Depressionen im Wochenbett?

Hallo,
gehöre nicht so ganz hier rein aber irgendwie doch. Wollte Anonym schreiben weil ich mich sonst nicht traue über meine Lage zu schreiben.

Ich wollte noch warten bis mein Mann und ich ein Baby bekommen aber er wollte das nicht. Habe mich seinem Wunsch gebeugt da ich seine Argumente verstehen konnte.

Meine Schwangerschaft verlief gut und vorbildlich und trotzdem war ich nicht glücklich. Viele berichten ja hier das sie gerne schwanger sind. Für mich war dieser Zustand furchtbar und ich hab es gehasst.

Nun ist unser Baby einige Tage alt und mir geht es gar nicht gut.
Eigentlich läuft alles gut Bis auf die üblichen Stillprobleme aber ich bin einfach nicht glücklich.

Ich bin genervt von dem Babygeschrei, ich kann es anschauen und fühle nichts. Ich versorge es, gebe die Brust, mache die Windel, lege es zum Schlafen auf meinen Bauch, singe...
Aber ich bin absolut unglücklich dabei. Ich vermisse mein altes Leben. Ich will nicht nur den ganzen Tag kraftlos und müde im Bett liegen. Ich würde gerne abhauen und einfach weg.

Mein Mann versteht mich gar nicht. Ich mache ihn zum Teil zum Schuldigen weil er ein Baby wollte. Er sieht das es mir schlecht geht aber ich möchte nicht mit ihm darüber reden. Er weiss und merkt das ich mich zurück ziehe. Wenn er von der Arbeit kommt soll er sich um unseren Nachwuchs kümmern weil ich einfach nicht mehr kann und überfordert bin.
Er hat mich auch schon als Psycho beschimpft.
Mir tut es Leid das ich ihn genauso verstoße da unsere Beziehung eigentlich sehr schön und glücklich war aber das Baby hat alles verändert!

Ich kann mit Niemanden darüber sprechen. Ich soll ja glücklich sein. Bin ja Mama und da muss man übernächtig mit Babysabber überall noch mega happy sein!

Bei den täglichen Hebammenbesuchen fragt sie auch wie es MIR geht aber ich würde niemals zugeben was wirklich in mir los ist.

Gehe stark davon aus das ich Depressiv bin und mehr als nur den normalen Baby Blues habe. Wenn nicht Steine fliegen kommt wahrscheinlich der Ratschlag das ich mir Hilfe holen soll aber ich möchte nicht reden.

Ich schäme für meine Gedanken. Könnte ich die Zeit zurück drehen würde ich mich definitiv gegen das Kind entscheiden! Würde es gerade wirklich gerne abgeben und wünsche mir das es nur ein schlechter Traum ist - sowas kann man doch keinem sagen!

Möchte gerne abstillen damit mein Mann auch füttern kann und ich nicht mehr die Bezugsperson bin. Er ist dagegen. Aber er kann doch nicht bestimmen! Bin im Essens Streik den irgendwann wird sicher keine Milch mehr produziert.

Es tut mir Leid das ich mich hier so ausk*tze aber meine Gedanken müssen mal raus. Im realen Leben möchte ich einfach nicht reden.

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Weisst du, ich kann vieles verstehen. Dass man überfordert ist, sein baby ablehnt, sein Leben zurück will etc . Was ich jedoch nicht verstehen kann ist, dass man bockig wie ein Kleinkind ist, und nicht reden will und keine hilfe annehmen will. Du hast eine Hebamme die fragt dich, was los ist. Mach den mund auf und rede ! Du bist nicht die erste und nicht die letzte Mutter mit diesen Problemen . Das bist du deinem Kind schuldig . Ihr als erwachsene habt entschieden dass es gezeugt wird nicht das kind. Jedes Kind hat das Recht , dass es geborgen aufwaechst . Wenn den Eltern das nicht möglich ist, ist ein ding, wenn sie sich aber gegen hilfe wehren , ein völlig anderes ! Also bekomm den hintern hoch und mach was ! Vielleicht waere das was für dich http://www.wellcome-online.de/

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Das ist zum beispiel so eine aussage.lass dich davon nicht runterziehen.sie können das nicht nachvollziehen.das hat nichts mit arsch hochkriegen zu tun.das ist eine depression,nicht etwas was sie steuern kann.sie hier so anzumachen ist wohl eher kontraproduktiv.

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Ehm wo hab ich sie angemacht!? Soll ich sagen super, dass du dich hier auskotzt, das reicht schon mehr brauchst nicht zu machen. Ich weiss was depressionen sind und es hilft keinem depressiven, dass man ihm nur sagt, oh ich versteh dich(was ich übrigens auch getan hab; wenn du richtig gelesen hättest!). Sie hat erkannt,das sie ein problem hat; sie hätte jemanden , der ihr hilft , ich hab noch einen link mitgeschickt , der auch eine Möglichkeit wäre . Ein bisschen wollen muss die person aber auch. Oder wie stellst du Dir vor, wie stellst das sonst weitergehen Soll?Wenn es eine richtige wochenbettdepression ist, hilft auskotzen nicht!

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Hallo,

Es tut mir sehr leid für Dich, dass Du Dich gerade in so einer schlechten Verfassung befindest. Damit Du Dich bald besser fühlst MUSST Du reden.

Sag es Deiner Hebamme, die weiss was zutun ist. Sie kann Dir und dem Baby helfen!!

Hab Mut!!!

Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles Gute #blume

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Keiner MUSS glücklich sein und schon gar nicht rund um die Uhr.

Du versorgst dein Kind, es geht ihm gut und deswegen musst du jetzt unbedingt alles daran setzen, dass es dir besser geht.
Ich würde morgen sofort mit der Hebamme sprechen, da ist gar nichts schlimmes dran. Denn sie ist nicht nur für das Baby da, sondern auch für dich. Sie kann dir Tipps geben.

Und wenn du abstillen möchtest, dann mach es. Stillen ist etwas das einige in Glück und Wohlbefinden versetzt und andere nicht. ( mich auch nicht unbedingt).
Dir geht es schlecht und du möchtest gerne einen kleinen Freiraum haben, damit es dir besser geht, für dich und dein Kind. Mit der Flasche kann auch mal der Papa, Oma, Opa füttern und du hast Zeit für dich.
Ich würde da auch nicht auf meinen Mann hören.

Denn du kannst nur dann als Mama glücklich werden, wenn du als Frau glücklich bist.

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Hi..

Ich kann es zwar grundsätzlich nicht ganz nach fühlen wie man sein Kind nicht lieben kann, habe aber seit über 10 Jahre Depressionen....
Kenne mich daher mit diesem Thema etwas aus....
Richtig depressiv würde ich dich jetzt nicht einstufen, da du abhauen willst, wobei vielleicht ist das eine andere Art, ich kenne nur das Gefühl mich zu verkriechen und nur schlafen zu wollen....
Einzig in einem möchte ich dich bestärken und zwar das nicht stillen wollen....
Ich habe einen wirklich sehr kleinen Busen und ich mag es zB überhaupt nicht wenn mein Freund ihn liebkost. Ich habe immer gesagt, das ich mir nicht vorstellen kann zu stillen. Wenn ich also ein baby bekomm und ich mich dabei nicht wohl fühle, dann lass ich das. Es geht auch um mein wohlempfinden.
Ich denke du musst mehr zu dir finden, nimm dir deinen Freiraum, klar bist du Mutter, aber du sollst auch du sein.
Ich denke, wenn du mit dir ins reine kommst, dann kommen auch die Muttergefühle....
Sei gedrückt....

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Wenn ich deinen beitrag lese,könnte der auch von mir geschrieben worden sein,nach der geburt meiner tochter.die ersten drei monate waren der pure horror.ich stand täglich vorm spiegel und hab geheult und einfach nicht verstanden,was da mit meinem leben passiert war.meine tochter war ein wunschkind und ich hatte eine tolle schwangerschaft.jedoch war ihre geburt eine traumatische erfahrung für mich mit absolutem kontrollverlust.ich denke im nachhinein,dass dies der trigger für meine wochenbettdepression war.ich wusste genau wie du von anfang an,dass das nicht normal sein kann.im gegensatz zu dir,habe ich jedoch auch gegenüber meiner hebamme erwähnt,dass ich nicht normal mit ihr umgehen kann und mich alles einfach fertig macht.sie hat es jedoch auf den baby blues geschoben und auch der rest meiner familie hat diese depression nicht ernst genommen.bis zu dem tag an dem ich mich im bad eingeschlossen hab und meine tochter sich in raserei gebrüllt hat und mein mann nach hause kam.er war schockiert und ich sagte es tut mir leid,aber es war nur zu ihrem schutz,denn hätte ich mich nicht eingeschlossen,hätte ich sie vom balkon geworfen,damit das alles endlich ein ende hat.ich weiß,das klingt für "gesunde" mamas unfassbar,aber gesunde mamas können das auch nicht nachvollziehen.das kann nur jemand,der das gefühlt hat,was du fühlst.also lass dir bloß nicht einreden,du wärst keine gute mutter.worum ich dich aber bitte,vertrau dich jemandem an.letztlich bin ich zu einem heilpraktiker,der mir erstmal mit globulis meinen hormonhaushalt eingependelt hat und sich dann weiter um mich und meine tochter gekümmert hat.er hatte auch ein mantra für mich " ich liebe mein baby und mein baby liebt mich".das hab ich mir bestimmt 50× am tag gesagt.irgendwann hab ich mich langsam wieder wie ich selbst gefühlt und mich an meine tochter gewöhnt und heute geht sie schon zur schule und ist einfach toll.ich würde sie für nichts auf der welt hergeben,aber ich denke oft noch an den balkon,weil ich nun mein 2.kind bekomme und große angst habe,dass es mir wieder so gehen könnte.aber ich würde dann gleich was unternehmen und nicht mehr abwarten.mein fall hat mit hilfe eines heilpraktikers ein gutrs ende gefunden.lass auch du ein gutes ende zu,hol dir hilfe,vielleicht auch eine mutter-kind-kur,in der du nicht allein gelassen wirst.

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Was hast du ihr jetzt anderes geraten, als ich? Im prinzip hast du gesagt, dass sie sich hilfe holen soll, genauso wie ich.

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Na wie sagt man so schön: "der ton macht die musik"
Ich weiß nicht ob du schon mal ne pränatale depression hattest.aber jemandem zu sagen,dass er gefälligst den arsch hochkriegen soll,weil er verantwortlich ist für das kind,das sie geboren hat,hilft da absolut nicht weiter.im gegenteil man macht noch mehr zu.man muss vetsuchen die position der te nachfühlen zu können und ihr zu sagen,dass es nicht wiedergut werden kann von alleine und sie hilfe braucht und sie sich holen sollte.
Wie gesagt,der ton macht die musik.vorwürfe helfen nicht.

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"Bin ja Mama und da muss man übernächtig mit Babysabber überall noch mega happy sein!"

Das vergiß mal ganz schnell. Ich fand die Wochenbettphase bei beiden Kindern ätzend, meinen besten Freundinnen ging es nicht anders, und meiner Mutter auch nicht.

Rede mit Deiner Hebamme - und sie soll sich mal Deinen Mann zur Brust nehmen. Du bist kein "Psycho", Du bist seine Partnerin und brauchst Unterstützung. Und wenn er so gerne ein Kind wollte, sollte er doch eh selber Interesse daran haben, sich jetzt auch drum zu kümmern.

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Hört sich krass an aber ich glaube du schaffst es daraus.
Erstmal sofort abstillen ! Damit dein Körper wieder Dir gehört. Noch hat das stillen damals auch total gestresst. Dann kann dein Mann mal das Baby füttern. Nimm Dir doch mal Zeit für Dich.
Geh mal raus mit Deinem Mann essen oder Kino. Wenn die Oma oder wer auch immer aufpasst.
Und lass dir helfen geh zum Arzt. Die Schwester meiner Freundin hatte das auch Wochenbett Depressionen sie nahm sich das Leben.
Bitte unternimm etwas lass dich nicht hängen !

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Hallo,

ich kann dich ein wenig verstehen. Allerdings hatte ich immer wieder Phasen, in denen ich mich über den Kleinen gefreut habe.

Die ersten zwölf Wochen waren extrem hart und dabei wollte ich dieses Baby unbedingt. Ich habe meinen Sohn nachts angemault, dass ich schlafen wolle und er gefälligst ruhig sein solle. Ich habe darüber nachgedacht ihn zu schütteln #schock #schmoll und wenn ich nicht gewusst hätte, dass er daran womöglich stirbt, hätte ich es vermutlich auch getan. Heute finde ich den Gedanken schrecklich, damals habe ich aber so gefühlt.
Ich hatte auch das Gefühl, dass ich mein Wunschkind nicht lieben würde und wollte aus genau den gleichen Gründen abstillen. Vielleicht redest du mit deiner Hebamme einfach erst einmal nur über das Abstillen und da hat dein Mann rein gar nichts zu sagen.
Schlafentzug ist grausam und wird auch zur Folter genutzt. Wenn das Baby irgendwann etwas besser schläft, geht es auch dir wieder besser.

Ich habe mit niemandem darüber geredet. Aber mir hat ein Buch (Fuck the Möhrchen) geholfen. Mein Sohn hat ewig gebraucht zum Stillen und ich hatte vieeeel Zeit zu lesen. Das Buch ist literarisch nicht gerade wertvoll und vielleicht auch nicht unbedingt das, was man lesen sollte, wenn es einem schon nicht so gut geht. Aber es hatte für mich eine Art Mantra: "Meine Mama". Es hat mir bewusst gemacht, dass dieses kleine ("böse") Wesen völlig hilflos ist, und trotzdem Gefühle hat. Und dass es seine Mama liebt und nicht aus Böswilligkeit nachts um 4 Uhr hellwach ist und bis 8Uhr nicht mehr schlafen will.

Heute geht es mir gut und ich bin stolz auf mein Kind. Es gibt immer noch schlimme Nächte, wo ich die Geduld mit ihm verliere, aber das bin eben ich. Versuch deine Sorgen und Probleme in kleinen Schritten anzugehen. Wenn du abstillen willst, dann tu es (mach dir vielleicht vorher eine Pro- und Kontraliste). Versuch dir Highlights in den nächsten Wochen zu schaffen. Lade eine Freundin oder deine Mama ein, damit sie das Kind mal für ne Stunde spazieren fahren oder dir etwas zu essen kochen. Guck, was es für die Zeit nach dem Wochenbett gibt, was dich reizt und lass das Kind einen Abend die Woche beim Papa und mach etwas nur für dich. Such dir Krabbelgruppen, Sportkurse oder was auch immer, wo du andere Mamas triffst und nicht den ganzen langen Tag alleine mit dem Kind sein musst und es beschäftigen musst.

#liebdrueck

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Hallo
Ich hatte auch eine wochenbettdepression und ich war als mama auch unglücklich
Ich habe mich zum stillen gezwungen, weil ich die fehlende liebe kompensieren wollte.
Ich denke für mich, dass das gut so war. Ich hätte meinen sohn sonst gar nicht mehr zu mir genommen.

Wegen der wochenbettdepression bin ich nach 10 monaten nach einem Nervenzusammenbruch teilstationär 4 wochen in die Psychiatrie gegangen. Ich habe auch mit niemandem geredet und habe mich unglaublich geschämt (man wird als mama mit wochenbettdepression gern in die Kindermörder-schublade gesteckt - ich war keine mörderin. Ich wollte meinem kind nie was tun und ich habe ihm auch nie was getan! Ich war nur so furchtbar unglücklich!!!!)

Mein sohn ist jetzt 8 und nicht schulfähig. Er befindet sich für 3 monate in eine tagesklinik.
Er hat eine bindungsstörung. Eine Folge von meinem inadäquaten umgang mit der wochenbettdepression.
Er hat eine vermeidend unsichere bindung zu mir. Folgen sind: sozials Schwierigkeiten, reduziertes Einfühlungsvermögen, inadäquater umgang mit stress (ausschweifendes trotzen, oppositionelles verhalten), mangelnde Flexibilität, niedriger Selbstwert.
Er war für die regelschule nicht mehr tragbar. Konnte nicht stillsitzen, ist anderen kindern ständig auf die pelle gerückt und hatte deswegen ständig ärger. Er verweigert jede mitarbeit und stört im Unterricht durch geräusche und hetumlaufen.

Geh mal ein paar jahre zurück. Wie war deine mutter zu dir? Wie war eure bindung?

Meine Mutter hat mich erst nach 4 wochen Krankenhaus bekommen (damals durften die Eltern ihre babys nicht im Krankenhaus besuchen) und ging, als ich sechs Monate alt war für insgesamt 3 jahre in die geschlossene psychiatrie (persönlichkeitsstörung) und gestattete nicht meinem vater, mich großzuziehen, so, dass ich zu einer pflegemutter und in ein heim kam. Ich verbrachte den großteil meiner ersten 3 jahre im Krankenhaus.

Bindung? Unsicher-vermeidend.

Man überträgt die eigenen bindungsstile (google mal bindung) häufig auf die kinder.
Du bist also nicht schuld, wenn du jetzt Schwierigkeiten hast.

Du bist mutig gewesen, als du hier geschrieben hast.
Du hast erwartet auf ablehnung und beschimpfungen zu stoßen. Und trotzdem hast du dich getraut und stellst dich nun den antworten.
Das ist sehr stark von dir!
Ich hatte mich das nicht getraut.

Ja. Pass auf, wem du dich anvertraust.
Ich denke hebammen kennen das Problem und kennen hilfe.
Häufig ist es gar nicht so, dass es eine Depression ist, was Probleme bereitet. Häufig sind es falsch vermittelte bilder. Das bild der immer glücklichen mutter ist so eins.
Das bild des problemlos laufenden alltags ist so eins
Das bild der sich mit freuden aufopfernden mutter und geliebten.

Wie hast du erziehung erlebt?
Hast du jüngere geschwister?

Ich möchte dir gern anbieten mir zu schreiben.
Aber ich war jetzt sehr, sehr offen. Wenn du hier ausdrücklich sagst "ich möchte mich mit dir per pn austauschen" dann antworte ich in blau.
Wir können uns aber auch hier austauschen.

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Ich möchte noch etwas hinzusetzen: wir Menschen sind flexibel. Es gab früher die theorie, die entwicklung der persönlichkeit sei mit 30 jahren abgeschlossen, aber das stellt sich mehr und mehr als irrtum heraus.
Wir entwickeln uns lebenslang.

Ich habe einen zweiten sohn und der ist sicher gebunden. Er ist ein stabiler selbstbewusster kleiner kerl. Er wird es leichter haben, als sein großer Bruder.

Aber mein erster sohn wird auch irgendwann mit sich klar kommen. Wir können therapien nutzen und uns selbst auch verändern, so, dass anfängliche fehler abgefangen werden können. Inzwischen denke ich auch, dass es auch gute seiten hat, wenn man zeiten erlebt, die sehr unglücklich sind. Auch wenn wir leiden gehen wir irgendwann gestärkt daraus hervor.
Ich wäre nicht ich, wenn mein leben gleichmäßiger verlaufen wäre.
Klar ist alles mist, wenn es einem schlecht geht.
Aber es wird auch mal wieder gut.

Noch etwas: du sagst, du möchtest abstillen, aber dein partner ist dagegen, also verweigerst du das essen.

Erstens: ob du stillst oder nicht darfst du entscheiden.
Zweitens: dein partner kann dich nicht zum stillen zwingen
Drittens: wenn du hungerst fehlen dir zuerst reserven für einen liebevollen Umgang mit deinem kind. Du verlierst eher die nerven und tust was dummes, als dass dein Körper die milchproduktion enstellt.

Du wirkst extrem unsicher.
Du traust dich nicht die Entscheidung zum abstillen zu treffen, sondern willst das Einverständnis von deinem partner.
Dein partner gibt es dir nicht, also willst du deinen Körper dazu bringen die Entscheidung zu treffen.
Was passiert denn, wenn du die Entscheidung ganz allein selbst triffst und abstillst?

Ich sag dir mal, was passiert, wenn du nicht 100% hinter deiner Entscheidung stehst:
Du merkst "oh nein, es geht mir doch nicht besser" und verfluchst deine Entscheidung zum abstillen. Du wirst genauso verzweifelt wie jetzt sein und deinem kind oder deinem partner die schuld für deine probleme zuschieben, weil du ja nur das getan hast wozu du dich gezwungen gefühlt hast.

Dein Problem heißt nicht Wochenbettdepression und dein Problem ist auch nicht dein kind oder dein partner.
Dein Problem bist du.
Du hast angst Entscheidungen zu treffen. Deswegen bist du schwanger geworden, "ohne es zu wollen".
Daran ist nicht dein partner schuld. Egal ob er gedrängelt hat. Hättest du vertrauen zu dir gehabt, hättest du "nein" sagen können.

Entscheidungen zu treffen kann man lernen. Das wird zeit brauchen. Ich hsbe damit auch Probleme. Ich wünsche mir auch immer wieder alles möge sich fügen. Tut es selten. Mit der Häufigkeit von Entscheidungssituationen nimmt die kompetenz darin zu.

Komm von dem Gedanken weg, Entscheidungen müssten immer RICHTIG sein. Nichts und niemand ist perfekt und alles hat einen haken.
Man muss nur aufpassen, dass man die ganz großen Dummheiten auslässt. Aber das ist nicht so schwer, denn die ganz großen Dummheiten entstehen meist dann, wenn man sich um entscheidungen drückt und lieber eine familie verlässt, als sich den problemen zu stellen, oder gegen Widerstände gerade zu stehen.

Sorry, ist lang geworden. Und auch sehr durcheinander. Ich hoffe aber, dass ein bisschen was von meiner nachricht bei dir hängen bleibt.

Prinzipiell habe ich das vertrauen in dich, dass du deinen weg packst. Das dauert einfach.
Ich habe mich bis 24 geritzt, wenn ich wichtige Entscheidungen zu treffen hatte. Jetzt bin ich 29 und stolz drauf, dass ich das nicht mehr muss.
Aber ich weine noch oft. Ich stehe gerade wieder vor einer wichtigen Entscheidung und es ist für mich die Hölle....
Das sind jetzt 5 jahre Entwicklung.

Mach deine fehler, aber schieb sie nicht auf andere!

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Ich bin nicht die Thread Eröffnerin. Hoffe Du liest das trotzdem noch. Kannst Du mich bitte über meine vk anschreiben?

Danke, ANDREA #winke