Er will das Baby, aber mich nicht

Im Februar bin ich schwanger geworden von einem Mann den ich kaum kannte. Während das für mich ein großes Unglück wat, freute sich der werdende Vater sofort über den Nachwuchs. Vor zwei Wochen ist er nun auch hier zuir gezogen, um wenigstens den Rest der Schwangerschaft miterleben zu können. Vorher haben wir uns nur am WE gesehen, da eine Entfernung von über 200 km zwischen uns stand. Jetzt bon ich schon in der 30. Woche, aber ich kann mich noch immer nicht über das ungeborene leben freuen. Ich habe bereits eine 9 jährige Tochter, die ich seit über fünf Jahren allein erziehe. Desweiteren mache ich momentan eine Umschulung, der Vater des babies ist Student.

Er ist zwar erst wenige Tage richtig hier, aber es gab bisher dauernd streit. Gestern hat er gesagt, er hätte mich eh schon längst verlassen wenn ich nicht schwanger wäre und er sieht auch keinen Sinn in einer gemeinsamen Zukunft. Das Baby will er aber. Ich habe gesagt, dass Adoption eine Möglichkeit wäre, denn ich denke, er käme nicht mit einem Baby zurecht. Wenn ich das Kind nach der Geburt weggebe, wird er dafür Sorgen, dass meine große Tochter ins Heim kommt. Oder er droht damit sich in meiner Wohnung umzubringen, sodass mein Kind ihn finden wird.

Ich will keine Beziehung auf diese Weise, ich will das Baby auch nicht.

Aber ich weiß nicht ob ich das so ohne weiteres einfach abgeben kann.

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1. Den Typ deiner Wohnung verweisen und ihm den Schlüssel abnehmen und ggf. eine Anzeige wegen Bedrohung etc. machen.

2. Zum Jugendamt gehen oder zu einer Beratungsstelle und Infos für eine Pflegschaft oder Adoption einholen.

3. Unbedingt die Geburt abwarten, unglaublich häufig kommt all die Liebe für das Baby erst in dem Moment, wo du es auf die Brust bekommst!

4. Solltest du das Baby behalten (was ich auch für deine Tochter hoffe) behalte vorerst das alleinige Sorgerecht, wenn er sich seinen Teil beantragen will, muss er sich erstmal als fürsorglich und zumutbar beweisen.

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Ohjeee, das ist wirklich eine doofe Situation! Warst du mal bei einer Beratungsstelle? Pro Famila? Die können dir sicherlich weiterhelfen! Oder auch das Jugendamt! Er kann nicht dafür sorgen, dass dir deine Tochter weggenommen wird, wenn du dich um sie kümmerst. Deine jetztige Schwangerschaft hat doch mit deiner Tochter nichts zu tun. Ich denke, du solltest bei o.g. Anlaufstellen nachfragen, wie jetzt die beste Vorgehensweise ist!

Alles Gute!

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Also ich schließe mich meinen Vorrednerinnen dahingehend an, dass du zum Jugendamt solltest und dich über die Rechtslage informierst. Ich kann dir insoweit sagen, dass sich die Rechtslage geändert hat und der Kindsvater jetzt ohne Zustimmung der Mutter das Sorgerecht (gemeinsam) beantragen kann, WENN es sich nicht nachteilig auf das Kindswohl(oh ich liebe dieses Wort, so schön schwammig) auswirkt.

Nunja soweit ihr keine Vaterschaftsanerkennung gemacht habt und noch kein gemeinsames Sorgerecht gemacht habt, dann solltest du es auch dabei belassen. Unterhaltsansprüche hast du auch so, denn die Vaterschaftsanerkennung holt sich das Jugendamt dann allein.

Das sich das Verhalten deines Freundes jedoch negativ auf das Kindswohl auswirken könnte ist durchaus möglich. Solche Drohungen sind nicht grad ohne. Aber wie sollte er deine Tochter ins Heim bringen? Da müsstest du ja echte Probleme haben. Ich würde sagen, wenn sowas vorkommt dann notiere es dir, so kannst du später nicht mehr hineininterpretieren als wirklich war, vergisst aber auch nichts.

Du solltest dich gut informieren und beraten lassen und ihr solltet eine Zwangspause für die Beziehung einlegen. Schlüssel zurück, etc. Er hat hoffentlich eine eigene Wohnung, denn wenn ihr euch eh kaum kennt, dann solltet ihr nicht zusammen wohnen. Wenn er sich um das Kind kümmern will, ihr aber keine Zukunft habt, solltet ihr eine ruhige Lösung suchen. Du wirst sicher Gefühle für dein Kind haben, auch wenn du noch Angst hast liebst du es sicher. Die Unsicherheit überwiegt wohl derzeit einfach.

Ich denke es ist gut möglich dass ihr getrennt lebt und euch trotzdem beide ums Baby kümmert.

LG

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Du kannst aber nicht alleine über das Kind entscheiden, es ist schließlich auch sein Kind. Wenn du es nicht willst, er es aber gern nehmen würde, dann sehe ich dein Problem nicht. Du kennst ihn kaum, kannst also kaum entscheiden ob er es schaffen könnte oder nicht.

Ich denke seine Drohungen sind eine Reaktion auf dein Verhalten, unbedingt eine Adoption durchsetzten zu wollen.

Ihr solltet einen Termin beim Jugendamt machen und gemeinsam eine Lösung suchen, was ihr tut wenn du nach der Geburt das Baby wirklich nicht willst.

LG Steffi

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Danke für all eure Antworten.

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<<Ich denke seine Drohungen sind eine Reaktion auf dein Verhalten, unbedingt eine Adoption durchsetzten zu wollen.>>

Naja, aber diese Art ist schon mehr als bedenklich. Ein Typ, der mit Kindesentzug und Mord droht, ist eher cholerisch und unreif, aber bestimmt schlau genug, sich beim Jugendamt von seiner netten Art zu zeigen. Dem würde ich auch kein hilfloses Neugeborenes anvertrauen!

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Immer langsam mit den jungen Pferden.

Ich kann mir sehr gut vorstellen dass sich die Emotionen bei eurem Streit ziemlich hochgeschaukelt haben und ihr habe beide eine Menge leere Drohungen von euch gegeben.

Niemand wird dir deine grosse Tochter wegnehmen, wenn du dich gut um sie kuemmerst und du kannst nicht einfach das Baby gegen den Willen den Vaters zur Adoption freigeben. Deinem Partner zu sagen dass er nicht faehig ist ein Kind allein grosszuziehen und dass du es lieber Fremden ueberlaesst ist fuer mich genau das selbe wie seine Drohung dir die Tochter wegnehmen zu lassen.

Eure Beziehung funktioniert also nicht - dumm gelaufen. Man kann ein Kind ja auch zusammen grossziehen ohne zusammen zu sein.

Mal ganz abgesehen davon: wenn du dieses Kind wirklich nicht willst spricht eigentlich nichts dagegen dass du dem Vater das Sorgerecht ueberlaesst.

Du sagst er kaeme nicht damit zurecht... das denken auch die meisten Frauen von sich wenn sie alleinerziehend dastehen und sie wachsen mit ihrer Aufgabe. Dieser Verantwortung gerecht zu werden ist dann sein Problem, er will das Kind ja.

Ich finde es auch ganz schoen anmassend dass du denkst du duerftest darueber urteilen ob er nun ein angemessener Vater waere oder nicht... mal ganz abgesehen dass der Vater deine Zustimmung zum Sorgerecht nicht benoetigt wenn du das Kind zur adption freigibst... er muss dann halt durchs Gericht gehen was ich persoenlich dem Kind und den potentiellen Adoptiveltern gegenueber sehr ungerecht finde.

Ich wuerde dafuer plaedieren dass du dir etwas Zeit laesst, ich kann mir gut vorstellen dass du deine Meinung zum Kind vielleicht noch aenderst, wenn nicht mach am besten schon vor der Geburt die Vaterschaftsanerkennung und ueberlasse das Kind direkt nach der Geburt dem Kindesvater.

Viel Glueck.

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Hallöchen

Also wenn DU das Kind absolut nicht haben willst, geb s doch dem Kindsvater....
Warum Adoption?

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Hallo,

ich bin selber Adoptiv- und Pflegemama und kenne mich notgedrungen auf dem Gebiet etwas aus.
Das Du das Kind zum jetzigen Zeitpunkt nicht willst ist für Dich ok, nach der Geburt ist vieles anders. Für viele Adoptiveltern und auch Pflegeeltern wäre eine Bauchmama wie Du ein Glücksgriff, da sie zumindest vor der Geburt schon einen "Plan" hat. Aber es gibt einen Erzeuger und der will das Kind großziehen. Ob dieser Erzeuger in der Lage ist das Kind großzuziehen steht erstmal nicht zur Debatte. Da der Erzeuger aber im Falle einer Adoption zur Einwilligung zum Notar kommen muss und er das Kind aber will fällt eine Adoption aus. Eine Ersetzung der Einwilligung kann es geben, aber nur dann wenn der Erzeuger das Kind nicht will. Da der Erzeuger aber das Kind will bleibt nur eine Pflegefamilie, wobei auch dort damit zu rechnen ist, dass wenn der Erzeuger das Kind haben will und über einen recht mühsammen Weg der Besuchskontakte eventuell dann doch irgenwann das Kind von ihm großgezogen wird. Ausnahme es wird festgestellt er ist erziehungsunfähig und das stellst nicht Du sondern ein Gutachter in mehreren Gesprächen fest.

Was Du tun kannst? Mache einen Termin beim Jugendamt und stimme dem zu das der Erzeuger das Kind großzieht mit der Auflage einer Familienpflegerin. Diese wird dann auch entscheiden ob wirklich ggf Gefahr in Verzug ist und das Kind im Notfall aus der Familie nehmen. Der andere Plan wäre Du entwickelst Muttergefühle für das Kind und behältst es und hast einen offenen Umgang mit ihm.

Alles Gute Sally

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hi klar geht eine adoption ohne den vater.

war bei mir so mein leiblicher vater wollte mich aber meine mutter hat mich voher zur adoption frei gegeben. Da haben die väter nix zu melden.
habe das ganze aus den akten beim JA erfahren als ich 18 war und bestätigt von meiner Leiblichen mutter bekomme nichtmal name o.ä genannt vom leiblichen.

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Hallo,

das mag zwar früher so gewesen sein, aber inzwischen gibt es neue Gesetze. Ausnahme der Vater weiß nix von der Schwangerschaft der Frau. Dann wird der Vater als unbekannt angegeben. In diesem Fall ist aber der werdende Papa davon informiert das Frau schwanger ist und kann ein Veto einreichen, vorallem seit dem neuen Kindschaftsgesetz was auch für die Väter einige Vorteile bringt. In dem Fall kann zwar die Mutter sagen, ich gebe das Kind frei, aber wenn der Vater dagegen Einspruch erhebt, es wird ein Vaterschaftstest angeordnet und wenn der positiv ist wird neu entschieden, vorallem dann wenn der Vater in geordenten Verhältnissen lebt. Wie auch immer dann die Einigung ist, der Vater erhält dann auf jeden Fall ein Besuchsrecht und aus der geplanten Adoption wird ggf. eine Pflege ob auf Dauer das wird dann entschieden. Die Ämter sind inzwischen auch selbst daran interessiert zu wissen wer der Erzeuger ist um möglichen nachträglichen Streitereien aus dem Weg zu gehen.

Viele Grüße

Sally