34. SSW und möchte Kind nicht

Ich bin 28, stehe mit beiden Beinen fest im Leben, hab ein geregeltes Einkommen, lebe mit dem Vater zusammen und wir erwarten nun bald unserer erstes Kind, eigentlich ein Wunschkind. Jedoch habe ich überhaupt keine Beziehung dazu. Ich spüre es, wie es mich tritt und sich bewegt, aber ich empfinde nichts. Viele Schwangere reden mit ihrem Bauchbewohner oder singen ihm was vor. Ich ignoriere meine Schwangerschaft vollkommen. Habe bis jetzt 8,5 Kilo zugenommen (2.6kg davon sind das Baby, ich bin ziemlich schlank). Ich achte natürlich darauf, dass ich mich ausgewogen und gesund ernähre, aber ansonsten hat sich für mich nichts geändert. Als ich damals erfahren habe, dass ich schwanger bin, wollte ich es zwar behalten, aber es zur Adoption freigeben (mein Freund meinte, dass es sich geben wird, hat es aber leider nicht). Er freut sich riesig auf das Baby und hat die Bindung mit ihm, die eine Schwangere normalerweise aufbaut. Ich wollte zwar immer Kinder, aber nicht so früh und dann ist es leider passiert... Seiner Mutter ging es in der Schwangerschaft genauso und dann war sie nie für ihn da; hat die ganze Zeit gearbeitet. Ich will nicht das Gleiche für mein Kind. Es soll bei liebevollen Eltern aufwachsen, die es abgöttisch lieben werden. Ich weiß nicht mehr weiter....:-(

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Hallo,
das tut mir sehr leid dass du keine Bindung aufbauen kannst, geh bitte zum FA und sprich ihn auf diese Situation an das muss dir auch nicht peinlich sein, ich vermute dass du vielleicht unter einer peripartalen Depression leidet und das kann behandelt werden!
Es geht vielen Frauen wie dir, das Kind ist zwar gewünscht, man kann es aber nicht annehmen...meist aus Angst vor der Veränderung der Hormon Umstellung usw., es gibt auch stationäre Einrichtungen die Schwangere bzw. Frisch entbunden mit Babys aufnehmen. Lass dich zumindest untersuchen ob es so was ist!
Nuckenack

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Eine peripartale Depression hatte ich schon in Betracht gezogen, war auch schon beim Arzt. Der hat aber gemeint, dass ich keine habe.

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Ich hege starke zweifel, dass deine gynäkologin in einem 10-minuten-gespräch, wie es üblicherweise stattfindet, eine Depression ausschließen kann. Ein psychologe braucht dafür 5 sitzungen á 50minuten.

Mir ging es mit meinem ersten sohn wie dir. Ich hab ihn erst mit 2 jahren wirklich herzlich annehmen können. Jetzt ist er 8. Hat massive soziale Probleme, ist dieses Jahr von Schule und Hort geflogen und die Eltern der anderen Kinder im Dorf meiden uns.

Hinter dem, wie es dir geht, steckt mehr als eine Schwangerschaft zum falschen Zeitpunkt. Geh das Problem an. Familienhebamme, Jugendamt und Psychotherapeut. Bei mir ist es ohne Hilfe von außen nicht besser geworden. Nur schlimmer.

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Hi.
Versuch dich doch mal auf das Kind einzulassen. Höre in dich hinein, da muss es doch gute Gründe geben, das du es austrägst, außer deinem Freund zuliebe.
Ich bin mir sicher das du nicht so wirst wie deine SchwiMu. Allein dieser Post hier, ein kleiner Schrei nach Hilfe, macht dich schon besser.
Außerdem erwähnst du ja, das es ein Wunschkind ist. Das ist es immernoch, auch wenn du es gerade aus den Augen verloren hast.
Ist es denn ein Mädchen oder ein Junge?Hat es schon einen Namen? Vielleicht tut es dir gut, einen Brief ans Baby zu schreiben, in dem du deine Angst ausdrückst.
Alles Liebe und Kopf hoch!

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Es klingt so, als ob das Kind auf jeden Fall einen Vater haben wird, der es abgöttisch liebt, das ist doch schon mal was? Kann er evtl. einen Großteil der Elternzeit nehmen?

Und 28 ist ja nun nicht soooo früh für ein Kind (ich glaube, der deutsche Durchschnitt für das erste Kind liegt bei 29), was meinst Du denn verpaßt zu haben?

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Ich habe nicht das Gefühl etwas verpasst zu haben, jedoch ist es eben früher als geplant. Es war eben erstmal ein Schock.

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Im Zweifelsfall kann doch der Vater das Kind nehmen, er möchte es doch, oder? Und du wolltest ja anscheinend auch nicht abtreiben und es zur Adoption aufgeben.

Und vielleicht tut sich ja nach der Geburt noch was...

#winke

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Hallo, ich möchte dir Mut machen. Mir ging es in der Schwangerschaft sehr ähnlich. Unser kleiner war überhaupt kein Wunschkind und ich habe mich sehr schwer getan, die Schwangerschaft zu akzeptieren. Ich hatte damals solche Angst, wie alles nach der Geburt werden soll. Ich muss dazu sagen, ich hatte schon zwei Kinder und einfach das Gefühl, ich war wirklich fertig mit der Familienplanung.

Habe mir damals auch hier meine Ängste von der Seele geschrieben.
Und entgegen meiner Erwartung haben mich die Muttergefühle wirklich total übermannt. ich habe meinen kleinen Sohn wirklich vom ersten Augenblick so sehr geliebt.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass es dir ähnlich ergeht und du dein Baby annehmen und lieben kannst. Denn die Sorgen, die du dir jetzt schon machst sprechen doch dafür, dass du das Beste für dein Baby willst.

LG Banija

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Dankeschön!

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06466/911314

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Ganz klarer fall für familienhebamme!
Mach nicht so einen scheiß mit kind weggeben, du wirst todunglücklich!

"Wird schon" hilft nicht. Lass dich von einer familienhebamme betreuen!

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Hä, nur mal eine Frage, es ist eigentlich ein wunschkind, aber Du wolltest es #kratz zur Adoption freigeben, als Du es erfahren hast. Ja was denn nun?

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Wunschkind war es im dem Sinne, dass ich immer Kinder wollte. Als ich jedoch erfahren habe, dass ich schwanger bin war ich total überfordert. Da für mich eine Abtreibung aber überhaupt nicht in Frage kommt, kam für mich erstmal nur eine Adoption in Frage. Ich hatte gehofft (wir hatten alle gehofft), dass ich während der Schwangerschaft eine Bindung zu dem Kind aufbauen würde. Leider ist dies nicht geschehen :-(

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huhu du,
ich hatte während der schwangerschaft (auch ungeplant) auch noch keine bindung zum baby.
fand die bewegungen auch teilweise unangenehm und so mit dem bauch gesprochen oder im babyfieber war ich nicht wirklich.
es ist eine riesenumstellung, noch dazu muss man damit klarkommen nicht mehr nur für sich selbst verantwortlich zu sein, zuzunehmen und schlussendlich die schmerzen der geburt oder eines kaiserschnitts auszuhalten.
ABER es lohnt sich.
Die Liebe kann wachsen. Hab nicht zu viel Angst.
Die Hormone können da sehr viel bewirken.
Es ist aber trotzdem gut sich darauf vorzubereiten.
Du trägst einen Teil von dir und deinem Partner in dir.
Ist eigentlich echt genial und ein großes Wunder.
Lg und mach dich nicht so fertig.
Jede Frau und jede Schwangerschaft ist anders.
Ich liebe meine (inzwischen 2) Kinder sehr, auch wenn ich nicht besonders gerne schwanger war :)

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Mach Dir nicht so viele Gedanken, Du ernährst Dich ausgewogen und gesund, das ist mehr als Andere tun ;-)

Wie meinst Du das mit den 8,5 kg?

Also ich hab in meiner Schwangerschaft 10 kg zugenommen und auch nur, weil ich darauf geachtet habe, was ich esse, dieses Gehenlassen konnte ich noch nie nachvollziehen #zitter
Was ich sagen will, bis unser Sohn auf der Welt war hatte ich GAR KEINEN Bezug, ich hab mir da gar keine Gedanken gemacht (war 31), aber als er dann da war, waren alle Gefühle da #verliebt

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Also ich habe bisher 8,5 Kilo zugenommen. Bin aber recht dünn, hab vor der Schwangerschaft bei 1,79m 68 Kilo gewogen und bin nun zwischen 76/77kg. Von den 8,5 Kilo, die ich zugenommen habe, sind 2,6kg das Baby). Ich habe irgendwie ein schlechtes Gewissen, dass ich nur so wenig zugenommen habe. Würde mir große Vorwürfe machen, wenn das Baby untergewichtig geboren wird. Ich nehme aber leider nicht so leicht zu, da kann ich noch so viel essen... Es macht mir aber schonmal Hoffnung, dass du in der Schwangerschaft auch keinen Bezug zu deinem Kind hattest udn dann alle Gefühle da waren, als er geboren wurde!