Hallo zusammen,
ich muss irgendwie mal meine Gedanken ordnen und mir einen klaren Kopf verschaffen, denn irgendwie bin ich gerade echt durch den Wind. Natürlich dachte auch ich, dass ich hier nie landen würde, denn dass wir überhaupt zwei Kinder haben, war harte Arbeit.
Aber mal von vorne. Mein Großer, der im Juli 4 Jahre alt wird, war ein gutes Stück Arbeit. Da mein Mann ein sehr eingeschränktes Spermiogramm hat, waren wir ICSI Kandidaten und es klappte auch leider nicht gleich. Da wir kein Einzelkind wollten, haben wir natürlich auch nicht verhütet und gerade als wir die Bestätigung der Krankenkasse für das Projekt Geschwisterchen hatten und damit auch die Bestätigung des Befundes bei meinem Mann, klappte es einfach so. Trotz des relativ geringen Altersabstandes von 20,5 Monaten waren wir sehr glücklich. Dass wir mal einen Hauptgewinn ziehen würden, hätten wir nie gedacht. So etwas passiert ja immer nur den anderen.
Anstrengend war es aber trotzdem, insbesondere auch sich nach einem Jahr Elternzeit in den Job zurück zu kämpfen und den Alltag mit zwei kleinen Kindern zu organisieren. Zudem läuft es bei mir beruflich gerade richtig gut. Ich stehe kurz vor der Beförderung zur Juniorpartnerin in meiner Kanzlei und habe mir sowohl in der Kanzlei als auch bei den Mandanten ein super Standing erarbeitet. Außerdem will ich nun endlich dieses Jahr meine Dissertation fertigstellen. Und ja, ich genieße es auch, dass die Kinder nicht mehr ganz so klein sind und auch zur Not mal mit Papa auskommen. Ein Baby passt also im Moment gar nicht. Im Job würde ich blöd dastehen (ein weiteres Jahr Elternzeit würde wohl nicht zu Jubelschreien führen) und für meine Dissertation sähe es auch nicht so rosig aus.
Ich wüsste auch gar nicht so recht, wie ich drei doch relativ kleinen Kindern gerecht werden sollte. Noch wandern meist beide Kinder irgendwann in der Nacht in unser Bett und brauchen mich sehr. Das wäre mit Baby natürlich schwierig. Puh, und auch beruflich wäre es megablöd. Sollte die Beförderung klappen, müsste ich recht schnell wieder in den Job zurück und die Beförderung auf den Termin zum Jahresende zu schieben, ginge auch nicht. Das Baby würde ja schon im November kommen. Hinzu kommt, dass mir in beiden Schwangerschaften immer sehr übel war und ich teilweise völlig außer Gefecht gesetzt war. Auch nicht gerade ein Traum, wenn das Leben so schon vollgeplant ist ohne Ende.
Wie dem auch sei, ich habe heute morgen am NMT) getestet und es erschien eine zarte zweite Linie. Irgendwie hoffe ich ja, dass es eine Verdunstungslinie ist oder der Test falsch anzeigt. Aber bisher stimmten die Tests bei mir immer. Eigentlich kann es auch gar nicht sein, denn der gemütliche Abend mit meinem Mann war an ZT 9 und ich habe einen Zyklus von 28-30 Tagen und es ist auch nicht davon auszugehen, dass gerade die Spermien meines Mannes besonders lange durchhalten, obwohl die Dinger eigentlich nur mit künstlicher Befruchtung zum Ziel kommen. Wie bescheuert ist das denn und wer gewinnt bitte zwei Mal im Lotto!
Dennoch ist die zweite Linie da, die Mens aber leider nicht und ich muss mir wohl Gedanken machen, ob und wie ich das stemmen kann. Für etwas Zuspruch und ein paar Erfahrungsberichte über den Alltag mit drei kleinen Kindern wäre ich also sehr dankbar.
Liebe Grüße
von der Geschockten
Hilfe - 3.Kind - völlig ungeplant und unpassend
Hallo!
Ich kann deine Bedenken verstehen.
Mein drittes Kind war auch ungeplant und der Zeitpunkt nicht optimal. Ich bin noch jung (27) und in der Ausbildung (allerdings mit einer super Bezahlung, so dass es keine finanziellen Porbleme gibt).
Mein Mann freute sich jedoch riesig über die Schwangerschaft und eine Abtreibung kam für mich eh nicht in Frage.
Jetzt sind meine Kinder 6, 4 und fast 1 Jahr alt. Und ich bin sooo froh, dass ich den Kleinsten habe. Der Alltag läuf super, die Großen sind im Kiga, ich teile mir mit meinem Mann die Babybetreuung (er kommt eh bald in die Krippe), so dass ich die Ausbildung nicht so lang unterbrechen musste und endlich hab ich auch das Gefühl, dass die Familie komplett ist. Ich fand die Umstellung von 1 auf 2 Kindern wesentlich schwieriger als es jetzt mit den dreien. Ok, meine Kinder waren schon etwas älter als das Kleinste kam, aber dennoch bin ich so glücklich, dass ich ungeplant schwanger wurde!
Irgendwie hatte ich im Vorhinein immer das Gefühl, dass ich genau zum falschen Zeitpunkt schwanger wurde, im Nachhinein hat es aber perfekt gepasst.
Ich wünsche dir alles Gute!
Hallo und vielen Dank für Deinen Bericht. Wie schön, dass es bei Euch so gut klappt.Das macht mir wirklich Mut! Ich hoffe, dass ich auch bald Ähnliches sagen kann!
Alles Liebe für Euch!
Hallo,
als ich mit Kind Nummer drei ungeplant schwanger wurde war mein (jetzt) mittleres Kind gerade ein Jahr alt (also auch 20 Monate Abstand) und mein Partner hatte gerade eine Stelle fast 300 km entfernt begonnen, war also nur am Wochenende zu Hause. Ich wollte drei Monate darauf wieder arbeiten und wir wollten eigentlich erst nach einem Jahr Fernbeziehung umziehen (im Sommer, damit die Große nicht unterm Jahr Kindergarten wechseln muss).
Tja und dann kam der positive Test...
Inzwischen ist unser Überraschungskind 10 Monate alt. Wir sind mit Beginn des Mutterschutzes umgezogen und ich stehe schon in den Startlöchern um wieder ins Berufsleben einzusteigen, weil ich erst dann das Gefühl habe, richtig angekommen zu sein. Es ist nicht immer leicht mit drei Kinder im Kindergartenalter, und doch bereue ich es nicht (meistens)
Gerade frage ich mich schon, wie ich das mit der Kinderbetreuung regeln soll, wenn ich wieder arbeite, vor allem da mein Partner oft lange arbeitet oder einige Tage am Stück weg ist (dafür hat er morgens mehr Zeit und bringt die beiden Großen weg).
Ich weiß nicht inwieweit dein Mann da eingebunden werden kann, oder vllt.. sogar Elternzeit nehmen kann?
Habt ihr Familie in der Nähe, die euch unterstützt?
Es wird hier gerne gesagt, dass alles machbar ist und man mit den Aufgaben wächst
Aber ganz ehrlich: es ist schon anstrengend und mich bringt es schon manchmal an meine Grenzen und darüber hinaus
Der Alltag ist halt schon sehr Kind-dominiert. Also schau schon frühzeitig wo du dir Unterstützung holen kannst und dass du dir ein Netzwerk aufbaust für Notfälle (Kinder krank etc.). Dein Mann muss da auch mitziehen, sonst bleibst du womöglich auf der Strecke. Was sagt der eigentlich dazu?
Wenn du magst, kannst du mir auch gern schreiben.
Ich wünsche dir alles Liebe für deine Entscheidung
mrscoco
Vielen Dank für Deine Erfahrungen. Da habt Ihr ja auch Einiges erlebt. Ja, das Theme Kinderbetreuung ist echt schwierig und für drei kleine Kinder muss man erstmal einen geeigneten Aufpasser finden!
Ich habe hier zum Glück meine Mama, die schon im Moment zwei Mal in der Woche die Kinder aus der Kita abholt,so dass ich länger arbeiten kann. Bei meinem Mann sieht es nicht so gut aus. Elternzeit wird wohl nicht klappen, aber vielleicht kann er zumindest vorübergehen etwas kürzer treten. Einfach wird es aber auch bei uns nicht.
Ganz lieben Dnak auch für das Angebot, Dir zu schreiben. Darauf komme ich sehr gerne zurück. Ein paar Frage hätte ich schon
Liebe Grüße
Hey,
Erstmal Glückwunsch zur Schwangerschaft.
Ja ich kenne diese Situation. Im März 2013 hatte ich auch einen positiven Test in der Hand. Der große war im September 4 geworden, der damals kleine im Oktober 1 Jahr. Da saß ich nun und wusste garnicht ob ich mich freuen sollte. Ein drittes wollten wir aber nicht zu diesem Zeitpunkt. Wir wohnten in 3 Zimmern, tun wir leider immer noch, und ich wollte eigentlich gerne wieder ein bisschen in meinen Job zurück. Klar war Abtreibung kommt nicht in Frage. Mein Mann und ich haben lange geredet aber haben uns gesagt, dass wir das schaffen. Und was soll ich sagen wir haben es geschafft . Und jetzt läuft hier ein kleiner dicker blonder junge rum der unser Leben auf ganz wunderbare Weise bereichert.
Kannst mich gerne anschreiben wenn du Fragen hast
Liebste Grüße
Jetta
Liebe Jetta,
vielen Dank für Deine Geschichte und wirklich toll, dass Du Deine Dreierbande so positiv siehst. Ich hoffe, wir schaffen das auch.
Und ich melde mich sicher in den nächsten Tagen!
Liebe Grüße
Liebe Geschockte
Erfahrungswerte zum Leben mit drei Kindern kann ich nicht bieten, da ich die ungeplante Schwangerschaft mit dem dritten habe abbrechen lassen. Hauptgründe waren Gesundheit, Alter und Arbeit. Das war Januar 2013.
Jetzt sind wir zwei Jahre später und ich habe Anfang 2015 meine Arbeit gekündigt, da sich die Traumstelle aufgrund zweier Vorgesetztenwechsel zum Albtraum entwickelte und es aufgrund einer Organisationsänderung die Rolle, in die ich hätte befördert werden sollen, gar nicht mehr gab. Mein persönliches Fazit: Rückblickend gesehen hätte ich das Thema Arbeit in meiner Entscheidungsfindung ignorieren können. Unternehmen werden reorganisiert, fusioniert, verkauft und die Stimmung im Teams kann rascher kippen als man sich das vorstellen kann. Kernkompetenzen hingegen wie zB die Fähigkeit, bei Kunden ein gutes Standing zu erarbeiten, behältst Du auch mit drei Kindern.
Herzlicher Gruss,
Barblina
Liebe Barblina,
danke, dass Du so ehrlich und offen von Deiner Erfahrung berichtet hast. Es stimmt schon, dass sich im Job schnell etwas ändern kann und man keine Garantie hat, dass der angestrebte Erfolg dann auch tatsächlich so eintritt. Es tut mir sehr leid, dass es bei Dir so blöd gelaufen ist.
Aber es stimmt schon, wenn man in der Lage ist, etwas aufzubauen, schafft man das auch wieder. Unter Umständen wird es etwas unbequemer, wenn man dazu das gewohnte Umfeld verlassen muss, aber das Leben läuft nun mal nicht immer nach Plan.
Alles Liebe für Dich!
Ganz lieben Dank für Eure Antworten. Sie haben mir sehr geholfen!
Inzwischen habe ich einen Clearblue Digital Test gemacht, tja und danach hatte sich die Hoffnung auf den Verdunstungsstreifen erledigt. Ich kann es noch immer nicht glauben, aber ich bin wieder schwanger.
Mit meinem Mann habe ich auch geredet und ich muss sagen, heute war einer der Momente war, in denen ich gemerkt habe, dass ihn wirklich aus tiefstem Herzen liebe. Er hat großartig reagiert und zunächst am Telefon gesagt, dass er zeitiger nach Hause kommt und hinter jeder Entscheidung steht. Als er dann kam, war sein erster Satz: Schatz, ich habe mir schon mal VW Busse angeschaut. Einen gewissen Galgenhumor haben wir dann auch den ganzen Abend gepflegt und natürlich auch geredet.
Aber das Hauptproblem ist, dass ich mich entscheiden muss und mich wahrscheinlich von einem meiner großen Ziele verabschieden muss, Karriere in der jetzigen Kanzlei, Doktortitel oder drittes Kind. Im Moment wird wohl eines der beiden ersten Ziele geopfert werden, denn irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, diesem Zellhaufen in meinem Bauch die Chance zu verwehren, ein richtiger kleiner Mensch zu werden.
Ach Mensch, ein halbes Jahr oder ein Jahr später wäre alles schon viel besser...
Liebe Grüße
Liebe geschockt,
die Reaktion von Deinem Mann finde ich großartig! Und auch Deine Reaktion finde ich toll. Ich bin mir sicher, Ihr werdet das packen und den Kindern großartige Eltern sein.
Liebe Grüße
Hallo du,
ich finde es total ermutigend, von dir zu lesen! Natürlich ist es nicht schön, von den eigenen Plänen abzurücken, auf die man sich schon gefreut hatte, aber so, wie du von dir und deinem Mann schreibst, klingt das so, als ob ihr ein gutes Team seid und auch das Abenteuer einer größeren Familie meistern könnt. Alles Gute dafür! Wie schon jemand geschrieben hat, sucht euch rechtzeitig Hilfen.
Meine Mutter war (allerdings mit 44 Jahren und drei über zehnjährigen Kindern) in einer ähnlichen Lage wie du, dass sie gerade beruflich durchstarten wollte. Sie hat sich glücklicherweise dafür entschieden, mich zu bekommen, wofür ich ihr sehr dankbar bin! Sie hat es nicht bereut, selbst wenn es sicher nicht einfach war, nochmal den ganzen Kinderwahnsinn durchzumachen. Ihr seid ja wenigstens noch in Übung ...
Gibt es denn eine Möglichkeit für dich, die beruflichen Pläne zwei Jahre aufzuschieben?
Liebe Grüße,
Eulichen