Erst einmal noch einen riesen Dank an alle, die mir letztes Mal geantwortet haben. Ich dachte, dass wir das hinkriegen und auf einem guten Weg sind. Aber in meinem Mann brodelt es anscheinend sehr. Er hat eben mit mir gesprochen, besser gesagt seine Sicht mitgeteilt.
Mein Mann wirft mir vor, dass ich nicht abgetrieben habe/dass ich alleine die Entscheidung getroffen habe, die wir alle nun ausbaden dürfen. Nun sei er im Hamsterrad und darf nur nur noch buckeln und für ihn sei sein "Leben am Arsch". All unsere Pläne, eine eventuelle Selbständigkeit, seien nicht mehr realisierbar. Es sei keine Luft mehr für nichts.
Ich will mit den Kindern keine Belastung sein. Es fühlt sich echt mies an.
Mein Mann enfernt sich immer weiter von mir. Er hat vor 4 Wochen gesagt, dass das dritte Kind unsere Familie zerstören wird und ich glaube, dass er mir nun unbewusst zeigen will, dass er Recht hat, weil ich alleine die Entscheidung für das Kind getroffen habe.
Und auch seine Mutter begegnet mir mit Vorwürfen. Sie hat mir am Samstag gesagt, dass ihr Sohn so schlecht aussehen würde und, ob ich denn auch einmal an ihren Sohn denken würde. Für abtreiben sei es ja nun zu spät, aber ich hätte ja früher auch einmal nachdenken können. da hat es dann auch gekracht. Ich habe dann hyperventiliert und Nasenbluten bekommen vor Aufregung und ich habe seit dem Kopfschmerzen. Es hat mich so verletzt. Ich denke doch an das Baby und an unsere Familie - ich fühl mich so hilflos und falsch.
Mein Herz tut gerade richtig weh (also wirklich) ich bin voller Kummer. Morgen habe ich einen wichtigen Termin bei meiner Arbeit. Irgenwie muss ich wieder klarkommen.
Danke für's Zuhören.....
.....ich 9+5
Drittes Kind & mein Mann.... Teil 2
Hallo Du,
es ist gut, dass Du hier alles einmal herausläßt, genau dazu ist das Forum ja da.
Wie Deine Schwiegermutter mit Dir umgeht ist echt heftig, denn so stehtst Du irgendwie mit dem Rücken zur Wand.
Nein, Du bist nicht falsch. Du hast die richtige Entscheidung getroffen. Ich wünsche Dir, dass Dein Mann sich wieder einfängt, und wenn nicht, dann war er Dein nicht wert.
Sei ganz lieb gegrüßt von salida-del-sol
Hallo,
ich weiß genau wie Du Dich fühlst als ich ungeplant schwanger war und mich fürs Baby entschieden, hat mein Mann die ganze Schwangerschaft immer mal wieder solche Kommentare gesagt wie "Ich will das Kind nicht" und so ähnlich und selbst nach der Geburt war er sehr verhalten dem Baby gegenüber. Erst als der Kleine 7 Monate alt war und nicht mehr ganz so extrem an mir hing, hat er den Kleinen ins Herz geschlossen.
Du siehst es hat sehr lange gedauert und nun haben wir uns als Familie gefunden.
Sicher es gibt keine Garantie, ob alles gut geht, aber ob Ihr eine harmonische Familie werdet, falls Du eine Abtreibung Deinen Mann zu Liebe machst, ist leider auch nicht sicher.
Wenn Du Dich entschieden hast, dann bleib dabei und gib Deinen Mann Zeit sich daran zu gewönnen. Ignoriere seine Kommentare auch wenn sie sehr verletzend sind, er brauch einfach länger sich an die neue Situation zu gewönnen.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit.
LG
Isaura
Hallo,
ich habe immer mal wieder nachgeschaut, ob Du geschrieben hast.
Mensch, da hast Du eine schwere Zeit hinter Dir. Bist wirklich eine Kämpferin!!!
Ich habe gehofft, dass sich Dein Mann Stück für Stück beruhigt. Aber wie ich sehe, brauchst Du sehr viel Geduld.
Und Du liegst nicht verkehrt mit Deiner Meinung zu Deinem Baby zu halten. Was hat Deine Familie davon, wenn Du Dich hinterher schlecht fühlst?!
Falls Dich keiner in Deinem Umfeld tröstet, dann schreibe uns!
Auch wenn ich Dir natürlich eine seelische und moralische Stütze wünschen würde.
LG
Du hast Dich für das Kind entschieden und musst das jetzt wohl auch für Dich durchziehen. Vermutlich kriegt sich Dein Mann auch irgendwann wieder rein.
Realistisch betrachtet ist es aber so, wie es Dein Mann sagt: Du hast über sein Leben eine große Entscheidung getroffen und ihm jedes Mitspracherecht verwehrt. Dass sich ein Partner dann zurückzieht ist m.E. sehr verständlich. In meinen Augen wird so keine Partnerschaft geführt.
Hier bei Urbja wird dem Mann jedes Recht in dieser Frage abgesprochen. Er hätte ja ein Kondom benutzen können. Wird Frau schwanger trotz Kondom, ist er auch der schuld - er hätte sich ja sterilisieren lassen können. Und wenn er sterilisiert ist und es passiert trotzdem, hat er immer noch kein Mitspracherecht - denn das Restrisiko hätte ihm ja klar sein müssen.
Es wäre schön, wenn Frauen etwas nüchterner wären und von einem Zellhaufen nicht gleich hysterisch vom "kleinen Würmchen" oder dem "Baby" reden würden. Das sind so Totschlagbegriffe, die jede sachliche Diskussion ersticken.
Ich wünsche Dir viel Glück - alleinerziehend mit drei Kindern oder evtl auch als Familie.
Gruß, Z.
Und wie stellst du dir das Mitspracherecht vor?
Er will das Kind nicht, sie will es haben - da gibt es einfach keine Kompromisse! Es geht kein halbes Kind o.ä. Ein Partner muss nachgeben.
Ich persönlich finde es nämlich auch nicht toll, wenn ich von solchen Sachen höre, dass es anders herum passiert. Sie will es nicht, aber er will das Kind. Soll Frau nun gezwungen werden das Kind auszutragen, ihr Leben dafür zu riskieren (denn es gibt nach wie vor Todesfälle aufgrund der SS, so wenig es zum Glück auch sein mögen)?!
Über die Zukunft eines ungeplanten Babys kann nun einmal nur Frau entscheiden, denn sie muss mit ihrem Körper und ihrer Psyche die Konsequenzen dafür tragen!
Jeder Mensch weiß, wie Kinder gemacht werden und das keine Verhütungsmethode 100%ig sicher ist. Also nimmt man mit jedem Mal in Kauf, dass man ein Baby zeugt.
Kann man damit nicht leben, muss man wohl auf komplett verzichten und nicht mit dem Finger auf die Frau / den Mann zeigen, die / der sich gefälligst nicht emotional an ein entstehendes Leben zu binden hat
Nach welchen Kriterien will man denn eine sachliche Diskussion über ein Leben führen? Kann es denn jemals sachlich sein?!
Vater: ZukunftsÄNGSTE (sehr sachlich) vs. Mutter: MutterLIEBE (ebenfalls sehr sachlich)
Genau diese Argumentation nervt mich - wer Sex hat muss mit der Gefahr leben, dass ein Kind gezeugt wird und wem das nicht gefällt, der muss auf Sex verzichten.
Sex haben heißt Verantwortung zu übernehmen - und da gibt es eben nicht nur eine Option. Als Mann gibt man doch nicht sein Entscheidungsrecht ab, nur weil man Sex hat - oder etwa doch???
Mutterliebe schön und gut - aber in einer Frühschwangerschaft von Mutterliebe zu reden, halte ich auch für etwa rosarot dargestellt. Und mit der Liebe zum Mann kann es dann ja zumindest nicht weit sein, wenn er noch nicht mal mehr gehört wird.
Den Kompromiss gibt es hier natürlich nicht - für mich bleibt es dabei, dass beide ja zum Kind sagen müssen.
hallo liebe 9te ... woche!
die krise ist noch nicht ausgestanden (alle achtung an isaura - so eine lange zeit .....) – jetzt kommt der teil, wo du bestehen musst, ohne, dass du „etwas in der hand hast“. nur deine aufrichtige zuwendung zu eurem dritten kind. da ist man hilflos. aber doch nicht ganz.
du stehst unter einen großen druck. alles, was jetzt schiefläuft, kann dir angelastet werden. da kriegst du keine luft mehr und deine nase blutet – so zeigt sich dein blutendes herz.
und dann heute ein termin, der deine ganze aufmerksamkeit braucht. ich hoffe, du hältst das noch durch heute und dann würden dir vielleicht ein paar krank-tage guttun, oder?
weißt du, in so einer krise, wenn beide sich unter druck fühlen, tritt zutage, wie es zwischen zweien läuft. jetzt kann dein mann das nur so lösen. er kann dir keine nähe geben: keine luft mehr für nichts. – er hat auch atemnot. das ist für ihn tatsächlich so.
aber: was er spürt und wie es wirklich ist – da ist noch was dazwischen. es braucht zeit und offenheit, die neue situation anzunehmen und zu gestalten.
auch für dich.
ich glaube, atemholen ist jetzt absolut wichtig (deshalb die idee mit der krankschreibung)!
machst du es - das atemholen-, dann bekommst du wieder luft. dann wird es insgesamt wieder mehr luft. die luft reicht für euch alle.
mal ganz realistisch: ein drittes kind kann keine familie zerstören, oder!?
aber für ihn fühlt es sich wirklich so an.
du kannst jetzt nur auf dich achten: was dir guttut und wovor du dich schützen musst (vor der schwiegermutter UNBEDINGT).
du bist nicht falsch, du fühlst dich hilflos ja, aber liegst nicht falsch.
im gegenteil: deine entscheidung, die du ganz in übereinstimmung mit dir getroffen hast, ist deine kraftquelle jetzt!
und du kannst jetzt hilfreich mit dir umgehen (um dich weniger hilflos zu fühlen). das ist eigentlich deine einzige aufgabe. das schreiben hier im forum, z.b. stärkt dich. und sicher gibt es noch anderes, wo du weißt: wenn ich das tue, denke, erlebe .... fühle ich mich wieder gut und stärker, dann kriege ich luft.
du hast so getan (oder eben nicht getan), weil du nicht anders konntest.
deshalb darfst du dir ganz sicher sein, dass es genau so richtig ist.
der spielraum, so oder so zu dir zu sein, liegt jetzt bei ihm.
und er hat noch spielraum.
und ich denke sogar, dass ihr als paar nach dieser harten zeit wieder nähe und ein wirkliches "wir" erleben könnt. dass ihr auch wieder miteinander sprechen könnt und nicht einer dem anderen die eigene sicht mitteilt. also: stärke für dich und geduld mit deinem mann.
er fühlt sich übergangen ... zeig´ ihm, dass er und seine wünsche ans leben dir trotzdem wichtig sind. auch wenn ihr jetzt euer drittes kind bekommt. - aber erst: luft holen.
liebe denk-an-dich-grüße von kyra
Ich kann dich gut verstehen und es tut mir sehr leid, dass dir dein Mann die alleinige Verantwortung für die Schwangerschaft zuschiebt. Ich finde es nicht fair, dir wegen deiner Entscheidung für das Kind Schuldgefühle einzureden. Natürlich hat jedes weitere Kind Auswirkungen auf das Familienleben, aber deshalb hast du doch noch lange nicht das Leben deines Mannes ruiniert. Ich kann es auch nicht ganz nachvollziehen, warum dein Mann alles so negativ sieht und offenbar auch noch extreme Ängste hat. Warum sollte er sich denn wegen eines dritten Kindes nicht mehr selbständig machen können? Habt ihr denn momentan so große finanzielle Probleme, dass ihr am Existenzminimum leben müsst? Sollte dies zutreffen, wären seine Aussagen evtl. gerechtfertigt, aber du hattest bisher nichts davon geschrieben.
Was deine Schwiegermutter anbelangt, bin ich der Meinung, dass sie sich aus der Sache raushalten sollte. Die Schwangerschaft ist meines Erachtens etwas, was in erster Linie dich und deinen Mann betrifft. Es ist daher wenig hilfreich, wenn sie sich nun auf die Seite deines Mannes schlägt und dir auch noch ein schlechtes Gewissen macht. Ich würde daher in der nächsten Zeit den Kontakt zu ihr meiden, da du dich ansonsten noch schlechter fühlen wirst.
"Mein Mann wirft mir vor, dass ich nicht abgetrieben habe/dass ich alleine die Entscheidung getroffen habe, die wir alle nun ausbaden dürfen."
Bei aller Liebe, dein Mann verhält sich wirklich unmöglich. Dass man(n) etwas Zeit braucht, um sich an die Situation zu gewöhnen, ist klar. Aber so eine Aussagen gegenüber dir zu treffen, ist wirklich unmöglich. Erklär ihm doch einfach mal, dass ein Embryo in der 10. SSW nicht einfach ein undefinierter Zellhaufen ist, den man einfach "wegmachen" kann. Es ist ein kleiner Mensch mit allen Anlagen, der lediglich noch wachsen muss. Vielleicht zeigst du ihm mal ein paar Bilder von diesem Entwicklungsstadium, damit ihm das mal bewusst wird. Zudem handelt es sich um einen Eingriff an DEINEM Körper, mit dem DU später leben musst. Daher hast du auch jedes Recht der Welt diese Entscheidung in deinem Sinne zu treffen und ich finde es bewundernswert, dass du dir trotz der widrigen Umstände treu bleibst.
Ich wünsche dir viel Kraft.
Luka
Hey,
ich bin etwas verwirrt.
Dein Mann sagt er läuft nur noch im Hamsterrad und muss alles machen. Aber du bist doch erst in der 10. Woche oder? Hast du irgendwelche Begleiterscheinungen die dich daran hindern den Alltag zu bewältigen oder regt er sich jetzt schon über die Zeit nach der Geburt auf?
Wenn du nämlich jetzt nicht irgendwie beeinträchtigt bist und er sich beschwert er könne das alles nicht schultern, dann würde ich mal galant behaupten er schiebt die Probleme die ihr habt grad mal aufs Baby. Und das wäre echt nicht fair.
Wie wärs wenn ihr euch zusammensetzt und alles negative was das Kind mit sich bringt aufschreibt.
Abtreiben geht ja nicht weil du das nicht kannst. Und dein Mann hätte liebend gern abgetrieben. Aber man muss irgendwie eine Lösung finden mit der beide einverstanden sind.
Wenn ihr alles negative aufgeschrieben habt, könnt ihr überlegen welche der Probleme wie zu lösen wären. Also was machbar wäre und wo ihr noch keine Lösung für habt und wo ihr noch auf Lösungssuche gehen müsst.
Das wäre jetzt das einzige was mir einfällt dazu.
Vielleicht hilft ihm das um im drohenden "Überlastungschaos" die Nase über Wasser zu halten und nicht die Nerven zu verlieren.
Alles Gute!