Guten Abend!
Ich habe vor knapp 10 Jahren einen Abbruch vornehmen lassen, damals war ich 14. mittlerweile habe ich zwei gesunde Mädchen.
Trotzdem denke ich ab und an noch an das Kind das hätte sein können. Ob die Entscheidung so richtig war etc.
Wie ist das bei euch?
Kann man einen Abbruch auch vornehmen lassen und dann einfach zur Tagesordnung übergehen?
Nachdenkliche Grüße
Abbruch, kann man das vergessen oder denkt man da ein Leben lang dran?
Hallo,
diese "was-wäre-wenn"-Gedanken kenne ich auch. Mein Kind wäre heute 13 Jahre alt. Die ersten 6,7 Jahre nach dem Abbruch habe ich am Jahrestag des Abbruchs sehr viel daran gedacht, und irgendwann verblasste es dann. Heute weiss ich das genaue Datum nicht mehr. Das ist auch gut so und ich habe deswegen kein schlechtes Gewissen. Ich habe die Entscheidung damals gut abgewogen und muss sagen, dass ich den Abbruch selbst nicht bereue.
Es macht mich dennoch manchmal traurig, dass es passiert ist. Es ist für mich aber wichtig, diesen Unterschied zwischen "traurig sein" und "bereuen" wahrzunehmen.
Mich macht die Stigmatisierung von Frauen die abgetrieben haben unglaublich wütend. Auch wenn man sich die aktuellen Debatten in den USA anschaut oder das absolute Abtreibungsverbot in Polen, kommt mir die Galle hoch. Frauen haben immer abgetrieben und werden es immer tun - die Gründe dafür sind so vielfältig wie die Frauen selbst. Es sagt m.E. viel über eine Gesellschaft aus, wie sie mit solchen Themen umgeht.
Liebe Grüsse, tatzel
"Abbruch, kann man das vergessen ..." ... Sofern ich nicht durch einen Unfall mein Gedächtnis verliere - NEIN. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur eine Frau auf der Welt deine Frage mit "ja" beantworten könnte.
Ich hatte den Abbruch vor 6 Jahren. Meine aus Überzeugung getroffene Entscheidung, die ich bis heute keine einzige Sekunde bereue. Aber vergessen?? ... In mir wuchs Leben heran, aus meinem Körper wurde " etwas entfernt". Sowas kann ich nicht einfach vergessen. Was ich sehr wohl kann ist nicht daran zu denken. Aber nicht daran denken heißt nicht es vergessen zu haben.
Kann man einen Abbruch auch vornehmen lassen und dann einfach zur Tagesordnung übergehen?
SO klingt das ziemlich hart, ich denke mal, das kann keine Frau, da muss sie schon recht hartgesotten sein.
Vergessen wird man es sicher nicht, es verarbeiten und seine Entscheidung akzeptieren kann man !
Denn in 99% der Fälle gehe ich davon aus, dass man sich die Entscheidung nicht leicht gemacht hat, dann kann man sich auch mit ihr aussöhnen.
LG Moni
Ich sage Nein man kann sowas nicht vergessen .Aber sorry finde das hier gehört nicht in den Kinderwunsch Forum.Es gibt genug Negatives und viele Frauen haben es schwer genug schwanger zu werden und finde das passt einfach nicht hier rein.
Sorry nicht böse verstehen meine Meinung.
Wir sind hier bei "ungeplant schwanger"
da gehört die Position Abbruch definitiv dazu
Hi,
na, vergessen sicher nicht, ich denke aber was Du meist ist etwas anderes, nämlich ob man trotz eines Abbruchs ein psychisch unbelastetes Leben haben kann.
Ich hatte vor 3,5 Jahren einen Abbruch. Wurde ungeplant schwanger, wegen Zyklusunregelmäßigkeiten und eine Phase mit Diarrhoe. Ich hatte damals gerade den ersten vernünftigen job nach dem Studium angenommen, wirklich genau einen Monat vorher, und für mich war es absolut undenkbar.
Mein Freund - heute Mann - sagte damals, er steht hinter mir, egal wie ich mich entscheide. Kind ja, kein Kind auch ja. Das hat mir sehr geholfen, und auch die Tatsache dass ich es ganz früh bemerkt hatte und wirklich noch einige Tage in Ruhe nachdenken konnte.
Ich für mich habe entschieden, dass ich dieses Kind nicht wollte.
Hatte den medikamentösen Abbruch, und es war absolut krass, vorher war mir hormonell bedingt jeden Tag speiübel, JEDEN Tag von morgens bis abends. Als ich nach dem Abbruch (oder das ist ja dann noch so irgendwie während des Abbruchs) die Praxis verlassen hatte, war die Überlkeit weg und ich war grenzenlos erleichtert. Strange, was die Psyche da offenbar auch machen kann.
Ich denke jetzt nicht wirklich daran. Ich gebe es vor meinen Freunden zu, bin auch als ich dann später gewollt und bleibend schwanger war zum gleichen Gynäkologen und habe das Thema dort nicht ausgeblendet oder so.
Also, ich denke es gibt Menschen, und da gehöre ich sicherlich dazu, wo es keine seelischen Schäden hinterlässt.
Warum das aber so ist, oder welche "Sorte" jetzt die besseren Menschen sind oder ähnliche Fragen, ich glaub das kann wirklich keiner beantworten.