Ihr Lieben,
Ich habe vor ein paar Tagen schon eine Frage gestellt und darauf viele hilfreiche und liebevolle Antworten erhalten. Weil ich bisher nur sehr, sehr wenigen Menschen von meiner ungeplanten Schwangerschaft erzählt habe und in manchen Momenten voller Panik und Angst bin möchte ich euch eine weitere Frage stellen.
Ich bin noch recht jung und in meinem Freundeskreis sind Kinder aktuell überhaupt gar kein Thema. Bisher ging es bei mir um Selbstfindung, Studium, Hobbys, Freundschaften, Liebesbeziehungen...
Mein Freund und ich wollen dieses Kind. Aber manchmal denke ich mir: "Wie soll ich das nur schaffen? Junge Frau zu bleiben und Mutter zu werden?" Wie schaffe ich das? Mich zu finden, wenn ich gleichzeitig die Verantwortung für ein Baby habe?
Wie habt ihr das gemacht? Geht das überhaupt? Oder habt ihr eure "Selbstfindung" auf später verschoben, wenn das Kind größer ist? Konntet ihr eure Freunde "behalten", oder habt ihr einen neuen Freundeskreis? Gibt es etwas, wie ich mich jetzt auf die Geburt und das Baby vorbereiten kann, so dass es mir später leichter fällt?
Ich will auf keinen Fall, dass ich meinem Kind irgendwann mal vorwerfe "Deinetwegen konnte ich mein Leben nicht leben!". Aber irgendwie habe ich (nicht immer!) Angst davor, dass genau das passiert.... Wer kann mich etwas beruhigen?
Mutter sein - Studentin/junge Frau bleiben?
Huhu du Liebe,
ich habe deinen ersten Beitrag vor ein paar Minuten gelesen und antworte dir jetzt hier
Ich finde es toll wie ihr an die ungeplante Schwangerschaft herangeht und dass dein Partner dir so eine Stütze ist.
Was das Studium angeht kann ich dir leider nicht viel dazu sagen, da ich nicht studiert habe.
Ich würde es glaube ich zunächst mal mit Pendeln versuchen.
Arbeiten eure Eltern oder sind sie schon im Ruhestand?
Du hast ja geschrieben dass deine Mama zumindest gerne Kinder hütet.
Helfende Hände zu haben ist etwas sehr wertvolles.
Ich selbst bin mit 23 das erste Mal Mama geworden, auch früher als geplant aber es kam dann so
Das hat mich bis heute würde ich sagen nur zum positiven hin verändert.
Ich bin viel reifer und verantwortungsbewusster geworden.
Bis zum Kennenlernen meines jetzigen Mannes war ich fast jedes Wochenende unterwegs.
Inzwischen gehen wir beide kaum noch weg, zumindest nicht feiern.
Ich persönlich vermisse die alten Zeiten aber überhaupt nicht.
Der Lebensmittelpunkt hat sich total verändert und ich gehe eher ins Kino oder verbringe gemütliche Abende.
Damit die Partnerschaft nicht zu kurz kommt sind Großeltern sehr wertvoll.
Am besten zunächst vlt alle zwei oder vier Wochen und wenn es nur für eine oder wenige Stunden ist.
Ich glaube das spürt ihr ganz von alleine wie das für euch passt.
Während der Stillzeit wirds wahrscheinlich noch bisschen schwierig aber ihr kriegt das hin.
Wir haben jetzt zwei Jahre später sogar schon unseren 2. Schatz
Ich wünsch euch von Herzen Alles Gute und habt nicht zu viel Sorge.
Ihr schafft das.
LG
Danke. Schön zu lesen, dass du nix vermisst! Ja, ich bin auch wirklich froh über meinen Partner. Der darf aktuell ganz schön was aushalten und schlägt sich dafür echt gut. Wenn ich nur an meine Launen denke. Im einen Moment: "Ja, wir kriegen das Kind und werden tolle Eltern." im nächsten Moment stehe ich heulend da und erkläre: "Das kriegen wir nicht hin. Hilfe. Unsere Beziehung geht da dran doch kaputt. Und ich werde für immer arbeitslos und überhaupt." Meistens nimmt er mich dann in den Arm
Huhu,
Ich wurde mit 20 ungeplant ss und habe mit 21 meinen Sohn bekommen.
Bei mir war das so das sich mein Freundeskreis schon etwas verändert hat aber die richtigen sind geblieben!!
Und ich war nie wirklich richtig feiern und habe nicht das erlebt wie mein mann. Iwann da dachte ich es fehlt mir etwas und ich bin feiern gegangen und habe beides gemacht. Ich war Mami, war arbeiten in meinem wunschberuf mit behinderten Kids , war auf Jugendfreizeiten (als Betreuerin) und trotzdem war ich Mama. Und bin es mit vollem Herzen!!!!
Mein Mann (30) hat mir viel ermöglicht ich bin ihm sehr dankbar!
Ich bin Mama und habe mein ich gefunden.
Aktuell bin ich wieder ss, geplant. Aber auch jetzt mit 24 habe ich Angst mich zu verlieren aber es kann funktionieren!!!!! Es wird funktionieren!
Du schaffst das! Es ist bissl schwerer und anstrengender, man muss mehr planen und doch spontan sein! Aber ihr habt die beste Voraussetzung: ihr wollt dieses Kind
Alles gute
Hallo,
ich möchte dir auch kurz ein paar Sätze schreiben.
Auch wenn ich nie ungeplant aber doch überraschend schnell schwanger geworden bin.
Meine erste Tochter habe ich mit 27 Jahren bekommen. Sie war geplant. Schließlich war der Zeitpunkt "perfekt". Aber es gab gesundheitliche Probleme. Eigentlich. Naja. Im 2. ÜZ war ich schwanger.
Ich kenne deine Gedanken. Solche in der Art sind mir auch durch den Kopf gegangen als ich positiv getestet habe. Ich liebe meine Freiheit. Ich kann in einer Diskothek besser entspannen als beim Wellness ( ist mir zu langweilig)
Mein Mann gibt mir die Freiheit genau das auszuleben.
Aber ich bin dennoch so glücklich, meine kleine Große zu haben.
Mittlerweile ist meine Tochter fast 6 Jahre alt. Schon richtig selbstständig und bleibt öfters mit dem Papa alleine Zuhause, wenn ich bei einer Freundin bin. Mit dieser Freundin gehe ich einmal im Monat feiern. Es ist mein Ausgleich zum Mutter sein.
Jetzt bin ich wieder schwanger. Geplant und doch überraschend.
Auch jetzt habe ich so ähnliche Gedanken wie vor fast 7 Jahren. Ein bisschen verändert haben sie sich natürlich schon.
Und dennoch ist es richtig und perfekt.
Wenn ihr euch gegenseitig die richtige Portion Freiheit gönnt. Auch eure Eltern auf das Enkel aufpassen würden, dann musst du auf gar nichts verzichten.
Weder auf deine Selbstfindung, noch auf deine Freunde - es werden sicherlich nicht alle bleiben. Aber ihr werdet neue finden.
Lass dich drauf ein. Ihr macht das schon , so lange ihr zusammen haltet.
LG
Da hat dich euer Kind wohl schneller gefunden als du dich selbst
Freundschaften werden sich verändern, Veränderungen sind gut!
Wieso willst du deinem Kind vorwerfen, dass du dein Leben nicht so leben konntest wie du wolltest? Dein Kind hat dich nicht zu seiner Entstehung gezwungen oder gebeten.
Ich achte auf eine gesunde, emotional ausgeglichene Erziehung, aber ich bin immer noch ich und lebe das Leben einer jungen Frau mit eigenen Zielen und Wünschen
Hallo!
Es kommt darauf an, was du aus deinem Leben machst, was du möchtest usw.
Es gibt studentische Eltern, die geben ihr Kind mit wenigen Monaten in die Kita und lassen es bei Oma und Opa, während sie Praktika in fremden Ländern machen. Das kam für uns niemals in Frage. Klar ändert sich deren Leben auch. Aber vieles bleibt wie gehabt dadurch, dass die Kinder so lange und schon so früh in Fremdbetreuung gegeben werden.
Unsere Maus war damals geplant. Ich war grad im zweiten Semester. Letztendlich bin ich durch das Kind erwachsen geworden, obwohl ich meinte, es schon gewesen zu sein. Allerdings werden wir mit heftigeren Problemen konfrontiert, da unsere Große sehr krank und behindert ist. Als sie über Wochen im Krankenhaus lag, lernte ich auf dem Flur in der Nacht, während ich sie hoch und runter schob im Kinderwagen. Habe alle Prüfungen mit 2,0 bestanden. Wir gaben sie auch erst mit 3,5 im kiga. Ich habe Kinder bekommen, um sie aufwachsen zu sehen. Es ist wunderschön.
Wir sind zwar Studenten, die aber mitten im Leben angekommen sind. Mit vielen kinderlosen Studenten komme ich nicht mehr klar. Die Leben unterscheiden sich zu stark! In der Uni komme ich mit allen klar, würde auch mit vielen Leuten mal einen Kaffee trinken gehen. Aber alte Freunde sind mir nicht geblieben. Dafür habe ich aber andere liebe Menschen durch meine Kinder kennen gelernt. Manche sind zu sehr guten Freunden geworden über die Jahre.
Viele haben ausstudiert und gehen auf die 40 zu oder liegen schon darüber. Aber ich habe auch andere studentische Mütter, mit denen ich befreundet bin und die teilweise jünger sind. Es ist perfekt so wie es ist. Altersunterschiede merkt man kaum, da wir so viel Lebenserfahrung gesammelt haben, seitdem die Große da ist.
Ich will gar keine junge Sundentin mehr sein, die meist am Wochenende echt viel Geld in Kneipen lässt und vor sich hin studiert. Ich bin sehr gerne im Leben angekommen.
Mein Studium ist mein Job. Meine Familie mein Leben. Ich habe Spaß daran wie andere Familien in den Zoo zu gehen und nichts ist schöner als Geburtstagspartys auszurichten, zu basteln usw. Ich vermisse das "normale" Studentenleben kein bisschen. Wenn ich selten mal ausgehe, ist es auch ein anderes Gefühl wie damals. Ich will nicht mehr bis tief in die Nacht in der Disko sein oder nur in der bib hängen. Hätte ich niemals gedacht.Aber das erfüllt mich nicht mehr so wie vorher.
So war es bei mir. Aber jede werdende Mama muss für sich selbst den passenden Weg finden. Ich persönlich würde dir raten, dir nicht zu viele Sorgen zu machen. Du wächst da rein. Man wächst immer rein. Auch wenn ich es vor unserer Maus auch nicht gedacht hätte, wächst man auch in die Rolle der Mutter eines behinderten Kindes rein. Aber das nur am Rande. Alles wird sich geben! Ich kann dir nur Babytreffen für studentische Eltern empfehlen. Oder Wohnheime für studentische Familien. Das ist total toll!
Falls du noch Fragen hast, frage ruhig offen raus.
Ach ja. Ich bin 26. Unsere Große bekam ich geplant mit 22 und die Kleine geplant mit 26.
Liebe Grüße
Ninly mit Maus (fast vier ) und Würmchen (*25.11.2014 )
Also, ich muss sagen, ich werde jetzt 34, habe 3 Kinder und bin erst seit wenigen Jahren dabei, mich "selbst zu finden".
In jungen Jahren, ohne Kids, habe ich sowohl die Schule als auch zig Jobs abgebrochen.
Als mein Ältester 2 war, habe ich nach einem halben Jahr Schulbank-Drücken meine Ausbildung mit Auszeichnung abgeschlossen, dann gearbeitet. Momentan hole ich die Matura nach, danach möchte ich noch studieren.
Das Mutter-sein hat mich zielstrebig und verantwortungsbewusst gemacht. Und trotzdem bin ich noch eine lustige junge Frau, die gern Bier trinkt und über dreckige Witze lacht. Das Eine schließt das Andere ja nicht aus.
Alles Gute!
LG Claudi
Hallo
ich habe mit 19, einen Monat nach Studienbeginn, meinen Großen bekommen.
Mein Studium hat zwar etwas länger gedauert, war aber trotzdem auch ein Semester im Ausland und habe Praktika usw. geschafft.
In den Semesterferien bin ich mit Kind und Zelt erst durch ganz Europa gefahren und anschließend auch mal weggeflogen als er größer war.
Ich hätte mich allein wohl nicht getraut und mein damaliger Freund war nicht so die riesen Unterstützung. Aber mein Sohn fand alles toll, interessant und spannend und es war schön ihm alles zeigen zu können. Mich selbst habe ich zwar nie gesucht, aber dann irgendwie stückchenweise unterwegs gefunden.
Er hat viele Einzelheiten vergessen, aber schwärmt immer noch von vielen verrückten Sachen (aka, neulich in Geo: In Indien fließt der Ganges..., Kind: Ja, da war ich schon, das war eine Dreckbrühe, aber da ist es so heiß, da bin ich halt doch reingesprungen, und es hat voll Spass gemacht mit den anderen Kindern Tonfigürchen und Geldstücke rauszutauchen. Die fanden es auch nicht schlimm, dass ich keine Badehose mithatte, die waren auch nur in Unterhosen...)
Ich bin so froh, dass es genauso war wie es war. Sonst hätte ich gedacht ich verpasse was. Verrückt und jung sein geht auch sehr gut mit Kind. Inzwischen bin ich auch ruhiger geworden und mein Leben sieht eher nach LBS Werbung als nach Rucksackturi aus, aber es war schön. Jetzt sind kleine Kinder anstrengender als mit 19...
Viele Grüße
Mamavonsechs
Hallo fanea,
es ist sicherlich machbar, neben dem Mutter sein, auch noch eine junge Frau zu bleiben. Meiner Erfahrung nach sind es eher wir Mütter selbst, die der Meinung sind, das geht nicht, weil wir so verliebt in die Zwerge sind.
Ich bin schon 34, aber hatte immer viel um die Ohren vor der Schwangerschaft, das Baby hat mir geholfen, etwas zur Ruhe zu kommen - also auch innerlich. Ich fühle mich nicht mehr so aus dem Haus getrieben, sondern bin auch mal gerne zu Hause. Da ich viel Unterstützung habe, gehe ich seit Ende des Mutterschutzes wieder voll arbeiten. Und das klappt sehr gut. Ich freue mich jetzt nur viel mehr auf zu Hause und meine kleine Tochter. Sie ist jetzt 7 Monate und lacht sich über alles mögliche kringelig, das ist extrem entspannend, egal wie kaputt ich sonst wäre.
Du wirst es bestimmt schaffen, und sehr stolz auf dich sein können, wenn du so eine “alte“ Mutter wie mich siehst, die dann vielleicht viel planloser ist als du.
Fühl dich umarmt!
VlG Jiajia
Hallo Fanea,
Ich kann Dir mit machen. Mit einem Kind ist Dein Leben noch lange nicht vorbei. Auch wenn es sich natürlich verändert. Ich habe meinen großen Sohn mit 23 bekommen. Nebenbei gearbeitet und studiert. In jungen Jahren hat man die Kraft für sowas... Natürlich erfordert dass Organisatiostalent und einen Partner mit dem man sich die Aufgaben teilt, aber das hast Du ja!
Du kannst trotzdem noch weg gehen, shoppen, Spaß haben! Es gibt auch ein Leben außerhalb von Windeln und Fläschchen und es ist keine Schande!
ABer: Mit Kind merkt man doch recht schnell wie oberflächlich dieses Leben ist, und wie viel tiefergehender so eine Beziehung zu einem Kind ist. Ich bin jetzt 34 und ( wenn auch ungeplant) mit dem 4. Kind schwanger. Und trotzdem habe ich noch ein Leben
Bei den Freunden kommt es maßgeblich auf die Freunde an. Bei mir sind von früher keine mehr über geblieben weil die sich einfach nicht auf eine Mutti mit Kind einstellen wollten. Es hat bei mir ein paar Jahre gedauert bis ich gemerkt habe dass ich darauf verzichte... Aber das hat nichts zu heißen.... Ich kenne auch andere...
Also Kopf hoch zum neuen Lebensabschnitt