir wurde bei der Beratungsstelle beim 3. Kind geraten sich diese Zeit zu nehmen um wieder klar zu denken. Aber auch nach den 2 Wochen hatte sich meine Entscheidung nicht geändert. Nein, ich wollte nicht mehr schwanger sein. Den ganzen Tag drehten sich die Gedanken nur darum. Ich hatte einen Termin bei der Beratungsstelle, habe mit meiner Frauenärztin darüber gesprochen, mein Mann war der gleichen Meinung wie ich (aber seine Meinung ist bei sowas eher zweitrangig). Dann habe ich mir einen Termin zum Abbruch geben lassen. Immer mit dem Hintergedanken, ich kann diesen Termin immer noch kurzfristig absagen. Wir haben uns Pro und Contra-Listen gemacht und diese auch aufgehoben. Das wurde uns ebenfalls von der Beratungsstelle geraten, falls wir später mal Zweifel an unserer Entscheidung haben. Dann können wir da nochmal nachlesen, was uns damals wichtig war. Am Abend vor dem Abbruch kamen mir Zweifel. Soll ich das wirklich machen? Es ist ein kleines Leben. Ich habe riesige Angst vor dem Eingriff. Das war eigentlich das Hauptproblem: Die Angst vor der OP. Am Tag des Eingriffs war ich morgens total ruhig. Ungewöhnlich für mich. Eigentlich geht es mir vor Aufregung immer ganz schlecht. Wir sind hingefahren, der Arzt hat uns den Eingriff erzählt, nochmal untersucht. Sich mehrmals vergewissert, dass ich das auch wirklich möchte. Und er hat dann die Schwangerschaft abgebrochen. Nach dem Eingriff ging es mir absolut super. Ich war froh, diese Entscheidung getroffen zu haben. Ich fühlte mich erleichtert. Mir schwirrte nicht mehr so viel im Kopf rum. Jetzt, 1 Jahr später, bin ich immer noch überzeugt die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Ich habe meine Entscheidung NIE, wirklich NIE bereut.

Ich will dich damit jetzt nicht dazu überreden das Kind abzutreiben. Ich will dir meine unterschiedlichen Gefühle während meiner beiden ungeplanten Schwangerschaften aufzeigen. Bei der ersten war ich unschlüssig. Ich hatte Angst vor der Entscheidung. Wie es bei dir gerade ist. Bei der zweiten war ich von Anfang an gegen das Kind und habe das auch so durchgezogen. Wenn ich im Nachhinein überlege ich hätte das 3. Kind abgetrieben, bin ich überzeugt, dass ich diese Entscheidung irgendwann bereut hätte. Es war damals nie vollständig ausgeschlossen, dass wir irgendwann noch ein 3. Kind bekommen. Es hätte sein können, ich hätte mich später doch noch für ein 3. Kind entschieden. Dann hätte ich es bereut, dass ich dieses abgetrieben habe. Beim 4. Kind war die Kinderplanung definitiv abgeschlossen. Daher war ich da von meiner Entscheidung überzeugter.

Es ist wirklich wichtig, dass du von deiner Entscheidung 100%ig überzeugt bist. Selbst beim kleinsten Zweifel würde ich dir von einem Abbruch abraten. Was ist, wenn du die Schwangerschaft abbrichst und dann wieder ein Kinderwunsch aufkommt, aber du nicht mehr schwanger wirst? Dann hast du sehr viel verloren. Ist dir das wert? Du musst dir wirklich sicher sein. Ich hab mir hinterher auch immer gesagt "Hätte ich doch verhütet, dann wäre das alles gar nicht passiert..." Naja, stimmt schon. Aber nützt mir nichts.

Lass dir für eine Entscheidung noch etwas Zeit, wenn du dir unschlüssig bist. Vielleicht bekommst du noch den ein oder anderen Tipp, der dir weiterhilft. Aber ich an deiner Stelle würde mich wahrscheinlich FÜR das Kind ohne den jetzigen Partner und FÜR ein Leben in der USA entscheiden. Deinem jetzigen großen Kind zuliebe. Und wenn du dort Unterstützung bekommst, dann wirst du mit dem Kleinen bestimmt auch unterstützt.

Alles Liebe.

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Danke fuer die Nachrichten. Ich gehe nun heute zur Beratung. Ich glaube nicht, dass ich das schaffe mit 2 Kindern von 2 Maennern ueber 2 Laender hinweg. Mein bereits vorhandenes Kind hat heute wieder gefragt, wann wir endlich in ihre Heimat zurueck gehen. Auch ich wuerde das gern lieber heute als morgen. Ich weiss nicht, wie es dort aussaehe mit Unterstuetzung mit einem Kind von einem Mann aus einem anderen Land. Da sind viele unsichere Konstanten. Definitiv koennte ich erstmal wieder nicht arbeiten. Meine Beziehung ist seit gestern beendet. :(

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Ich moechte mich fuer eure Anteilnahme und den wertvollen Austausch bedanken. Ich habe mich fuer mein Baby entschieden.

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Herzlichen Glückwunsch!

Wie hast du eure Zukunft geplant?

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Ehrlich gesagt noch garnicht. Ich habe eine Heidenangst. Ich weiss bisher nur, dass ich zu einem Abbruch nicht faehig bin. Ich hoffe sehr, dass mein Partner mir entgegen kommt, aber das liegt nicht in meiner Hand.

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