Ihr lieben!
Eine Freundin steckt in der unglücklichen Situation ungeplant schwanger zu sein. Nun hat sie gestern einen FA nach tel Anmeldung aufgesucht (man bat sie sofort zu kommen da sie ja nicht erfreut über die SS ist). Noch bevor sie mit dem Arzt gesprochen hatte, händigte man ihr am Empfang bereits alle nötigen Papiere für den Abbruch aus. Da war die SS nicht mal bestätigt geschweige denn wusste man genau wie weit sie war. Danach untersuchte man sie und stellte eine SS in der 7. Woche fest. Man erklärte ihr sie solle heute im selben Haus zu einem anderen Arzt , der macht wohl Konflikt Beratung. Am nächsten Mittwoch steht der Op Termin. Also kann man doch davon ausgehen das die sog Konflikt Beratung nur "Formsache" ist. nächsten Mittwoch um diese Zeit ist sie nicht mehr schwanger .... Das Baby wird tot sein .... Ungeplant, ungewollt und muss einfach "weg". Sie ist meine Freundin und wird es auch bleiben, denn das ist wie ich finde, jedem sich überlassen. Ich würde es nicht tun. Ich bin einfach nur entsetzt darüber wie einfach sich das "Problem" lösen lässt, anstatt was zu ändern und die wirklichen Probleme aus der Welt zu schaffen.
Eine 
für das Baby das nicht überleben darf!
Traurige Grüsse
Abtreibung ... so "leicht" ist das .....
Hast Du denn den Eindruck, dass die den Abbruch schon vor dem Arzttermin definitiv wollte, oder eher dass man ihr diese "Lösung" aufgedrängt hat?
Ob sie abbricht oder nicht hat sie davon abhängig gemacht wie weit sie ist. Klar, irgendwann gehts ja auch nicht mehr. Ich würde sagen sie tendierte schon stark zum Abbruch.
Hey,
ich kann nachvollziehen, dass Dich das mitnimmt. Inwiefern die Konfliktberatung "Formsache" ist, hängt wesentlich von Deiner Freundin ab....und die gesetzlichen Fristen für die Wartezeit danach sind wie sie sind. Du schreibst, dass sie schon vorher stark zum Abbruch tendierte. Wenn sich bei ihr Kopf und Herz einig sind, ist es für sie vielleicht sogar leichter zu verkraften, wenn alles einigermassen zügig geht.
Ja, es ist traurig - und glaube bitte nicht, dass Deine Freundin das einfach so wegstecken wird. Dennoch ist die Regelung, die wir in Deutschland haben, der bestmögliche Kompromiss, finde ich.
Ich wohne in Trier (katholisches Kernland 
) - und ich weiss von einer ProFamilia-Mitarbeiterin, dass regelmässig polnische Frauen unter dem Vorwand der Wallfahrt hierher kommen, um abzutreiben. Voller Angst, voller Schuldgefühle, weil es in Polen halt absolut verboten ist. 
Aber ich gebe Dir recht, dass es schön wäre, wenn unsere frauenfeindliche Regierung endlich mal ein paar Voraussetzungen schaffen würde, um Frauen zu ermutigen, Kinder zu bekommen. Solange "alleinerziehende Mutter" das grösste Armutsrisiko ist, ....naja, Leute, bald sind Wahlen!
Hallo tatzel,
ja, die Wahlen....aber, denkst Du, dass der "zur Wahl stehende Mann" mit seiner Regierung hier was ändern wird - nee, glaube ich echt nicht.
Alleinerziehende Mütter werden es auch zukünftig nicht leichter haben, was ich sehr bedauere. Hierzu müßte es mehr familienfreundliche Arbeitgeber geben und entsprechende Unterbringungsmöglichkeiten für die Kleinen, was ja laut Gesetz sich jetzt ändern soll. Aber ob das umsetzbar ist für die betroffenen Träger und Kommunen bleibt zweifelhaft.
Viele Grüße
pfaelzerin69
Hallo Tatzel
Du findest es schlimm, dass diese Freundin abtreiben will und bist entsetzt, wie einfach das geht? Dann häng Dich rein! Stehe auf und vergiss das Nichteinmischungs-Dogma!
Beziehe klar Stellung. Stehe ihr als Ansprechpartnerin zur Seite. Kümmere Dich, rufe sie täglich an, treffe sie. Finde heraus, welche Ängste sie hat. Und hilf ihr, den Ängsten Tatsachen entgegenzustellen. ZB es ist auch moglich mit Kind zu studieren. Man kann auch mit Kind noch das Leben geniessen. Kann Dir da gerne helfen, da ich dabei bin, eine neue Internetseite zu Entscheidungsfindung bei ungeplanter SS zu erstellen.
Klar, schlussendlich muss sie entscheiden, nicht Du. Aber sie steht unter Schock, ist aufgrund SShormone gefühlsbetonter als sonst, und kann nicht mehr so klar denken. Vermutlich stellt sie sich alles schlimmer vor als es tatsächlich wäre. Eine schwangere Frau braucht Zuwendung, ebenso eine ungeplant schwangere Frau.
Ich habe im Jan abgetrieben und bin rückblickend entsetzt, dass sich niemand eingemischt hat.
Gedanken für Deine Freundin sind:
- Der SSabbruch macht die SS nicht ungeschehen. Es ist eine Illusion zu Glauben, dass sie dadurch in den Zustand vor der SS kommt. Diese Zeiten sind vorbei. Sie kann nur wählen zwischen höchstwahrscheinlich Mutter werden oder einen SSabbruch in ihre Lebensbiographie integrieren.
- Sie muss entscheiden, ja, aber es sollte ein Gewissensentscheid in Freiheit sein, der für sie auch längerfristig Bestand haben kann. Keinesfalls sollte sie sich in eine Richtung drängen lassen. Und jetzt Tempo zu machen, kann genau das falsche sein. Weshalb die Eile?
- Welche Werte vertritt diese Freundin? Ist sie eher wissenschaftlich oder religiös? Problematisch ist, wenn sie ihre religiösen Überzeugungen im Rahmen der KonfliktSS über Bord wirft.... Das wird sie nach einer Abtreibung einholen.
- Schnell verfügbar sind Beratungsangebote auf dem Internet. Mein Favorit ist vorabtreibung.net. Prolife dH kein Schein), aber machen einen vernünftigen Eindruck. Und irgendwo habe ich gelesen, dass 70% sich für und 30% gegen die SS entscheiden. Also insofern auch ergebnisoffen.
Herzlicher Gruss von einem Schweizer Berg,
Barblins
Hallo Henzelinos, habe gerade gesehen, dass ich meinen Beitrag fälschlicherweise an Tatzel gerichtet habe...
Und Sorry für Tippfehler, iPad 
liebe henzelinos,
ich kann deine betroffenheit, über diese, eigentlich widerrechtliche, vorgehensweise zur abtreibung, so wie du sie beschrieben hast, sehr gut nachempfinden!
es kann doch nicht sein: die erstmalige bestätigung der schwangerschaft – konfliktberatung – schein - und nicht mal eine woche später schon der op-termin... dass das alles am gleichen tag geschieht! da muss doch eine angemessene bedenkzeit dazwischenliegen! 
in welcher großen not muss deine freundin sein, dass sie sich gleich nach dem ersten schock über die überraschende schwangerschaft, so schnell wie möglich, einer abtreibung unterzieht!?
ich kenne die umstände nicht und warum sie in dieser bedrängnis ist. auf alle fälle stelle ich mir vor, dass sie in ihrem jetzigen zustand gar nicht richtig in der lage sein kann, zu realisieren wie ihr geschieht!?
was denkst du? bist du mit ihr in kontakt? könntest du sie fragen, ob ihr bei der beratung auch die konsequenzen einer abtreibung nahegelegt wurden oder man mit ihr vielleicht auch noch andere lösungen angedacht hat?
hat sie denn jemanden an ihrer seite, der ihr beisteht?
ja - natürlich hat sie dich! und dass dich das alles sehr belastet ist klar, sonst hättest du dich nicht hier gemeldet. ich hab’ das gefühl du bist sehr mit ihr verbunden und spürst vielleicht sogar den „sog“ indem sich deine freundin gerade befindet...?
darum möchte ich dich echt ermutigen, nichts unversucht zu lassen um sie da irgendwie raus zu ziehen.
barblina hat dir bereits ihren (auch meinen!) favoriten der beratungsangebote im internet verraten: - vorabtreibung.net -! da gibt es eine kostenlose hotline und die beraterin am telefon kann unter anderem, möglichkeiten und hilfen aufzeigen, die deine freundin vielleicht gar nicht weiß, dass es sie gibt! ausserdem würde es ihr bestimmt gut tun, mit jemandem zu reden, die ihr zuhört und sich einfach gut auskennt!
glaubst du, dass sie sich da telefonisch noch mal beraten lassen möchte, bevor sie am mittwoch diesen unabänderlichen schritt tut? zu verlieren hätte sie ja nichts. im gegenteil
es wäre doch auch für dich entlastend, oder? ... zu wissen, dich in dem maße, wie DU was bewirken kannst, für DEINE einstellung gekämpft und alle alternativen genutzt zu haben, um deine freundin vor dieser schmerzlichen abtreibung zu bewahren!
ich hoffe mit dir,
emilia 
Ich bin im ständigen Kontakt mit ihr und habe ihr mehrfach deutlich gemacht was ich davon halte. Gestern hatte sie "Konflikt Beratung" - dauerte 5 Minuten und erforderlich waren nur die Daten zur Statistik. Krass, ich dachte immer das Gesetz sieht da 30 Min ? vor?
Ich kenne ihre Situation mehr als gut und es sieht wahrlich nicht rosig aus. Sie ist 34 und hat bereits 3 eingene sowie 1 Stiefkind welches der Vater mitbrachte. Zwei Teenijungs die 16 sind, einen Jungen der sieben ist und eine Tochter 11 Jahre alt. Von ihrem Mann lebt sie derzeit getrennt (das Kind ist aber von ihm), man kennt sich viele Jahre hat viele Probleme und Sorgen. Das Geld reicht vorn und hinten nicht. Das schlimme an der Sache ist die Tatsache das dies nicht ihr erster Abbruch ist. Sie weiss also wie es ist. Trotzdem hat sie es wieder so weit kommen lassen und es ist wieder passiert. Ich verstehe das einfach nicht. Warum sind manche Menschen so .... Ja ich würde fast sagen kaltherzig. Sie jammert das ihr schlecht ist und verdreht bei jedem Kinderwagen den wir sehen die Augen. Widerspricht sich das nicht? Ich weiss es nicht. Immerhin weiss sie das sie es Mittwoch "geschafft" hat .... so lange wird sie es doch noch aushalten? Ich habe ihr gesagt das es viele Menschen gibt die keine Kinder bekommen können, die würden dem Kind das geben was es braucht und noch mehr. "Das könnte sie nicht" - nein, lieber tötet sie es.
du liebe,
wenn ich lese, wie schwer es für deine freundin ist und was sie alles zu verantworten hat, kann ich mir vorstellen, dass sie mit dieser jetzigen situation natürlich absolut überfordert sein muss! sie denkt wahrscheinlich, ab mittwoch hätte sie ein problem weniger. - kurzfristig... denn insgeheim scheint sie schon hin und hergerissen zu sein.
da weiß ich jetzt echt auch grade nicht weiter... ich glaube es müsste fast ein wunder geschehen, dass deine freundin am mittwoch nicht da hingeht und doch noch mal drüber nachdenkt.
was glaubst du, was passieren müsste?
wie müsste es sein, dass sie sich vorstellen könnte ihr baby behalten zu können?
frag' sie doch einfach mal und phantasier mit ihr alle möglichen versionen durch!
ich fühle mit dir, wie verunsichert du daneben stehst!
ich hab’ den eindruck, du bist du eine tolle mami und würdest für dich in so einer situation eine lösung finden, wo einfach niemand zu schaden kommen muss!
ehrlich, ich bleib’ in gedanken bei dir/euch,
emilia
hallo henzelinos,
hab eben hier reingelesen... wie dir die bevorstehende abtreibung 
deiner freundin zu schaffen macht. das kann ich mir vorstellen!
wie gut, dass du dennoch an ihrer seite bleibst und kontakt hältst 
. vielleicht bist gerade du DER anker für sie?
so wie du über ihre situation erzählt hast, hat sie echt schwer zu tragen.
wie könnte sie vielleicht dennoch erkennen, dass es eigentlich so ist, wie du es schreibst: dass sich an anderer stelle probleme lösen sollten und nicht dadurch lösen, dass sie morgen ihr kind abtreibt! denn diesen weg ist sie schon mehrfach gegangen, was ihr und der familie anscheinend auch keinen guten „durchbruch“ gegeben hat.
vielleicht wäre gerade jetzt der zeitpunkt gekommen, wo sich in ihrem leben etwas ändern 
und auftun kann: indem sie sich in einer ausgiebigeren beratung einen rundumblick auf ihr leben gönnen darf, könnte sie sicherheit bekommen, wo und was sie für sich, für ihre partnerbeziehung und für ihre kinder wie gestalten kann, damit es aufwärts geht. ja, grad jetzt als schwangere in dieser notlage würde sie gute hilfe bekommen, damit einiges wieder ins lot kommt und sie erleichterung hätte, auch wenn ihr mann erstmal nicht für sie und ihre familie da wäre. es gibt stellen, die lassen frauen wie sie jetzt und auch später nicht allein. da hast du ja schon tipps bekommen und sicher schon weitergegeben.
mache deiner freundin nochmal mut, dass sie ihre ganze stärke zusammennimmt, um sich dauerhafte und konkrete hilfe zu holen - das kann jetzt ein ganz kostbarer schritt 
sein! - anstatt morgen den kurzen weg zu gehen, der wieder nur verlierer hinterlässt .
ich hoffe mit dir!
sei lieb gegrüßt,
lorena
Liebe lorena!
Danke für deine Mail und die aufmunternden Worte. Ich war mit ihr gestern noch in einer Beratungsstelle von ProFamilia. Den Termin habe ich gemacht um einfach mal zu hören inwieweit da gut Geholfen wird. Der Punkt ist der, meine Freundin und ihre Familiensituation sind dem Jugenamt bekannt. Familienhilfe gab es bis alles erschöpft war. Zum Schluss lehnte die Familie eine Unterbringung in einem Heim ab, das war so das letzte von dem das JA dachte es würde ihnen helfen. Die Kinderpsychologin der Beinen jüngsten empfahl ihr die Unterbringen im Betreuten Wohnen für den Ältesten. Ganz einfach damit sie sich in ruhe um die beiden kleinen kümmern kann. Da ist wirklich viel schief gelaufen und muss gerade gebogen werden. Da ist sie auch wirklich dran ... Aber das mit einem Baby .... Mit der ungewissen Zukunft ihrer Ehe. Von Pro familia die Dame wusste nicht wirklich was sie ihr noch raten soll. Meine Freundin ist einfach überfordert und hat Angst das das JA die neue SS als Anlass sieht ihr die Kinder ganz wegzunehmen. Ganz ehrlich ist das nicht ganz abwegig mit der Vorgeschichte, das sagte selbst die Dame von ProFamilia. Zu viel Hilfe hat sie einfach in den vergangenen Jahren abgelehnt. Sie weiss was ihr zustehen würde und sie weiss auch das sie mich hat wenn es hart auf hart kommt, aber es müsste ein Wunder geschehen .... Damit sie diesen Schritt morgen nicht geht.
hallo du liebe,
du bist ja so eine gute, dass du mit deiner freundin gestern bei einer beratung warst!
es hört sich nicht so einfach an, was du nun noch genauer von der familiensituation deiner freundin erzählt hast. und so überfordert wie deine freundin ist, so überfordert war wohl auch die dame bei pro familia, wenn sie nun auch keine idee mehr hatte was sie raten soll.
es geht ja auch alles ziemlich schnell hintereinander mit den terminen bei deiner freundin, kaum dass sie von der schwangerschaft sicher wusste, stand schon der abtreibungstermin. aber um jetzt vernünftige lösungen zu finden, braucht es vielleicht einfach noch ein bisschen mehr zeit– und weitere beratungen bei anderen beratungsstellen, die haben wieder weitere ideen...
ich hoffe so, dass sich deine freundin noch mehr zeit gibt. vielleicht kann das doch noch zum ersehnten wunder führen?
hoffen wir gemeinsam...
glg lorena