Kann mit meiner Schwangerschaft nicht umgehen...

Hallo!
Ich bin langsam verzweifelt und suche Hilfe...
Wo fange ich blos an?
Ich, 35, bin seit 5,5Jahren glücklich verheiratet, habe mit meinem Mann 2011 ein Haus gekauft, ideale Voraussetzungen... Leider hatte ich nie einen Kinderwunsch, mein Mann dagegen umso mehr. Schlussendlich habe ich gedacht: Warum eigentlich nicht, du wirst ja immer älter, es wird sicher schön...
Vor ca 1 Jahr habe ich dann die Pille abgesetzt, allergings haben wir, besser gesagt ich, "aufgepasst".
Ende Dezember habe ich dann ein einziges mal nicht aufgepasst... Jetzt bin ich in der 8 Woche schwanger und komme damit nicht klar.

Ich merke jeden Tag immer deutlicher, dass ich keinen Kinderwunsch hatte und habe und lehne das Lebewesen in mir mit jeder Faser meines Körpers ab.
Ein Abbruch kommt nicht in Frage, das kann ich meinem Mann nicht antun. Doch freuen kann ich mich auch nicht.
Mein Mann weiß über meinen momentanen Zustand bescheid, kann mir aber nicht helfen. Ich habe gleichzeitig ein schlechtes Gewissen, weil ich ihn daran hindere sich zu freuen. Für ihn geht sein grösster Traum in Erfüllung. Für mich leider der schlimmste Albtraum..

Die Gefühle und die Abneigung in mir kann ich kaum in Worte fassen und weiß nicht, wie ich das noch 7 Monate aushalten soll. Darüber hinaus habe ich Angst, dass ich das Baby nach der Geburt genauso wie jetzt ablehnen könnte.
Ich habe mit meiner FÄ darüber gesprochen, sie hat mich zum Psychologen überwiesen. Leider habe ich dort erst in 2 Wochen einen Termin bekommen...
Meine Fragen: Kennt das Jemand? Wie soll ich damit umgehen?
Danke.

2

Hallo,

ich finde du hast schon sehr viel Mut bewiesen und Verantwortungsbewusstsein für deine Familie, indem du dich deinem FA geöffnet hast und dir Hilfe suchst.#blume

Vll ist eine Schwangerschaft für dich nicht das Non plus Ultra, so wie es in der Gesellschaft von allen Frauen erwartet wird. Es muss sich nicht jede n zweites Loch in Arsch freuen #sorry nur weil sie schwanger ist und ist nur dann eine gute Mama. Ich denke für dich ist eine Schwangerschaft, gerade in diesem frühen Stadium, noch zu unwirklich.

Rede weiter mit deiner FA und mit dem Psychater, sei weiter offen zu deinem Mann.

Wenn dein Bauch wächst und du dein Baby spürst wird bestimmt alles viel wirklicher und realistischer. Vll geht es dir dann besser. Vll geht es dir auch erst besser wenn du euer Baby im Arm hälst...

Ich denke du bist auf einem guten Weg für deine Familie und wünsche dir viel Glück für euch 3 in den nächsten 7 Monaten und ein super Ergebnis am Ende...#verliebt

LG und viel Kraft#sonne

1

Hi
Ob du nun einen kiwu vorher hattest, oder nicht, diese gefühle sind nicht so selten.
De hormone überschwemmen deinen körper und es ist viel zu verarbeiten und man hat das wissen, das sich das (eigene) leben unwiderruflich verändert.
Meine drei kinder waren absolute wunschkinder. Wir brauchten für unser drittes kind 4,5 jahre und jede menge ärztliche hilfe. Als ich endlich ss war, hatte ich dann in den nächsten wochen auch ab und an die gedanken:was habe ich getan, es lief doch gut, die beiden großen sind aus dem gröbsten raus usw. Aber das gibt sich mit der zeit. Lass dir und deinem körper zeit.
Lg und alles gute
Conny

3

Hi

Ich hab auf meinen ersten Sohn über 2 Jahre gewartet, hatte ne FG vorher und ihn nur mit Medis bekommen.

Trotzdem fand ich es nie toll schwanger zu sein. Ich hatte Angstanfälle, wollte nicht mehr aus dem Haus und es ging mir absolut beschissen. Mein Körper kam mit dem ganzen Hormonen garnicht zurecht. War dann bei einer Psychologin und zum gleichen Zeitpunkt hat er ich das erste mal gemeldet und ab da war es plötzlich gut. Das hab ich wohl gebraucht um zu begreifen das da wirklich ein Menschlein in mir ist.

Die Angst ist völlig OK und da Du Dir ja Hilfe holst bist Du auf einem guten Weg.

Ich bin jetzt mit dem zweiten Schwanger und diesmal geht es mir psychisch sehr viel besser. Ich bin immer noch nicht einer der schwangeren die ständig glücksstrahlend durch die Gegend laufen und vor sich hin grinsen. Ich möchte ein Kind, wegen mir dürfte das auch gerne ohne SS sein :-p

Lass Dir helfen und geb Dir Zeit Dich an alles zu gewöhnen. Ich denke das gute Gefühl kommt sicher auch bei Dir irgendwann.

LG
Inka

5

*daumen hoch*

4

Hallo,

es wird in Dir drin Gründe geben, weshalb Du die Mutterschaft abehnst. Insofern ist der Psychologe da ein wichtiger und richtiger Schritt, denn Du willst die Schwangerschaft jetzt so einfach nicht mehr beenden und sie läßt sich unter normalen Umständen bald nicht mehr abwenden.

Du scheinst ein reationaler Typ Mensch zu sein. Nun, das bin ich auch. Allerdings wollte ich Kinder, weil sie einfach "dazu gehören". Vor der Schwangerschaft wahr es wohl eher weniger das Ziel "glücklich schwanger zu sein". Es war eher ein: Ich will das jetzt um jeden Preis. Also habe ich jeden Preis in Kauf genommen und war dann auch mit Hilfe schwanger. Wirklich Mutter bin ich allerdings erst eine Sekunde nach der Geburt meines ersten Kindes geworden. Da lag das Bündel Leben auf meiner Brust und ich dachte: Oh Gott. Ich bin Mutter. MUTTER = Verantwortung = LIEBE. Es war wie das Umlegen eines Schalters. Naja, und ich war dann auf einmal so gerne Mutter, dass ich recht bald mit meinem Mann nach MEHR davon sagte.

Sicher, ich habe es nicht abgelehnt. Aber ich war schwanger und habe keine dieser Sachen wie Bauch streicheln, Bauch eingipsen oder sonstwas mitgemacht. Allerdings würde ich das auch bei einer weiteren Schwangerschaft nicht machen.

Gehe zum Psychologen und suche dir Hilfe. Ich drücke Dir die Daumen das Du spätestens mit der Geburt deines Kindes auch diesen Schalter umlegen kannst.

LG, Anke

6

liebe sissy,

ich weiss glaub ich genau, wie du dich fühlst.
ich war letztes jahr in so einer ähnlichen situation, hab dir das posting von mir damals mal kopiert.

http://www.urbia.de/forum/30-ungeplant-schwanger/4009728-bitte-helft-mir/25075750

du wünscht dir vielleicht aufgebaut zu werden oder einen satz, der dir auf einmal komplett den druck von den schultern nimmt. aber ich denke das gibt es nicht.

ich hab mich dann für das kind entschieden, war aber keine sekunde glücklich darüber.

das ende vom lied war, dass ich es in 11+3 verloren hab.

ich weiss nicht genau, was ich dir raten soll. das mit der psychologischen beratung ist glaub begleitend ne gute sache, da ja fest steht, dass du es austragen möchtest.

es hört sich für dich jetzt sicher an wie hohn, aber ich glaube auch, dass man in so eine sache hineinwächst und man kriegt viel mehr gebacken, als man denkt.

ich hab für mich entschieden, dass es keine neue schwangerschaft geben wird und ich kinderlos bleibe. ob das richtig ist oder falsch werd ich vermutlich nie erfahren. es ist zumindest das, was sich für mich am besten anfühlt.

ich wünsche dir alles nur erdenklich gute.
abnehmen kann man dir deine momentane situation sicher nicht. aber ich denk an dich und glaube, dass man sich oft zuviele gedanken macht über dinge, die noch weit weg sind und am schluss alles ganz anders ist...........!

#blume diana

7

Guten Morgen,

ich berichte mal, wie es bei mir war! Ich war "damals" auch 35 Jahre und hatte auch NIE einen Kinderwunsch, ich war glücklich ohne Kind und wie gesagt, ein Kinderwunsch bestand nicht. Im Mai 2002 hatte ich dann eine Bauchspiegelung und da wurden u.a. die Eileitern durchgespült (was man mir aber nicht erzählt hat) und im September war ich schwanger. Das wußte ich schon, bevor der Test und der Arzt das bestätigt haben.

Ich habe einen Test gemacht, der war positiv und meine Reaktion war "SCHEISSE! Ich bin schwanger!" Mein damaliger Freund (jetzt Ehmann) war happy und hat sich gefreut....

Am nächsten Tag war ich beim Gyn, er hat die SSW bestätigt und ich war erstmal down.

Mir ging es aber eigentlich nur gut und irgendwann dachte ich, dass wir das schon alles hinkriegen.
Wir haben damals den gleich Arbeitegeber gehabt, waren seit Monaten in Kurzarbeit, was natürlich ein ziemlich großes Loch in unsere Kasse gerissen und ich habe mich gefragt, wie wir das schaffen wollen / werden.

Heute, seit 9,5 Jahren Mutter, kann ich Dir nur sagen, das es das Beste ist, was ich meinem ganzen Leben "gemacht" habe. Es ist einfach TOLL ein Kind zu haben und ich möchte ihn um nichts in der Welt missen.

Ich denke, dass Du 2 Wochen bis zum Therapeuten schon schaffst und wünsche Dir ALLES Gute! Ganz bestimmt wird sich das Gefühl ändern, frau wächst mit ihren Aufgaben ;-)
Liebe Grüße
Kirsten

8

Hallo sissy-maus,

ich muss dir erstmal einfach sagen, dass ich echt Respekt vor dir habe. Obwohl du selbst keinen Kinderwunsch hattest, hast du dich aus Liebe zu deinem Mann auf seinen größten Traum eingelassen. Und dann kommt für dich trotz deines momentanen Zustandes eine Abtreibung nicht in Frage, weil du das deinem Mann nicht antun willst.
Wow... also wenn das nicht echte Liebe ist. #verliebt

Daraus kann doch nur ein supersüßes und liebes Liebes-Baby entstehen ;-)

Es ist völlig in Ordnung, dass du dich jetzt noch nicht freuen kannst. Für dich ist die Umstellung ja auch viel größer als für deinen Mann. So wie du schreibst hattest du jahrelang eher Argumente gegen eigene Kinder... erst seit einem Jahr hast du dich langsam auf den Wunsch deines Mannes eingelassen und ein paar Argumente dafür gesammelt. Aber das braucht einfach seine Zeit bis da die Seele hinterherkommt und du musst dich einfach erstmal an die neue Situation gewöhnen. Manche Mamis brauchen da länger als andere.

Nur keinen Stress.

...dass die Bedingungen gerade ideal sind, ist der Seele leider manchmal ziemlich egal. Da kann man ihr auch nicht so einfach einreden, dass sie sich gefälligst nicht so anstellen soll.

Kommen denn bestimmte Gründe in dir hoch, warum du das Kind in dir so ablehnst. Z.B. dass du Angst hast, dass du durch das Kind weniger Freiheiten hast...?

Ich denke aber trotzdem, dass du mit der Zeit... Stück für Stück... ganz langsam eine Bindung zu deinem Kind aufbauen kannst. #liebdrueck
Da hilft dir ja schon die körperliche Umstellung dabei, da musst du gar nichts dafür tun. Auch wenn du z.B. beim Stillen nicht sonderlich viel empfindest, passiert doch im Körper ganz viel und du und dein Baby wachst mehr zusammen. Und wenn es dich dann anlächelt und ihr viele gemeinsame Abenteuer erlebt, schweißt das euch noch viel mehr zusammen.

Überlegst du denn schon wie es nach der Geburt für euch weitergehen könnte? Denkst du z.B. daran euer Kind schon früh fremdbetreuen zu lassen oder würdest du gerne deinen Mann viel mit einspannen?
Bis dahin passiert aber auf jeden Fall noch einiges, um einen Bezug zu dem Kind zu bekommen. Du bist eine Frau, die sehr wohl lieben kann. Geb dir einfach die Zeit, die du brauchst...

Und bis dahin...
Ich finds super, dass du dir einen Termin beim Psychologen hast geben lassen. Ich hoffe du kommst gut mit ihm zurecht und er kann dir weiterhelfen. Es ist auf jeden Fall gut, sich einfach mal aussprechen zu können, die Ängste beim Namen zu nennen und gemeinsam zu überlegen, was einem gut tut und wie es weitergehen könnte.

Und bis dahin...
Hilft dir Tagebuch schreiben etwas? Da kann man sich einfach unzensiert auskotzen?

Manchmal hilft das um die Gedanken und Gefühle zu sortieren. Und wenn alles mal gesagt ist, kann man sich ja vielleicht sogar auf andere Gedanken einlassen.
Ansonsten kannst du auch gerne mich dazu hernehmen ;-).

Schreib doch wieder.
jolina